Sind Lebensmittel in Deutschland zu billig?

Das ist leider so.
Eine Erhöhung des Mindestlohns und des Hartz IV-Satzes steht auch aus.

Ach ja, wie sagte es mal der gute Sarrazin: "Wenn man sich das anschaut, ist das kleinste Problem von Hartz-IV-Empfängern das Untergewicht."

In Deutschland ist es wohl leichter eine reiche Erbtante zu finden, als durch Bildung aus der eigenen sozialen Schicht herauszukommen.

Nein, das sagen nach meinem Kenntnisstand nur die Faulen, damit sie eine Ausrede haben. Wenn Du heute Dipl-Informatiker bist, ist es wohl völlig latte, ob Deine Eltern Millionäre oder Hartz IV'ler waren. Bemerkbar macht sie das eher dann, wenn man Vorstand eines DAX-Konzernes werden will, da brauchste Beziehungen.

Der einzige Unterschied ist, dass es als Hartz-Kind eher schwierig ist, zur Uni zu gehen, weil Papa und Mama in vielen Fällen das Geld lieber anders ausgeben, als es in die Bildung des Nachwuchses zu stecken.

Und zum Thema: Ich würde die Haltungsbedingungen für Tiere massiv verschärfen, so dass es kein Kilo Fleisch für unter 20 EUR gibt, selbst billiges Hackfleisch nicht.
 
Ach ja, wie sagte es mal der gute Sarrazin: "Wenn man sich das anschaut, ist das kleinste Problem von Hartz-IV-Empfängern das Untergewicht."
eigentlich ist hier direkt die Diskussion beendet...

Nein, das sagen nach meinem Kenntnisstand nur die Faulen, damit sie eine Ausrede haben. Wenn Du heute Dipl-Informatiker bist, ist es wohl völlig latte, ob Deine Eltern Millionäre oder Hartz IV'ler waren. Bemerkbar macht sie das eher dann, wenn man Vorstand eines DAX-Konzernes werden will, da brauchste Beziehungen.
Du hast das Problem nicht verstanden. Das Diplom steht am Ende der Ausbildung.

Der einzige Unterschied ist, dass es als Hartz-Kind eher schwierig ist, zur Uni zu gehen, weil Papa und Mama in vielen Fällen das Geld lieber anders ausgeben, als es in die Bildung des Nachwuchses zu stecken.
Das setz Geld voraus welches man ausgeben kann.

Und zum Thema: Ich würde die Haltungsbedingungen für Tiere massiv verschärfen, so dass es kein Kilo Fleisch für unter 20 EUR gibt, selbst billiges Hackfleisch nicht.
Ich würde es nicht an Euros fest machen, aber im Prinzip ist das mein Reden...
 
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Tja. Zuerst die Preise erhöhen um dann mehr Staatliche Transferleistungen an Bauern und Arbeitslose zahlen zu können? Oder wie?
Der Fehler liegt im System EU-Landwirtschaft,
weniger beim Käufer, der ja mit den Füßen abstimmt.*
Das heißt, höhere Erlöse für den rechtschaffenden Landwirt und nicht für die Händler, wäre die Lösung.

*Denn nicht selten wäre er für höhere Preise, kauft dann aber trotzdem das
billigste...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nein, Preise dürfen natürlich nicht vorgegeben werden oder daraus gar Transferleistungen gezogen werden. Aber der Staat muss die Haltungsbedingungen vorschreiben.
So ganz grob gesagt, sollte man die unter

https://www.haltungsform.de

genannten Kriterien so vorschreiben, dass Stufe 3 immer Pflicht ist.

Dass dann das Fleisch teurer wird, ist keine Vorgabe, sondern ein natürlicher Prozess, da die Produktionskosten steigern. Natürlich muss man dann eine Lösung für Importfleisch finden, denn wenn auf einmal das ganze Billigfleisch nur noch aus dem Osten kommt, ist keinem geholfen, auch der Umwelt nicht.
 
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Abgesehen davon sollte es global untersagt werden, Lebensmittel an der Börse zu handeln.
Mittlerweile können sich die Menschen in Afrika nicht mal mehr den schnöden Mais leisten,
der dort in vielen Regionen Hauptlebensmittel ist.
 
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Abgesehen davon sollte es global untersagt werden, Lebensmittel an der Börse zu handeln.
Mittlerweile können sich die Menschen in Afrika nicht mal mehr den schnöden Mais leisten,
der dort in vielen Regionen Hauptlebensmittel ist.

Na ja, die Termingeschäfte gibt es nun schon einige 100 Jahre und wurden nicht grundlos eingeführt, weil besonders Bauern selbst davon profitierten. Warum sollte man das nun wieder abschaffen?
 
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Na ja, die Termingeschäfte gibt es nun schon einige 100 Jahre und wurden nicht grundlos eingeführt, weil besonders Bauern selbst davon profitierten. Warum sollte man das nun wieder abschaffen?
Es geht nicht darum, den Bauern ihre Sicherheit zu nehmen, es geht darum, dass Spekulanten ganze Ernten aufkaufen, um die Preise diktieren zu können.
 
Na ja, die Termingeschäfte gibt es nun schon einige 100 Jahre und wurden nicht grundlos eingeführt, weil besonders Bauern selbst davon profitierten. Warum sollte man das nun wieder abschaffen?
Wenn man sich die Handelsstrukturen und -abkommen insbesondere in und mit Afrika anschaut, dann merkt man recht schnell warum.

Ungefähr so:
Man kann sich schlau machen, wie der Export der EU von (subventionierten) Geflügelabfällen & Schweinefleisch die Preisstrukturen auf den Märkten in Westafrika unterminiert.
Wie Fangflotten der EU die dortigen Küstengewässer leer fischen. Den Fischern die Existenz nehmen.
Wie der illegale Export von Elektro-Schrott nach Ghana funktioniert
(Kupfer-Recycling + Re-Export in die EU)… «Welcome to Sodom. Dein Smartphone ist schon hier.»

und so weiter und so fort.

edit:
Den Dorsch vergessen…
Getrockneter Skrei, also Stockfisch existiert in ca. 14 bis 15 Stockfisch Qualitäts-Stufen.
Die letzte Stufe ist quasi die sogenannte "Afrika-Stufe" –
das sind dann die Fischköpfe, sauer gewordene und/oder Möwen angefressene…etc.
Das darf man dann in Afrika kaufen.
 
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Im Grunde kauft der Spekulant das Recht die Ernte im September 2020 zu erwerben. Wenn absehbar wird, dass dieses Jahr die Ernte klein ausfällt bzw. die Nachfrage sehr hoch ist steigt der Preis. Die so genannten Spekulanten haben ebenso ein Interesse daran ihre erworbenen Ernten wieder zu verkaufen, da es sich um verderbliche Güter handelt und wenn Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht sind hat selbst der Kauf vom Spekulanten keinerlei Auswirkungen auf den Preis. Ein Spekulant kennt ja immerhin auch nicht die Zukunft. Er weiß nicht wie die Ernte in diesem Jahr ausfällt und kann sich auch kräftig verspekulieren, weil das Angebot die Nachfrage deutlich übersteigt. Dann freut sich nämlich der afrikanische Bauer, weil er für seinen Mais im September 2020 einen deutlich höheren Preis bekommt als der aktuelle Marktpreis.

Was ihr wohl eher wollt ist, dass die Nachfrage nach Lebensmitteln nicht durch Zweckentfremdung wie zur Herstellung von Kraftstoffen übertrieben in die Höhe getrieben wird.
 
Wenn man sich die Handelsstrukturen und -abkommen insbesondere in und mit Afrika anschaut, dann merkt man recht schnell warum.

Ungefähr so:
Man kann sich schlau machen, wie der Export der EU von (subventionierten) Geflügelabfällen & Schweinefleisch die Preisstrukturen auf den Märkten in Westafrika unterminiert.
Wie Fangflotten der EU die dortigen Küstengewässer leer fischen. Den Fischern die Existenz nehmen.
Wie der illegale Export von Elektro-Schrott nach Ghana funktioniert
(Kupfer-Recycling + Re-Export in die EU)… «Welcome to Sodom. Dein Smartphone ist schon hier.»

und so weiter und so fort.

edit:
Den Dorsch vergessen…
Getrockneter Skrei, also Stockfisch existiert in ca. 14 bis 15 Stockfisch Qualitäts-Stufen.
Die letzte Stufe ist quasi die sogenannte "Afrika-Stufe" –
das sind dann die Fischköpfe, sauer gewordene und/oder Möwen angefressene…etc.
Das darf man dann in Afrika kaufen.

Und was hat das mit Termingeschäften und Spekulanten zu tun?
 
Im Grunde kauft der Spekulant das Recht die Ernte im September 2020 zu erwerben. Wenn absehbar wird, dass dieses Jahr die Ernte klein ausfällt bzw. die Nachfrage sehr hoch ist steigt der Preis. Die so genannten Spekulanten haben ebenso ein Interesse daran ihre erworbenen Ernten wieder zu verkaufen, da es sich um verderbliche Güter handelt und wenn Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht sind hat selbst der Kauf vom Spekulanten keinerlei Auswirkungen auf den Preis. Ein Spekulant kennt ja immerhin auch nicht die Zukunft. Er weiß nicht wie die Ernte in diesem Jahr ausfällt und kann sich auch kräftig verspekulieren, weil das Angebot die Nachfrage deutlich übersteigt. Dann freut sich nämlich der afrikanische Bauer, weil er für seinen Mais im September 2020 einen deutlich höheren Preis bekommt als der aktuelle Marktpreis.

Schön wäre es. Schau' mal hier oder hier.

Was ihr wohl eher wollt ist, dass die Nachfrage nach Lebensmitteln nicht durch Zweckentfremdung wie zur Herstellung von Kraftstoffen übertrieben in die Höhe getrieben wird.
Das sowieso, ist aber ein anderes Thema.
 
Und was hat das mit Termingeschäften und Spekulanten zu tun?
Das beides bzw. alles davon mit ein und dem selben Interessen verfolgt wird, die so nichts mit dem Land Afrika zu tun haben.
Wie sollen denn da die afrikanischen Staaten ihre eigenen Strukturen aufbauen?
 
Und was steht am Ende dieser Forderung? Europäische Bauern dürfen nur noch in Europa verkaufen? Dürfen wir dann auch keine Gewürze und sonstigen Lebensmittel aus Afrika, Asien und Amerika importierren? Jeder macht wieder seins?

Dann bräuchten wir vielleicht wirklich keine Subventionen mehr für die europäischen Bauern.
 
Und was steht am Ende dieser Forderung? Europäische Bauern dürfen nur noch in Europa verkaufen? Dürfen wir dann auch keine Gewürze und sonstigen Lebensmittel aus Afrika, Asien und Amerika importierren? Jeder macht wieder seins?
:confused:
Wie kommst du den darauf?
 
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Ich dachte wir ruinieren durch unsere Billigexporte die afrikanische Landwirtschaft.
 
Wenn ein afrikanischer Bauer exakt mindestens selbe Erträge bekäme, wie europäische Bauern.
Oder zumindest erstmal eine Option, dass sich deren Produktionen auf deren einheimischen Märkten rentiert.
Und was alleine "unsere Bauern" schon soweit von diesem "System" halten, konnte ich letztens ja anhand derer Traktoren-Ketten durch die Städte sehen. :noplan:
 
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Und wie willst du das erreichen, dass sich die einheimische Ernte in Afrika rentiert? Indem du Spekulation verbietest und der Preis tendenziell eher sogar noch mehr in den Keller geht?

Ich habe keine Ahnung ob das Leben als Bauer in Europa auch ohne Subventionen funktioniert, aber die Tage laß ich von einem Vorschlag den ich ziemlich vernünftig fand.

Subventioniert werden nur Bauern, die die höchsten Ansprüche an Tierwohl bzw. Boden, Bio etcpp haben, eventuell quersubventioniert durch sowas wie eine Strafsteuer für Massentierhaltung. Das falsche Verhalten sollte preislich nicht das bessere Angebot sein.
 
Und wie willst du das erreichen, dass sich die einheimische Ernte in Afrika rentiert? Indem du Spekulation verbietest und der Preis tendenziell eher sogar noch mehr in den Keller geht?
Das wäre gut, wenn die Preise dort in den Keller gehen würden, dann könnten sich die Leute das Essen auch wieder leisten.
Die Preise sind hoch, weil Spekulanten sie hochtreiben und die lokalen Bauern werden durch subventionierte Exporte aus Europa plattgemacht.

Ich habe keine Ahnung ob das Leben als Bauer in Europa auch ohne Subventionen funktioniert, aber die Tage laß ich von einem Vorschlag den ich ziemlich vernünftig fand.

Subventioniert werden nur Bauern, die die höchsten Ansprüche an Tierwohl bzw. Boden, Bio etcpp haben, eventuell quersubventioniert durch sowas wie eine Strafsteuer für Massentierhaltung. Das falsche Verhalten sollte preislich nicht das bessere Angebot sein.
Wäre mal ein vernünftiger Ansatz. Wenn dann noch endlich die Subventionen sich nicht mehr nach der Größe des Betriebes richten würden (der Teufel Sch... auch den größten Haufen)...
 
Was Afrika betrifft, würde ich es eher so sehen, dass erstmal ein System her müsste, dass die dortigen Märkte unterstützt – und nicht anders herum.
Dann sollten die Qualitätsprodukte, derer "wir" von dort in Nutzen ziehen entsprechend hier kosten und dort zu Gute kommen.
"Fairtrade" ist ja ein Ansatz, der ohne "Mißbrauch" sinnvoll wäre.

Aber was generell die industrielle Produktion von Nahrungsmitteln betrifft, ist das System dafür perfide und kontraproduktiv.
Von Palmfett, Soja über Guarkernmehl bis hin zum Separatorenfleisch – einfach nur mehr als bedenklich.

Subventioniert werden nur Bauern, die die höchsten Ansprüche an Tierwohl bzw. Boden, Bio etcpp haben, eventuell quersubventioniert durch sowas wie eine Strafsteuer für Massentierhaltung. Das falsche Verhalten sollte preislich nicht das bessere Angebot sein.
Das ist für "uns" denkbar nützlich, ja. Theoretisch.
Allgemein sollte vor ab eine bzw. "unsere" generelle Lebensmittelverschwendung strafbar gesetzt werden.
Das fängt dann bestensfalls in der landwirtschaftlichen Produktion an, indem diese skurrilen Gesetze überarbeitet gehören,
in wie weit und welcher Menge "krummes Gemüse" untergepflügt, vernichtet und – besser – komplett in den möglichen Handel gehört etc.

Diese ganzen salopp bezeichneten Muster, derer wir Verbraucher quasi "gehirngefickt" ausgesetzt werden: Gurken gerade, Apfel Mindestmaße, etc.
All diese ominösen Richtlinien dienen nur dem Handel damit – nicht dem eigentlichen Verbrauch und Bedürfnis.

Bei "uns" wird ca. gut 10 bis 12 Jahre an resitenten Getreidesorten geforscht, bevor auch nur ein Samen davon in Produktion geht,
damit die Erträge maximiert sind und jegliche Pilze und sonstwas von Gewächs widerstanden werden können –
bevor ein hiesiger Bauer überhaupt das dafür geltende Saatgut "kaufen darf" – und dann nur das.
In bsw. Afrika gibt es dafür mal schön alle hier verbotenen Mittel zum Spritzen usw.
 
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Das wäre gut, wenn die Preise dort in den Keller gehen würden, dann könnten sich die Leute das Essen auch wieder leisten.
Die Preise sind hoch, weil Spekulanten sie hochtreiben und die lokalen Bauern werden durch subventionierte Exporte aus Europa plattgemacht.


)...


Ist das nicht irgendwie ein Widerspruch? Der afrikanische Bauer kann mit den Preisen von den subventionierten, europäischen Produkten nicht mithalten, aber die Preise gehen runter wenn Europa nicht mehr zu billige Produkte nach Afrika verkauft.
 
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