Unbezahlte Praktika in Stockholm

Praktikanten sind Praktikanten. Jedweder kann sich um so einen Job bemühen, ohne letztlich die formalen Voraussetzungen dafür zu haben. Und in der Regel wird man dann auch genommen. Ob es die 1-2 monatige Anwesenheit des Praktikanten wert war, ihn zu entlohnen, protegieren oder sonst wie weiter zu empfehlen stellt sich für mich nach 30 Tagen heraus. Dann wird das Resümee gezogen. Keine Frage: Jemand der irgendwie sinnvoll gearbeitet hat, gehört auch bezahlt! Mich wundert der generelle Ruf nach Bezahlung hier. Würde jeder hier als Self-made Unternehmer immer und weiterhin so denken, wenn er selbst zu rechnen hätte?

Ich seh ein Praktikum als Möglichkeit sich in Kurzer Zeit Infos zu holen, wie es Andere machen. Ohne gross in den Betrieb einzusteigen und besonders gewinnbringend zu arbeiten kann man für sich alle möglichen Erfahrungen ziehen. Dafür kann man aber keinen grossen Lohn erwarten meiner Meinung nach. Erstattung der Ausgaben finde ich in jedem Fall angemessen und sozial fair. Aber primär garantiertes Gehalt......?
 
… Ohne gross in den Betrieb einzusteigen und besonders gewinnbringend zu arbeiten kann man für sich alle möglichen Erfahrungen ziehen. Dafür kann man aber keinen grossen Lohn erwarten meiner Meinung nach. Erstattung der Ausgaben finde ich in jedem Fall angemessen und sozial fair. Aber primär garantiertes Gehalt......?

Dem kann man zustimmen, nur ist auch ein Realitätscheck unerlässlich. Wenn reguläre Arbeit als Praktikum deklariert wird muss es auch ordentlich bezahlt werden. Ich denke, darum geht es hier vor allem.
 
Praktikanten sind Praktikanten. Jedweder kann sich um so einen Job bemühen, ohne letztlich die formalen Voraussetzungen dafür zu haben. Und in der Regel wird man dann auch genommen. Ob es die 1-2 monatige Anwesenheit des Praktikanten wert war, ihn zu entlohnen, protegieren oder sonst wie weiter zu empfehlen stellt sich für mich nach 30 Tagen heraus.

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Ich seh ein Praktikum als Möglichkeit sich in Kurzer Zeit Infos zu holen, wie es Andere machen. Ohne gross in den Betrieb einzusteigen und besonders gewinnbringend zu arbeiten kann man für sich alle möglichen Erfahrungen ziehen. Dafür kann man aber keinen grossen Lohn erwarten meiner Meinung nach. Erstattung der Ausgaben finde ich in jedem Fall angemessen und sozial fair. Aber primär garantiertes Gehalt......?

1. Soll ein Praktikant denn von Luft und Liebe leben? Von irgendwas wollen Miete und das Essen auf dem Tisch auch bezahlt werden.
2. Gerade in der Kreativbranche werden Praktikanten üblicherweise einfach ins kalte Wasser geschmissen und dürfen so wie der Rest vor sich hin arbeiten.
3. Niemand ist gezwungen Praktikanten einzustellen. Wer Praktikanten beschäftigt, kann auch eine gewisse finanzielle Vergütung anbieten, damit Praktikanten eben nicht in finanzielle Nöte kommen. Und wenn es nur banale Assistenzarbeit ist - auch das kann man entlohnen.

Für's Kaffeekochen und Postverteilen braucht's auch keine großen Qualifikationen und trotzdem wird man dafür auch bezahlt.

Man sollte sich mal davon lösen, dass Praktika wirklich daraus bestünden, dass eine Fachkraft sich tatsächlich um den Praktikanten kümmern würde. Auch wenn's so sein sollte: es ist nicht die Regel.
 
kurze Antwort:

ad 1. Ja. Wovon lebt er denn im Urlaub?
ad2. So ist das Leben. Auch Kreative sind keine Pädagogen die aus irgendwelchem Grund verpflichtet sind, Dir was beizubringen. Jeder lernt für und von sich selbst.
ad 3. Richtig. Das wird nur gemacht, weil man selbst mal einer war. Es geht mir auch nicht ums Können, sondern ums Wollen. Ein Unternehmen ist nicht für Deinen sozialen Status zuständig. Auch wenn es nur banale Assistenzarbeit ist die geleistet wurde, ist diese natürlich zu entlohnen.
ad 4. stimmt
ad 5. Auch Du als Angestellter solltest einen Praktikanten pushen, den Dein Chef akzeptiert hat. Eigentlich hat er aber keine Ahnung, was und wie Du was tust. Du stehst selber unter Druck. Eigentlich verursacht der Praktikant nur Mehrarbeit. Trotzdem solltest Du Dir Zeit nehmen, es nervt dich aber. Spätestens beim Dritten. Du hast recht, es ist nicht die Regel, dass sich jemand kümmert. Es ist die Ausnahme. Aber genau so wie sich jeder von uns das Recht nicht aberkennen lassen würde ein Praktikum zum Tagesende fristlos zu beenden, wenns Scheisse ist, hat meiner Ansicht nach auch niemand das Recht für seine bloße Anwesenheit oder einen gekochten Kaffee schon allein für den Fakt der Vertragsunterzeichnung ein Einkommen zu verlangen. Ein Praktikant ist ein Gast im Unternehmen. Kein Angestellter.
 
Sobald ein Praktikant einer Agentur oder Firma einen geldwerten Vorteil einbringt, sprich anderen Arbeit abnimmt, die sonst gemacht werden müsste, sei sie auch relativ einfach, ist er zu entlohnen.

Praktika, in denen nur geguggt und so getan wird, als ob gearbeitet würde, also quasi die Arbeit nur simuliert und das Ergebnis in die Tonne gekloppt wird, gibt's so gut wie nicht.


Leider bieten sich viele Praktikanten dennoch an für lau zu arbeiten - Hauptsache sie können danach auf dem Papier etwas vorweisen. Und da es so viele gibt wird dem Konkurrenzkampf vielfach die Ehre geopfert.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Hypopyon:

Dein Bild von Praktikanten ist ziemlich negativ, oder?

Generell sollte hervorgehoben werden, dass "Praktikum" ein ziemlich umfassender Begriff ist. Das fängt beim Schülerpraktikum in der neunten Klasse an und endet bei der Rekrutierung von zukünftigen Führungskräften, Investmentbankern etc. Während es bei ersterem völlig normal ist, dass diese nicht entlohnt werden ist es bei Studentenpraktika in meinen Augen eine Frechheit nicht zumindest das Überleben zu sichern.

Das dem nicht so ist kann man unter anderem sehr gut beim Deutschen Bundestag sehen. Offizielles Statement: "Praktikanten erbringen keine Arbeitsleistung." Außerdem ist ja jeder über Bafög oder seine Eltern abgesichert. Soweit die Theorie. Ein Praktikum findet nur nicht immer in der Klitsche nebenan statt, sondern, wenn wir uns mal wieder auf den Fall von Gegenwind beziehen, in einem anderen EU-Land, dass deutlich höhere Lebenshaltungskosten hat. Alleine die Miete in Stockholm für ein Studentenzimmer übersteigt den maximalen Bafögsatz, der in Deutschland ausgezahlt wird.

Mal eine kleine Rückmeldung zu deinen in meinen Augen etwas schnippischen Antworten:

1.) Viele Studenten arbeiten in nicht unerheblichem Maße neben dem Studium. In der Zeit in der ich ein Praktikum mache kann ich einem normalen Studentenjob nicht nachgehen. Davon abgesehen wird nicht in allen Studiengängen nur der Name getanzt. Ich schreibe meine Klausuren in der vorlesungsfreien Zeit und mehr als eine Woche vor Beginn der neuen Vorlesungen war in den letzten Jahren nicht frei.

2.) Es ist natürlich vollkommen legitim ins kalte Wasser geschmissen zu werden. So trennt sich die Spreu vom Weizen, aber sofern reguläre Arbeitsleistungen erbracht werden gehören die auch adäquat entlohnt. Alles andere ist Ausbeutung.

3.) Hab ich schon ausgeführt.

4.) -

5.) Ist sehr stark von der Art und der Länge des Praktikums abhängig. Natürlich bedeutet ein neuer Praktikant zu Beginn einen Mehraufwand. Irgendwann dreht sich das jedoch in den meisten Fällen um.

Praktika sind keine reine Beschäftigungstherapie, sondern bringen im besten Fall beiden Seiten etwas. Der Student lernt wie es in der Praxis läuft, das Unternehmen kann Aspiranten unter die Lupe nehmen und sich die Rosinen vom Kuchen picken. Dafür ist man dann auch als Student bereit ordentlich anzupacken (ich weiß nicht wie viel du so arbeitest, aber ich habe in meinem letzten Praktikum bis 80h die Woche gearbeitet). Wie bereits angemerkt überlebt man so etwas nicht von Luft und Liebe.
 
Moin,

ad 1. Ja. Wovon lebt er denn im Urlaub?

Wie jeder von dem Geld, welches er sich mit Arbeit verdient. Kein Geld, kein Urlaub. Außerhalb Deines Vorstellungsvermögens?

ad2. So ist das Leben. Auch Kreative sind keine Pädagogen die aus irgendwelchem Grund verpflichtet sind, Dir was beizubringen. Jeder lernt für und von sich selbst.

Betriebe, die nicht ausbilden, verdienen auch keine neuen Mitarbeiter. So etwas nennt man auch Schmarotzer.

ad 5. Auch Du als Angestellter solltest einen Praktikanten pushen, den Dein Chef akzeptiert hat. Eigentlich hat er aber keine Ahnung, was und wie Du was tust. Du stehst selber unter Druck. Eigentlich verursacht der Praktikant nur Mehrarbeit. Trotzdem solltest Du Dir Zeit nehmen, es nervt dich aber. Spätestens beim Dritten. Du hast recht, es ist nicht die Regel, dass sich jemand kümmert. Es ist die Ausnahme. Aber genau so wie sich jeder von uns das Recht nicht aberkennen lassen würde ein Praktikum zum Tagesende fristlos zu beenden, wenns Scheisse ist, hat meiner Ansicht nach auch niemand das Recht für seine bloße Anwesenheit oder einen gekochten Kaffee schon allein für den Fakt der Vertragsunterzeichnung ein Einkommen zu verlangen. Ein Praktikant ist ein Gast im Unternehmen. Kein Angestellter.

Siehe ad2.
 
Nach Meinung von Hypopyon und anderen FDP-Wählern sind Studium und Praktikum nur was für Söhne und Töchter wohlhabender Eltern die es sich leisten können. Wer nicht soviel Geld von seinen Eltern in den Hintern geschoben bekommt dass er im Praktikum auch für lau arbeiten kann darf seiner Meinung nach halt keine andere Laufbahn wie die klassische Ausbildung und anschließend Leihklitsche einschlagen, nur um dann zu hören zu bekommen dass er selbst schuld ist dass er nichts aus seinem Leben gemacht hat. Z.B. indem er studiert und anschließend jahrelang ein unbezahltes Praktikum nach dem anderen gemacht hat bevor es die erste Festanstellung gibt.

Das ist nämlich das nächste Problem, warum sollten solche Unternehmen Leute fest anstellen wenn sie stattdessen 2-3 Praktikanten für lau bekommen die sich den Allerwertesten aufreißen um vielleicht doch mal eine Festanstelllung zu bekommen? Die sie aber nicht bekommn weil stattdessen die nächsten 2-3 Nulleuro Praktikanten kommen. Dann werden nur noch 2-3 Schlüsselpositionen fest besetzt und der Rest rotiert dann als Null-Praktikant.

Was wäre die Welt für ein friedlicher Ort wenn alle Menschen mit neoliberalem Gedankengut sich endlich mal auf einen anderen Planeten verpissen würden. Oder wie wäre es, wenn all diejenigen, die unbezahlte Praktika so toll finden im Gegenzug auch ihre Gehälter dem Arbeitgeber zurück überweisen, dann sollte der nächste härtere Winter in der Bevölkerung ein wenig aussortieren.
 
Das ist nämlich das nächste Problem, warum sollten solche Unternehmen Leute fest anstellen wenn sie stattdessen 2-3 Praktikanten für lau bekommen die sich den Allerwertesten aufreißen um vielleicht doch mal eine Festanstelllung zu bekommen? Die sie aber nicht bekommn weil stattdessen die nächsten 2-3 Nulleuro Praktikanten kommen. Dann werden nur noch 2-3 Schlüsselpositionen fest besetzt und der Rest rotiert dann als Null-Praktikant.

Diese Schweinerei wird leider schon praktiziert. Die jungen Menschen bekommen nur ein Praktikum nach dem anderen und keine Festanstellung ---> können also so auch keine Familie gründen.
Und die "älteren" normalen Arbeitnehmer bekommen keinen Job oder werden rausgeschmissen.
 
Diese Schweinerei wird leider schon praktiziert. Die jungen Menschen bekommen nur ein Praktikum nach dem anderen und keine Festanstellung ---> können also so auch keine Familie gründen.
Und die "älteren" normalen Arbeitnehmer bekommen keinen Job oder werden rausgeschmissen.

Ich höre das auch immer wieder, muss aber ehrlich sagen, bis jetzt habe ich nie jemanden kennen gelernt, dem das passiert ist. Ich selbst hatte jetzt nach dem Studium nach 10 Bewerbungen 3 Angebote für unbefristete Stellen. Ich hatte ehrlich gesagt mehr Schwierigkeiten einen Praktikumsplatz zu finden während es Studiums.
 
Nach Meinung von Hypopyon und anderen FDP-Wählern ann als Null-Praktikant. ()

Was wäre die Welt für ein friedlicher Ort wenn alle Menschen mit neoliberalem Gedankengut sich endlich mal auf einen anderen Planeten verpissen würden. Oder wie wäre es, wenn all diejenigen, die unbezahlte Praktika so toll finden im Gegenzug auch ihre Gehälter dem Arbeitgeber zurück überweisen, dann sollte der nächste härtere Winter in der Bevölkerung ein wenig aussortieren.

Da es offensichtlich nicht möglich ist, eine sachliche Diskussion ohne persönlich zu werden zu führen möchte ich mich hier ausklinken. Jedoch nicht ohne MAcQandalf eine Praktikumsstelle anzubieten. Diese wird in einem Haus des öffentlichen Dienstes stattfinden. Du wirst dort viel über das Leben und besonders den Tod lernen. Leider wirst Du viel stehen müssen. Aber der Staat bezahlt Dir weder Unterrkunft, geschweige denn Mittagessen. Dafür wirst Du eine Menge Kollegen treffen die so wie Du an der täglichen Arbeit nicht partizipieren, eben weil Sie es in ihrem Ausbildungsstand nicht können. Die klagen jedoch nicht, dass sie kein Geld bekommen sondern sind froh wenn sie etwas lernen, damit sie aus dem Praktikumsalter rauskommen. Viele von denen sind nicht mal (neo) liberal. Dennoch scheint es sich in Generationen von Bundesregierungen egal welcher Farbe bislang nicht durchgesetzt zu haben, Krankenhauspraktika zu bezahlen. Der Dienst am Menschen ist offensichtlich nichts wert. Wenn wir dann aber mal die Hälfte vom Planeten geworfen haben, lieber Gandalf.....dann komme ich für ein Praktikum zu Dir. Denn dann ist auch für mich mehr Luft da etwas gescheites zu lernen. Und bestimmt sticht Dein Angebot das vieler Mitbewerber, da bin ich mir sicher.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Praktikum findet nur nicht immer in der Klitsche nebenan statt, sondern, wenn wir uns mal wieder auf den Fall von Gegenwind beziehen, in einem anderen EU-Land, dass deutlich höhere Lebenshaltungskosten hat. Alleine die Miete in Stockholm für ein Studentenzimmer übersteigt den maximalen Bafögsatz, der in Deutschland ausgezahlt wird.
Was haben denn die Lebensunterhaltungskosten in Schweden mit dem hiesigen Bafög zu tun? Dann muss er halt ein Praktikum in Rumänien machen. Ist auch ein EU-Land und hat deutlich niedrigere Lebensunterhaltungskosten.
 
Ich höre das auch immer wieder, muss aber ehrlich sagen, bis jetzt habe ich nie jemanden kennen gelernt, dem das passiert ist. Ich selbst hatte jetzt nach dem Studium nach 10 Bewerbungen 3 Angebote für unbefristete Stellen. Ich hatte ehrlich gesagt mehr Schwierigkeiten einen Praktikumsplatz zu finden während es Studiums.
Du Glücklicher! Was hast Du studiert? Ingenieure werden - so hörte ich - gesucht.
Geisteswissenschaftler z.B. eher nicht.
Nein, den aktuellen Fall, den ich kenne, der hat BWL studiert.
Aber es gab da auch mal eine Reportage dazu (ich glaube auf NDR).
 
Praktikanten sind Praktikanten. Jedweder kann sich um so einen Job bemühen, ohne letztlich die formalen Voraussetzungen dafür zu haben. Und in der Regel wird man dann auch genommen. Ob es die 1-2 monatige Anwesenheit des Praktikanten wert war, ihn zu entlohnen, protegieren oder sonst wie weiter zu empfehlen stellt sich für mich nach 30 Tagen heraus. Dann wird das Resümee gezogen. Keine Frage: Jemand der irgendwie sinnvoll gearbeitet hat, gehört auch bezahlt! Mich wundert der generelle Ruf nach Bezahlung hier. Würde jeder hier als Self-made Unternehmer immer und weiterhin so denken, wenn er selbst zu rechnen hätte?

Ich seh ein Praktikum als Möglichkeit sich in Kurzer Zeit Infos zu holen, wie es Andere machen. Ohne gross in den Betrieb einzusteigen und besonders gewinnbringend zu arbeiten kann man für sich alle möglichen Erfahrungen ziehen. Dafür kann man aber keinen grossen Lohn erwarten meiner Meinung nach. Erstattung der Ausgaben finde ich in jedem Fall angemessen und sozial fair. Aber primär garantiertes Gehalt......?

Wir reden hier von einem Praktikum als Student - also vom regulären PFLICHTPraktikum, ohne die man sein Studium nicht abschließen kann!
Und dass es 1-2 Monate sind, da solltest du dich nämlich nochmals erkundigen, stimmt nicht. Es sind je nach Studiengang im Normalfall 6 Monate.

So wie Du das beschreibst hört sich das alles so larifari, als ob Praktikanten per se nur im Weg stehen. Ist es aber nicht.
Ich bekomme unsere Praktis eher als Allrounder für alles mit. Zuerst werden sie stückchenweise in das Tagesgeschäft eingelernt, sind aber nach rund 6-8 Wochen voll einsatzfähig und übernehmen selbstständig wichtige Aufgaben/Projekte, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Auch ist es nicht unüblich, dass neue Arbeitnehmer (meist Zeitarbeitnehmer) von Praktis eingelernt werden (ob das nun gut oder schlecht ist steht auf einem anderen Blatt, zeigt aber nur auf dass die Praktis definitiv was drauf haben nach einer gewissen Zeit)!


Und ausgehend davon dass man vom Praktikant Leistung erwarten kann, so kann der Praktikant selbstredend von einer Vergütung ausgehen.
Alles andere ist in meinen Augen Ausbeutung unserer jungen Generation.
 
jetzt lese ich das hier schon länger mit und frage mich, wenn man einem praktikanten eine eigene aufgabe anvertrauen kann, die er selbstständig und offenbar auch gut erledigt, ist es denn dann fair, ihn mit 5 euro pro stunde abzuspeisen? nur mal so ein einwurf.

ich persönlich kenne das mit der vergütung für praktika nur aus regionen, in die sich sonst keiner verirrt. die bekommen dann einen mietzuschuss, damit sich der anbieter von anderen abheben kann und mit attraktiveren regionen konkurrieren kann.

ob die agentur in stockholm nun auf so was angewiesen ist, ganz offenbar nicht. da sie aber offenbar genug angebote bekommt, praktikanten für lau anzustellen, wäre es auch gerade zu nächstenliebe oder eine soziale komponente, wenn sie sagen würde, "freunde, wir bekommen zwar die bude eingerannt, aber obendrauf gibt es noch geld für euch." marktwirtschaftlich sinnvoll erscheint es zumindest nicht.

ich höre aber auch immer von leuten, die sich von praktikum zu praktikum schleppen, für wenig oder kein geld, immer mit dem ziel der festanstellung vor der nase. da scheint mir eine gehörige portion idealismus dabei zu sein, da man ja nach dem 3. oder 4. praktikum eventuell auch mal erkennen könnte, dass das system nicht so ist.
 
Wir reden hier von einem Praktikum als Student - also vom regulären PFLICHTPraktikum, ohne die man sein Studium nicht abschließen kann!

Das ist von der Prüfungsordnung abhängig. In meinem Studium gibt es kein Pflichtpraktikum. Auf Nachfrage warum dem so ist kam die Antwort: "Praktika unterscheiden den engagierten vom durchschnittlichen Studenten". Regelstudienzeit ist so nahezu unmöglich einzuhalten, also muss man sich überlegen was wichtiger ist. Ich hab mich für Praktika entschieden.
 
So wie Du das beschreibst hört sich das alles so larifari, als ob Praktikanten per se nur im Weg stehen. Ist es aber nicht.
Ich bekomme unsere Praktis eher als Allrounder für alles mit. Zuerst werden sie stückchenweise in das Tagesgeschäft eingelernt, sind aber nach rund 6-8 Wochen voll einsatzfähig und übernehmen selbstständig wichtige Aufgaben/Projekte, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Ich bin ja kein Freund unbezahlter Praktikas, Frage mich aber schon, was das für Tätigkeiten sind, wo ein Praktikant nach 6-8 Wochen wichtige Projekte übernehmen kann. Für was dann noch ausgelerntes personal, wenn alles nach 6 Wochen von Praktikanten erledigt werden kann? Selbst wenn man die bezahlt sind die billiger
 
Ich bin ja kein Freund unbezahlter Praktikas, Frage mich aber schon, was das für Tätigkeiten sind, wo ein Praktikant nach 6-8 Wochen wichtige Projekte übernehmen kann. Für was dann noch ausgelerntes personal, wenn alles nach 6 Wochen von Praktikanten erledigt werden kann? Selbst wenn man die bezahlt sind die billiger

Die Frage ist nun, was du mit "wichtig" interpretierst.
Ich arbeite in einem großen Automobilbetrieb und da ist es definitiv so, dass die Praktis mitunter auch diverse Sachen für höhere Tiere ausarbeiten und vorstellen.
Und ob sich jetzt ein Abteilungs- oder Werksleiter nen Tag dahinter setzt, oder ein Praktikant ne Woche daran arbeitet und es dann binnen 3-4 Stunden an den Verantwortlichen rüberbringt - beide Personen profitieren enorm hiervon (meine Meinung).
Die Sache ist halt einfach nur dass der Arbeitstag (maximal) nur 10 Arbeitsstunden hat; und man kann sich leider nicht zweiteilen und/oder alles auf morgen schieben.

Ich jedenfalls bin davon überzeugt, dass ohne Praktikanten vieles in großen betrieben nicht so gut laufen würde. Aber das soll mal meine Meinung bleiben.
Dass die Bezahlung dann eben niedriger ausfällt ist nunmal eben so auf dieser Welt - da muss man halt durch. Aber schlecht verdient man jetzt nunmal aber auch nicht.
Und wenn ich sehe wieviele Azubis/Werksstudenten (viele bekommen solch ein Angebot nach dem Praktikum, wenn die Kapa da ist) mit neu geleasten Autos rumfahren - schlecht gehen tut es denen nicht.
 
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