Überraschend Freiberuflerin geworden, was nun?

Ich verstehe, dass die jede Form der Arbeit besser ist als keine Arbeit.

Aber 2.000 Euro vor Steuern und Versicherungen im Monat für diese Form der Arbeit sind ein Witz.
Und es ist ein großes Problem, weil man da nur sehr, sehr schwer wieder rauskommt.
Vor allem, wenn die Selbstständigkeit bei dir wieder Erwarten eine längere Geschichte wird.
 
Nun gut - viel Glück und Erfolg dir" Dennoch, denke an die Krankenversicherung, bleibst Du in der Gesetzlichen liegst Du z.Z. bei etwas über 300,- € Beitrag und Versuch Ausgaben zu haben. Ev. kann der Steuerberater eine Ansparrücklage bilden.
 
Danke für die weiteren Infos, Yanirha.


Überleg dir auf jeden fall, wie es weitergeht, wenn du selbständig bist
und nach 4 Monaten das Projekt eingestellt wird. (oder nach 2 Monaten)

Vielleicht gibt es Übergangsfristen, dass du in solchem Fall schnell wieder
an staatliche Hilfe kommst. Sonst ist das ganze noch schlimmer als vorher.

Evtl. kann das auch erstmal nebenher laufen, solange du noch keine Rechnungen
gestellt hast. Informiere dich bei deinem Arbeitsamt in der Richtung.

Wenn du sowieso nichts von Harz4 bekommst, dann leg los, verlange aber
ordentlich Geld, und schau dich gleich nebenher nach anderen Kunden um,
mach Werbung, geh von "Haus zu Haus" usw.
 
Ja, auf jeden Fall werde ich mich um weitere Kunden bemühen. Außerdem habe ich dann noch den 400-E-Job. Bei dem kann ich auch noch grafische Aufträge abgreifen, für die ich dann eine Rechnung stellen kann.
Außerdem bewerbe ich mich weiter als Angestellte.

Aber trotzdem muss ich erstmal wissen: Wie schreibe ich ein vernünftiges Angebot, was muss rein, was muss ich beachten?
 
sorry wenn hier nochmal ein Einwand kommt und nichts "Gescheites": ein 400-Euro-Job und dann Rechnung stellen im selben Unternehmen geht nicht. Weil man hier davon ausgeht, dass der Unternehmer sich nur um Sozialabgaben drücken will, die sich daraus ergeben, weil es letztlich EIN Job ist. Es geht zwar steuertechnisch, nicht aber nach dem Sozialversicherungsrecht. Das kann ins Auge gehen!
 
@Yanirha

Gehe nicht zu einem Steuerberater, wende dich direkt an einen Insolvenzverwalter.
Denn den brauchst bist du spätestens in einem Jahr...

20 Euro / Seite mit allen Nebenarbeiten :rotfl:

Nun eigentlich ist es gar nicht zum lachen...
 
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es kommt ja auch drauf an, wie aufwendig man lebt, dazu ist auch der lebensgefaehrte, der was verdient.

@yanirha
ich wuerde an deiner stelle zuerst mal schauen, dass du erfahrungen sammelst und psychisch die 18 vergangenen monate verarbeitest.
dann kannst du ruhiger handeln (neue kunden mit _unbedingt_ hoeheren stundensaetzen), es muss nicht immer gleich alles auf geld umgesetzt werden, es gibt im leben zeiten, wo man lieber kraefte sammeln soll. das weisst du aber vermutlich auch schon.
rob
 
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Das Problem ist auch weniger, dass sie nicht so viel dafür bekommt
(das wird sie ja wohl selbst gut einschätzen können, ob es ihr reicht),
sondern vielmehr, dass sich Kunden eben an so eine Preissituation gewöhnen.

Wie soll ein Grafiker, der sich lange so dermaßen unter Preis verkauft hat,
jemals seinem Kunden gegenüber einen korrekten Preis durchsetzen?

Nicht zuletzt macht so eine Preisgestaltung aber das Preisgefüge einer ganzen Branche kaputt.
Und damit – ohne der Threaderstellerin hiermit etwas böses zu wollen – wäre sie nicht die Erste.
 
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@weyarn
Danke für den Hinweis, das habe ich nicht gewusst.

@avalon
Ich habe tatsächlich schon daran gedacht, die Hand zu heben. Nur: Ich habe nichts mehr, woran der Kuckuck noch kleben bleiben könnte.

@gester
Danke! Wenigstens einer, der mich etwas aufbaut. Danke.

@ all
Ich habe heute mit einem Rechtssekretär von ver.di gesprochen. Der hat mir ein paar gute Tipps was das Rechtliche angeht gegeben: Alles schriftlich in einem Vertrag festhalten. Musterverträge für sowas findet man unter mediafon.de.
Im Fachbereich Medien von ver.di kann man als Mitglied einen Ratgeber in Buchform bekommen.

Dass mit dem Arbeitnehmerstatus wird sich erst finden, wenn ich ersehen kann, wie die ganze Sache mit dem im Büro sitzen entwickelt. Vorweg kann er das auch nicht beurteilen. Ich soll erst Mal anfangen und alles beobachten. Auf jeden Fall bin ich erst Mal nicht scheinselbstständig. Dass die ganze Situation super kompliziert, nicht fair und irgendwie dubios ist, ist mir bewusst. Wenigstens stolpere ich da nicht blind rein.

Am Mittwoch habe ich den nächsten Termin im Verlag, da will ich den Vertrag vorlegen. Mal sehen, was passiert.
 
Hallo Leute,

nach längerer Arbeitslosigkeit wurde ich mehr oder weniger unfreiwillig zum Freelancertum "überredet". Da das alles sehr überraschend und kurzfristig kam (vor 6 Tagen), bin ich etwas rat- und planlos bei einigen organisatorischen Details. :confused:
Ein befreundeter Steuerberater klärt für mich die wichtigen Details mit dem Finanzamt und erklärt mir die nötigsten Dinge. Das mit der Krankenkasse und der Steuernummer ist schon in Arbeit.

Zum Thema: Ich hatte mich bei einem neu entstandenen Zeitschriftenverlag um einen 400-Euro-Job als Mediengestalterin beworben. Stattdessen soll ich als Freiberuflerin "vollzeit" eine kostenlose Zeitschrift layouten, die zwei Mal im Monat erscheint. D. h. ich mache das komplette Layout, Satz und Bildbearbeitung und bin die Schnittstelle zur Druckerei. Pro Seite soll ich 20 Euro bekommen. Jede Ausgabe soll ca. 48 Seiten bekommen. Für jede Ausgabe soll ich dann eine Rechnung stellen.

Da ich bis jetzt immer angestellt war, habe ich mich nie mit dem Gedanken einer Selbstständigkeit auseinander gesetzt. Nun bin ich was das Organisatorische (Angebote, Rechnung, AGB, Verträge etc.) angeht, doch sehr hilflos. Es wäre nett, wenn Ihr mir da ein wenig helfen könntet, bei dem was ich beachten sollte.

Ich dachte mir, dass ich in irgendeiner Form vorweg schriftlich die Rahmenbedingen festhalten (Preis, Leistung etc.) sollte. Ist es sinnvoll das über ein Angebot zu machen oder doch lieber eine Art Freelancer-Vertrag aufzusetzen?

Als Zahlungsziel für die Rechnung dachte ich an 7 Tage. Ist das realistisch?

Brauche ich AGBs? Wenn ja, woher bekomme ich die (Rechtsanwalt)?

Eine Besonderheit gibt es noch: Ich soll für vier Tage die Woche das Büro besetzen, damit immer einer der (insgesamt drei) Grafiker für die Anzeigenkunden zur Verfügung steht. D. h. ich kümmere mich außer um das Layout auch um die Hardware, Kunden und Datenbank. Das sollte meiner Meinung nach auch noch gesondert vertraglich geregelt werden. Nur wie mache ich das am Besten?

Das Problem ist, dass die Verlagsgründerin auch noch keine Erfahrungen in diesen vertraglichen Dingen hat und mich mehr oder weniger alleine damit kämpfen lässt. Deswegen brauche ich dringend Hilfe von Euch Profis, sonst gehe ich gnadenlos unter. Es wäre echt toll, wenn Ihr mir da ein wenig helfen könntet. :girli:

Danke schon Mal und Gruß,
Yanirha

Wenn du nur diesen einen Auftraggeber hast, kann das den Tatbestand der Scheinselbstständigkeit erfüllen.
 
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@avalon
Ich habe tatsächlich schon daran gedacht, die Hand zu heben. Nur: Ich habe nichts mehr, woran der Kuckuck noch kleben bleiben könnte.

Yanirha, ich meinte wenn du zu den Bedingungen arbeitest, bist du nach einem Jahr Pleite.
 
Wenn du nur diesen einen Auftraggeber hast, kann das den Tatbestand der Scheinselbstständigkeit erfüllen.

Kann, muss aber in den meisten Fällen nicht. Denn sonst wären alle Existenzgründer, die erstmal nur einen Kunden haben, scheinselbstständig. Ich habe selbst mit einem größeren Projekt das über ein halbes Jahr ging angefangen und hatte dadurch nur einen Kunden, der mir sogar monatlich immer das gleiche gezahlt hat. Nach Abschluss des Projektes konnte ich mich dann auch um andere Kunden verstärkt umsehen. Scheinselbstständig bin ich deswegen noch lange nicht. Wie bereits erwähnt, wenn es sich im Rahmen eines Projektes bewegt, ist es nicht gleich eine Scheinselbstständigkeit. Wenn das Projekt aber nie aufhört, man nie einen anderen Kunden hat, kann es zur Scheinselbstständigkeit werden. Aber ich sehe hier erstmal keinen Grund der Scheinselbstständigkeit.

@Yanirha

Auch wenn der Stundenpreis wirklich sehr bescheiden ist, was hast du zu verlieren? Kümmer dich um die rechtlichen Dinge und wage einfach den Schritt, wenn es klappt und du weitere Kunden bekommst, ist doch alles gut. Wenn es nicht klappt, was hast du verloren? Nichts, du gewinnst dazu noch eine Erfahrung.
Du kannst es ja als Übergangslösung ansehen und weitere Bewerbungen schreiben, vielleicht hast du Glück und bekommst eine Stelle. Wenn nicht, vielleicht bekommst du ja Gefallen an der Selbstständigkeit und baust es weiter aus.
Lass dich hier nicht entmutigen von wegen Scheinselbstständigkeit, Krankenkassenbeiträgen von über 300€ usw. Jeder fängt mal klein an und aller Anfang ist schwer, aber wenn du es nicht tust, wirst du es vielleicht irgendwann bereuen. Und wenn ich deine Situation betrachte, dann denke ich, hast du wirklich nichts zu verlieren.

Viel Glück bei deiner Entscheidung und deinem weiteren beruflichen Weg!
 
Da ich jetzt schon pleite bin, kann es nicht mehr schlimmer werden. Wenn ich es in einem Jahr wieder bin, so what? Wenigstens habe ich bis dahin wieder etwas Geld verdient. Viele Ausgaben habe ich für den Anfang nicht. Bin hinreichend ausgestattet, um einige Monate so zu arbeiten. Dann wird ein neuer Rechner fällig, da mein iBook wahrscheinlich die Grätsche machen wird.
 
Na dann viel Erfolg.
Denke daran, dass Umsatz != Gewinn ist. Gerade wenn man Dienstleistungen anbietet, hat man keine nennenswerten Kosten, die man abziehen kann. Miete & Krankenkasse sind private Ausgaben, keine dienstlichen - die zahlst Du also von dem, was übrig bleibt, nachdem das Finanzamt zugeschlagen hat.
Von 2000 EUR Umsatz bekommt das FinAmt irgendetwas zwischen 25% und 50%.
 
Von 2000 EUR Umsatz bekommt das FinAmt irgendetwas zwischen 25% und 50%.
Und hat einen Heidenspaß daran, in den kommenden Jahre Umsatzsteuer nachzufordern und Dir auf Basis von Unterlagen und Schätzungen fantasievolle Summen an Vorauszahlungen abzufordern. :jaja:
Wenn Du jetzt schon klamm bzw. pleite bist und ansonsten weder gute Referenzen noch weitere Kunden in Aussicht haben solltest und Dich und Deine Leistungen schlecht verkaufen kannst, wünsche ich Dir jetzt schon viel Spaß beim Luftholen. Falls doch: willkommen im Haifischbecken. :hehehe:
Das hat nichts mit Bangemachen oder „Oh je, keiner baut mich auf“ zu tun, sondern ist nur ein kleiner verbaler Vorgeschmack auf die Branchenrealität.
Gruß, Al

ps___
Und ich hoffe immer noch beim Lesen dieses Threads,
dass dieser nur ein schlechter Witz ist oder
„Yanirha“ nur die x-te Reinkarnation eines Ex-Forenmitglieds.
 
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ps___
Und ich hoffe immer noch beim Lesen dieses Threads,
dass dieser nur ein schlechter Witz ist oder
„Yanirha“ nur die x-te Reinkarnation eines Ex-Forenmitglieds.

Und ich fürchte leider, dass man dir diesen Wunsch in dem Fall nicht erfüllen wird.

Klar kommt man mit tausend Euro im Monat netto hin.
Da hat man normalerweise nicht im Ansatz das gleiche unternehmerische Risiko.

Yanirha, dann wünsche ich dir auch viel Glück im Haifischbecken.
Aber nicht enttäuscht sein, wenn deine Rechnung nicht aufgeht.
 
@ Al
Nix mit Reinkarnation. Ich hieß früher Applemouse und fand den Namen irgendwann doof.

Ich will das auch nicht jahrelang machen. Es soll nur vorübergehend sein. Es besteht die Aussicht, dass ich dieses Jahr dann fest eingestellt werde. Und jetzt kommt mir nicht mit irgendwelchen Sprüchen. So dumm bin ich auch nicht. Mir ist bewusst, dass die ganze Kiste morgen platzen kann. Dann muss ich eben Lehrgeld zahlen. Pech gehabt.
Aber immerhin habe ich etwas gewagt und nicht heulend auf'm Sofa gesessen und meine Scheißleben beklagt.

Wie ich schon weiter oben geschrieben habe: Ich bewerbe mich trotzdem weiter als Mediengestalterin.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nix mit Reinkarnation. Ich hieß früher Applemouse und fand den Namen irgendwann doof.
Ja, klar, :auslach: Yanirha ist auch viiieeel schöner.

Aber immerhin habe ich etwas gewagt und nicht heulend auf'm Sofa gesessen und meine Scheißleben beklagt.
Jaaaaa, DAS ist es, was ich hören wollte. Und was Dich nach vorne bringt. :thumbsup: Und nur das.
Nochmal, aber jetzt mit anderem Unterton als vorhin: willkommen im Haifischbecken!
Es gibt viel zu tun. Kannst ja z.B. hier direkt anfangen. :) Viel Erfolg bei allem.
1. Regel: Lass Dich weder verarschen noch verramschen, von niemandem. Noch nicht mal von Dir selbst.

Gruß, Al
 
Ich will das auch nicht jahrelang machen. Es soll nur vorübergehend sein.
Es besteht die Aussicht, dass ich dieses Jahr dann fest eingestellt werde.
Und jetzt kommt mir nicht mit irgendwelchen Sprüchen. So dumm bin ich auch nicht.
Mir ist bewusst, dass die ganze Kiste morgen platzen kann. [...]
Aber immerhin habe ich etwas gewagt und nicht heulend auf'm Sofa gesessen und meine Scheißleben beklagt.

DAS klingt schon ganz anders... von mir auch herzlich Willkommen in der harten Welt der Selbstständigkeit.
 
Ich will das auch nicht jahrelang machen. Es soll nur vorübergehend sein. Es besteht die Aussicht, dass ich dieses Jahr dann fest eingestellt werde.
Nachdem was Du geschrieben hast, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du als Scheinselbstständige gewertet wirst ist sehr groß. Auch, das dich das Finanzamt mit horenden Steuerforderungen überzieht ist eher die Normalität. Auch wenn Du nur 1000 EUR im Monat Gewinn machst (der ist nämlich VOR Steuern, Krankenkasse, etc...), wird der ziemlich roh besteuert.

Wenn Du dann wieder in ein Festanstellungsverhältnis wechselst, kommt das Finanzamt und will "reinen Tisch" machen, und die Kohle haben.
Auch die SV-Träger wegen Scheinselbstständigkeit.

Die Prüfungen erfolgen oft nicht zeitnah (die haben Jahre für sowas Zeit...), und dann kommt auf einmal, wenn Du schon lange wieder in Lohn&Brot bist, eine satte Nachzahlung auf dich zu.

Es wäre nicht das erste mal, dass einem sowas Jahre später das Genick bricht!

Das ist ein Spiel mit dem Feuer!

Aber immerhin habe ich etwas gewagt und nicht heulend auf'm Sofa gesessen und meine Scheißleben beklagt.

Das ist schonmal eine sehr, sehr gute Einstellung!

Mein Tip: Wenn Du wirklich den Elan hast, dann versuch Dich aus dieser Situation heraus RICHTIG Selbstständig zu machen, und es nicht als Brücke in eine Festanstellung zu sehen. IMHO sind da die Chancen sehr viel lohnender!

Charlie
 
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