Tja, wenn ich mich so im ostdeutschen (konkret: sächsischen) Umfeld umhöre, ist es eine Mischung aus allem:
- zugunsten eines ausgeglichenen Haushalts wurde hier in Sachsen ziemlich viel zusammengespart: Polizei, Bildung, Kinderbetreuung, Straßenbau...
- allgemeine Unzufriedenheit dahingehend, dass man als im Osten lebender sowieso nur 2. Klasse ist: im Zweifel dumm, Kommunist, alten Zeiten nachhängend..., Verlierer, Russenfreund, Antiamerikaner, gegen Freiheit... die ganze Latte eben.
- Unzufriedenheit darüber, dass man 26 Jahre nach dem Mauerfall immer noch eine 20% bis xy% Lücke im Lohn- und Gehaltsgefüge hat, mit immer noch der gleichen Begründung "Arbeitsproduktivität"
- gefühlt seit 15 Jahren Stillstand überall. Man arbeitet immer nur, kann froh sein, wenn einem das Gehalt nicht gekürzt wird und wichtige gesellschaftliche Themen werden aufs Ehrenamt abgeschoben
- absichtliche Gegenbewegung zu "im Osten wohnen eh nur Nazis" ---> "okay, dann machen wir euch mal den Nazi"
Der Ausländeranteil spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle, obwohl er natürlich bei der Berichterstattung über Pegida (ich war selber noch nie auf einer Pegida-Demo, kann also nicht sagen, was da so abgeht) die Hauptrolle spielt. Wenn Leute die ich kenne, da hin gehen, dann gehen die nicht wegen der Ausländer da hin, vermute ich recht stark, weil die gar keine Probleme damit haben.
Aber: weil das immer am einfachsten ist, alle die gegen irgendwas protestieren, protestwählen oder sonstwas, als dumme Rassisten zu beschimpfen, sage ich: jepp, wir hier im Osten sind alles Nazis
Immer schön dran denken und ja nicht herkommen, weil hier jeden Tag Progrom ist. Okay?