Weg zum Grafiker (Berufsziel)

Mediengestalter für Digital- und Printmedien - Fachrichtung Mediendesign.
Ausgegeben? Keine Ahnung, Umzug, Hardware, Zeit, Nerven, ... das normale halt :)
 
1. FH Reife schulischer Teil
2. Praktika Prepress Studio und im Grafikbüro
3. Studium der Visuellen Kommunikation an der UdK in Berlin
 
Sicher fallen bei einem "kreativen Prozeß" Ideen hinten über.

Aber eine "sprudelnde Ideen-Quelle", die ohne Rücksicht auf
jede technischen Umsetzbarkeit kreativ ist, ist mit nichts zu
bezahlen.

Bin aber auch der meinung (das bleibt wohl auch nicht aus),
daß beide Seiten über den Tellerand schauen sollten - auch
um nicht zuletzt die "Gegenseite" auch zu verstehen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
kemor schrieb:
Aber eine "sprudelnde Ideen-Quelle", die ohne Rücksicht auf jede technischen Umsetzbarkeit kreativ ist, ist mit nichts zu
bezahlen.

Genau, so einen würde ich auch gar nicht erst beauftragen. Es sei denn, ich brauche Unterstützung bei einem reinen Kunstprojekt.
 
Aber nur so kommt man zu wirklich NEUEN Ideen und nicht zum
"Abschauen mit den Augen" ;) Und auch nur so entsteht gute,
geistreiche und witzige Werbung/Grafik/Print/Web ...

p.s. vom Grafiker zum Künstler ist es noch ein weiter Weg:
"Grafik = angewandte Kunst"
 
popc1.gif
 
offtopic:
na derchris, haste spässkes beim zuhören? :D
schon eintritt bezahlt? :cool:
 
Also, ich halte weder etwas davon, Top-Kreativen technisches Verständnis abzusprechen oder zu sagen, dass erst das Fehlen des Einen das Andere ermöglicht, noch behaupte ich, jeder, der perfekte Reinzeichnungen abliefert, sei nicht in der Lage, exzellente Ideen zu haben und Spitzenwerbung zu kreieren.

Die wahren Könige können beides, und auch die gibt es!
 
grafik-design ist ein handwerk, kunst ist kunst.
 
Rischtischsch, wobei natürlich ein exzellenter Handwerker mehr braucht als nur gutes Werkzeug und Fachwissen. Aber ohne das geht schon mal garnix!
 
@ sengala:

Kann ich nicht bestätigen. In meine Augen ist die
Druckvorstufe ein Handwerk. Aber die Grafik/das
Erfinden einer neuen Gestaltung liegt der Kunst
schon recht nahe. Wie gesagt:

"Garfik ist angewante Kunst"

Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

@ Gonz:
Ich wollte "top Kreativen" keinesfalls jedliches
technisches Verständnis absprechen und ebenso
auch dem DTPler nicht die Idee. Sorry, wenn das
so rüberkam.
 
Neenee, kein Problem :D

Aber ich tu mich schon schwer mit Gestaltung erfinden.

Was erfindet man denn da?

Den Kreis, das Quadrat, den Balken, die Farbe Rot, Schwarz-Weiß-Bilder, einen neuen Grün-gelb-Verlauf, die Anordnung von Bildern auf einem DIN Lang-Flyer?

Man kombiniert doch immer nur irgendwie neu. Der Mensch kann nur schon Erfahrenes neu kombinieren, wenn ich mal auf die philosophische Tour kommen darf... :rolleyes: Und so funktioniert die beste Werbung!!!!

Gestalterische Schöpfung kommt nie aus dem leeren Raum.
Es geht also nur darum, Dinge so zu kombinieren, wie sie vielleicht noch nie kombiniert wurden, und das in einer Art und Weise, die der menschlichen Wahrnehmung angenehm erscheint oder auch bewusst eben nicht.

Und zu wissen, wie man diese Effekte erreicht, beruht nicht auf Kunst oder einem ähnlichen Kunstwort, sondern auf dem Wissen, wie man mit den gestalterischen Mitteln, die einem zur Verfügung stehen, seinen Zweck am Besten erreicht.

Also irgendwie schon Handwerk...
 
Stimme ich zu - dies hat aber weniger mit Technik, als mit dem Wissen
um die Wirkung der Dinge aufeinander/miteinander ... zu tun. Das Wissen
macht (und machte) sich ein Kunst-Maler aber auch zur Grundlage seiner
Bilder. Ich erinner hier nur an die "Erfindung" der Perspektive o.ä.

Wo Kunst anfängt und wo sie endet ist müßig zu diskutiern. Ich jedenfalls
meine nicht, daß Grafik ein "schnödes" Handwerk, wie klempnern und es
demnach auch nicht nur eine "Verkettung von Bestandteilen" ist.

Wäre schade, wenn es zu soetwas "verkommen" würde!?

Die beste Werbung ist überraschend/neu/geistreich und eben witzig und
mit Sicherheit nicht eine Neukombination alter/aufgewärmter geschichten.

Das Rad wird auch nicht neu erfunden, dennoch die "Freude am Fahren".
 
@kemor
ich habe schon geahnt, dass das ganze in diese richtung driften würde. um das 'wissen' gekonnt und überraschend einzusetzen, braucht man konnotative (also unter der direkten bedeutungsschwelle liegende) fähigkeiten -> die breiten horizonte, erfahrung und was weiss ich noch dazu... ungefähr das hat der unvergessene tibor kalman in seinem artikel 'the end' (mit karrie jacobs) über design gemeint:
'..we wish that they [designer] were going to school to learn something else. greek philosophy. african history. english literature. art. anything.
anything but design.
we think it would be more practical...'
rob
 
Das beschreibt die Lage doch recht treffend. Aber wir
kommen grad vom "Hunderste ins Tausenste" ...

Kamen von der Frage nach dem 'Weg zu einem Grafiker'
zur Diskussion, ob Grafiker gleich zu setzten mit DTPler/RZler
o.ä. sind. Darauf folgte die Frage, wieviel techn. Verständnis
braucht ein "guter" Grafiker" und sind nun angelangt bei der
Frage, wieviel Kunst in der Grafik liegt, bzw. wie frei der
Grafiker im Kopf sein kann/darf/muß.

Eine sehr spannende Unterhaltung aber wohl per Forum
kaum oder nur unbefriedigend zu lösen (sind wohl auch
zu viele Themen in einem großen Zusammenhang)!?

Möglicherweise solte man dieses Problem mal an einem
lauschigen Sommerabend, unter einem Lindebaum sitzend,
bei einem Gläschen Wein besprechen!? So wie Grafiker
am liebsten arbeiten würden ;)
 
Ich finde viele der Meinungen hier total engstirnig. Da es sich um Individuen und Menschen handelt, kann es gar nicht nur auf das eine oder andere beschränkt sein. Es gibt hervorragende DTPler, die eh nur das machen wollen und keinen kreativen Anspruch haben. Es gibt Designer, die ganz tolle Gestalter sind. Aber es gibt eben auch immer Grenzgänger. Gerade früher, wo es noch schwieriger war in den Beruf zu rutschen, gab es viele, die weder Ausbildung noch Studium gemacht haben und tolle Leute geworden sind. Und heute wird auf einmal so aufgepasst, dass jeder nur mit seinesgleichen verkehrt.

Ich habe die schon viel besprochene Ausbildung zum Mediengestalter gemacht, die im übrigen keineswegs mit der des Druckers gleichzusetzen ist. Danach habe ich in Agenturen durch die tägliche Arbeit, durch Fachhochschulkurse und viel, viel Zeit und Übung den gestalterischen Part weiterentwickelt. Allein durch die Ausbildung ist man kein Designer, aber auch nicht allein durchs Studium. Bei vielen Diplompräsentationen stehen mir die Haare zu Berge.

Ich bin heute - natürlich aus eigener Sicht - eine gute und professionelle Gestalterin und kein Setzer. Ich habe als Art Direktorin gearbeitet und bin mittlerweile Freiberufler. Ich würde mich schon als erfolgreich bezeichnen und rede echt nicht von nem Logo für den Bäcker nebenan. Dennoch würde ich von der Ausbildung abraten, wenn man gestalten möchte, da das Ansehen des Mediengestalters sehr schlecht ist und eben durch dieses Forum ja bestätigt wird. Zum anderen ist es eben nicht allein die Ausbildung, die es macht. Aber mit dem Studium hat man vermutlich eine lockere Ausgangssituation.
 
Mein Studium zur Kommunikationsdesignerin hab ich erst vor ein paar Monaten beendet. Und ich muss sagen, wenn ich die mit 50 dpi ausgedruckten Diplomarbeiten einiger Kollegen oder die 3 km gedehnten Blocksätze vor Augen habe, frag ich mich schon, ob man mit so wenig technischen Know-How wirklich arbeiten kann.
Ich bin sehr froh, dass mir in der Agentur, für die ich momentan arbeite, auch die PrePress-Abläufe eingehämmert werden, auch wenns nicht grad spannend ist.

Mein Fazit: Den vielgelobten Praxisbezug an den FHs kann man in der Pfeife rauchen, entweder Praxiserfahrung oder doch zuerst eine Ausbildung zum Mediengestalter bringts eher. :p
 
ich bin der meinung, dass das was man aus der praxis für sich selbst herauszieht (damit auch ist auch der praxisorientierte fh unterricht gemeint) an einem selber liegt.
wer bock hat zu lernen, der kann sehr viel mit nehmen. wobei das von institution zu institution auch wieder abhängig sein kann.

Fazit: Ob man git ist/wird hängt an einem selber, nicht unbedingt an der ausbildung. dabeo gebe ich persönlich den hochschulen den vorrang. meiner meinung nach kann man auch einen druckvorlagenhersteller und einen diplomierten designer nicht vergleichen, weil diese berufe auf keinem fall auf dem gleichen niveau sein sollten/dürften. so, nun habe ich wieder genug gestichelt,.. bin ma lgespannt :p
 
Wollte damit eigentlich sagen, dass das Gerücht, Fh hätte so viel mehr Praxisbezug als die Uni nicht stimmt.
Außerdem will ich hier keinen Glaubenskrieg Uni vers. FH führen, schätze mal, keiner von uns hat beides besucht und kann infolgedessen ein objektives Urteil verlauten lassen.
An Eigeninitiative hats mir nicht gefehlt, ich hätte nur doch ganz gern auch mal ein Programm in der FH gelernt, anstatt mir Photoshop/Illustrator etc. alles autodaktisch beizubringen.
Aber mit den Pizzaschachteln von anno 1989 samt 11Zöller, die uns im Grundstudium zur Verfügung gestanden sind, war moderner Unterricht auch nicht so ganz möglich.
 
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