Trisomie 21?

… Wichtig ist dass derjenige der etwas sagt das wertfrei macht.
Das ist mir aber scheinbar kaum möglich, bei dem Sprachgebrauch.
Ist jemand auffälig, ist er nicht normal. Warum ist auffällig nicht auch normal?
Weil die Sprache/der Kopp vom Durchschnitt ausgeht, dass er normal sei.
Mh.

.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: einbisschenanders
Ich bin tot müde und ich weiss nicht, ob ich mich noch klar artikulieren kann.

Mein größtes Problem ist nicht, ob etwas "wertfrei" dsikutiert wird. Ich glaube das geht gar nicht. Das soll jetzt keine Kritik sein.
Ich glaube, dass sehr sehr viel verdrängt wird, nach dem Motto "Es muss doch jemanden geben, der sich in unserer Gesellschaft darüm kümmert".

Sei es der Pflegedienst, der Fahrdienst, Essen auf Rädern, Ansprechpartner oder Selbsthilfegruppen.
Es wird immer gesagt "Unsere Gesellschaft muss das leisten können".

Das Problem ist aber, dass genau das von dem Einsatz einzelner abhängt.
Die Strukturen stimmen nicht mehr.

Früher gab es Kinderfreizeiten von den Kirchen, da wurde auch mal ein Rollstuhlfahrer mitgenommen.
Da gab es Pfadfinder oder andere Vereine. Da hat auch keiner was gesagt, wenn ein wie auch immer behinderter Mensch im Fussballverein oder beim Tischtennis mit dabei war.

Heute muss es dafür spezielle Gruppen geben, mit geschultem Personal und alles ganz "clean" und organisiert.
Früher hat man das einfach gemacht. Da haben die Betreuer einfach gesagt "Da müssen halt alle mit anfassen, kein Problem."

Irgendwie glaube ich, dass ist alles weg.
Heute wird immer nach staatlichen Programmen, Verantwortlichen und einem kompletten Regelwerk für Integration gefragt.

Ich hoffe, der Text macht irgendwie Sinn. Ich bin um 6:30 zu Hause weg und um 20 Uhr oder so wiedergekommen.
Sehr schöner Beitrag, er passt.

Sei nicht müde. Deine Gedanken sind richtig, die Welt ist es nicht. Die Globalisierung und die Digitalisierung sind kein Segen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: nonpareille8, WollMac und einbisschenanders
Daher kenne ich diese sehr vernünftige Glaubensgruppe, die viel für Kinder und Ausbildung tut, schon länger.
Ich hatte den Eindruck dieses "viel für Kinder und Ausbildung tun" hatte eher was von Gehirnwäsche.

Aber so ein bisschen Streben nach Weltherrschaft ist ja heutzutage auch schon normal. Frauen haben übrigens im obersten Gremium auch nix zu suchen und schwul sollte man wohl besser auch nicht sein. Also eine reine weltherrschaft.
 
Das ist mir aber scheinbar kaum möglich, bei dem Sprachgebrauch.
Ist jemand auffälig, ist er nicht normal. Warum ist auffällig nicht auch normal?
Weil die Sprache/der Kopp vom Durchschnitt ausgeht, dass er normal sei.
Mh.

.
Warum hast du damit ein Problem, nicht normal zu sein?
Die Wertung hast du da jetzt gerade reingebracht. Ich sehe nichts per se schlechtes in der Abweichung von der Norm.
 
Nee, das Problem habe ich nicht, sondern wie ich es wertfrei ausdrücke,
wenn jemand eine Behinderung/Einschränkung … hat.
Das hört sich immer so wertend an.
„Menschen mit Behinderung” - letztendlich werden sie behindert.
Wäre alles barrierefrei, würde es allen nützen, z.B.
Das mag auch an der deutschen Geschichte liegen, dass es alles so negativ behaftet ist.
§175 wurde erst 1994 aufgehoben und galt seit 1872 …

.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: WollMac
Nee, das Problem habe ich nicht, sondern wie ich es wertfrei ausdrücke,
Dann sag doch einfach "Person XYZ ist behindert". Punkt.
Das ist keine Wertung der Person, sondern eine Feststellung, dass derjenige dauerhafte und gravierende Einschränkungen erlebt bei der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Teilhabe. Meiner Meinung nach ist das eher eine Abwertung für die Gesellschaft.
Aber vielleicht mache ich es mir auch zu einfach, so also selber nicht direkt betroffener.

Wäre alles barrierefrei, würde es allen nützen, z.B.
Wir versuchen derzeit ein Freizeitgelände im Wald barrierefrei zu gestalten. Es wird wohl bestenfalls barrierearm.
Barrierefreiheit halte ich für utopisch. In Fällen ist es ja sogar objektiv unmöglich. Man kann z.B. eine Treppe nicht für Menschen unter 1,20m Körpergröße und gleichzeitig für Menschen über 2,20m optimieren. Irgendwer wird immer stolpern.

Selbst bei meinem Brötchengeber ist das schwierig: Ausstellungen werden in Brail, Deutsch, Englisch, einfacher Deutscher Sprache und DGS erklärt. Dazu ist alles was geht unterfahrbar und es gibt Halterungen für Stöcke. Idealerweise müssten alle Ausstellungsobjekte taktil erfahrbar sein. Das geht aber nicht, da es sich im Originale handelt. So sind leider Grenzen gesetzt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: einbisschenanders
"Barrierefreiheit"....eine Anekdote aus dem echten Leben:

in einem Nachbarort gibt es eine Mehrzweckhalle, in der Theateraufführungen stattfinden und auch unter anderem einmal im Monat der Seniorennachmittag. Die Halle ist nur über Stufen zu erreichen. Vor einigen Jahren wurde dann zur Freude der Bevölkerung eine Rampe gebaut und nun wäre es Rollstuhlfahrern auch endlich möglich gewesen, an Veranstaltungen teilzunehmen. Pustekuchen! Als die Rampe fertiggestellt war, wurde ein großes Schild befestigt: "für Rollstuhlfahrer verboten", weil das Gefälle zu steil war und man die Rampe nur für den Getränkehändler gebaut hatte, damit er es beim Anliefern der Ware leichter hat.
Das war lange Gesprächsthema und zeigt, wie weit wir davon entfernt sind, öffentliches Leben für jedermann zugänglich zu machen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: nonpareille8, WollMac und einbisschenanders
Warum hast du damit ein Problem, nicht normal zu sein?
Die Wertung hast du da jetzt gerade reingebracht. Ich sehe nichts per se schlechtes in der Abweichung von der Norm.
"Der normale Durchschnittsbürger ist ein klinischer Fall"
Charles Bukowski
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: nonpareille8 und einbisschenanders
Man ist nicht behindert, man wird behindert.
Das ist wortklauberei.
Wenn ich beschenkt werde bin ich beschenkt, wenn ich genervt werde bin ich genervt, wenn ich geliebt werde bin ich geliebt, wenn ich getötet werde bin ich tot.
Das eine ist der Zustand, das andere der Weg dahin.
 
Ich sehe da keine Wortklauberei. Sobald man Einschränkungen hat, wird man in seinem eigenen Weg behindert. Ich weiß, wovon ich spreche.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: WollMac
Oder: Wenn man behindert ist, wird man behindert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: einbisschenanders
Oder: Wenn man behindert ist, wird man behindert.
Jep, aber andersrum. Demnach wäre aber der Satz "man ist nicht behindert, man wird behindert" falsch. Richtig müsste dann sein "man ist behindert weil man behindert wird".
 
Jep, aber andersrum. Demnach wäre aber der Satz "man ist nicht behindert, man wird behindert" falsch. Richtig müsste dann sein "man ist behindert weil man behindert wird".
Ein Restrisiko besteht also trotzdem?
 
Jep, aber andersrum. Demnach wäre aber der Satz "man ist nicht behindert, man wird behindert" falsch. Richtig müsste dann sein "man ist behindert weil man behindert wird".
Sehe ich, nach wie vor, anders. Man wird behindert, sobald man zeigt, dass man anders ist. BIS dahin spielt die Einschränkung keine Rolle. Ich trage meinen Autismus nicht plakativ vor mir her und solange keiner davon weiß, ist das Verhalten mir gegenüber ziemlich normal. Sobald ich sage, dass ich Autist und somit auch Schwerbehindert bin, war es das. Der Punkt ist aber, dass ich mich selbst überhaupt nicht als behindert sehe, die Gesellschaft macht es zu dem, was es ist. Deswegen finde ich den Spruch von @WollMac völlig richtig.

Beispiel; Man sitzt einem Personaler gegenüber, hat 1a Schulzeugnisse und wäre mehr als qualifiziert. Der Vertrag wandert zu einem, der Kugelschreiber liegt parat. Ich muss aber noch erwähnen, dass ich einen Schwerbehindertenausweis besitze.
"Tut mir leid, ich kann Sie doch nicht einstellen, habe es mir eben anders überlegt."
Passiert und mehr als einmal.
Die Gesellschaft macht mich zu dem, was ich darstelle, nicht ich mich selbst. Ich bin ich, mit diversen Specialfeatures.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: WollMac
Mischung aus Asperger und Hochfunktional, das greift ja mittlerweile zusammen in der Diagnostik. "Frühkindlich" war die erste Diagnose, wurde Mitte der 1980er dann in Asperger geändert, als ich es nochmal testen ließ für den Ausweis.

Natürlich kann man mich fragen ;)
 
„Man ist behindert, weil man behindert wird“ trifft es doch in deinem Beispiel genau.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: einbisschenanders
Zurück
Oben Unten