Wir suchen gerade wieder eine Putzfrau, das ist nicht ganz einfach, denn es ist wirklich eine Vertrauensstellung. Die "Guten" sind alle mehr als ausgebucht. Dann gibt es immer wieder Bekannte, die was Neues ausprobieren. Da wird dann geklaut, gesoffen und telefoniert, dass es kein morgen gibt. Ich hör mir die Geschichten immer an und denke, das sind alles schlechte Klischees. Dann kommt noch die Putzqualität. Da ich selbstständig bin habe ich da auch so meine Erfahrungen gemacht. Ich meide z.B. Hotels und Kliniken in denen die Putzkräfte "outgesourced" worden sind. Putzen ist billig, gescheit putzen aber nicht. Es gibt Putzfrauen, die Ahnung und eine Berufsehre haben. Die wischen z.B. nicht erst die Toilette und dann den Kühlschrank mit dem gleichen Lappen. (Hört sich blöd an, ist aber nicht selbstverständlich). An vielen Kommentaren zeigt sich das Problem, welches viele Deutsche mit Dienstleistungen haben. Natürlich darf eine Putzfrau mehr als ein Akademiker verdienen. Ich finde schneller 10 Diplom Biologen als eine gescheite Putzfrau. Von den Geisteswissenschaftlern möchte ich gar nicht erst anfangen. Dienstleistung ist keine Sklaventätigkeit, die von Untermenschen ausgeübt wird. Man muss Dienstleister auch nicht per se bemitleiden, auch wenn sicherlich überproportional viele tatsächlich ausgenutzt werden.