traumberuf mediengestalter

Ich seh die Sache haargenauso wie Volksmac.
...und zwar aus eigener Erfahrung. Ich hab ne Umschulung zum Mediengestalter gemacht. Ich hatte vorher schon ein paar Illustratorenjobs gemacht und hatte auch ein paar kümmerliche Erfahrungen im journalistischen Bereich. Von daher war für mich klar dass ich auf jeden Fall versuchen will kreativ zu arbeiten und nicht den Reinzeichner in der Schicht spielen will.
Das hab ich auch geschafft. 12 Monate nach der Umschulung hab ich mich dann selbstständig gemacht, die Zeit dazwischen ging für Weiterbildung in allen Bereichen drauf. Die Ausbildung war bestenfalls ein Grundkurs für das was danach kam. Viel Freizeit war für mich nicht da. Während und nach der Ausbildung war büffeln ohne Ende angesagt. Vor der Prüfung für das Leben und die Prüfung (was in keinster Weise dasselbe sein muss) und nach der Prüfung nur für das Leben. Ich kann nur sagen: Wenn ich nicht Hobbys gehabt hätte die sich mit dem Job überschneiden (bin Film- und Comicfan) hätte ich das nicht geschafft.
Wer genauso bescheuert ist wie ich solls machen.. Ich rate keinem ab und keinem dazu den Weg einzuschlagen. Es ist ein harter Job der unendlich viel Spass machen kann einen aber auch richtig anficken kann. Wenn ich das mal so drastisch sagen darf. ;)
 
Ich halte nichts von den Prognosen und Trends des Arbeitsmarktes.
Es läuft doch. Klar gab es mal bessere Zeiten… aber für Werbung wird oft Geld ausgegeben.
Was ich allerdings nicht empfehlen würde, ist die Ausbildung zum Mediengestalter Digital/Print. Zumindest nicht, wenn du Abitur und durchschnittliche Intelligenz besitzt. Denn bei dieser Ausbildung kommt nicht sehr viel herum. Sprich… du lernst nicht besonders viel und hast hinterher mehr oder weniger nur etwas auf dem Papier.
Wenn dich Gestaltung interessiert, dann studiere am besten irgendeine Art des Kommunikationsdesigns. Zb. Grafikdesign in HH am Gänsemarkt. Sehr interessant, sehr künstlerisch orientiert. Und mache eine Menge autodidaktisch. Setze da deine Persönlichkeit ein… erschaffe Dinge mit Seele, mit Karma. Klingt komisch, ist aber etwas dran. Dann gehst du darin auf. Und Geldverdienen lässt sich damit auch. Zwar ist die erste Zeit hart, aber dann entwickelt das irgendwann eine Eigendynamik. Vorausgesetzt, du verrennst dich nicht in irgendetwas.

Die Mediengestalter aus Umschulungen und klassischen Ausbildungen, die ich kenne, sind meist festangestellt und zum Dienstleister verkümmert. Kein Wunder, das es keinen Spaß macht, andauernd grau in grau nach selbem Muster Typo durch die Gegend zu schubbsen und die altbewährten Patterns herunterzuleiern.

Schau dir mal seinen Werdegang an… ein Freund von mir.
Findest du unter 01 About.
Mittlerweile ist er selbstständig und meiner Meinung nach auf dem besten Wege, (noch) glücklicherer zu werden mit dem was er tut.

Wichtig ist immer die Einstellung zu dem, was du tust.
Ich tue es wegen vieler persönlicher Aspekte (Designstudent, Freelancer…), nicht nur wegen des Geldes. Das ist am Anfang eh spärlich. Der Lohn ist dann eher das, was dir deine Arbeit gibt.
Ich kann mir zb nicht vorstellen, 8Std am Tag in der Verwaltung eines Büros zu sitzen oder kaufmännische Berufe auszuüben. Mir fehlt da die Kreativität, das Ausleben der Persönlichkeit in einem gewissen Rahmen.
Aber ich halte auch eh nicht viel von vorgegeben (Lebens)Wegen wie Schule->Ausbildung->Job->Reihenhaus->Hund->2 Kinder->Spanienurlaub.
Beruf kommt von Berufung. Wenn du dich dazu berufen fühlst, kreativ zu arbeiten, tu es.
Scheiß auf die Rechtschreibfehler. Ich kenne einen erfolgreichen Designer in einer etwas höheren Position einer bekannten Agentur… der kann kaum Englisch, Mathe nur das nötigste und ist auch nicht sonderlich stark in Syntax, Grammatik, Interpunktion usw. … Hey, klar. Das gehört dazu. Aber das sind oft auch nur Fassaden. Fahr Fahrrad wenn du Bock hast, du brauchst kein Auto. Du kannst aber auch Mercedes fahren und TAZ lesen. Mach was du willst, nur werde glücklich. Dann liegst du nie falsch.

Yves
 
Aber...

wenn man Abitur hat und durchschnittlich intelligent ist, beherrscht man i.d.R. auch die Rechtschreibung und drückt sich nicht wie ein 16-jähriger aus.

Das ist m.E. nach das derzeit größte Problem unseres thread-Schreibers hier...

Ich will ihn damit nicht anpissen, aber diesem Gebiet sollte sein Hauptaugenmerk gelten, bevor er überhaupt irgendetwas in Richtung Medien versucht...

*Klugscheissermodus aus*
 
Schon mal etwas von Legastenikern gehört? Wäre nicht das erste mal, das hier jemand mit dieser Schwäche mehr oder weniger angegriffen wird und hinterher tut es allen leid.

Zum Thema Rechtschreibung… wie gesagt, Sprache ist die Manifestation der Gedanken. Schriftliche Sprache sollte auch möglichst korrekt sein. Gerade, weil anhand der Rechtschreibung viele Menschen einfach genere stereotypisieren. So wie du es gerade tust.
Er kann doch intelligent sein, sogar hochintelligent… nur eben nicht in dem klassischen Raster. Wie gesagt, ich kenne einen erfolgreichen Designer, der haut sich schon abundzu derbe Fehler in die Zeilen… aber das ändert nichts am Talent für Farben und Formen.

Also… soll er sich dadurch nicht (be)hindern lassen… wir wussten alle was er meint. Klar sollte er mal daran arbeiten… aber das ist meiner Meinung nach nebensächlich. UNd dabei gehöre ich zu den Menschen, die gerne mit Sprache bewusst umgehen und durch geschickte syntaktische und semantische Gewandheiten möglichst prägnant dem Wort Ausdruck verleihen (möchten).

Yves
 
Achso… eventuell ist er sogar Ausländer… und daher die Probleme mit der Sprache…

Immerhin hat er bestimmt nicht absichtlich mit dem Satz „im graphischen Gewerbe enden“ auf die viel propagierte, vermeintlich schlechte Situation des Werbemarktes angespielt.
 
Yves schrieb:
Schon mal etwas von Legastenikern gehört? Wäre nicht das erste mal, das hier jemand mit dieser Schwäche mehr oder weniger angegriffen wird und hinterher tut es allen leid.

Mhhm. Mein bester freier Grafiker ist so ein Fall. Man muss halt bei den Korrekturen daneben sitzen (Schreibt man das jetzt zusammen oder getrennt? ;))

Zum Thema: Einige haben es schon angesprochen. Es gibt einige Bildungsträger, die bilden aus wie bekloppt. Fast alle Abgänger scheitern.

Es ist IMO der typische – und harte – Handlanger-Job in einer Agentur-Grafikabteilung, es kann aber beim richtigen Laden auch weiter nach oben gehen. Wo auch immer das in diesen Zeiten ist. Leider fehlt es diesen Leuten meist aber am Willen, sich permanent zu fordern und ständig weiterzulernen.

Bye
blue-skies (der auch schon ein paar ausgebildet hat)
 
Dass ich für meine Anmerkung Prügel bekomme, war mir klar. Ist a auch richtig so, Yves.

Du weisst aber auch genauso gut wie ich (denke ich), daß er es schwer hat, wenn er denkt:

"Hurra, ich geh in die Medien!"

Ich mag deine Einstellung. Sie ist richtig. Um das aber umsetzen zu können, geht man einen steinigen Weg, auf dem ihm viele Menschen härtere Sachen an den Kopf werfen werden. Wir erleben den Wandel der Industrie- zur Informationsgesellschaft.

Die besondere Anziehungskraft von Medienberufen kann die Romantik nicht mehr bedienen.

Wo früher 100% benötigt wurden, müssen es heute 200% sein.

Ich will ihm nur sagen, daß er alles, was er aus eigener Kraft erreichen kann, auch nur MIT Kraft erreicht. Und das heißt, an sich zu arbeiten, Wissen aufzusaugen und Täler durchschreiten.

Das wird er schaffen, wenn er es will. Will er es aber?

Ich wünsche ihm alles Gute.

Puh!!!
 
ynos schrieb:
Ich mag deine Einstellung. Sie ist richtig. Um das aber umsetzen zu können, geht man einen steinigen Weg, auf dem ihm viele Menschen härtere Sachen an den Kopf werfen werden. Wir erleben den wandel der Industrie- zur Informationsgesellschaft.

Verdammt… ich war mal wieder zu idealistisch und naiv. Da gibts dann ja auch noch die Realität, der man mit seiner Persönlichkeit gewachsen sein muß.

|Du hast absolut recht! Ich hätte vorher etwas mehr die verschiedenen Perspektiven betrachten sollen, anstatt dir zwischen den Worten Intoleranz vorzuwerfen.
Wie schnell brechen Welten zusammen, wenn dir der 10. sagt, das du zu blöd bist um richtig zu schreiben und dann garantiert kein Vertrauen in deine kreativen Leistungen hat.
Da steht nicht jeder drüber. Und da kann man auch nicht in jeder Situation drüberstehen.

@Blue Skies

Da gibt es mehr als du denkst. Viele „Kreative“, die mit Herz dabei sind, sind meist in ihrer Schöpfenskraft durch mehr oder minder soziale/humane Defizite begründet. Ich will damit sagen, das man sich als kreativ arbeitender Mensch manchmal oder oft mit seinen Arbeiten kleine Bausteine für Dinge wie „Angst vor Ablehnung“, „Sehnsucht nach Anerkennung, Liebe…“ usw. konstruiert. Eben das tut, was einem das Gefühl sagt. Und das ist das, was dann am Ende auch dem gut situierten 0815 Verbraucher berührt. Nicht alle… es gibt genug, die brauchen einfach die „Geiz ist geil“ Schiene und haben keine Schnittstelle für Ästethik.

Aber wenn er jemand ist, der zu dieser Gruppe der „Sensibelchen“ gehört, wird es schwer.

Yves
 
Man darf die Ausbildung zum Mediengestalter nicht so sehen dass man da einen Beruf erlernt den man danach so locker ausübt a la ich schreibe meine Bewerbungen und dann passiert schon was.

Die Ausbildung ist ein Fundament auf das man dann was bauen kann. Nichts anderes.
Wie ich schon schrieb: Was man für die Prüfung lernt ist nicht zwingend das was man für den Job oder das Leben braucht.

Was man noch benötigt ist das was man heutzutage Connections nennt. Wenn ich nicht irgendwie Leute kennengelernt hätte mit denen und für die ich heute arbeite hätte ich nie loslegen können.

Ich hab bei vielen Leuten die ich kennen gelernt habe das Gefühl, dass da immer noch die Vorstellung im Kopf ist dass man einen Beruf lernt, danach Bewerbungen schreibt und dann eben anfängt zu arbeiten.
Das ist leider allgemein schon nicht mehr üblich, in unserem Bereich aber erst recht nicht.
 
Eher abraten ...

... das ist mein Gefühl dabei. Die Arbeit der Grafiker wird im allgemeinen nicht allzu hoch eingeschätzt. Wenn du super zeichnen kannst oder die genialen Texte oder Konzepte aus dem Stegreif bringst, und vor allem dich selber super verkaufen kannst (Auftreten, Selbstbewusst), dann geht was, keine Frage. Ansonsten: Viel Sitzfleisch und im Verhältnis wenig Kohle, oder du hast Glück und landest in einem netten Büro, was ich dir in dem Fall schon mal wünsche.
MacEnroe

P.S. Bin Grafik-Designer (FH-Diplom), selbständig und hab momentan Glück in meinem netten Büro zuhause.
 
Yves schrieb:
Fahr Fahrrad wenn du Bock hast, du brauchst kein Auto. Du kannst aber auch Mercedes fahren und TAZ lesen. Mach was du willst, nur werde glücklich. Dann liegst du nie falsch.
Ähm, das hört sich jetzt aber wirklich arg nach platten Werbespotsprüchen an (genaugenommen nach dem neuen Spot zur Mercedes A-Klasse, wenn ich mich richtig erinnere?). So nach dem Motto: "Sei kreativ. Mach was du willst. Geh reiten. Spiel Blockflöte. Bergsteige. Gründe eine Familie. Sei cool. Werde Bundeskanzler. Pimper deine Nachbarin. Kaufe Mondgrundstücke. -- Und fahre Mercedes A-Klasse!".


Yves schrieb:
Schon mal etwas von Legastenikern gehört? (...) Er kann doch intelligent sein, sogar hochintelligent… nur eben nicht in dem klassischen Raster.
Stimmt, und ein berühmter Vertreter dieser nichtklassischen, hochintelligenten Legastheniker ist George W. Bush. :D /SCNR
 
Hi Leute,


ich glaube Mediendesign ist die letzte aller Ausbildungsmöglichkeiten, die sich jemand ausdenken konnte. Bei uns im Ländle gibt es so eine Schule - ich kenne niemanden, der auf diese Weise zu einem vernünftigen Job gekommen ist - wenn er denn nicht schon vorher ausreichend Connections hatte...

Vom Grunde her wird dort versucht, konzeptionelle Lösungen und Ansätze in allen Medien-Bereichen anzudenken, zu formulieren und teilweise umzusetzen.

Man muß sich das so vorstellen, das solche Leute dann egal wo sitzen, und ALLEN erklären wollen wie das Ganze laufen soll.

Ich weiß, das das jetzt echt knapp formuliert ist.

Aber das Disaster ist hier vorprogrammiert!

Ich denke mal, das dieser Zweig verkümmert, oder gewaltige Kraftanstrengungen aufbringen müßte, um ebenso den Fuß in die Tür zu kriegen wie die Agenturen für Print usw. seinerzeit den Druckereien den Goldpfennig abtrünnig gemacht haben...

 
elmquist schrieb:
Ähm, das hört sich jetzt aber wirklich arg nach platten Werbespotsprüchen an".

Stimmt, und ein berühmter Vertreter dieser nichtklassischen, hochintelligenten Legastheniker ist George W. Bush. :D /SCNR

Sorry… sollte es nicht. Ich kenne den Spot nicht einmal, da ich kein TV habe (n möchte).

Was Bush angeht… der ist einfach nur dumm. Und Rumsfeld ist einfach nur böse. Find ich irgendwie eine klare Sache.

Einstein hat ja mal behauptet, wenn sich viele komplexe Lösungen anbieten, ist die simpelste meist die richtige.

Yves
 
Ich hab ganz schlecht Erfahrungen gemacht, ich hab fast 6 Jahre in einem Stuttgarter Tonstudio gearbeitet also ich hab Praktikum gemacht drei Jahre Ausbildung und fast ein Jahr Festangestelt gearbeitet. Jetzt bin ich Arbeitslos und finde keinen job vermutlich werde ich mich Selbständig machen in der Hoffnung das ich mehr Aufträge bekomm als meine 300€ Arbeitslosen Geld.
Das Geld hat auch nicht mit dem übereingestimmt was ich geleistet habe. Ich hab fast jedes Wochenende also Samstag und Sonntag gearbeitet und hab als angestellter netto 900€ Verdient.
Durch die Kundenaufträge hab ich auch die Liebe zur Musik ein stückweit verloren was mich mit unter am meisten ärgert.

Ich bekomm nicht mal Arbeitsproben von dem was ich alles gemacht hab (Daimler Chrysler, Telekom, Bosch, Deutsche Post, O2 und vieles mehr)

Ich würde mir überlegen das noch mal zu machen. Ich denke das ich mir Heute eher einen Industrie Job also Elektro- Mechaniker oder so Lernen würde das ist einiger maßen sicher und man hat geregelte Arbeitszeiten was mir schon wichtig ist.

Ja soweit meine kurze Erläuterung zu dem Thema.

nitron
 
Also ich habe vor der visuellen Komponente und dem Studium usw… auch in einem Tonstudio gelernt und gearbeitet.
24 Stunden, 7 Tage… ist üblich dort.
Da wurde aber mehr für Bands gearbeitet, komponiert (Reamon, Guano Apes, Gentleman, Flames, RAG…). Geld gab es da auch nicht sehr viel… das meiste wurde in neues Equipment gesteckt… mal eben 2 AMEK Kanalzüge :D
Anyway… dafür konnte man eben eine Menge lernen, jeden Tag 2 mal „Herr Ober, die Speisekarte“, interessante Leute kennenlernen… und leben konnte man trotzdem davon.
Aber als Audioengineer würde ich heute auch kein Studio mehr eröffnen wollen, ohne dafür mindestens 700.000€ für Equipment zu haben.
Und dann… vielleicht besser für 30.000€ Homerecorderstuff kaufen und den Rest anlegen.

Das einzige, was halbwegs solide ist, ist ebenfalls der Job dann beim Radio/TV. Damit hätten wir dann aber auch wunderbar wieder den Bogen zu der dienstleistenden Mediawhore in irgendwelchen Verlagen.

Yves
 
WOW Amek so was kenn ich nicht... doch, aber so was wurde von dem verdienten Geld nicht gekauft eher Powerbooks und iPods für die Chefs und iMacs (erste Generation) für die Firma

Edit: wobei der eine Chef gar nicht Musikmachen kann..
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich würde vorschlagen, du behälts den Kaufmann mal als Brotjob und machst nebenbei Weiterbildung im Medienbereich, dann siehst du inwieweit es dich wirklich interessiert - erfahrungsgemäß ist es so, dass sobald man etwas lernen MUSS, z.B. in einem Kurs um diesen positiv abzuschließen, die Interessenskurve etwas nachlässt als wenn man sich einfach nur mit learning by doing etwas selbst beibringt. Hier in Österreich ist die Lage auch nicht gerade rosig, was die Jobaussichten betrifft - es ist, wie in jeder anderen Branche auch, Anpassungsfähigkeit gefragt.
Meine persönliche Meinung ist auch, dass man sich als Grafiker oder auch Mediendesigner nicht zur eierlegenden Wollmilchsau machen lassen sollte, die alles ein bisschen kann aber nichts ordentlich. Such dir also einen Schwerpunkt aus, in dem du versuchts, so gut wie möglich zu werden.
 
Hi worshipper,

ich denke der letzte Beitrag geht als Abschluss hier in die richtige Richtung.
Wenn du im Moment eine feste Anstellung und damit einen sicheren Arbeitsplatz hast, dann frage ich, warum diesen aufgeben?
Was hälst du von einer Ausbildung in einem Abendstudium o.ä.?
Damit könntest du tagsüber normal deiner bisherigen Arbeit nachgehen und dich abends weiterbilden in den Aufgaben, die dir dein jetziger Job bringt?!

Gruß, Max
 
Fast nur schwarz hier …

… ok Leute. Auflauf der Probleme, des Scheiterns, Gemeinheiten des Marktes. Ich möchte da mal kurz was positives zufügen, damit hier nicht das totale Horrorbild von diesem Beruf entsteht.

Ihr führt hier hauptsächlich die Arbeitsbereiche in den Agenturen, sprich der Werbung an. Hier pflichte ich Euch allen bei: Der Markt ist ein Haifischbecken. Agenturchefs, Kreativdirektoren überhaupt die ganze Menge an "Kreativen" (sinnlos in die Höhe gefeiert durch Zeitschriften wie PAGE) fallen durch gnadenloses, teils asoziales Verhalten gegenüber ihren Angestellten auf, der Markt ist kaputt etc. etc. .

Ich habe Ende der 80er die Ausbildung zum Schriftsetzer am Mac gemacht, bin als erstes in eine Agentur: 60 Wochenstunden, 21 Tage Urlaub max., cholerische Chefin. Den Traum hatte ich dann nach zwei Jahren auf, zurück in die Druckvorstufe, kleiner Betrieb, langweilige Jobs aber ein gesichertes Einkommen. Danach Angebot von einem kleinen Verlag, eine DTP-Abteilung aufzubauen. Am Anfang viel Arbeit, viel Begeisterung. Mittlerweile eine stabile Arbeitsumgebung mit vier Kollegen. Bin seit sieben Jahren zufrieden beim langweiligen Zeitschriftenumbruch, aber auch beim Anzeigenentwurf oder Werksatz für das Buchprogramm. Ich habe mich engagiert und wollte den Job, unbedingt. Hat geklappt. Beispiel dafür, dass es auch gehen kann.

Natürlich weiss ich, dass auch in meinem Segment hier die Jobs weggebrochen sind, natürlich ist es auch hier oft langweilig oder stressig und ich überlege, ob ich den Taxischein machen soll. Aber es gibt eben auch diese Stellen, in denen der Mediengestalter nicht gefeierter Werbestar werden will und die sind auch erfüllend.

Ausserdem finde ich es anmassend bis arrogant hier auf Rechtschreibung anderer Forumsteilnehmer herumzuhacken, nur weil es hier um einen Gestaltungs- oder Medienberuf geht. Genauso könnte man sich über mangelnde Tastaturkenntnisse im Hardwareforum aufregen. Dies ist und bleibt ein Hilfeforum für mich und wer sie sucht, den achte ich auch in seinem Beitrag, egal wie der abgefasst ist. Mir wurde schon so oft hier geholfen, ohne dass ich meine Beiträge zweimal lesen lassen musste, bevor sie online gingen.
 
worshipper schrieb:
ich bin derzeit noch bei meiner ausbildungsstätte beschäftigt. wenn ich wollte könnte ich da sicherlich alt werden. nur mein arbeitsschwerpunkt rückt im moment vom kaufmanns beruf immer mehr in den gestalterischen bereich. und ich muss ehrlich sagen, von sowas habe ich null ahnung. das handling mit photoshop und co. hab ich mir selber durch bücher und online foren beigebracht. und ich bin mir sicher, dass es da noch einige lücken gibt.

Also, wenn ich das richtig interpretiere, dann hast Du einen sicheren Job, der dir Möglichkeiten bietet, in kreative Arbeitsfelder vorzudringen, die dir Spaß machen und zu denen du eine tiefere Neigung verspürst. Richtig?

Wo liegt denn dein Problem? Von solchen Voraussetzungen können - bzw. konnten - die meisten hier nur träumen. Nutze die Gelegenheit und investiere etwas Freizeit, um dich mit Büchern und gezielten Seminaren oder Workshops den jeweiligen Anforderungen entsprechend punktuell zu verbessern. Wer weiß, vielleicht beteiligt sich dein Arbeitgeber ja sogar an den Kosten, sowas soll's ja noch geben.

Das Handwerk wirst du so am besten und am schnellsten lernen. Wobei das Talent natürlich schon vorhanden sein sollte ...

Wenn Du dann irgendwann glaubst, richtig gut, aber unterfordert zu sein, dann kannst du dir immer noch überlegen, einen anderen Weg einzuschlagen.

Und was die Rechtschreibung betrifft: Daran solltest du in jedem Fall dringend arbeiten. Es mag ja Ausnahmen geben, aber machen wir uns nichts vor: Die wenigsten Arbeit- oder Auftraggeber werden bereit sein, dir einen Lektor zur Seite zu stellen.

Als Mensch ist auch mir der Inhalt wichtiger als die Form. Als potentieller Auftraggeber einer werblichen Publikation jedoch setze ich beides gleichermaßen voraus.

Grüße

Grizzly
 
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