Petition gegen Studiengebühren

Nur mal noch so angemerkt, die Studiengebühren werden kaum zur Verbesserung der allgemeinen Qualität der Unis beitragen, die Zuschüsse vom Staat entfallen dafür ja (so wie ich das verstanden habe...).
Und Studiengebühren für die Langzeitstudenten haben wir ja zu Glück schon (ab 4 Semester über Regelstudienzeit imho).
 
NvOndarza schrieb:
Leider ist dabei aber nicht zu erwarten, dass es bei 500€ pro Semester bleibt. So fordert zum Beispiel die Hochschulrektoren Konferenz Deutschlands (alle Uni-Präsidenten) die Gebühren dann schrittweise auf so ca. 3000€ pro Semester anzuheben. Damit stehen sie nicht unbedingt allein da.

Der ominöse 3000er-Beitrag ist natürlich völliger Blödsinn - da hat sich die Studi-Propaganda mal wieder verselbständigt. Im Wortlaut geht es um einen Mindestbeitrag von 500 Euro und es wurde angerissen, dass die jeweilige Uni/FH eigene Semestergebühren aufschlagen kann....

Das könnte dann in Einzelfällen natürlich zu extrem hohen Gebühren führen - als Regel ist das nicht durchzusetzen, egal wer das noch alles fordert...

Bezüglich der EU-Richtlinie hat NvOndarza völlig recht....Propaganda, sagte ich ja bereits *g
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist leider kein studentisches Schreckgespenst, sondern der direkten Aussage des Hochschulrektorenkonferenz Präsidenten entnommen hat. Der Entwurf der Uni-Präsidenten sieht vor, zunächst mit 500€ zu beginnen, und die Höhe dann je nach Studiengang anzupassen, in der Spanne zwischen 1000€ und 3000€.
Nachzulesen zum Beispiel hier bei der FAZ, nicht gerade ein studentisches Propaganda-Organ ;)

Gruß,

NvOndarza
 
marco312 schrieb:
Es geht um 100 Euro im Monat das sollte einem ein Studium doch wohl wert sein . Die Studenten die arbeiten können das sicher auch aufbringen und die anderen sollte es auch auf die reihe bekommen alle 6 Monate 600 Euro aufzubringen das währen so ca. 75 Std arbeit in 6 Monaten
Du musst bedenken, dass das 75 Stunden zusätzlich sind!
Man muss mehr arbeiten, um die Studium finanzieren zu können, kann deshalb weniger studieren und studiert folglich länger. :(
Irgendwie beisst sich die Katze in den Schwanz...
 
fLaSh84 schrieb:
ich bin gern bereit was für mein studium zu zahlen, wenn man auch was davon an der uni bzw. fh merkt.
Yup! Dem stimme ich vollkommen zu! Doch leider werden (jedenfalls in NRW) von den Gebühren der Langzeitstudierenden erst einmal Haushaltslöcher gestopft! YEAH!
 
ricky2000 schrieb:
Bitter ist es nur für die Leute, die nach einiger Zeit das Studium wechseln. Denn soweit ich weiss, muss man auch dann bezahlen, wenn man nach mehr als 4 oder 6 Semestern wechselt. Dann müsste man das komplette neue Studium durchbezahlen.
Ich gehöre zu diesen Fällen... :p

Ich hab vor 4 Jahren nach 6 Semestern das Studium gewechselt gewechselt, vor einem Jahr wie ein Irrer in NRW gegen Studiengebühren demonstriert und beende gerade mein Studium - und muss nicht zahlen!

Ab dem nächsten Semester wäre ich dran, obwohl ich mein jetziges Studium in Regelstudienzeit beende! Das ist nicht okay! Vielen Dank, Herr "Superminister" Clement... motz
 
elim schrieb:
Du musst bedenken, dass das 75 Stunden zusätzlich sind!
Man muss mehr arbeiten, um die Studium finanzieren zu können, kann deshalb weniger studieren und studiert folglich länger. :(
Irgendwie beisst sich die Katze in den Schwanz...

Sehe ich anders. 100 EUR im Monat zu verdienen sind überhaupt kein Problem. Das sind drei Abende pro Moat als Kellner, oder 3 Stunden pro Woche irgendwo als Aushilfe. DAS wird dich nun wirklich nicht vom schnellen Studium abhalten. Schwaches argument.
 
bebo schrieb:
Sehe ich anders. 100 EUR im Monat zu verdienen sind überhaupt kein Problem. Das sind drei Abende pro Moat als Kellner, oder 3 Stunden pro Woche irgendwo als Aushilfe. DAS wird dich nun wirklich nicht vom schnellen Studium abhalten. Schwaches argument.
Du vergisst die 13-19 Stunden, die ein "Otto-Normal-Student" arbeiten muss, um sich über Wasser halten zu können, wenn er seinen Eltern nicht auf der Tasche liegen möchte! Addiert man auch noch Deine 3 Stunden pro Woche für die Gebühren hinzu, dann wird das Studium definitiv darunter leiden!
 
wenn du so viel arbeiten musst, um dich über wasser halten zu könne, solltest du bafög oder kindergeld beantragen. mit der einführung von studiengebühren werden auf jeden fall auch finanzierungsmöglichkeiten geschaffen. Der "böse Staat" ist ja nicht gegen das Studieren an sich, so wie das hier immer dargestellt wird, sondern will dadurch Wettbewerb fördern, der allen zu gute kommt, die etwas auf dem Kasten haben, nicht zuletzt ist das eine notwendige maßnahme um den standort deutschland überhaupt noch attraktiv zu halten, langfristig gesehen.
 
Da, wie einige richtig bemerkt haben, die Studiengebühren eh nicht vollständig für die Universitäten, sondern eher für die Haushaltslöcher und Zinsrückzahlungen verbraten werden, kann man nicht für die Studiengebühren sein. Dann sollen unsere großartigen Politiker lieber eine "Schuldentilgungssteuer" ins Leben rufen, dann weiß wenigstens jeder wo er dran ist.

Auf lustigen Erstsemestern rumzuhacken ist auch nicht gerade sinnreich, denn irgendwo war mal jeder im 1. Semester und dann dem Großteil dieser eine "Luschige Moral" zu unterstellen ist schon was dreist.

Warum die Studenten in Deutschland wettbewerbsfähig gemacht werden sollen verstehen wahrscheinlich eh nur die Statistiker, die so einen Schwachsinn jedes mal in die Medien tragen.

Es krankt nicht an Studenten, es krankt am System, was aber die Diskussion zu weit vom Thema abbringen würde. Ich freue mich auf jeden Fall wieder auf die nächste Wirtschaftsprognose und darauf wie Share Values wieder in die Luft springen vor Freude, wenn sie wieder eine Berg und Talfahrt machen dürfen.

und jetzt einfach mal die KLappe halten ich muss für die Uni lernen...;)
 
bebo schrieb:
wenn du so viel arbeiten musst, um dich über wasser halten zu könne, solltest du bafög oder kindergeld beantragen.
Damit hast Du im "Normalfall" auch recht! Allerdings bekommst Du, wenn Du nach mehr als zwei Semestern das Studienfach wechselst, kein BAFöG mehr - leider... :(

Genau deswegen habe ich in den letzten 4 Jahren neben dem Studium arbeiten müssen. Ich weiss, eigene Schuld... ;)

Es muss jedoch auch festgehalten werden, dass der momentane "Durchschnitts-BAFöG-Satz" nicht besonders hoch ist. Der Otto-normal-Student muss nichtsdestotrotz noch ordentlich was nebenher verdienen!

Viele Grüße,
elim
 
Das ist der springende Punkt ...

elim schrieb:
Yup! Dem stimme ich vollkommen zu! Doch leider werden (jedenfalls in NRW) von den Gebühren der Langzeitstudierenden erst einmal Haushaltslöcher gestopft! YEAH!

... welchem Verwendungszweck sollen die eingenommenen Studiengebüren dienen ? Sollen sie in Herrn Eichels Billionengrab verschwinden, oder wird es der jeweiligen Uni / Hochschule möglich sein, die Gelder selbst zu verwalten ?

Ich sehe die Angelegenheit seit etlichen Jahren von der anderen Seite des 'Lehrpultes' (wenn es so etwas denn noch gibt). Und da muß ganz einfach gesagt werden, daß in meinem Bereich (Musik- und Kulturwissenschaften) zur Zeit in Deutschland fast nichts mehr geht. Es werden mangels verfügbarer Mittel so gut wie keine Lehrbeauftragungen mehr vergeben. Ordentliche Professuren erst recht nicht mehr. Und wenn doch, dann wird immer noch die mittlerweile mehr als fragwürdige Habilitation verlangt. Junior-Professuren sind eine gute Idee, gelten aber nur für "Junioren". Übergeordnete Förderungsmittel (z.B. EU) sind für diesen Bereich ebenfalls kaum erreichbar. In meinem unmittelbaren Erfahrungsbereich hat es etwa die Hälfte der mit mir seinerzeit abschliessenden Studenten nach der Promotion etc. ins Ausland verschlagen (USA, Österreich). Von denen, die geblieben sind, arbeiten höchstens die Hälfte, wahrscheinlich weniger, in fachnahen Bereichen. Ein derartiger Effizienzfaktor / Output ist einfach zu schlecht, das kann sich das "Hochwissens-Exportland" BRD einfach nicht leisten. Von daher kann mir jede wirkliche Verbesserung der Mittellage nur recht sein. Es betrifft meine Gegenwart und Zukunft, die Zukunft der heutigen Studenten, und die Zukunft dieses Landes.

So, und bevor noch jemandem hier die Tränen kommen hör ich auf damit. Aber es ist gut, daß wir mal drüber geredet haben ... ;)

Frohes Studieren !
 
elim schrieb:
Es muss jedoch auch festgehalten werden, dass der momentane "Durchschnitts-BAFöG-Satz" nicht besonders hoch ist. Der Otto-normal-Student muss nichtsdestotrotz noch ordentlich was nebenher verdienen!

na ich weiß nicht. meine eltern verdienen durchschnittlich und ich habe doch einen relativ satten betrag von etwa 400 euro bekommen. das ist schon nicht übel. inzwischen beziehe ich kein bafög mehr – und zwar gewollt – ich kann es mir inzwischen leisten mich anderweitig zu finanzieren.

und wie du sagst: nach vier semestern sein studienfach zu wechseln verdient kein mitleid. man sollte schon etwas schneller als nach zwei jahren wissen was man will. gleichmal vorneweg: ich hab auch einmal gewechselt – allerdings nach einem semester. und das mir das jetzt auf meinem studienkonto angerechnet wird finde ich nur fair.

dass natürlich das geld nicht an die hochschulen geht, ist das einzig kritikwürdige.
 
pam201 schrieb:
dass natürlich das geld nicht an die hochschulen geht, ist das einzig kritikwürdige.

So ist es. Aber selbst das kann man verstehen, denn ansonten gäbe es viele unis in Deutschland, die dicht machen müssten, weil sie nur wenige Studenten haben. Primär ist die Studiengebühr dafür da, die Studienzeit zu verkürzen. Wenn dann noch die ZVS wegfällt und die Unis die Studenten selbst aussuchen können wird sich auch die Abbrecherquote noch verringern und dann sind wir schon einen großen Schritt weiter Richtung internationale Wetteberbsfähigkeit mit Frankreich, USA und GB.
 
Ich hatte es eingangs schon erwähnt und sage es hier nochmal:

Eine "werdende Elite", die sich regeln läßt und dabei jammert statt selbst zu Handeln führt sich selbst ad absurdum. Das Thema Studiengebühren ist uralt, das gab es schon in den 80ern! Wenn eine Uni 15.000 Studenten hat und davon jeder 100 Euro pro Semester einzahlt, sind das 3 Mio. Euro per anno!
Wenn Ihr ehemalige Studenten um einen Obolus bittet, der obendrein Steuerbegünstigend wirkt, ggf. andere Sponsoren findet (Buchhandlungen leben gut von Studenten), dürfte sich das verdoppeln lassen. Macht 6 Mio. Etat. Die kann man an die Uni vergeben ( und nicht an das Land). Man kann es da tun wo das Land kürzt, man kann es da tun wo Ihr es für sinnvoll erachtet. Ihr selbst könnt gestalten, daß sollte von einem Akademiker eigentlich erwartet werden!

Rumsitzen und jammern ist populär geworden, ich kenne aber kein Problem das durch kollektives Jammern gelöst worden wäre!

Also "Action","Film ab", es ist Euer Leben! Macht was draus!
 
wegus schrieb:
Rumsitzen und jammern ist populär geworden, ich kenne aber kein Problem das durch kollektives Jammern gelöst worden wäre!

Also "Action","Film ab", es ist Euer Leben! Macht was draus!

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ich bin für studiengebühren. bin gerade bei meiner freundin in schottland gewesen. 1000 Pfund pro Semester - kein Pappenstiel, aber dafür Professoren, die einen namentlich kennen, maximal 30 Studenten in einem Kurs (auch mal 5 + Prof). Diesen Quatsch mit arm und reich lasse ich nicht gelten, zum einen belegen Studien, dass bereits jetzt in diesem Land Kinder aus besser situierten (schreibt man das so?) familen zugang zur hochschule haben - was in anderen Ländern MIT Gebühren anders ist (!), zum anderen können die hochschulgebühren mit einem zinsgünstigen Darlehen vom Staat finanziert werden und später, so man denn einen guten Job* findet, zurückzahlen. Momentan finanziert die Krankenschwester oder der Maurer mein Studium, ich verdiene nachher nette Kohle, und muss nix an die Allgemeinheit zurückgeben!
Im Übrigen: Was nix kostet ist auch nix wert.

* anderes Thema...
 
joopie21 schrieb:
ich bin für studiengebühren. bin gerade bei meiner freundin in schottland gewesen. 1000 Pfund pro Semester - kein Pappenstiel, aber dafür Professoren, die einen namentlich kennen, maximal 30 Studenten in einem Kurs (auch mal 5 + Prof). Diesen Quatsch mit arm und reich lasse ich nicht gelten, zum einen belegen Studien, dass bereits jetzt in diesem Land Kinder aus besser situierten (schreibt man das so?) familen zugang zur hochschule haben - was in anderen Ländern MIT Gebühren anders ist (!), zum anderen können die hochschulgebühren mit einem zinsgünstigen Darlehen vom Staat finanziert werden und später, so man denn einen guten Job* findet, zurückzahlen. Momentan finanziert die Krankenschwester oder der Maurer mein Studium, ich verdiene nachher nette Kohle, und muss nix an die Allgemeinheit zurückgeben!
Im Übrigen: Was nix kostet ist auch nix wert.
OK ich habe nicht den ganzen thread gelesen, aber bei dem kommentar muss ich einfach mal unsere studiengebühren in Ö einbringen (sind sie zwar sicher schon, aber egal).

Wir haben nun seit ein paar jahren studiengebühren (378€), man fragt sich nur wozu.
Die unis bekommen noch immer zu wenig geld und müssen um jede budgeterhöhung betteln, die unis sind überlastet, kein geld für neue profs.
Das system ist das gleiche geblieben, due zustände haben sich verschlechtert und man muss im gegensatz zu früher auch noch geld dafür zahlen.

Mittlerweile bin ich gar nicht mehr so negativ gegenüber studiengebühren eingestellt wie früher, aber ich sehe das nur wirklich dann ein wenn sich auch etwas zum positiven verändert.

Bei uns agiert halt leider auch eine volksschullehrerin als unfähige bildungsministerin, die den absturz in der PISA studie zuerst mit "ich verstehe die aufregung nicht" kommentiert und nun den eltern die schuld in die schuhe schiebt, denn die kümmern sich ja nicht genug um die kinder (würde mich wundern wenn dies in anderen ländern nicht ebenfalls der fall wäre).
 
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