Schafft die Piratenpartei 5%?

Wie wahrscheinlich ist es, dass die Piratenpartei es am 27.9. ueber 5% schafft?

  • Bis zu 1%

    Stimmen: 49 21,8%
  • Ab 1% bis 5%

    Stimmen: 92 40,9%
  • Ab 5% bis 10%

    Stimmen: 23 10,2%
  • Ab 10% bis 20%

    Stimmen: 11 4,9%
  • Ab 20% bis 30%

    Stimmen: 10 4,4%
  • Ab 30% bis 40%

    Stimmen: 3 1,3%
  • Ab 40% bis 50%

    Stimmen: 2 0,9%
  • Ab 50% bis 60%

    Stimmen: 3 1,3%
  • Ab 60% bis 70%

    Stimmen: 3 1,3%
  • Ab 70% bis 80%

    Stimmen: 4 1,8%
  • Ab 80% bis 90%

    Stimmen: 3 1,3%
  • Ab 90% bis 100%

    Stimmen: 22 9,8%

  • Umfrageteilnehmer
    225
Der deutsche Wähler ist einfach nicht reif für eine solche Partei - und überhaupt kann er sich schwer mit liberalem Gedankengut anfreunden. Da spielt halt immer noch die Sehnsucht nach einem starken Vater Staat mit, der alles für einen regelt so daß man sich selbst um nichts kümmern muß ausser seinem privaten Leben. Neo-Biedermeier halt. Kacke, aber in Deutschland offenbar nicht zu ändern.
In einem sind die Piraten jedenfalls ganz vorne: Im Wählerankacken. Und natürlich im Politikeranpissen. Und im Staatanrotzen.

Das "liberale Gedankengut" dagegen ist gut versteckt: Das Wahlprogramm hat den politische Gehalt einer Fahrradspeiche.
 
Der deutsche Wähler ist einfach nicht reif für eine solche Partei - und überhaupt kann er sich schwer mit liberalem Gedankengut anfreunden. Da spielt halt immer noch die Sehnsucht nach einem starken Vater Staat mit, der alles für einen regelt so daß man sich selbst um nichts kümmern muß ausser seinem privaten Leben. Neo-Biedermeier halt. Kacke, aber in Deutschland offenbar nicht zu ändern.

:hamma:

Abgesehen davon, dass es ziemlich anmaßend und – mit Verlaub gesagt – dumm ist, wie du über »den deutschen Wähler« urteilst (solche pauschalen Aussagen sind wohl nicht zielführend) würde mich interessieren, was es bringen soll, wenn 1-2% der deutschen ihre Stimme verschwenden und damit eine absolute Horror-Koalition unterstützen?
 
... würde mich interessieren, was es bringen soll, wenn 1-2% der deutschen ihre Stimme verschwenden und damit eine absolute Horror-Koalition unterstützen?

Wenn die Wähler früher so gedacht hätten, gäbe es heute keine Grünen. Jede Partei hat mal klein angefangen, aber wenn keiner den Stein ins Rolle bringt ändert sich nie was.
Die PP hat zwar kein Vollprogramm, aber einige gute Ideen, mit denen sich auch die etablierten Parteien jetzt beschäftigen werden (müssen).
Ich würde nicht sagen, dass eine Stimme für die Piratenpartei verloren ist.
 
Wenn die Wähler früher so gedacht hätten, gäbe es heute keine Grünen. Jede Partei hat mal klein angefangen, aber wenn keiner den Stein ins Rolle bringt ändert sich nie was.

Die Piratenpartei hat es in drei Jahren nicht geschafft, ein akzeptables und vollständiges Wahlprogramm auf die Beine zu stellen – in Anbetracht dieser Tatsache finde ich den Vergleich zu den Grünen vollkommen absurd.

Die PP hat zwar kein Vollprogramm, aber einige gute Ideen, mit denen sich auch die etablierten Parteien jetzt beschäftigen werden (müssen).
Ich würde nicht sagen, dass eine Stimme für die Piratenpartei verloren ist.

Ich finde die Ideen ja auch ganz nett – aber um politischen Druck in gewissen Themengebieten auszuüben gibt es andere Möglichkeiten als an einer Bundestagswahl teilzunehmen. Dafür reichen »einige gute Ideen« nicht.
Und verloren ist die Stimme faktisch schon, da sie überhaupt nichts bewirkt, ausser eine gegenteilige politische Haltung zu unterstützen: Jede Stimme, die an so eine Partei geht, macht eine schwarz-gelbe Koalition wahrscheinlicher.
 
3 von 10 Deutschen verstehen nichts von Prozentrechnung, das sind über 60%!

;)
 
Wenn die Wähler früher so gedacht hätten, gäbe es heute keine Grünen. Jede Partei hat mal klein angefangen, aber wenn keiner den Stein ins Rolle bringt ändert sich nie was.

Dann lies mal nach, wie die Grünen angefangen haben.

Du wirst feststellen, dass ein Vergleich der Piratenpartei mit den Grünen 1983 völliger Unsinn ist, in jeder Beziehung. Die grüne Bewegung gabe es bereits Mitte der 70er in Form vieler Bürgerinitiativen, sie hat dann mit lokalen Wahlbündnissen begonnen, danach entstanden Organsiationen auf Länderebene, die schließlich in zwei Länderparlamente einzogen. Vor der Gründung der Bundespartei wurde ein komplettes Parteiprogramm erarbeitet, das alle politischen Felder abdeckte.

Dieser ganze Willensbildungs-Prozess hatte mehr als 10 Jahre gedauert, und daran war ein Vielfaches der Menschen beteiligt, die sich heute bei den Piraten engagieren. Erst dann kandidierten die Grünen für den Bundestag.
 
Habe ich gerade ein Deja-Vue oder gab es genau diese Diskussion über die Piratenpartei (natürlich mit Spoege in der Mitte) nicht schon x-mal?
 
ich habe die Umfrage verstanden und denke das sie mit 1% wahrscheinlichkeit die 5% bekommen.:noplan:
 
Habe ich gerade ein Deja-Vue oder gab es genau diese Diskussion über die Piratenpartei (natürlich mit Spoege in der Mitte) nicht schon x-mal?
Ja, es ist schon komisch, wie hartnäckig sich manche Gerüchte halten, zum Beispiel, die Piraten seien wie die Grünen in ihrer Anfangszeit. Oder, alle Politiker seien kacke, die Wähler allesamt blöd, und nur die Piraten wüssten, wo der Hammer hängt…

Könnte sein, dass die Piratenpartei ein fetter Bluff der Pastafarians ist, die auf diese Weise so viele Nerds wie möglich durch die Manege ziehen wollen. (Schließlich verlangt diese Religion ja das Tragen von Piraten-Insignien – "Pirates are cool").

Nach der Bundestagswahl wissen wir mehr, ich könnte mir vorstellen, dass die Piratenpartei die Zulassung als religiöse Gemeinschaft beantragt.
 
Spoege, inzwischen hat auch der Letzte kapiert dass du die Piraten und deren Wähler scheisse findest, du brauchst es nicht noch 72498 mal wiederholen. ;)
 
würde mich interessieren, was es bringen soll, wenn 1-2% der deutschen ihre Stimme verschwenden und damit eine absolute Horror-Koalition unterstützen?

wieso wird rot-dunkelrot-grün davon unterstützt daß man Piraten wählt? Oder habe ich dich da falsch verstanden? ;)
 
Nach der Bundestagswahl wissen wir mehr, ich könnte mir vorstellen, dass die Piratenpartei die Zulassung als religiöse Gemeinschaft beantragt.

Ich werd mich jetzt nicht schon wieder auf eine Diskussion mit dir einlassen, aber dieses Statement zeigt, dass du die PP anscheinend fuer absolut laecherlich und voellig unqualifiziert haeltst.

Nun, ich denke du bist voreingenommen, auch wenn ich dir Recht geben muss, dass der Vergleich mit den Gruenen hinkt. Aber selbst die Waehler der PP halten es fuer unwahrscheinlich, dass es mit den 5% klappt.
Es wird also mindestens vier weitere Jahre dauern, bis sie gute Chancen auf das Parlament haben.
Die Frage lautet also eigentlich:
Werden die Piraten, sobald sie ueber die 5% kommen, vergleichbar mit den Gruenen 1983 sein?

Die 5%-Frage ist eng verbunden mit der Frage, ob ihre Anliegen eine relativ breite Unterstuetzung in der Bevoelkerung finden, wie es damals bei den Gruenen schon der Fall war.
Die Uneinigkeit zwischen PP-Sympathisanten und denen, die sie nicht ernst nehmen, wie du, spoege, liegt ,glaube ich, genau darin.

Ich glaube zB, dass die PP gut Chancen hat, sich weiter zu entwickeln und in einigen Jahren auch bei der Masse der Bevoelkerung auf Interesse stossen kann.
Ausserdem bin ich der Auffassung und da teile ich sicher die Ansicht vieler PP-Anhaenger, dass es sehr wohl etwas wie ein Gesellschaftsleitbild gibt, dass die PP vertritt und das, wie bei den Gruenen auch dafuer sorgen kann, dass sich bald viele Leute damit identifizieren koennten.

Die Ideale der Gruenen waren denkbar einfach zu vermitteln. Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Achtung vor Tieren und Menschen laesst sich schnell zu einer Lebenseinstellung zusammenfuegen, die dem Wunsch entspringt, gesund und natuerlich zu leben, dabei nichts zu zerstoeren oder kuenstlich zu beschmutzen und auch irgendwie alternativ zu sein.

Bei der Piratenpartei ist da etwas anders. Zum Beispiel ist die Problematik der Buergerrechte und des Copyrights bei der Transformation ins digitale Zeitalter relativ komplex. Es gibt kaum klare, einleuchtende Loesungen der Streitpunkte. Stattdessen werden vor allem Unzulaenglichkeiten der aktuellen oder geplanten Gesetze angeprangert. Diese Beschwerden sind berechtigt, aber man ist sich selbst unter Piraten noch nicht einig, was denn nun gerecht und praktikabel waere.
Die Kulturflatrate ist eine Idee, woraus vll mehr werden koennte.

Ich druecke es mal so aus: Die Digitalisierung und Vernetzung der Welt aendert die Lebensweise so stark, dass eine neue "Logik" gefunden werden muss, nach denen sich angemessene Gesetze fuer diese neue Welt ableiten. Solange diese Logik noch nicht entziffert ist, findet man auch nur schwer gute Loesungen. Die Piratenpartei ist im Grunde der Vertreter dieser neuen Logik, die Jahr fuer Jahr groessere Teile unseres Lebens bestimmt, auch wenn sie selbst noch nicht ganz verstanden hat, aus welchen Regeln sie besteht.
Das Gesellschaftsleitbild der PP ist also eine Gesellschaft, die nach dieser Logik geordnet ist, die wir aber noch erkunden muessen. Das wird in Zukunft auch ein umfassendes Parteiprogramm der Piraten praegen muessen
Ich vermute, das ist kein weniger gravierender Wandel, als die Umstellung auf eine "gruene" Welt.

Die geringen Chance auf den Bundestagseinzug spiegeln einfach nur wieder, dass es noch nicht so weit ist, dass andere Sorgen noch zu sehr dominieren, aber bei der naechsten oder uebernaechsten Wahl koennte es schon soweit sein, dass die Bevoelkerung den Bedarf nach einer neuen Rechtslogik verspuert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben Unten