Ich finde die Barrysche Analyse eigentlich ganz interessant. Mir stellen sich blos zwei Fragen:
1. Hätte, ohne die Araber, Christoph Columbus die geeignete Schiffstechnik und Astronomischen Kenntnisse gehabt um "Indien" zu entdecken? (Von wegen Barbaren und so.)
2. Hatten die Spanier nicht nach der arabischen Herrschaft, also in der Renaissancezeit eine kulturelle und wirtschaftliche (man entschuldige mir den "schwulen" Ausdruck) Blütezeit? (Wie übrigens auch die Italiener)
Ich kann das Argument für Länder wie etwa Bulgarien durchaus gelten lassen. Nur hier sprechen wir von den Osmanan, die ja keinesfalls den Arabern gleichzustellen sind. Aber die heutigen Verhältnisse in Spanien bzw. Portugal und Italien auf die arabische Herrschaft dort zurückzuführen und dabei die Renaissancezeit mit der darauf folgenden Kolonialzeit und der Anhäufung von Reichtümern zu vergessen, macht meiner Meinung nach keinen Sinn. Es sind seit der arabischen Herrschaft in Südeuropa bis heute etwa 500 Jahre vergangen in denen wirtschaftlich und politisch so viel geschehen ist, dass mir die Korrellation zwischen der arabischen Herrschaft und der schlechten wirtschaftlichen Leistung gewisser Regionen in Südeuropa ziemlich vereinfacht erscheint. Im Gegenteil, ich bin der Meinung, dass Europa ohne diesen Einfluss niemals die Technik entwickelt haben könnte um solche Kolonialmächte hervorzubringen wie Spanien und Portugal es bspw. waren.
Wie gesagt, ich bin offen für Literatur und gegenteilige Meinungen, wenn sie gut erklärt sind. Mit "mir wird schlecht" Argumenten kann ich wenig anfangen.