Pro-Contra kalibrierter Monitor

clonie

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Hallo,

mich interessiert Eure Meinung zu kalibrierten Monitoren.
Was bringt's?
Was geht?
Wie teuer ist sowas?
Welche Monitore, Software?
Erfahrungen mit Druckereien?

Ich arbeite im Moment mit einem unkalibrierten Monitor, weil ich eh immer mit Frabatlas die Farben kontrolliere und in die Druckerei fahre, mir den Proof angucke und dann nachjustiere, bis es stimmt.
Auf dem Bildschirm sieht es ja eh nie so aus, wie es hinterher aus dem Drucker kommt...
Zudem hat mich das Thema Farbmanagement aufgrund der Komplexität immer abgeschreckt.

Wie mach ichs besser? Oder: wie professionell sollte man da als Selbstständiger mit kleinen Kunden sein?
 
Na, da schein ich ja allein auf weiter Flur zu sein.
Ich schieb mal ein bisschen...
 
Ich hab mir nen Spider bestellt zum kalibieren. Sollte heute ankommen.. Langsam wurde es mir leid verfältsche Farben bei Drucken zu bekommen..
Hoffe er bringt auch was..

Angeblich solls ja nicht nur beim Drucken was bringen sondern auch ein besseres Kontrastverhaltem am Bildschirm erzeugen..

Werds heute Abend sehen. :)
 
Prima, ich warte gespannt auf Deinen Erfahrungsbericht.
 
So Packet befindet sich in der Zustellung. Bis spätestens 17 Uhr hab ichs und bis ca. 20 Uhr ist dann auch mein Moni zuhause hoffentlich kalibiert. Anschliessend werd ich mal nen kleinen Bericht zum handlich und zum Vorher/Nachher Effekt am Bildschirm posten. :)
 
Mit Screenshots? :augen:
 
Jap müsste ja bei Screenshot hoffentlich ersichtlich sein wenns Farbunterschiede gibt.. Aber ich probiers mal! :)
 
tach zusammen,

da sich offensichtlich niemand äußern will poste ich mal was statt immer nur mitzulesen:

monitorkalibibrierung spart zeit, geld und nerven nützt aber nur was wenn man es richtig und konsequent macht, weil sonst jeder drucker behauptet sein eigener monitor/ proof sei verbindlich.

Die ganzen "spiders" etc. sind zwar nett, aber nicht richtig toll, weil es darauf ankommt die stärke der abweichungen zur referenz zu dokumentieren/ nachzuweisen.

ich habe mir einen quato intelli proof mit messgerät angeschafft, weil mein 22 Zoll CRT, obwohl hardwarekalibriert, nicht dokumentieren konnte in form eines messprotokolls was sache ist.

dem quato monitor liegt eine software bei, die dokumentiert und als fogra/ ugra "zertifikat" ausgibt ob der monitor als fogra- druck- referenz taugt. seither ist ruhe, weil jeder cd das protokoll beiliegt und somit keiner mehr behaupten kann die farbe, helligkeit würde nicht stimmen, was früher ständig so war ( weil jeder litho/ drucker noch per "nachschlag" was verdienen sollte, denn es kann ja nicht sein, dass digitale daten in ordnung sind )

ich habe gerade ein komplettes buch mit ca. 90 fotos mit lichtverläufen in verschiedenen farben ( vor allem sehr heikle grautöne ) aus der druckerei bekommen. alles cmyk- iso coated und alle bilder stimmen unter normlicht in helligkeit und farbe fast zu 100%.

fazit: wer einen referenzmonitor hat und zusätzlich noch kontraktproofs machen kann ( falls sich jemand wirklich quer stellt ) kann nachts besser schlafen und das farbspektrum ausreizen. lohnt sich aber nur wenn man mit druckereien arbeitet die was von farbmanagement verstehen und nicht alles verteufeln was nicht so ist wie früher ;-)
 
Uiuiui.
Vielen Dank erstmal fürs äußern! Freut mich, freut mich.

Gilt das bei Dir nur für Offset?
Bei meiner Digitaldruckerei sagen die : das hängt vom Wetter, der Temperatur etc ab, wie die Farben kommen. Da helfen mir anständig eingestellten Farben nix. Sind die nun ne Feld- und Wiesendruckerei und wenn ja: wie kann man die von „anständigen“ Unterscheiden?

Was ist ein CRT-Monitor, was ist der Unterschied zu meinem iMac. Ist mein iMac geeignet/kalibrierbar?

Kosten:
Wieviel kostet ein Spider, wieviel Dein quato Monitor?
Als „kleiner“ Selbstständiger brauch ich vielleicht keine High-End-Chose, was meinst Du?

Sehen jetzt Deine Drucke immer so aus, wie Du wolltest, oder kommst Du um ein Proof und etwaige Korrekturen trotzdem nicht rum?

Wer antwortet, muss auch antworten :)
 
Ein CRT-Monitor ist eine gute alte Röhre.
 
mit digitaldruck kenne ich mich nicht aus, aber wenn die druckerei korrekt arbeitet sollte sie ihre "druckmaschine" profiliert haben und das mit dem wetter etc. deutet eher darauf hin, dass der drucker sich grundsätzlich vorher absichern will damit er machen kann was er will. gute druckereien stellen dir immer ein profil für die DRUCKMASCHINE zur Verfügung, damit du den druck mittels eines proofs selbst simulieren kannst. oder sie drucken iso konform was die sache vereinfacht, weil sie sich damit an einen standard halten.

crt= röhrenmonitor.

für preise solltest du googeln.

die quato lösung ist tatsächlich high-end und dein imac hat doch ein tft integriert, also kommt nur "spider" etc. in frage

meine drucke sehen so aus wie ich es will und proofs mache ich nur noch wenn der kunde sie bezahlt, weil er unbedingt was in der hand haben will.

aber achtung, das funktioniert nicht mit diesen ganzen spiders etc, weil du nicht darauf beharren kannst, dass dein monitor absolut stimmt.

ich denke wenn deine ansprüche nicht absolut sind langt so ein spider teil allemal
( es gibt noch viele andere firmen ), damit bist du dann immerhin soweit, dass die bilder ungefähr dem ergebnis entsprechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Monitor Profilieren?
Alle Daumen hoch!!

Ob die Farben dadurch wirklich verbindlich werden?
Nein.

Denn: es gibt gerade mal drei Monitore die in der Lage sind, ISOcoated soweit abzudecken, das eine Prüfung nach Medienkeil ein entsprechend positives Protokoll ausgeben würde.
Aber wie beim Proof auf Papier ist ein Prüfung anhand der 46 Feldeer des Medienkeils noch lange kein Garant für einen _guten_ Proof. Warum sollte man sich sonst bei der Profilierung eines Proofers die Mühe machenund 1000e von Testfeldern u.U. iterativ ein halbes dutzend mal auszumessen, bis es wirklich passt.

Das taugt nur als Gewähr, das der Monitor sauber eingestellt ist, _und_ sich nicht verändert hat. Dazu muss diese Prüfung aber im Prinzip täglich wiederholt werden, so wie ein Proof auch nur ein Proof ist, wenn der Medienkeil mitgedruckt wurde.

Ob ein Spider oder EyeOne-Display oder Squid oder wie sie alle heissen, reicht, hängt zu großen Teilen von der Software ab, die die Messung und die vorhergehende Kalibration (egal ob perHardware oder händisch) und die Profilerzeugung ordentlich vornimmt.
Denn die schönsten Farben nutzen nichts, wenn das Profil nicht authentisch ist, und in PS bei der Darstellung alles kaputtgerechnet wird.

Brauchbares Material fängt bei knapp 1000 Euro für den Monitor an (z.B: Eizos der CG und CE Serie), nochmal 100-200 Euro für ein Colorimeter (das kann nur Monitore messen, will man auch Drucke ausmessen, brauchts ein Spektralphotometer wie das EyeOne Pro von GretagMacbeth), und einer Software die was taugt (u.U. liegt dem Messgerät was bei).

Und last but not least, muss man sich soweit ins Colormanagement reingelesen haben, das man auch die Programme passend konfiguriert bekommt und Dokumente mit den für den Auftrag passenden Settings angelegt bekommt.
Weil verbindlicher Monitor allein taugt nichts, wenn man Zeitungsanzeigen machen soll, und Bilder für den Kunstdruck reinpackt.
Denn Proofer haben ein Problem: Sie simulieren ein Gerät, wenn die Randbedingungen stimmen, aber eben nur dann. Einem Monitor ist es sowas von Schnuppe, wenn in einem Zeitungsdruck Dokument (z.B: das IFRA Profil ISOnewspaper26v4) Bilder mit ISOcoated Farben und 350% Flächendeckungsumme landen. Selbst wenn man die Druckvoransicht aktiviert, geht das noch nicht annähernd so in die Hose, wie die mehr als 100% zu viel an Farbe in einer Zeitungsrotation.

MfG

ThoRic
 
So ich für meinen Teil bin nun durch mit meiner Kalibierung mit dem Spider2..
IMO machts nen deutlichen Unterschied. Vorher hatte ich nen Screen den ich mittels Apple Software und Auge eingestellt hatte..
Jetzt hab ich beide Profile zum Vergleich und finde rein subjektiv das in den Graubereichen die Kontraste deutlich besser sichtbar sind.
Ausserdem hatte ich vorher nen blaustich drin der jetzt korrigiert ist.

Einstellt ist mein ACD jetzt auf 6500K und Gamma 2.2 und sieht IMO ordentlich damit aus.

Ansprüche muss man natürlich etwas zurückschrauben mit so einer günstigen Hardware Lösung. Sicherlich gibts besseres aber ich denke dafür das ich erst ein knappes Jahr fotografiere und bisher wenige Drucke gemacht habe und es mir vorallem darum geht nen verhältnismässig sauber eingestellten Screen zu haben mit ICC Profilen welche ich einbetten kann um anderen eine möglichst ähnliche Farbdarstellung meiner Bilder zu ermöglichen reicht diese Lösung locker! :)

@melamint
Bedienung des Spiders ist sehr leicht. Die Software führt durch die komplette Kalibierung und erklärt was jeweils gemacht wird.
Für ambitionierte Hobby Fotografen und Grafiker sicherlich ne brauchbare und zahlbare Lösung. Kostet ca. 200 Euro..
Screenshots gehen natürlich nicht, aber man sieht schon deutliche Unterschiede wenn man das alte Profil mit dem neuen vergleicht..
 
melamint schrieb:
(...)Wie mach ichs besser? Oder: wie professionell sollte man da als Selbstständiger mit kleinen Kunden sein?

Ich hatte schon Kunden vor der Zeit, als es in Photoshop mit
Farbmanagement richtig losging.

Ich hatte meinen Monitor immer nach Referenzbildern per Hand
eingestellt (Referenz-Testbilder, die z.B. bei teuren Scannern
dabei lagen), damit habe das Druckergebnis immer ausreichend
genau in Photoshop simulieren können.

Mir ist noch nie passiert, dass die Bilder daneben lagen. Dabei
ging es um Möbel/Interieur, Häuser, Natur, Produktfotos/Studio
oder Zeichnungen/Illustrationen.
Teilweise selbst fotografiert, teilweise von Dia/Nega gescannt,
oder als Aufsichtvorlagen.

Wenn ich mal unsicher war (z.B. nach einem eigenen Kleinbild-
Negativ-Scan), dann hab ich eben ein ähnliches Bild genommen,
von dem ich bereits einen Ausdruck hatte und verglichen (z.B. Blau
des Himmels, Hauttöne etc.) und ansonsten sind Farbtabellen
meine Freunde...

Die Bilder sind bisher immer korrekt gedruckt worden. Mal etwas
kräftiger, mal weniger, je nach Papier, eig. wie ich es erwartet
habe. Und die Kunden waren immer sehr zufrieden und erstaunt,
was man aus den Bildern mithilfe von Photoshop alles rausholen
kann.

Bei diesen ganzen Diskussionen um Farbmanagement frage ich mich
deshalb immer, was ich bisher falsch gemacht habe. ;)

Ich habe nach jahrelangen Erfahrungen schließlich auch größere
Aufträge so durchgezogen, z.B. Verpackungen im Lebensmittel-
Bereich.
Bei Auflagen von 500.000 Stck. lasse ich da natürlich Proofs machen.
Wobei ich mir einen Chromalin spare und selbst erstmal über mein
Super-Billig-Home-Proof drucke (Tintendrucker mit PrintFab)
und dann ein richtiges Final-Proof machen lasse (entspricht einem
Andruck auf Originalpapier)

Nachdem das nun 10 Jahre funktioniert, werde ich mir weitere Kali-
brierungsgeräte erstmal sparen.

Modefotos und Kunstbände mache ich übrigens nicht.
 
McEnroe, alter Recke.
Das sehe ich bisher auch so, aber von diesem ganzen Gerede über Kalibrierung und Farbmanagement wird man ganz verunsichert.
Woher bekommt man denn solche Referenzbilder? Das würde mich sehr interessieren, wie Du damit arbeitest.

Thanx@Schattenmantel
das werd ich mir mal genauer anschauen. Das hört sich ganz gut an und 200 Eier kann ich, glaub ich, guten Gewissens investieren. Wenn man damit erreichen kann, dass andere anhand der Profile ein annähernd gleiches Bild auf ihrem Monitor erzeugen können, wäre das schon ein großer Vorteil.
 
@schattenmantel
Welche Variante vom Spyder hast Du?
Ich finde nur die billig-Version Spyder2Express für ~80 Euro oder die Spyder2Pro für ~300 Euro.
Deine Version für ~200 Euro klingt wie ein Zwischending?!

Gruß, eiq
 
@eiq
Hab den Pantone Colorvision Spyder2 :)
Vielleicht liegts am Edu-Rabatt das ich ihn für 329 Franken was ca. 200 Euro sind bekommen habe. ;)
 
eiq schrieb:
@Schattenmantel
Welche Variante vom Spyder hast Du?
Ich finde nur die billig-Version Spyder2Express für ~80 Euro oder die Spyder2Pro für ~300 Euro.
Deine Version für ~200 Euro klingt wie ein Zwischending?!

Gruß, eiq


Hallo,

Das findest Du z.B. hier:

Wenn Du zwei Monitore hast und auch die RGB-Kanäle einzeln einstellen willst, rate ich Dir zur Pro-Version. Du kannst aber auch zuerst die Suite kaufen und dann noch updaten. Der Unterschied liegt lediglich in erweiterer Software.

Gruss Kraftwerk
 
Wie MacEnroe und auch Ernies schon ausführten,
Kalibrierung ist, wenn richtig gemacht, eine Wis-
senschaft für sich. Es reicht ja nicht, nur den Mo-
nitor zu kalibrieren, wenn ansonsten das Work-
flow-Management nicht konsequent durchgeführt
wird.

Ich halte nichts von der Hype des Kalibrierens,
wenn nicht das nötige Grundwissen vorhanden
ist und die Disziplin aufgebracht wird, dies mit
schöner Regelmässigkeit zu machen. Auch nichts
davon, eine „billige” Lösung anzustreben. Ent-
weder „State of the Art” oder es sein lassen.

Zum korrekten Kalibrieren gehören mehr Kom-
ponenten als ein „farbgetreues Bild” auf dem
Monitor. Ohne umfassendes Workflow-Manage-
ment über alle Geräte und angewandten Pro-
gramme wird das gedruckte Ergebnis nur zur
Enttäuschung und Mehrkosten führen.

Ich würde allen, die sich ernsthaft damit befas-
sen wollen, empfehlen, sich erst einmal die Bro-
schüre von Cleverprinting intensiv zu Gemüte
zu führen zu bestellen unter:

www.cleverprinting.de

Dort gibt es auch eine Referenz-Datei zum
downloaden.

Ich hatte mir einen der letzten LaCie Electron
22blue (CRT) mit Kalibrierung gekauft und bin
damit sehr zufrieden. Das führt mich aber noch
lange nicht in Versuchung, ohne den Abgleich
mit aktuellen Farbkarten zu arbeiten. Auch da-
ran darf nicht gespart werden. Spätestens nach
einem Jahr sind wieder Kosten dafür fällig.

Ach ja, präzises Kalibrieren setzt höchste Dis-
ziplin voraus. Monitor anwerfen, warten bis er
Betriebstemperatur hat, dann justieren. Das
täglich. Ich habe es aufgegeben. ich mache es
mittlerweile wie MacEnroe: Präzise Farbbestim-
mung mittels Farbatlas, zur internen Überprü-
fung ein Ausdruck auf dem EPSON mit PrintFab.
Im Zweifel und bei hochwertigen Drucksachen
sowieso ein Andruck auf Originalpapier.

Ich kann noch so präzise Kalibrieren, wenn die
Druckerei nicht mitspielt, bin ich eh angeschis-
sen.

Gruss Jürgen
 
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