traumberuf mediengestalter

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worshipper

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hallo,

im moment bin gute 20 und hab letztes jahr meine prüfung zu kaufmann erfolgreich beendet.

in meiner ausbildungsstätte habe ich andauernd fleyer, preisplätter und katalog mitgestaltet. photoshop und freehand, damit kann ich umgehen.

nun möchte ich das ganze etwas erweitern und eine weitere lehre als mediengestalter anfangen. oder ist das der falsche ausdruck?

im endefekkt möchte ich im grafischen gewerbe enden. welchen berufszweig sollte ich nun einschlagen.

was meint ihr dazu?

was sollte ich beachten?
 
Das ohne Gewissensbisse zu beantworten, finde ich schwierig.
Erkundige dich doch mal nach der Arbeitsmarktsituation, im speziellen
für Mediengestalter. Düster, wenn ich mich nicht irre.
Studium? Bringt dir nur was, wenn du wirklich gut bist/wirst.
Vitamin B (Agenturen, Graphiker etc. pp) ist wichtig.

Ist das wirklich (so richtig richtig...) dein Wunsch, dann mach es.
Wer mit Herzblut dabei ist und neben etwas talent viel Fleiss hat, der
sollte auch ne Stelle bekommen, denke ich.

Ok, das war jetzt sehr knapp und vielleicht auch in den Augen anderer hier unrealistisch. Aber da gehen die Meinungen sehr auseinander, keine Frage.
 
beebop69 schrieb:
Ist das wirklich (so richtig richtig...) dein Wunsch, dann mach es.

Stimmt – und wenn nicht, dann lass es – einfach ist es nicht, später damit Deinen Lebensunterhalt zu verdienen und die Freude daran nicht zu verlieren.

BTW: Ich gehöre sonst nicht zu den Oberschullehrern hier im Forum, aber lass Deine Bewerbungsunterlagen auf jeden Fall noch mal gegenlesen (das ist nicht böse gemeint, ich kämpfe selber häufig mit der Rechtschreibung; Fachausdrücke sollten aber stimmen) ...
 
... sorry, aber noch einer mehr? :rolleyes:

Wenn es aber Dein absoluter Wunsch ist, dann versuche es.
Aus meiner Sicht mache es in einer guten Agentur, hier wirst
Du kreativ am meisten lernen. ;)
 
Ich denke auch, wenn es dein Wunsch ist mach es. Scheiß auf Arbeitsmarkt Prognosen, denn wenn einem die Arbeit Spaß macht, sich reinkniet und gut ist findet man immer nen Job, oder macht sich mit einem guten Konzept Selbstständig.
Der Arbeitsmarkt ist zu wechselhaft, als das man anhand dessen vernünftig Planen könnten.
 
Nimm es mir nicht übel,
aber ich an deiner Stelle würde nochmal die Rechtschreibung und Grammatik üben, bevor du im beruflichen Umfeld irgendwas mit Text gestalten möchtest.
---> Fleyer, Preisplatt, endefekkt :)

Sorry. Aber ich finde so etwas oberpeinlich.

So long.

Alex
 
@worshipper:
Du wirst 3-4 Jahre in einer Hochschule hocken, dir den Arsch aufreissen, anschliessend ein halbes oder ganzes Jahr umsonst 60 Stunden und mehr in einer Agentur arbeiten (auch Praktikum genannt) und dann arbeitslos sein. Oder noch besser: Sozialhilfeempfänger. Das droht allen, die im Studium nicht steuerpflichtig gearbeitet haben und anschliessend nochmal ein Praktikum machen.
Wenn man dann nach einem Job fragt, wird man groß angesehen, als wenn man was wahnsinnig unverschämtes gefordert hat und bekommt zu hören: "Nee, also Praktikumm, DAS können wir abieten. Aber sonst...neee...."
Auch wenn du gut bist, gibt´s keine Jobs mehr.

Ich sehe das bei mir. Ich bin jetzt 26 und trotz exzellenter Noten, großer Vielseitigkeit (von Print, Werbung, 3D, Illu, Flash bis PHP) und einer Mappe, die bisher bei keinem Creativ Direktor durchgefallen ist, bekomme ich auch bei der mittlerweile 40. Bewerbung Texte wie: "Ihre Bewerbung ist bei uns auf großes Interesse gestoßen. Sie hätten sehr gut zu uns gepasst. Leider haben wir derzeit keine freie Stelle blablabla..."
Mittlerweile fallen nicht mehr nur die Schlechten im Markt durch.
Derzeit bekommt man nur noch mit einer RIESEN Portion Glück Arbeit.

Wenn du Kaufmann bist, bleib blos dabei. Dann darfst du nämlich sogar noch arbeiten, wenn du über 35 bist. Was im graphischen Gewerbe selten der Fall ist.

Ich gehe übrigens im Sommer wieder an die Uni. Und werde Lehrer. Hoffentlich sind die wenigstens noch ein bisschen gefragter.
Aber schlechter kann´s nicht mehr werden.
Also: Lass es. Der Markt ist kaputt.

Sorry, wenn das etwas hart klingt, aber ich darf die Situation, in der die Branche (und ganz Deutschland) steckt, gerade am eigenen Leib erfahren.
Und ich sehe, wie viel besser es Freunden geht, die in konservativeren Branchen untergekommen sind. :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Burning_Dice schrieb:
Und ich sehe, wie viel besser es Freunden geht, die in konservativeren Branchen untergekommen sind. :(
Den letzten Punkt kann ich überhaupt nicht bestätigen. Ich habe in meinem Freundes-, Verwandten- und Bekanntenkreis einige frischgebackene Volljuristen mit guten Staatsexamen, die entweder gar keinen Job gefunden haben oder sich langsam schmerzlich damit abfinden, in den nächsten Jahren (!) in einer zweitklassigen Kanzlei Aktenordner zu sortieren und von ellenlangen Sachverhalten kurze Inhaltsangaben anzufertigen, um sich dadurch in Zeitlupe hochzuarbeiten. Für ALLE war der Wechsel (oder eben Nicht-Wechsel) vom Studium ins Berufsleben total desillusionierend - auf den jungen Staranwalt à la John Grisham hat keiner gewartet. Die fragen sich jetzt alle, warum sie dafür ein Jahrzehnt studiert (bei den Juristen dauert es halt meistens recht lange - 8 Jahre fürs erste und zweite Staatsexamen sind aus eigener Erfahrung nichts besonderes) und Tausende DM für Repetitorien ausgegeben haben. Der Arbeitsmarkt ist zur Zeit schwierig, aber das betrifft m.E. alle Branchen.
 
Sieh Dir mal diesen Thread an. Gibt also auch Leute, die davon mal die Nase voll haben...
 
@elmquist: Stimmt, Juristen geht es ähnlich. Architekten auch, bekommen nix. Und unter BWLlern sind auch etliche Dauer-Praktikanten.
Ändert dennoch nichts daran, daß Kumpels von mir, die z.B. Berufe wie Schiffsmakler, Ingenieur*oder gar Java-Programmierer ergriffen haben, weitaus besser dran sind.
Und es ändert nichts daran, daß auf absehbare Zeit in Deutschland schon für die jetzt anwesenden Graphiker nicht genug Arbeit da ist.
 
moin worshipper,

...ich halte es meist nach: Mache was dir beliebt - es ist dein Leben!
Es kann durchaus "übel" sein durch Agenturen zu gehen, aber dafür bekommst du auf jeden
Fall etwas mit. Solltest du wirklich die 2. Ausbildung starten (Medien-Schule?), dann hast du
auch gute Gelegenheit nebenbei Praktikas zu machen...

Es wird immer jemand für ein Praktikum genommen - aber bitte mit Vorkenntnissen.
Das ist weitgehend normal...nicht auf den Kopf gefallen, kann man das später ausbauen.

Besorge dir bei Zeiten einige Vorstellungsgespräche, um Fragen beantwortet zu bekommen.

Gruß Difool
 
Sorry, hab schlecht geschlafen heute. Ich ziehe meinen Beitrag wieder zurück. Gruss Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann mich der Meinung von Burning_Dice nur anschließen: Bleib bei dem was Du gelernt hast!

Halbwertszeit "Freude-am-Mediengestalterdasein": in etwa 7-10 Jahre.
Danach wird es dich ankotzen, jeden Tag das Selbe zu machen...
 
Ich machs seit 13 Jahren und finds immernoch geil.
In welchem Job macht man denn nicht immer dasselbe?
 
Halbwertszeit "Freude-am-Mediengestalterdasein": in etwa 7-10 Jahre.
Danach wird es dich ankotzen, jeden Tag das Selbe zu machen...

Das ist deine Erfahrung - worshipper sollte seine Eigenen machen, unter Einbezug
auf alle "Ratschläge", die er bekommen mag...
 
So ist es. Wir können hier nur unsere Erfahrungen niederschreiben. Und mein Rat aus meinen Erfahrungen ist: Wenn du einer von zahllosen arbeitslosen Junggraphikern sein willst, geh diesen Weg.
Wenn du zumindest die Chance auf einen sicheren Arbeitsplatz haben willst, und nicht spätestens mit 40 in den Genuss von Hartz IV kommen möchtest, tu es nicht.
 
hallo,

erstmal vielen dank für eure prompten und sehr informativen antworten. sowas hätte mir die nette dame von der arbeitsagentur sicherlich nicht gesagt. all die probleme die es am markt gibt. aber ich frage euch:
welcher job ist heute noch sicher?

zur vorgeschichte noch etwas:
ich bin derzeit noch bei meiner ausbildungsstätte beschäftigt. wenn ich wollte könnte ich da sicherlich alt werden. nur mein arbeitsschwerpunkt rückt im moment vom kaufmanns beruf immer mehr in den gestalterischen bereich. und ich muss ehrlich sagen, von sowas habe ich null ahnung. das handling mit photoshop und co. hab ich mir selber durch bücher und online foren beigebracht. und ich bin mir sicher, dass es da noch einige lücken gibt.

deswegen wollte ich gern das bestehende vertiefen und erweitern. und da kamm mir der idee, mit dem mediengestalter.

kennt ihr vielleicht noch andere möglichkeiten, sich im grafischen gewerbe ausbilden/fortbilden zu lassen? diese medien-schule hat mich sehr neugierig gemacht.
 
Studium an einer FH oder Uni
oder als Quereinsteiger Praktikas in Design-/Grafikbüros oder Werbeagenturen ...
 
Burning_Dice schrieb:
@worshipper:
Ich gehe übrigens im Sommer wieder an die Uni. Und werde Lehrer. Hoffentlich sind die wenigstens noch ein bisschen gefragter.
Aber schlechter kann´s nicht mehr werden.
Also: Lass es. Der Markt ist kaputt.

hey, so gehts mir auch ;)

bloß, daß ich nur die letzten anderthalb jahre was medienmässiges gemacht habe (allerdings auch als freier)... man ist zwar derbe "cool" und "trendy" und "hip" (was auch bei vielen der grund ist, weshalb sie überhaupt in der branche arbeiten wollen, obgleich ihre qualifikationen aus schülerzeitung, tribals auf heckscheiben kritzeln und ähnlich produktivem kram bestehen - sie sehen halt wie irgendwelche styler im fernsehen den ganzen tag wild brainstormen und in supermodern eingerichteten büros den ganzen tag billard spielen) aber auch ganz schnell "arbeitslos", "sozialhilfeempfänger", "weg vom fenster" oder "zu alt"
 
Wenn Du nicht Feuer und Flamme bist, also es schon immer werden wolltest, bzw. in der Branche unbedingt arbeiten willst, weil Du an nichts anderes seit Jahren denkst und davon träumst Deine Kreativität dort auszutoben und das für extrem wenig Geld, viel Neid und Intrigen innerhalb der Firmen wo Du ausgebeutet und ausgelaucht wirst, wenn Du trotzdem es tun willst: Do it!

Alle Mediengestalter, welche ich für ein halbes praktisches Jahr sind ohne Job,
es waren insgesamt 10 Leute, davon 4 hochmotiviert und voll dabei.
Trotzdem finden diese Leute nichts. Bisher alle auf Stütze und das schon bei einigen 2 Jahre nach Ausbildungsende.
Mediengestalter gelten auch innerhalb der Branche als Futtervieh: Billig einkaufen und knechten lassen, selten die Top Jobs, mehr so die Masse statt Klasse.
(Sorry wenn sich welche auf die Füße getreten fühlen - leider ist es so zumeist)
Ausnahmen bestätigen zwar immer die Regel, aber die sind minimal.
Alle Mediengestalter die ich von der Schule hatte, waren praktisch und theoretisch nicht sehr gut in Form.
Dieser Beruf soll die EierlegendeWollmichsau sein, aber genau das Gegenteil ist meist der Fall. Von Nichts ne Ahnung, nur Halbwissen und das meist schlecht.
Gerade mal die Leute die aus Ihrem Hobby schon viel Erfahrung mitbrachten, waren
so weit in Form das man sie weiterschulen konnte und merkte die lernen was.
Einige haben wegen ihrer Durchlauferhitzer Ausbildung sogar richtig Mist gebaut und richtigen Schaden für die Firma verursacht.
Zwei sind vorzeitig geflogen, weil absolut unzuverlässig bzw. nicht belastbar.
Eine ist am dritten Tag nicht mehr gekommen, weil ihr die Arbeit zu anstrengend war und zu schwer. Dabei hatte sie den ersten Tag nur eine Firmeneinführung
und am zweiten Tag war sie am Set bei einer Aussenproduktion. Gut es hat den ganzen Tag geregnet. Das war nicht ihr Bild wie aus der Lätta Werbung.
Und die Meisten haben so ein Bild. lackierte Fingernägel, Kaffekochen und wichtig tun, und ne geile Idee im Meeting reinbringen und dafür fette Kohle kriegen.
Bei uns hatten sich Leute beworben, die hatten Vorstellungen das glaubte man nicht.

Sorry wenn ich hier so ablasse, aber diese ganze Mediengestalterausbildung finde ich zum Brechen. Da zocken die ganzen Ausbildungsträger ab und sichern sich nur ihre eigenen Jobs. Vollig unterqualifiziert werden dann die Leute auf den Markt losgelassen der sich ihrer nur als Handlanger oder wenn sie was draufhaben als billige Arbeitskräfte entpuppt.
Und wer das Haifischbecken kennt in dem er schwimmen möchte, der braucht ne sehr dicke Haut und viel Erfahrung.
 
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