Paradise Papers - erneute Enthüllungen zur Steueroptimierung

Verfassungsrechtlich eher bedenklich, Unternehmen nach Gutsherrenart für legale Tätigkeiten

ob diese Tätigkeiten dann wirklich so legal sind, das zeigen ja die "plötzlichen" Selbstanzeigen einiger ertappten Personen.
Geh mal davon aus, das die vielleicht im Bereich der Steuerminderung schlecht beraten waren, jetzt aber sehr erfahrene Anwälte zu dem Thema hinzugezogen haben.

Und ob man dann nicht zumindest Beihilfe für die Banken daraus machen kann, darüber hinaus dann anteilige Strafen aufbaut und das schließlich in den Bereich organisierte Kriminalität zieht .... das sollen mal die Strafrechtsexperten klären.

Da kann man ein paar schöne Daumenschrauben anlegen bis das "Blut" spritzt.
In der Regel reicht es mal so einen Banker in Haft zu nehmen und in einem Gemeinschaftsraum unterzubringen. Ich kann mir schon vorstellen welche Zusammensetzung dort "die gute Stube" haben sollte. Und am Wochenende wird dann allgemein verschlossen .....

Alles ganz legal - der Staat kann die Samthandschuhe ganz schnell ausziehen - wenn das politisch gewollt wäre. Auch hier wieder: wendet euch an eure Volksvertreter.
 
ob diese Tätigkeiten dann wirklich so legal sind, das zeigen ja die "plötzlichen" Selbstanzeigen einiger ertappten Personen.
Geh mal davon aus, das die vielleicht im Bereich der Steuerminderung schlecht beraten waren, jetzt aber sehr erfahrene Anwälte zu dem Thema hinzugezogen haben.

Bei den genannten Britischen Inseln handelt es sich ja noch nicht mal um offizielle "Steueroasen", d.h. die EU schöpft hier noch keineswegs alle schon vorhandenen Mittel aus. Vorschläge, dass die EZB den demokratischen Prozess umgehen soll, und außerdemokratisch und schnell Banken zu vom Tagesspiegel gewollten Tun zwingen kann, ohne auf den Gesetzgeber warten zu müssen. Das wäre natürlich Gutsherrenart. Weil der Gesetzgeber nicht kann oder will soll des Deus Ex Machina ran.

Die Beihilfe zur Steuerhinterziehung wird ja bereits jetzt mit Strafzahlungen und Strafverfolgung belegt. Es kann nicht darum gehen, eine an sich legale Sache (Überweisung auf die Kanalinseln etc.) mit einem indirekten Berufsverbot zu belegen. Und das nicht qua Gesetz, sondern per "Kontokündigung" durch die EZB.
 
Verfassungsrechtlich eher bedenklich, Unternehmen nach Gutsherrenart für legale Tätigkeiten indirekt bzw. extra-legal zu bestrafen. Aber eine in Zeiten des Populismus typische Denke.
Was legal war und was nicht, wird sich hoffentlich bald rausstellen. Wenn Banken bei illegalen Geschäften Beihilfe geleistet haben, halte ich ein parlamentarisch verankertes Verfahren wie vom Tagesspiegel vorgeschlagen für angemessen.

Zitat aus dem Tagesspiegel:
"Die Parlamente müssten nur beschließen, dass Banken, die Geschäfte mit Firmen auf der Isle of Man, den Kaiman-Inseln und anderen steuerfreien Zwergstaaten betreiben wollen, kein Konto mehr bei der EZB oder Federal Reserve bekommen, folglich also nicht mehr in Euro oder Dollar handeln könnten. Sofort würden alle internationalen Banken dieses Geschäft einstellen, und der Spuk wäre vorbei. Den Vorschlag machte Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt schon vor elf Jahren."
Helmut Schmidt ein Populist… Die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit wurde auch immer als Populismus abqualifiziert.
 
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Der Tagesspiegel stellt sich allerdings vor

Dem Tagesspiegel geht es um eins - Klickzahlen für ihre Werbung.
Darauf muss man gar nicht erst eingehen solange da kein Anwalt für unterschreibt.

Und ganz offenbar sind die Bemühungen des Staates offenbar nicht ausreichend.
Ansonsten würde ich nicht wieder/immer noch so viele Fälle geben.

Ganz im Gegenteil, erfolgreiche Steuerfahnder werden ja aus aus dem "Amt" gemobbt.
Damals gab es bei den einschlägigen Leuten hier keinen Aufschrei darüber ....
 
Was legal war und was nicht, wird sich hoffentlich bald rausstellen. Wenn Banken bei illegalen Geschäften Beihilfe geleistet haben, halte ich ein parlamentarisch verankertes Verfahren wie vom Tagesspiegel vorgeschlagen für angemessen.

Zitat aus dem Tagesspiegel:
"Die Parlamente müssten nur beschließen, dass Banken, die Geschäfte mit Firmen auf der Isle of Man, den Kaiman-Inseln und anderen steuerfreien Zwergstaaten betreiben wollen, kein Konto mehr bei der EZB oder Federal Reserve bekommen, folglich also nicht mehr in Euro oder Dollar handeln könnten. Sofort würden alle internationalen Banken dieses Geschäft einstellen, und der Spuk wäre vorbei. Den Vorschlag machte Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt schon vor elf Jahren."
Helmut Schmidt ein Populist… Die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit wurde auch immer als Populismus abqualifiziert.

Danke, fürs genaue Zitat (habe meine Text oben umformuliert), das stellt sich dann natürlich etwas anders da, als wenn es darum geht, der EZB, die schneller reagieren kann, als die Parlamente, die Sanktion zu überlassen. Dennoch kann man auch "Zwergstaaten" kaum vom internationalen Zahlungsverkehr abschneiden, da Leben auch Menschen und und ggf. Touristen. Von daher halte ich den Vorschlag weiterhin für schlecht, egal ob parlamentarisch oder gutsherrlich (was dann wieder zu Schmidt passt) implementiert.
Es gibt jetzt schon zahlreiche Regelungen (Geldwäsche, Steueroasen, Transparenz), die dazu führt, dass Länder auf offizielle und transparent nationale und internationale Schwarze Listen kommen können, die zu Einschränkungen führen. Wenn die EU also Handhabe gegen die Kanalinseln / Isle of Man hat, kann sie das natürlich gerne machen.
 
Was ist eigentlich in heutigen Zeiten keine populistische Denke?
Ein Vorwurf der doch ständig kommt!

Allein das Wort kann ich schon nicht mehr hören!
Mich stört das Wort auch ein wenig, aber hier bei dem Thema ist das halt auch wieder die perfekte Beschreibung. Da wird manchen Leuten irgendwas nachgesagt und auf einmal werden Zehntausende kräftige Steuerzahler stigmatisiert.
 
Leute, die so viel Geld haben, dass sie die Möglichkeiten der Steuerhinterziehung nutzen, wie sie die Panama- und Paradise-Papers aufgedeckt haben. Über die reden wir hier. Und deren Praktiken versuchst du offensichtlich grade zu legitimieren.
Wenn wir mal die sehr wohlhabenden nehmen, das reichste Prozent in Deutschland. Das sind mehrere Hunderttausend Personen. Die überwältigende Mehrheit von denen trägt einen riesigen Anteil zum Steueraufkommen bei, obwohl sie in anderen Ländern teilweise ganz legal auch weniger zahlen könnte. An die sollte man vielleicht auch mal denken.
 
Auch (bei bei weitem nicht nur) MacUser hat mich zu dem Schluss kommen lassen, das es sich aktuell leider nicht lohnt hier mehr als notwendig für diese Gesellschaft zu leisten. Übrigens sind alle Methoden legal und abgesegnet. Bedankt euch also bei euren Politikern.

Wahrscheinlich wärst du auch eher bereit Steuern zu zahlen, wenn sie erstens niedriger wären und zweitens und gut eingesetzt werden.
 
Man gibt der Sau nen schönen Namen und jagt sie durchs Dorf.

who cares....
 
Wahrscheinlich wärst du auch eher bereit Steuern zu zahlen, wenn sie erstens niedriger wären und zweitens und gut eingesetzt werden
Das ist nicht das erste Mal, dass du dem einzelnen Steuerzahler das Recht zubilligst, Steuern nur dann zu bezahlen, wenn der Staatshaushalt seinen Vorstellungen entspricht.

Mit dieser Argumentation können wir uns Wahlen sparen. Die Haushaltsdebatte könnten dann statt die Parlamentarier die großen Vermögenden unter sich führen und entscheiden, wieviel Geld sie dem Staat für was überlassen.

Eigentlich könnten wir gleich ein Feudalsystem einführen: Stimmrechte nach Vermögen.
 
Wenn einer der viel verdient meint zu viel Steuern zu zahlen und das nicht will, dann muß er halt weniger verdienen und zahlt somit auch weniger Steuern und sein Problem ist gelöst, so einfach ist das! :cool:
 
Das ist nicht das erste Mal, dass du dem einzelnen Steuerzahler das Recht zubilligst, Steuern nur dann zu bezahlen, wenn der Staatshaushalt seinen Vorstellungen entspricht.

Mit dieser Argumentation können wir uns Wahlen sparen. Die Haushaltsdebatte könnten dann statt die Parlamentarier die großen Vermögenden unter sich führen und entscheiden, wieviel Geld sie dem Staat für was überlassen.

Eigentlich könnten wir gleich ein Feudalsystem einführen: Stimmrechte nach Vermögen.

Willkommen in der Gedankenwelt der AfD
 
Das ist nicht das erste Mal, dass du dem einzelnen Steuerzahler das Recht zubilligst, Steuern nur dann zu bezahlen, wenn der Staatshaushalt seinen Vorstellungen entspricht.

Mit dieser Argumentation können wir uns Wahlen sparen. Die Haushaltsdebatte könnten dann statt die Parlamentarier die großen Vermögenden unter sich führen und entscheiden, wieviel Geld sie dem Staat für was überlassen.
Eigentlich könnten wir gleich ein Feudalsystem einführen: Stimmrechte nach Vermögen.

Dieses Recht haben diese Personen in gewissser Weise jetzt schon, weil das was jetzt die Paradise Papers enthüllt haben war ja nicht unbedingt strafbar.

Was bei der Debatte hier vergessen wird ist, dass es eben nicht nur um die ganz Vermögenden geht. Es gibt ein paar Millionen, die den Spitzensteuersatz zahlen. Also das wird dann glaube ich nicht so einfach, wenn sie Parlamentarier mit ein paar Millionen Spitzensteuersatzzahlern (da sind ja auch Linke, SPD oder Grüne-Wähler dabei) einigen sollten.
 
Der Mann im Mond hat leider recht und wenn man die Behauptung aufstellt, bei HartaberFair wäre die Thematik tiefgreifend behandelt gewesen, dann haben wir unterschiedliche Versionen der Sendung gesehen. Alleine die Professorin hat schon keine Antwort auf die vergleichbar einfache Frage gegeben, der Rest war noch unterirdischer.

Es kann jeder Briefkastenfirmen nutzen, es kann jeder seine Steuer mit großem Aufwand optimieren und jeder tut es. Natürlich sind gerade auf MU die Leute überproportional vertreten die ihr Geld zum Finanzamt geben mit der Bitte doch das überdchüssige zurückzuführen.
 
Das einzige was dieses Thema mit der AfD zu tun hat ist die populistische Art und Weise, wie hier Personen mit überdurchschnittlichen Einkommen stigmatisiert werden.
Erstmal geht es nur darum, dass diese "Personen mit überdurchschnittlichen Einkommen" legale, halblegale und illegale Steuerschlupflöcher nutzen, um ihre Steuerpflichten zu drücken.

Zweitens geht es darum, wie Agenturen wie Appleby ihnen dabei helfen. (Diese Agenturen arbeiten gar nicht für normale Berufstätige.)

Drittens geht es darum, wie bestimmte Staaten und Sonderzonen auf Kosten anderer Staaten Gelder ins eigene Land ziehen.

Und viertens geht es auch darum, dass Leute wie du meinen, diese Praktiken seien völlig in Ordnung: Nicht die Parlamente, sondern jeder Steuerpflichtige solle selbst entscheiden können, wie viel Steuern er dem Staat für welche Aufgaben überlassen möchte. Der Staat müsse sich eben dem Wettbewerb mit Steueroasen stellen und dafür sorgen, dass die eigenen Steuersätze auch von Bestverdienern und Hochvermögenden akzeptiert werden.

Tut mir leid, das so sagen zu müssen, aber das hat mit Demokratie nichts zu tun. Das ist Finanzfeudalismus. Wer das Geld hat, bestimmt die Musik.
 
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