Prinz Herbert
Aktives Mitglied
- Dabei seit
- 02.06.2013
- Beiträge
- 1.331
- Reaktionspunkte
- 2.498
Das glaube ich nun nicht. Denn sie machen den Fehler, dass sie – anders als alle anderen Politiker – ihre Programmpunkte nicht erst nach der Wahl dementieren, sondern schon bei der Verkündigung.
Deine Einschätzung über den Ist-Zustand der Piraten teile ich ja, aber ich halte ihn im Hinblick auf das von mir vorgeschlagene taktische Wählen schlichtweg für irrelevant. Mag ja sein, dass auch Merkel & Co. sehr genau wissen, dass mit diesen Piraten auch beim Datenschutz kein Staat zu machen ist; entscheidend ist, wie sie die Motivation der Wähler einschätzen, nun doch wieder Piraten zu wählen. Gut, die Wähler mögen wohl dumm sein, weil sie die Widersprüchlichkeit, die wie ein schlechter Geruch durch die Piratenpartei wabert, nicht bemerken oder ignorieren, aber sie drücken mit ihrer Wahl nun mal etwas aus. Was kann das sein? Dass sie nun plötzlich doch wieder an Liquid Democracy glauben, an das bedingungslose Grundeinkommen oder an die ein oder andere dumme Idee? - Nein. Die Piraten haben einen Höhenflug und eine beispiellose Bauchlandung hingelegt, und es ist völlig unmöglich, mit genau demselben Kram, mit dem sie gescheitert sind, noch einmal Wähler zu locken. Merkel würde einen Piraten-Erfolg also sicher im Kontext der aktuellen Ereignisse sehen, zumal die Piratenpartei ja derzeit unter Hochdruck am Datenschutz-Profil feilt und fast ausschließlich mit diesem Thema in den Wahlkampf zieht. Und, bei aller berechtigten Kritik an dieser Chaostruppe, man muss dabei auch sehen, dass dieses Profil nicht neu ist, sondern, ganz im Gegenteil, ein "Back to the roots". Schau mal hier:
Das war 2009, also noch vor dem großen Hype.
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: