Also dann ist Zugang zu Bildung doch eine Sache des Geldbeutels? Die Befürworter von Studiengebühren behaupten ja immer, auch mit Studiengebühren könnten alle studieren, die das wollten.
EDIT: Auch das klingt danach, als ob hier finanzielle Leistungsfähigkeit (der Eltern) als Zulassungsbeschränkung funktionieren soll.
Alex
Lass mal die ideologischen Argumente beiseite und denk rein praktisch: Die Zahlen sind nicht so stark nach oben geschossen weil es sich vorher die ärmeren Leute nicht leisten konnten zu studieren (wofür gibt´s Stipendien und Studienbeihilfe?) sondern weil es jetzt einfach viel mehr gibt als vorher die sich nach der Matura nix anzufangen wissen und daher "mal studieren". Ob sie das jetzt so wirklich interessiert oder nicht und ob sie es fertig machen wollen oder nicht überlegen sich die Wenigsten, weil es kostet ja nichts und cool is es auch und wenn man´s nicht schafft oder es zu langweilig wird kann man ja aufhören - was solls?
Ich finde das ein höchst asoziales Verhalten gegenüber all denjenigen die ernsthaft und mit einem Ziel studieren.
Und bitte komm mir jetzt nicht mit "das sind doch nur ein paar", denn Drop-Out Raten von 50 bis 60 % im ersten Abschnitt sind nicht darauf zurückzuführen dass die Studiengänge soooo unglaublich schwer sind, sondern weil sich viele ihre Entscheidung einfach nicht hinreichend überlegen.
Da helfen wohl nur 2 Sachen: Entweder Zugangsbeschränkungen in Form von Aufnahmetest (wollen die Besetzer nicht) oder eben Studiengebühren (wollen sie auch nicht).
Für mich kann das einfach hinten und vorne nicht passen und es ist ja ganz logisch dass nix Gescheites dabei rauskommt wenn einfach zu viele Leute zu studieren beginnen die sowieso nicht den Biss haben die Sache auch zu Ende zu führen oder zumindest mal über die Eingagsphase hinauszukommen.
Und das Argument mit den ausländischen Studierenden halt ich für Quatsch, das ist nur politisch motiviert damit man jemanden hat auf den man schimpfen kann, in dem Fall halt die bösen, bösen Deutschen. Für die sind aber Studiengebühren in Höhe von ca. 700 Euro pro Jahr noch das geringste Problem wenn man bedenkt dass die umziehen müssen, neue Einrichtung brauchen, öfter mal nach Hause fahren wollen und alles.
Und ganz allgemein zu den Studiengebühren wie sie in Österreich bis vor kurzer Zeit noch bestanden haben: Wenn ich 700 Euro pro Jahr zahlen muss dann kann ich mir mit 1 Monat Ferienjob 2 Jahre Ausbildung finanzieren. Ich muss also für ein Studium das - sagen wir mal - 6 Jahre dauert grade mal 3 Monate arbeiten gehen in den Ferien, verteilt auf die ganzen 6 Jahre. Das ist wohl wirklich jedermann zumutbar und ich kann daher auch nicht verstehen wie man behaupten kann studieren könnten sich dann nur "reiche" oder eben Kinder mit reichen Eltern leisten, das ist doch Quatsch.