Studentenproteste in Wien

Hier kann ich gleich mal eine Frage zu Studiengebühren in anderen Ländern loswerden:

In vielen englischsprachigen Unis scheinen Jahresgebühren von 3000 bis 6000 Euro vollkommen normal zu sein.
Meine Frage ist nur: Wie kann man sich sowas leisten? Man müsste dafür neben dem Studium noch Vollzeit arbeiten und dann noch lernen...
 
Hier kann ich gleich mal eine Frage zu Studiengebühren in anderen Ländern loswerden:

In vielen englischsprachigen Unis scheinen Jahresgebühren von 3000 bis 6000 Euro vollkommen normal zu sein.
Meine Frage ist nur: Wie kann man sich sowas leisten? Man müsste dafür neben dem Studium noch Vollzeit arbeiten und dann noch lernen...

Viele: Gar nicht

Aber so ist es ja bei uns nicht, nicht mal annähernd.
 
Dass in Deutschland in den letzten Jahren nicht protestiert wurde, stimmt ja nun wirklich nicht, wenn ich etwa an die Proteste in NRW im Jahre 2002 denke. Und das waren im letzten Jahrzehnt nicht die einzigen in Deutschland.

Meine Studienzeit liegt schon länger zurück und was bin ich froh, dass ich noch ohne diesen enormen finanziellen Druck studieren konnte. Ich würde mir das heute dreimal überlegen, nach dem Abi in Deutschland ein Studium anzufangen. Die Verhältnisse in anderen Ländern wie Amerika kenne ich gut. Ist natürlich erheblich teurer als hierzulande selbst mit Studiengebühren, aber nicht annähernd mit den hiesigen Studienbedingungen zu vergleichen. Für sein Geld bekommt man da wenigstens auch eine Menge geboten.
 
In vielen englischsprachigen Unis scheinen Jahresgebühren von 3000 bis 6000 Euro vollkommen normal zu sein.

Die werden über den College Fund der Eltern, Kredite oder in den PHD/Master-Programmen durch Arbeit als Teaching Assistant plus Nebenjob gedeckt ...
 
Wogegen protestieren die denn? Gegen schlechte Haarschnitte oder schlechten Stil bei der Wahl der Beinkleider? Ach, Studiengebühren? Na, immerhin etwas, was mal nicht schon im Ansatz nach Party klingt.

die forderungen der besetzer in wien und graz (in bern wurde ebenfalls kurz ein hörsaal besetzt und die LMU münchen plant lt. @erstfrau ebenfalls eine solche aktion sind wie folgt:

- Ausfinanzierung der Unis!
- Demokratisierung der Unis und Stärkung der studentischen Mitbestimmung!
- Schluss mit prekären Dienstverhältnissen für Lehrende, Forschende und Arbeiterinnen!
- Freie Masterzugänge und keine verpflichtenden STEPS!
- Abschaffung der immer noch bestehenden Studiengebühren (auch für Migrantinnen)!
- Keine Studienbeschränkungen EU-weit!
- Weg mit fixen Erweiterungscurricula; für freie Wahlfächer!
- Weg mit Vorraussetzungsketten!
- Weg mit Punkte-Anmeldesystem!
- Schluss mit dem Bolognaprozess bzw. dem Bachelor-Master-System!
- Für die Einführung einer Frauenquote in der Universitätsverwaltung!
 
Zuletzt bearbeitet:
...und gleichzeitig die studiengebühren für ausländer auch abschaffen. merkst wie das hinten und vorne nicht passt ?

speziell die deutschen kollegen sind aufgefordert, protestaktionen und mehr druck gegen den NC zu setzen :)
 
speziell die deutschen kollegen sind aufgefordert, protestaktionen und mehr druck gegen den NC zu setzen :)

Warum sollte man? Damit noch mehr Mittelmaß an die Unis drängt? Wobei ich persönlich harte Aufnahmeprüfungen bevorzugen würde. Klasse statt Masse sollte das Motto sein. Es gibt leider auch an den deutschen Unis viel zu viel Mittelmaß. Studenten, die weder die nötige Einstellung noch das notwendige Wissen mitbringen, verstopfen Vorlesungen und Seminare. John Law of Lauriston hat dies bereits trefflich bewertet.

Diese Proteststudenten gibt es bei uns ja auch. Statt durch Leistung bestechen sie durch permanentes Genörgel und dümmliche "Aktionen". Vollkommen egal um was es geht, man kann immer dagegen sein.
Zum Glück sind die vernünftigen Studenten noch in der Mehrzahl und der sog. "Bildungsstreik" war nicht mehr als ein klägliches Strohfeuer.
Sicherlich gibt es auch an den deutschen Unis einiges zu verbessern, aber die Studiengebühren oder BA/MA sind sicherlich nicht das Problem.
 
Beim Rest hätte ich dir fast zustimmen wollen, aber mit dem Schwachsinn hast du mal wieder den Vogel abgeschossen.

zum einen hast du in den meisten anderen bereichen frauenquoten und zweitens ist dieses programm nicht auf meinem mist gewachsen ;)
 
Warum sollte man? Damit noch mehr Mittelmaß an die Unis drängt? Wobei ich persönlich harte Aufnahmeprüfungen bevorzugen würde. Klasse statt Masse sollte das Motto sein.

welches mittelmaß? euer NC ist absolut schwachsinnig. wenn jemand mathematik studieren will und dann wegen einer durchschnittlichen bzw. schlechten note in deutsch und geschichte nicht darf?

klasse statt masse? roboter statt talente, würde ich eher sagen.
 
Warum sollte man? Damit noch mehr Mittelmaß an die Unis drängt? Wobei ich persönlich harte Aufnahmeprüfungen bevorzugen würde. Klasse statt Masse sollte das Motto sein. Es gibt leider auch an den deutschen Unis viel zu viel Mittelmaß. Studenten, die weder die nötige Einstellung noch das notwendige Wissen mitbringen, verstopfen Vorlesungen und Seminare. John Law of Lauriston hat dies bereits trefflich bewertet.

Diese Proteststudenten gibt es bei uns ja auch. Statt durch Leistung bestechen sie durch permanentes Genörgel und dümmliche "Aktionen". Vollkommen egal um was es geht, man kann immer dagegen sein.
Zum Glück sind die vernünftigen Studenten noch in der Mehrzahl und der sog. "Bildungsstreik" war nicht mehr als ein klägliches Strohfeuer.
Sicherlich gibt es auch an den deutschen Unis einiges zu verbessern, aber die Studiengebühren oder BA/MA sind sicherlich nicht das Problem.

Aber eines zur Präzision: Ich will nicht dass nur die obersten 10 % studieren können, denn dann gibt es eine absolute Minderheit von gebildeten Leuten in einem Land und der Rest bleibt dumm. Und Studienerfolg lässt sich nicht nur durch überdurchschnittliche Intelligenz erreichen sondern auch durch harte Arbeit, die ja in gewissem Maße sogar noch höher zu bewerten ist in meinen Augen. Reine Eliten-Züchtung kann wohl nicht das Ziel einer Gesellschaft sein.
Was allerdings absolut richtig ist: Wer weder die Einstellung, noch den Biss, noch die Qualifikation mitbringt sollte nicht studieren dürfen. Weil es unfair gegenüber denen ist die das wirklich wollen und sich bemühen.

NC kann ich aber auch nix abgewinnen, das hängt - zumindest in Österreich - doch nur davon ab auf welche Schule man gegangen ist. Die Noten sind wirklich rein subjektiv, da fehlt die Vergleichbarkeit. Ich bin vielmehr für Einstiegstests und jeder der diesen Test besteht soll studieren dürfen. Wer wirklich an der betreffenden Undi studieren will der wird lernen und es auch schaffen und alle die nicht den Biss haben treten erst gar nicht an oder lernen nicht genug und haben damit ja irgendwie auch keine Berechtigung die Zeit der Lehrenden und das Geld der Steuerzahler zu verbraten.

Ich kenn selbst jemanden der schon seit 4 Jahren studiert und in der Zeit grade mal 5 oder 6 Prüfungen gemacht hat die normalerweise in einem einzigen Semester absolviert werden sollten. Da fehlt mir echt jegliches Verständnis.
 
Lass mal die ideologischen Argumente beiseite und denk rein praktisch:
Ideologie habe ich in diesem Bereich lange hinter mir gelassen. Für mich gilt der Spruch: Wer micht 20 kein Kommunist ist, hat kein Herz. Und wer es mit 40 immer noch ist, hat keinen Verstand. Ich bin jetzt 38 ...

Praktisch denke ich, dass wir in den westlichen Industrienationen in der Zunkunft hauptsächlich mit hochqualifizierter Bildung weiterkommen. Industriearbeitsplätze verschwinden jeden Tag, und auch andere, geringqualifizierte Arbeit wandert immer stärker ab.

Es liegt in unser aller Interesse, soviele Hochschulabsolventen wie möglich auszubilden.

Die Zahlen sind nicht so stark nach oben geschossen weil es sich vorher die ärmeren Leute nicht leisten konnten zu studieren (wofür gibt´s Stipendien und Studienbeihilfe?) sondern weil es jetzt einfach viel mehr gibt als vorher die sich nach der Matura nix anzufangen wissen und daher "mal studieren".
Ich weiss ja nicht, wie das in AT ist, aber in DE finde ich die Möglichkeit, Stipedien und Beihilfen zu bekommen eher bescheiden.

Und dieses "ach, ich weiss nicht, was ich mach, ich studier mal" halte ich für ein Märchen.

Auch ein Studium ohne Gebühren kostet Geld, und in meinem Studiengang (Informatik, RWTH Aachen) musste man nach sechs Monaten schon die erste Vordiplomsklausur schreiben. Alleine das hat zu einer Abbrecherquote nach dem ersten Semester von 50% geführt.
Diese Klausur darf man ein mal wiederholen, und wenn auch das nicht klappt, dann hat man sich "rausgeprüft"; Informatik an einer deutschen Hochschule ist damit gestorben.

Ich finde das gut, denn hier wurde den studierenden sehr schnell gezeigt, was sie erwartet. Wer bei uns das Vordiplom überlebt hat, der musste sich schon sehr, sehr dumm anstellen, um das Hauptdiplom nicht zu bestehen.
Wenn ich mir Studiengänge wie Jura ansehe, bekomme ich das Grausen: Hier wird acht Semester studiert, ohne das die Studierenden ein ordentliches Feedback dazu bekommen, ob sie überhaupt geeignet sind.

Aber ich schweife ab. Und von Bachelor und Master will ich gar nicht anfangen, das ist der größte Schwachsinn aller Zeiten. Sag nicht ich, sagen meine Hochschulprofessorenfreunde.

Alex
 
klasse statt masse? roboter statt talente, würde ich eher sagen.

Wie ich schon sagte: ich würde den NC auch lieber durch harte Aufnahmetests ersetzen. Ihn aber ohne eben solche Tests zu streichen ist Wahnsinn und überschwemmt die Unis nur noch mehr.
Talent zeigt sich durch Fähigkeiten bzw. Leistungen und diese sprechen für Klasse. Viele der angeblich verkannten Studenten sind schlicht und einfach schlecht oder faul und haben an der Uni eigentlich nichts verloren.

Aber eines zur Präzision: Ich will nicht dass nur die obersten 10 % studieren können, denn dann gibt es eine absolute Minderheit von gebildeten Leuten in einem Land und der Rest bleibt dumm. Und Studienerfolg lässt sich nicht nur durch überdurchschnittliche Intelligenz erreichen sondern auch durch harte Arbeit, die ja in gewissem Maße sogar noch höher zu bewerten ist in meinen Augen. Reine Eliten-Züchtung kann wohl nicht das Ziel einer Gesellschaft sein.
Was allerdings absolut richtig ist: Wer weder die Einstellung, noch den Biss, noch die Qualifikation mitbringt sollte nicht studieren dürfen. Weil es unfair gegenüber denen ist die das wirklich wollen und sich bemühen.

NC kann ich aber auch nix abgewinnen, das hängt - zumindest in Österreich - doch nur davon ab auf welche Schule man gegangen ist. Die Noten sind wirklich rein subjektiv, da fehlt die Vergleichbarkeit. Ich bin vielmehr für Einstiegstests und jeder der diesen Test besteht soll studieren dürfen. Wer wirklich an der betreffenden Undi studieren will der wird lernen und es auch schaffen und alle die nicht den Biss haben treten erst gar nicht an oder lernen nicht genug und haben damit ja irgendwie auch keine Berechtigung die Zeit der Lehrenden und das Geld der Steuerzahler zu verbraten.

Ich kenn selbst jemanden der schon seit 4 Jahren studiert und in der Zeit grade mal 5 oder 6 Prüfungen gemacht hat die normalerweise in einem einzigen Semester absolviert werden sollten. Da fehlt mir echt jegliches Verständnis.

Ich stimme dir voll zu. Mit Klasse meinte ich auch nicht eine kleine Elite von Genies. Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Vielmehr sollten fähige und willige(!) Leute unter guten Bedingungen lernen können. :)

Oft mangelt es den Studenten ja an ganz banalen Dingen: sie sind unpünktlich, sie haben die Pflichtlektüre nicht gelesen, sie halten Anmeldetermine nicht ein, usw..
Natürlich gibt es in jedem Studiengang Dinge, über deren Sinn man streiten kann. Aber ich meine ein Studium soll eben auch zeigen, dass man solche Ärgernisse durchstehen kann. Wie du sagst: vielen fehlt einfach der nötige Biss. Problemen kann man ja einfach durch einen Fachwechsel oder die schlichte Verschiebung ins nächste Semester aus dem Weg gehen. :mad:
 
Verfolge das ganze via Twitter, Facebook und Livestreams im Stundentakt und finde das höchst interessant.

Die haben wenigstens noch den Mut, Forderungen auszusprechen, während in Deutschland die wenigsten dazu im Stande wären...

1968 war es grad umgedreht; ich finde es deprimierend, daß 41 Jahre alte Forderungen noch immer Thema sind. Das fängt bei den Zuständen an den (Hoch)-Schulen an und geht tief in gesellschaftspolitische Verhältnisse. 68 hat halb Europa geköchelt und in Österreich ging es eher flowerpowermäßig zu mit Drogen und "Bewußtseinserweiterung".

Es wäre schön, könnte erneut eine Bewegung entstehen, die die Erfahrungen von damals und heute grenzübergreifend verarbeiten könnte. Ich meine damit auch die Einbeziehung der "Strömung" des Prager Frühlings.

Es kann ja wohl nicht sein, daß wir seinerzeit uns engagiert haben nur, damit die Studenten von heute sich ungefragt Schweißfüße in Sportschuhen holen, ansonsten aber in die Generation Praktikum/Volontariat verabschiedet werden mit den gleichen pechschwarzen Zukunftsaussichten wie die übrigen abhängig Beschäftigten (deren Lebensumstände genauso radikal geändert gehören).
 
sehr guter artikel zur derzeitigen situation und der medialen kolportage
 
Ich stimme dir voll zu. Mit Klasse meinte ich auch nicht eine kleine Elite von Genies. Da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Vielmehr sollten fähige und willige(!) Leute unter guten Bedingungen lernen können. :)

Klang tatsächlich so :) Aber da kann ich dir auch nur recht geben. Fähig und vor allem willig sollte man sein und ein Mindestmaß an Interesse darf man wohl auch erwarten. Mich persönlich stört es sehr wenn Leute studieren und stupide auswendig lernen anstatt sich auch ein paar Gedanken zu machen was hinter dem Stoff steckt und dafür auch privates Interesse hegen. Aber okay, wenn sich solche Leute für die Prüfungen dann ins Zeug hängen haben sie auch ne Berechtigung ein Studium zu absolvieren weil sie eben die Leistung bringen. Finde das nur irgendwie schade.

Und in Ö ist es nicht so schwer an Studienbeihilfe zu kommen! Ich kenne Leute die haben es mMn nichtmal ansatzweiße verdient Studienbeihilfe zu beziehen (Eltern zahlen Wohnung, Eltern zahlen Auto und müssen demnach nicht allzu wenig Kohle haben) und trotzdem bekommen sie auch noch Beihilfe.
 
zum einen hast du in den meisten anderen bereichen frauenquoten und zweitens ist dieses programm nicht auf meinem mist gewachsen ;)

Frauenquoten werden überall gefordert wo Frauen einen Vorteil erlangen können (Chefpositionen, Politik etc.) aber nie dort wo sie einen Nachteil erlangen würden (hab nochnie was von einer Frauenqoute aufm Bau, bei der Müllabfur oder Kanalreinigern gehört?!)

Scheiss Emanzipation
 
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