Ja, aber dann lies dir seine Beiträge durch. Haltet euch fest... der Quadcore von damals hängt die Dualcores von vorgestern ab, zieht euch warm an... Thunderbolt 3 benötigt man nicht, man merkt kaum einen Unterschied von 500MB/s zu 3.500MB/s usw. Darum ging es ja. Niemand macht ihm das 2012er madig, andersrum schon eher
500MB/s > 3500MB/s
Den Unterschied merkst du du vor allem beim kopieren großer und sehr großer Dateien. Und beim Laden/Speichern großer und sehr großer Dateien (wobei hier auch die Geschwindigkeit des RAMs eine Rolle spielt) Hier ist der Geschwindigkeitsunterschied enorm. Bei sehr kleinen Files sieht das schon wieder anders aus.
Hast du aber gar keine Workflows, welche den häufigen Umgang mit solchen Dateien vorsehen (und das gilt sicherlich für viele hier), ist der Unterschied in der Praxis eben nicht "7xSchneller" und gefühlt eher "sehr ähnlich". Hier stimmt die Aussage des TO.
Soll heißen:
1. Bootzeiten sind fast identisch (zumindest auf den 5 Macs, auf denen ich das mal getestet habe)
2. Ladezeiten der Standardprogramme sind identisch
3. Autostart-Anwendungen werden fast gleich schnell geladen (wenn man denn welche hat).
Wer das nicht glaubt: Einfach mal selber ausprobieren, indem man z.B. MacOS zusätzlich auf einer externen Sata 3 SSD installiert.
Prozessoren:
QuadCore ist im Multicore schneller als ein DualCore
Ok, wenig überraschend.
Die modernen DualCores sind im SingleCore Bereich natürlich besser.
SUGGERIERT wird hier aber immer, das es um exorbitante Leistungssteigerungen geht. Die merkst du aber hier nur beim Gaming oder wenigen echten Pro-Workflows (wenn du ein sauber installiertes und konfiguriertes OS hast).
Anmerkung: Wobei ich immer noch nicht verstehe, warum auch 2019 noch DualCores in "Pro" Geräte eingebaut werden - das Argument TDP ist hier outdated, da es sparsame und leistungsstarke Alternativen gibt (z.B. auch von AMD). Und da die am häufigsten benutzte Pro-Anwendung FCP ist, wo mehr Kerne nun mal mehr Leistung bringen, hätte Apple das in allen "Pro" Geräten schon längst korrigieren müssen.
Auch sollten solche Geräte eine leistungsstarke GPU enthalten. Intel Chipsatzgrafik in einem Pro-Gerät ist viel zu wenig. Hier hätte man in kleinen Geräten z.B. neueste AMD-APUs verbauen können, deren Grafikleistung zumindest an kleine GraKas wie die NVIDIA 1030 heranreicht.
Oder man nennt diese Geräte eben nicht "Pro".
Aber nochX zum MacBook Pro 2012 und jetzt mal unabhängig vom TO und dessen Beitrag:
Ein MacBook Pro 15" aus 2012 mit den besten verfügbaren Komponenten aus 2019 (z.B. Sata 3 - SSD) hat gegenüber aktuellen Modellen folgende Vorteile:
1. Preis
2. Preis/Leistung
3. kein spiegelndes Display
4. (für Apple) veraltete Anschlüsse stehen hier noch zur Verfügung
5. Vergleichsweise einfach selber zu öffnen / zu reinigen / Komponentenwechsel
6. DVD-Laufwerk, das bei Bedarf leicht gegen eine zweite interne Festplatte getauscht werden kann.
Folgende Features sind leistungstechnisch ähnlich/gleich wie in aktuellen 13" MacBook Pros
1. USB3
2. DDR3-RAM
3. Bluetooth (beide Handoff/Continuity)
Folgende Features sind geringfügig schlechter:
1. NVIDIA GeForce GT 650M (MacBook Pro 2012) vs Intel Iris Plus Graphics 640 (aktuelles MacBook Pro 13")
Leistung hier etwa -15%, aber die alte NVIDIA hat eigenen Speicher, während Intel Iris den Grafikspeicher vom Standard - Arbeitsspeicher "abzwackt".
2. WLAN (N-Protokoll im 2012er, AC-Protokoll im aktuellen)
merkt man nicht beim Surfen im Internet oder auch beim Datei-Upload
merkt man beim Übertragen von Dateien zwischen Rechnern im Netzwerk oder bei der Datensicherung auf einer NAS/Timecapsule
Folgende Features sind deutlich schlechter:
1. Festplattengeschwindigkeit: (3500MB/s < 500MB/s)
Relativiert sich im Alltag aber stark abhängig davon, wofür man seinen Mac verwendet (wie weiter oben beschrieben).
2. SingleCore Leistung
Für alle, die nicht genau wissen, was das ist oder wie das sich auswirkt:
Viele Anwendungen nutzen längst nicht alle Kerne einer CPU. Dies gilt pauschal für alle alten 32-Bit Anwendungen, aber auch für viele aktuelle. Wie schnell ein solches Programm lädt/arbeitet, hängt dann also auch vom maximal möglichen Takt der verwendeten Kerne ab. Der schnellste Prozessor des 15" MacBooks von 2012 war der 3820QM mit 4 Kernen und maximalen 3,7GHZ. Der Intel i5 aus dem neuesten 13" Modell taktet hier mit 3,8 GHz.
ABER: Da sich die Prozessor-Architektur (gemeint ist hier sozusagen der Befehlssatz, also Operationen, die vorgefertigt optimiert zur Verfügung stehen) seit 2012 aber weiterentwickelt hat, ist der Unterschied in der Praxis größer als die vermeintlichen 0,1GHZ (etwa 20-25%). Bei den neuen Pro-Modellen 15" ist der Singlecore-Unterschied ähnlich.
Da man aber nie genau weiß, welche Programme wie viele Kerne benutzen und ob sie sogar für bestimmte Prozessor-Befehlssätze optimiert wurden oder nicht, kann man eine Pauschalaussage "ist immer schneller" oder "ist immer langsamer" hier gar nicht treffen.
Bei Standardanwendungen (also den vorinstallierten) wird der spürbare Unterschied maximal 5% betragen - nach meiner persönlichen Erfahrung.
3. maximal möglicher Datendurchsatz bei externen Geräten.
Thunderbolt 3 (40 GBit/s) hat die vierfache Rohleistung von Thunderbolt 1 (10 Gbit/s).
Verwendet man also Thunderbolt z.B. für das externe Speichern von Daten und verwendet auch noch ein Speichermedium, das die Geschwindigkeit von Thunderbolt 3 unterstützt, lassen sich in der Theorie 5000MB/s lesen/schreiben (1 Gigabit = 125 Megabyte). Dies schafft aber kein Speichermedium, weshalb man hier aktuell mit etwa 3000-3500MB/s bei Verwendung von teuerster Schnittstelenhardware erwarten kann.
Thunderbolt kann auch im "Daisy Chain" verwendet werden, also mehrere Geräte hintereinander, die per TB verbunden sind. Hier würde sich Thunderbolt 3 also ausnutzen lassen.
ABER: Wer gar keine Thunderbolt-Fähigen Geräte verwendet, wird hiervon gar nicht bis wenig profitieren.
Es können allerdings alle Geschwindigkeiten unter TB3 erreicht werden, also z.B. auch USB3.1 2nd Gen (z.B. USB-Sick) mit entspr. Adapter. USB 3.1 2nd Gen wird auch häufig falsch als "USB-C" (USB-C ist aber der Anschluss und sagt nichts über die Geschwindigkeit aus - daher immer nachfragen) beschrieben und steht für 10Gbit/s, also max. 1250Mb/s.
Wer aber nur Geräte mit maximal USB3 verwendet und auch in absehbarer Zukunft verwenden will. hat hier
NULL Geschwindigkeitsvorteil.
Bei der ganzen Schnittstellen-Werbung wird immer wieder gerne vergessen, das eben nicht nur die Schnittstelle, sondern auch die Geschwindigkeit der Endgeräte eine entscheidende Rolle spielt.
4. Display-Qualität
Echte Nachteile des 2012er 15" MacBook Pro
1. Wird ab der nächsten OS-Version nicht mehr das aktuellste MacOS unterstützen
(es wird aber vermutlich - wie auch schon für Mojave) einfache Modifikationswege (siehe "macOS Mojave Patcher") geben.
2. Bekannte Anfälligkeit beim Grafikchip
3. Bald kein offizieller Apple-Support mehr
(durch die im Vergleich zu aktuellen Geräten einfache Zugänglichkeit von Komponenten kann aber jeder mit ein wenig Geschick hier selbst tätig werden - unter iFixit gibt es passende Werkzeuge für kleines Geld und kostenlos sehr gute Schritt-für-Schritt Anleitungen).
So - wer mit den beschriebenen Einschränkungen gut leben kann, dem kann ich das MacBook Pro 15" 2012 allerwärmstens empfehlen!