Review: das iPhone 16

Liebe Mac-Freunde!

Es ist wieder soweit: ein neues Apple-Gerät hat den Weg zum Killerkaninchen gefunden.
Killerkaninchens bessere Hälfte gurkt noch mit einem iPhone 12 mini herum. Der Akkuzustand von diesem ist eigentlich gar nicht so schlimm wie er immer kolportiert wird.
Er ist noch viel schlimmer.

Es kann ja auf Dauer auch keine Lösung sein, eine Powerbank mitführen zu müssen, nur um einen schlichten Arbeitstag zu überstehen.
Also ging mein bisheriges iPhone 13 Pro (Graphit, 256 GB) als vorzeitiges Weihnachtsgeschenk an sie. Ich konnte nicht bis zum Heiligabend warten, denn wenn ich plötzlich ein neues Handy habe, sind Nachfragen vorprogrammiert und jede Chance einer Geheimhaltung bis zu Christkindls offizieller Signierstunde ist dahin.
Nachdem ich die Vertragslaufzeit meines Providers nicht nur überstanden, sondern sogar um ein halbes Jahr übertroffen habe, konnte mir ein gutes Angebot gemacht werden: 432 Euro fürs iPhone und ein guter Vertrag, der preislich geringfügig höher ist als bislang, dafür nun aber einige Schikanen mehr aufzufahren hat. Namentlich: 80GB statt 50GB Daten, sowie Telefonie ins EU-Ausland mit 150 statt 50 Freiminuten, zusätzlich zu 150 Frei-SMS ebendorthin. In Ebendort besitze ich nämlich einige Freunde, die nun das zweifelhafte Vergnügen haben, öfters mit mir plaudern zu können müssen.

Doch wofür entschied ich mich nun? Es geht um das

iPhone 16, 128GB, Ultramarin​


Die Beratung im T-Mobile-Shop war freundlich, transparent und in jeder Weise vorbildlich. Eigentlich hätte ich das Modell in Blaugrün haben gewollt, das aber nicht lagernd war.
Ich entschied mich für eine eSIM, auch alles damit Zusammenhängende wurde gut erklärt. Das lief im Detail so ab:

Bei den ca. 20-25 Minuten Beratung ging es zuerst um allgemeine Fragen und dann um den geschäftlichen Teil, der mit einigen Unterschriften beendigt wurde.
Ich trug das gute Gerät nach Hause, dann kam das festliche Unboxing. Ein wenig Bammel bekam ich schon ob der prognostizierten Restdauer, da mein Zeitkonto bis zum nächsten Termin nicht allzu gut bestückt war. Doch schön der Reihe nach.

Erste Eindrücke​


Die Schachtel hat nach purem Augenmaß die gleichen Größenparameter wie die vom iPhone 13 Pro. Es ist, wie bekannt, kein Ladegerät mehr beigelegt; aber ich hatte eh vorgeplant und im Black Friday beim Cyberport einen USB-C-Ladeziegel mit 20W für 16 Euro statt 25 Euro erstanden. Beim Anheben des Schachteldeckels wurden zwei Dinge klar. Erstens: auch weiterhin liegt das Ding mit dem Rücken nach oben. Zweitens: die Farbe sieht anders aus als auf den Fotos. Sehr anders! Das Blau im Werbematerial ist fast pastellig, während es im Original fast "chemisch", jedenfalls aber knallig-blau aussieht.
Nach dem Einschalten war, wie von Apple gewohnt, der Akku bei ca. 80%. (Laut Systemeinstellungen war Produktion des Akkus der September 2024.) Einer der zu erwartenden Softwareupdates stand ebenso an. Doch dann konnte endlich die Übertragung losgehen. In den ersten Sekunden stand der Countdown bei 8 Minuten, was aber rasch auf 35 Minuten anstieg. Dann ging dieser Zeitraum stockend nach unten und im Endeffekt hat alles kaum 30 Minuten gedauert, bis das neue iPhone einsatzbereit war. Naja, fast. Immerhin sollte ein Telefon ja auch dazu da sein, damit man mit ihm telefonieren kann. Stichwort Rufnummernmitnahme. Ich musste mich also nochmals zum T-Mobile trollen, wo ein QR-Code gescannt wurde. Von nun an war mein iPhone betriebsbereit und die SIM im "alten" iPhone konnte, da der Invalidität preisgegeben, in den wohlverdienten Ruhestand.
Ich las in diesem Forum schon von Problemen, bei denen eine Apple Watch nicht vom alten iPhone entkoppelt und daher mit dem neuen nicht ge-koppelt werden konnte. Kein Ding bei mir. Meine Watch vibrierte bei der Einrichtung. Ich gab einfach nur den Entsperrcode der Watch auf ebendieser ein, und schon wurde die Watch ans neue iPhone gekoppelt und war in der Watch App auf dem 13 Pro gar nicht mehr sichtbar. Clever gemacht!

Zubehör​


Im Anschluss marschierte ich noch in den Apple Store ein, um eine Bildschirmfolie und ein Case zu organisieren. Die angekündigte Wartezeit von 15 Minuten fand bereits nach etwas mehr als fünf Minuten ein Ende. Mir wurde angeboten, die Folie gleich fachmännisch anbringen zu lassen, was ich dankend annahm. Es kam zum nie auszuschließenden Zwischenfall: der Klebevorgang (nein, ich rede nicht von der Letzten Generation) musste wiederholt werden, denn der arme Geselle im Store hatte ein winziges Staubkorn unter der Folie übersehen. Aber was soll's. Fehler gehören im Leben dazu. Wenn ich dem bedauernswerten Specialist dafür eine schlechte Rezension geben würde, ich würde mich echt als Arschlochmensch fühlen. (Abgesehen davon, dass ich diese E-Mails von Apple á la "Wie fandest du Hermione-Charlène?" echt moralisch fragwürdig finde.)
Sei's drum. Die Folie sitzt nun perfekt; und zum Schutz des restlichen Gerätes entschied ich mich für das Silikon-Case in Pflaume, das ich echt eine wunderschöne Farbe finde. Vor allem aber gibt dieses Case einen wirklich absolut perfekten Grip. Es ist eine Freude, dieses iPhone in den Händen zu halten. Und so haptisch schön mein Sleeve von Germanmadepunkt an meinem alten iPhone auch gewesen sein mag, ich liebe die Einfachheit des normalen Cases einfach. Ich muss mich nur noch daran gewöhnen, das neue iPhone immer mit dem Display nach außen weisend in der Sakkotasche zu positionieren, denn auch eine mitteldünne Textilschicht (wie von einem Hemd und einer Seidenfütterung des Sakkos) kann zu Fehleingaben führen.

Kamera​


Vergleicht man anhand Apples Informationen iPhone 16 mit iPhone 13 Pro, so wird klar, dass das Kamerasystem des ersteren Modells in fast allen Parametern überlegen ist. Die "Kamerataste" lässt sich super bedienen und ist auch sehr intuitiv zu handlen, wenn man Erfahrungen mit dem halb und ganz durchdrückbaren Auslöserknopf einer DSLR vorzuweisen hat. Eine Fotosafari mit dem neuen iPhone steht noch an.

Display, Dynamic Island und Aktionstaste​


Zuerst zum Display. Dieses ist der einzige Punkt, an dem man von einem Pro-iPhone kommend Abstriche hinnehmen muss. Fachleute bezeichnen es als "60 Hz vs. 120 Hz", Apple nennt es "ProMotion Technologie" – im Endeffekt resultiert es darin, dass die Scroll- und Wischvorgänge deutlich "ruckeliger" sind als mit ProMotion gewohnt. Aber! – Denn es gibt immer ein Aber – ich finde dies wirklich Beschweren auf hohem Niveau in Kombination mit Luxusproblem, denn für mich macht dies das iPhone kaum uninteressanter – und wäre ich ProMotion nicht gewohnt, ich hätte es auch nicht mitbekommen geschweige denn vermisst.
Die Dynamic Island ist echt fetzig. Wirklich. Ich kann gar nicht warten, bis ich beobachten kann, was dieses Ding alles drauf hat je nachdem was ich anstelle.
Der Aktionstaste stand ich skeptisch gegenüber. Inzwischen habe ich sie mit einem Kurzbefehl gekoppelt. Für alle, die Angst haben, hier versehentlich was auszulösen: Man muss die Aktionstaste für einen Moment gedrückt halten, um sie zu bedienen. Ein kurzes Drücken resultiert in einer Ankündigung, was passiert, wenn man gedrückt hält. Also: no worries.

Speicher​


Euch wird aufgefallen sein, dass mein Speicherplatz nur halb so groß ist wie auf dem iPhone davor. Tatsächlich waren nach dem Umzug nur noch 15 GB frei.
Allerdings senkte ich das Musik-Limit auf 16GB und schaltete Lossless-Musik ab – und schon war das neue iPhone nur noch zur Hälfte gefüllt.

Fazit​


Mit dem iPhone 16 habe ich einen wahrhaft würdigen Nachfolger für das iPhone 13 Pro gefunden. Ich finde, sehr viel besser kann man ein iPhone nicht bauen. Ich liebe es, das Gerät einfach nur in der Hand zu halten und zu betrachten. Und: ich freue mich auf viele weitere Stunden mit dem hübschen Stück, an denen ich euch dann berichtenderweise teilhaben lasse, wenn ihr wollt.

Frohe Weihnachten!
Euer Killerkaninchen
 

iPhone 16: Erfahrungsbericht meiner ersten Foto-Safari


Sodala – meine angekündigte Foto-Safari ist hinter mir. Die Eigenschaften des Kamerasystems beim iPhone 16 kannte ich bis dato nur von den Parameterangaben auf der Apple-Homepage. Aber ich muss sagen: es hat sich einiges getan seit dem iPhone 13 Pro – software- und hardwareseitig gleichermaßen!

Zunächst zum Punkt Software, sprich: der Bedienung.

Der "Dreh-Halbkreis" für den Zoom ist leider sehr knapp unten platziert, sodass es mir in schöner Regelmäßigkeit passiert ist, dass ich statt am Zoom zu drehen den Moduswähler verschob.
Brandneu beim iPhone ist ein Wähler für die fotografischen Stile bereits direkt in der Kamera-App. Das geht sowohl über die normalen Kategorien wie "natürlich" oder "dramatisch" oder direkt über einen individuellen Wähler. Dabei handelt es sich um eine Art Koordinatensystem, das bei "0/0", in diesem Fall in der Mitte, den normalen Neutralwert hat. Bewegt man sich davon weg, kann man je nach Quartil verschiedene Parameter der entsprechenden Filter anpassen.
Der Knopf für "Live Photos" ist leider weiterhin so unauffällig wie eh und je. Nachdem ich Live Photos hasse, hätte ich mir gewünscht, dass auch deren Button auffällig gelb leuchtet, wenn er aktiv ist. Tut er aber nicht. Schade. Mag sein dass diese Funktion so ihre Fans hat, aber ich finde diese Idee völlig verkorkst. Und von meinen Apple-Schülern bin ich gewohnt, dass deren allererste Nachfrage lautet: Was sind das für dämliche bewegte Fotos und wie krieg ich diese weg? Apple sollte hier echt noch einmal die Schulbank drücken, denn dieses Aufoktroyieren eines Features, das für 90% der User in 90% derer Fälle völlig überflüssig bis hochgradig nachteilhaft ist, passt so gar nicht in die Firmenphilosophie.

Nun zur Hardware.

Der neue Seitentaste der Kamerasteuerung braucht Einiges an Eingewöhnung. Das beginnt damit, dass man bei entriegeltem iPhone mit einem Druck auf sie das Kamerasystem öffnet – was eigentlich redundant ist, nachdem es ja für diese Kamera-Schnellaktion den Button rechts unten auf dem Lockscreen gibt. Gern lässt sich die Kamerasteuerung auch versehentlich eindrücken; und passiert dies, während die Kamera-App offen ist, wird schon einmal fleißig der Auslöser getriggert. Also: Fingerspitzengefühl lautet die Devise.
Jetzt will ich aber endlich zu den Fotos an sich kommen.
Zunächst: der Bildstabilisator ist genial. Auch bei starkem Hereinzoomen verwackeln die Bilder nicht.
Und die Makrofotos? Ein Träumchen, das mir bislang auszuträumen nicht vergönnt war – weder mit dem iPhone 13 Pro, noch mit meiner DSLR.
Hier ein paar Gustostücke:

IMG_4817.jpeg


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IMG_4850.jpeg



Fazit​


Auch wenn es in der Praxis bei der Bedienung noch etwas hakt und Grobmotoriker so vor einer gewissen Herausforderung stehen, überzeugt mich das Kamerasystem von dem her, was es zu leisten in der Lage ist, vollends. Die Auflösung von 46 Megapixeln ist mehr als ich je zu haben träumte; extreme Nahaufnahmen bleiben scharf und klar; und der Stabilisator ermöglicht Zooms, die es mir bei iPhones noch nie zu kennen vergönnt war. Leider konnte man sich noch nicht zum Abschneiden alter Zöpfe, wie dem sehr unauffälligen Live-Photo-Button, durchringen.

Liebe Grüße und frohe Weihnachten!
Euer Killerkaninchen
 
Welche Nachteile haben denn bitte Live-Fotos? Ich sehe da ausschließlich Vorteile!
 
- keine 48MP möglich --> geringer Auflösung/Details
- keine Nachtaufnahme --> dadurch Erhöhung der ISO + Begrenzung der Belichtungszeit
- größerer Speicherverbrauch durch eingebettetes Movie

Das sind meine Erfahrungen; deshalb ist diese Option bei mir auch standardmäßig deaktiviert.
Für die für die das keine Rolle spielt, ist es natürlich obsolet - aber ausschließlich Vorteile hat Live-Fotos IMHO nicht
 
Live-Foto habe ich nur dann aktiv, wenn ich eine Langzeitbelichtung bei Tageslicht (z. B. ein verwischter Wasserfall) daraus machen will. Das geht mit Bordmitteln, also der Foto-App.

Ich habe ein 15 PM und bin erstaunt, wie gut die Bilder bei (sehr) schlechtem Licht werden.
 
Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht!
Ich habe schon seit Release mit dem Gedanken gespielt, meiner Mutter das 16er zu kaufen, damit sie damit ihr "altes" 12er ersetzen kann - jedoch läuft dies noch absolut problemlos und unauffällig. Selbst der Akku mit nunmehr 84% Akkukapazität bringt sie immer noch locker durch den Tag. Das und die Tatsache, dass sie von den Neuerungen des 16ers wohl nicht allzu viel spüren wird (insbesondere da es ja auch immer noch beim 60 Hz-Display bleibt), haben mich vorerst davon abgebracht. Bis zum 17er wird ihr iPhone 12 bestimmt noch durchhalten und iOS-Updates wird das bestimmt auch noch ein oder zwei sehen. Ich denke, dass sie als Linkshänderin mit eher kleineren Händen auch vom neuen Kamerabutton nicht allzu viel haben wird.

P.S. Ich glaube, wenn dir der Button zu leicht auslöst, kannst du dessen Empfindlichkeit in den Bedienungshilfen einstellen.
 
Bis zum 17er wird ihr iPhone 12 bestimmt noch durchhalten und iOS-Updates wird das bestimmt auch noch ein oder zwei sehen.

Ich habe dienstlich noch ein iPhone 12 und muss sagen für den normalen Alltag und ein paar Schnappschüsse ist das kein wirklicher Unterschied zu meinem privaten 16 Pro. Wenn es dann um Videos oder Photos in schlechtem Licht geht, ist das 16 Pro natürlich überlegen. Wenn Deine Mutter nur normale Alltagsaufgaben erledigt, würde ich es ehrlich gesagt nutzen bis es keine Updates mehr bekommt, zumindest solange alles funktioniert.
 
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