BirdOfPrey schrieb:
Ich brauche keinen Virenscanner im Hintergrund laufen lassen und ihn immer aktuell halten. Und, berichtige mich bitte, wenn ich falsch liege, aber ich muss mir auch IM MOMENT noch keine Gedanken um root-kits machen. Ich benutze das System einfach ohne mich groß drum zu kümmern. Und genau das ist es, was ich von einem Betriebssystem erwarte.
Damit sprichst Du sicher (fast) allen Usern aus der Seele, die den Umgang mit einem Mac favorisieren und es bereits getan haben. Und das erwarten auch Verbrecher von Dir, die nicht müde werden, in fremde Systeme einzudringen. Die einen aus Hobby, die anderen organisiert, um wirtschaftlichen Schaden anzurichten, für die sie dann eine lukrative Lösung anbieten können. Ich glaube schon längst nicht mehr daran, dass Viren nur von Personen mit krimineller Energie ins Leben gerufen werden, denn der Markt der Schutzprogramme ist ein Milliardengeschäft und die Anzahl der Mitbewerber ist hoch. Zu hoch, als das es sich ein Unternehmen leisten könnte, zu einer bestimmten Bedrohung nicht das passende Gegenmittel parat stehen zu haben.
Eigenartig ist schon, wie schnell Anbieter auf bestimmte Bedrohungen regieren können, während sie bei anderen Bedrohungen machtlos sind und auf Updates verweisen, die erst dann kommen, wenn auch die Konkurrenz auf eine neue Bedrohung regiert und Abwehrprodukte anbietet. Im Geschäftsleben, in der Liebe und im Krieg sind eben alle Mittel erlaubt.
Leider muss ich jeden Computeranwender (unabhängig des verwendeten Betriebssystems) daran erinnern, das ein Virenscanner und ein Schutz vor Trojanern und Spam nur Sinn macht, eben weil man solche Produkte ständig aktualisieren muss, denn andernfalls besteht keine Schutzfunktion gegen neuen Angreifer, wenn die Datenbank des Programms einen neuen Angreifer nicht als solchen erkennt und demnach auch nicht behindern oder entfernen kann. Wer als Computeranwender zur Pflege und Wartung nicht bereit ist oder die automatische Aktualisierung nicht den Programmen überlässt, kann sich den Einsatz von Schutzsoftware sparen, denn Nachlässigkeit geht immer in die Hose – sofern man mit dem Computer im Internet unterwegs ist.
Ob als Administrator oder Benutzer ist denen egal, die ihr unermüdliches Handwerk auf vielen Systemplattformen und Computergenerationen erlernt haben und exakt wissen, wo die Zugänge zu finden sind, die dem Otto-Normal-Anwender wie ein Buch mit sieben Siegeln vorkommen müssen. Weniger zu wissen als die Entwickler (bzw. Kopierer) von Apple und(!) Microsoft ist für Verbrecher eine Schande. Die Sicherheitslöcher, die auf beiden Systemplattformen seit Jahren zu stopfen wären, sind längst unattraktiv für die geworden, die mit der Absicht eindringen, Schaden anzurichten, um damit zu beweisen, wie fahrlässig die Anbieter sind, die Verbraucher für dumm verkaufen und die Leistungen in Rechnung stellen, obwohl es nur um die Ausbesserung von selbst produzierten Fehlern geht. Ein Update ist doch kein Service, wenn es kostenlos ist. Mit dem Update kommen neue Probleme, die noch ein paar Updates erforderlich machen, die dann Geld kosten.
Niemand kann sagen, wie viele Roots Kits bereits im Netz unterwegs sind und wie viele man selbst schon auf dem Rechner hat, die nur darauf warten, auf Kommando oder Selbstzündung aktiv zu werden. Ein vermeintlich sauberes und sicheres System wäre lediglich ein neuer Computer, der frisch mit dem Betriebssystem installiert wurde und NIEMALS ans Internet angeschlossen wird. Selbst zum Datenaustausch mit Freunden oder Bekanten, dürfte dieser Computer NIEMALS eingesetzt werden, denn auch der Weg über mobile Datenträger ist für Viren, Trojaner und Root Kits (und ich bin sicher, es gibt bereits Nachfolger, für die man noch keinen Namen gefunden hat, aber die schon grausam wirken), eine Einladung. Bei aller Gefahr von außen werden wir Anwender niemals erfahren, ob die Betriebssysteme nicht schon mit einer "potentiellen Bedrohung" ausgeliefert werden, die mit Zustimmung oder im Auftrag des Herstellers einen Platz im System hat, damit der Anwender gezwungen sein wird, mit dem Hersteller in Kontakt zu treten, um sich ein kostenpflichtiges Schutzprogramm installieren zu lassen.
Nie war es einfacher, den Kunden ihr Geld aus der Tasche zu ziehen, wie durch Updates, Patches und Upgrades. Wer sich mit Computern beschäftigt, beschäftigt sich heute mit einer Droge, seinen Abhängigen und den Dealern, die jeden Preis nehmen können, weil sie den Stoff liefern, den Kunden für nötig halten, obwohl sie ihn nicht brauchen, aber ihre Computer.
Auf die Idee, dass man für tausende von Euro einen Computer erwarten sollte, der fehlerfrei ist, kommt niemand, denn die Großen der Branche haben uns früh genug erzogen, damit leben zu müssen, das wir für unser Geld nur Produkte erhalten, die Teil einer Entwicklung sind, aber ihr Ziel niemals erreichen werden. Wer sich heute Computern nähert, sollte wissen, wie das Schiff im Sturm zu steuern ist, damit Mannschaft und Ladung nicht kentern. Die Reederei sitzt immer im sicheren Hafen und ist nie auf See.
- Sterling