Jaa die Gutmenschen sind wieder da!
Ihr haltet eure Rundfunkgebühren also für in Ordnung, den Bildungsauftrag erfüllt, das Privatfernsehen für verblödend und das Fernsehen in den USA für die Mutter allen Übels?
Dann gucken wir doch mal...
Die Rundfunkgebühren liegen derzeit bei ca. 17 Euro, werden auf knapp 18 Euro erhöht zum Jahreswechsel. Die Einnahmen daraus belaufen sich auf ca. 7 Mrd. Euro jährlich. Dafür bekommt man ein Programm, was sich tagsüber aus schlechtem Abklatsch von erfolgreichen Formaten im Privatfernsehen, Abends von Volksmusik und tollen Shows wie Menschen 2008 oder Wetten dass und spät Abends aus teilweise kulturellen Sendungen zusammensetzt. Dokumentationen gibt es mittlerweile so gut wie gar nicht mehr, schon gar keine selbst produzierten und die Reportagen die hin und wieder mal im Programm auftauchen sind nicht selten dreiste Manipulation und Fehlinformation. Das trifft sogar auf die vielgelobte Tagesschau zu, die eben keineswegs objektiv ist.
Was bleibt ist haupsächlich ein Spartenprogramm für Leute über 50, dafür aber auf 40 Sendern. Wo da der Bildungsauftrag erfüllt ist sehe ich nicht. Überhaupt sehe ich absolut nichts ansprechendes oder die Gebühren rechtfertigendes. Für die 2-3 Sendungen, wenn überhaupt, die hier immer wieder als Argument gebracht werden ist 18 Euro völlig überzogen. Das System ist veraltet und gehört abgeschafft.
Die Privatsender machen deutlich besseres Programm. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass dort Sendungen laufen, die nicht für die Oma mit ihren Enkeln am Sonntagnachmittag produziert wurden. Spielfilme gibt es auf den ÖRs so gut wie gar nicht, und wenn dann so ein Schrott wie Rosamund Pilcher. Auch für (US-)Serienfans gibts auf den ÖRs nichts, das senden auch die Privaten. Für die Verblödung gibt es auf jedem Sender mehr als genug zu holen, die Kunst ist das selektive oder auch mal gar kein Fernsehen. Aber das ist ja zu viel verlangt. Obwohl, bei den ÖRs zahlt man ja auch wenn man nicht guckt. Also besser laufen lassen...
Was die Werbung angeht, so senden die ÖRs vor 20 Uhr genauso viel und wenn es kein Verbot gäbe, würden sie es danach auch machen. Allerdings kassieren die als Ausgeich 7 Mrd. im Jahr ab.
Das Fernsehen in den USA ist dem Deutschen deutlich überlegen. In Deutschland hält es ja kein Sender für nötig mal sowas wie HDTV zu unterstützen und auch digitales Fernsehen kommt nur laaaangsam. Bei den Amis ist das seit Jahren ganz normal, somit hat man sowieso immer 60+ Sender zur Verfügung. Die Sendeplätze sind dann auch nicht von den Landenmedienanstalten zwangsdiktiert, sondern unterliegen den Regeln des Marktes. Dadurch gibt es Unmengen an Spartenkanälen, die praktisch alles abdecken. Von Hausfrauenshows, SciFi, Country, Promis, Jagen über Dokumentationen oder Kinderprogramm ist quasi alles dabei. Das erleichtert das selektive Fernsehen ungemein. Ich mein, wer zwingt euch denn Jerry Springer zu gucken oder die Fox News? Für werbefreies Fernsehen gibts Pay-TV en masse.
Ich gucke keine ÖRs und zahle keine GEZ und das wird sich auch nicht ändern. Für dieses gesetzlich verordnete PayTV mit grottenschlechtem Programm hab ich nix über. Da würd ich eher Premiere zahlen. Da kommt zwar auch grösstenteils Müll und Wiederholungen, aber auf den Monat gesehen hätte ich da mehr von.
Gehört komplett abgeschafft der Mist.