Bin Laden hat für mich im Leben keinen Maßstab gesetzt, er wird es danach auch nicht tun. Mein Maßstab, bzw. woran ich gemessen werden möchte, ist der eines aufgeklärten Demokraten. Nach meinem Dafürhalten ist ein Terrorakt, egal mit wievielen Toten nicht gutzuheißen, aber für mich ist auch die gezielte Tötung eines Menschen nicht tragbar. Ich kann nicht gegen die Todesstrafe in den USA und anderen "Babarenstaaten" zu Felde ziehen, aber einen Anschlag auf einen, wie schlimmen Verbrecher auch immer, beklatschen.
Wir solten die Regeln, die wir auf uns selbst angewendet sehen wollen, auch für unser Handeln zugrunde legen. Ein Staat darf, oder gerade ein liberaler Staat muss wehrhaft sein, allerdings sollte er seine eigenen Spielregeln nicht nach gutdünken wechseln. Die USA etwa, befürworten das Kriegsverbrechertribunal in DenHaag, behalten sich aber vor, eigene Landsleute notfalls mit Gewalt zu befreien… BinLaden und seine radikalen Freunde legen den Maßstab für das Handeln an den unbedingten Gehorsam gegenüber dem Koran - ich kenne den nicht auswendig, aber ich bin nahezu zu 100% sicher, dass das heimtückische Töten in einem Akt des Terrors dort nirgendwo gestattet ist…
Wollen wir uns etwas darauf einbilden die "besseren Menschen" (und Demokraten) zu sein, müssen wir auch so handeln. Punkt.
)Und die Frage, ob sich irgendetwas durch diese USA-Aktion verbessert hat, außer die amerikanischen Umfragewerte für Obama, halte ich für unwahrscheinlich)