Diese Anleitung (iMac 21,5) hatte ich erst studiert, als ich alles dazu beschrieben hatte. Dann wollte ich absenden, war aber nicht mehr eingeloggt und verlor den Text bei der Einloggprozedur, weil ich wieder mal cut and paste vergessen hatte. Die Anleitung ist sehr gut und ich kann mich auf Dein Problem konzentrieren:
Wenn man die Grafikkarte schon einmal so sehr aufgeheizt hat, daß sie versagte, hier gehts immer um diese temporären Ausfälle bei der Erwärmung, nicht um vollständige Blackouts, dann hat ganz sicher die Wärmeleitpaste gelitten. In der Spieler-Welt der DOS-Rechner sind einige Leute, selbst halbe Kinder, unentwegt dabei, nach heftigen Gaming-Sessions die Paste zu erneuern, wie man auf youtube erkennen kann. Allerdings haben manche Tower-Modelle wohl schon Schnappverschlüsse über der GPU, so daß man an den Chip so leicht wie an die Kekse in der Dose herankommt.
Da befinden wir uns in einer anderen Welt mit unseren iMacs. Wahrscheinlich bricht die jugendliche Gaming-Subkultur erst so nach und nach in die aufgeräumte Mac-Szene ein, einfach weil die Kinder der MacUser so nach und nach die iMacs übernehmen.
Du hast mit dem Hardwaremonitor-Programm alles richtig gemacht. Man kann dem Sohn auch eine Warnmeldung einstellen, wenn seine GPU über einen voreingestellten Temperaturwert kommt. Das ist bei unseren 2006er iMacs (17"; 20"; 24"; 24") Pflicht. Natürlich laufen da viele Spiele nur in geringer Auflösung.
Die reine Temperaturanzeige nützt aber eben nichts, wenn man nicht die Wärmeleitpaste alle drei Jahre (das ist nicht überzogen, man schlägt damit auch der eingebauten Obsoleszenz ein Schnäppchen) erneuert. Bei ausgetrockneter oder gar verdampfter Paste, das Foto mit den Löchern in der Paste hatte ich eingestellt, ist der Temperaturfühler sehr weit weg vom wirklichen Hitzschlag im Chip. Der Chip kann eben so heiß werden, daß der Ball-Grid-Array einige Kontakte an seinen über 200 Füßchen verliert. Weil es selten bei zwei Rechnern dieselben Bällchen sind, die wegschmelzen, sieht das Zerrbild auf dem Monitor sehr vielfältig aus, ohne daß der Chip wirklich kaputt ist. Eigentlich sind die Silizium-Halbleiter weit höher belastbar, es sind die Anschlußkontakte, die letztlich gekühlt werden müssen. To make a long story short: Es ist die Fähigkeit der Paste, die Wärme in die Heatpipe überhaupt vom Chip wegzuschaufeln, die Grenztemperatur limitiert, die Angaben bewegen sich um 100°C, wenn alles in Ordnung ist. Und es ist die Schwachkonstruktion Ball-Grid-Array, die zuerst einknickt. Alles andere, was man immer befürchtet, liegt weit weg.
Manche iMacs haben die Wärmequellen regelrecht mit Sensoren umzingelt, die alle etwas anderes zeigen am selben Objekt. Wenn zwischen Chip und Heatsink etwa mehr als 10°C Differenz eintreten, oder bei den C2D-Prozessoren mehr als 10°C zwischen CPU 1 und CPU 2 anzeigen, dann ist das ein Signal für eine Revision. Man muß also wissen, daß man sich an einem alten iMac (5-6 Jahre alt so wie unsere 2006er iMacs nie in Sicherheit wiegen kann, wenn die Sensoren schön kühl sind. Das gilt besonders für die, die die GPU noch fest auf dem Logicboard verlötet haben, wie die 17" und 20" Geräte.