Organspende - Neue Lösung?

Organspende - Welche Lösung für Deutschland?

  • Entscheidung (Vermerk im Ausweis/Führerschein)

    Stimmen: 34 21,3%
  • Wiederspruch (Ansonsten automatisch Spender)

    Stimmen: 82 51,3%
  • Bisheriges System beibehalten (Organspendeausweis)

    Stimmen: 42 26,3%
  • Anderes (Erläutern)

    Stimmen: 2 1,3%

  • Umfrageteilnehmer
    160
Anonymisiertes Geschenk geht für mich in Ordnung.

Aufklärung? Was denn noch aufklären?
Ich denke wer nicht wirklich was direkt mit Organspenden zu tun hat, kann sich da gar ncht reinempfinden. Das bleibt alles abstrakt und nicht mental greifbar.
Es gibt so viele Legenden und Falschinformationen über Transplantationen.
Aufklärung ..., Pflichtbesuch in der Dialysestation?
Ich glaube nicht, dass man Leute zur Organspende "missionieren" kann, wenn sie selbst das gar nicht möchten.
Das Thema Tod und Transplantation liegen nun mal dicht beieinander - das wird deswegen gerne und erfolgreich verdrängt.
 
Ärzte und die medizinische Einrichtung müssen bezahlt werden. Die Ärzte erledigen ihren Job(OP) und die Intensivpflege nach der OP kostet nunmal Geld, halt wie bei jeder anderen OP.

Ich fände es gut wenn Ärzte nach Erfolg bezahlt werden(egal welche Erkrankung), dann würde sich einiges ändern.

Durch die Fallpauschalen ist es mit der Transparenz eher weniger geworden.
Eine Bezahlung nach Erfolg kann aber auch bedeuten, dass Ärzte nur noch auf "kein Risiko" arbeiten und vieles, was möglich, aber mit ungewissem Ausgang ist, nicht mehr gemacht würde.
 
Es ist anonym. Du erfährst nicht, wer der Spender deiner Organe war.

Das weis ich, und ich hoffe dass das so bleibt.
Vielleicht stoße ich mich hier am Wort "Geschenk".
Das impliziert hier immer ein: "Willst du Tante Bärbel nicht Danke sagen!?"
 
Was ist mit dem Individuum, das in diesem Körper gehaust hat? Ist es tatsächlich weg? Nur weil das Gehirn nicht mehr funktioniert? Was passiert während der Organentnahme mit dem Menschen, der da gerade stirbt - emotional und spirituell? Es gibt ja keine Sterbebegleitung im OP. Er wird, man muss das so sagen, zu Tode operiert. Zitat aus dem Buch "Herzenssache. Organspende: Wenn der Tod Leben rettet"

Ein schwieriges Thema. Das "zu Tode operiert" ist eine m.M. falsche, bewusst reißerische Darstellung.
Es werden erst Organe entnommen, wenn zwei Ärzte unabhängig von einander den totalen Hirntod festgestellt haben. Man kann jetzt endlos darüber streiten, was dann noch übrig ist, es bleibt aber reine Spekulation. Mein Meinung: wenn das Gehirn tot ist, ist der Rest nur ein willen- und gefühlloser Zellhaufen.
 
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Das weis ich, und ich hoffe dass das so bleibt.
Vielleicht stoße ich mich hier am Wort "Geschenk".
Das impliziert hier immer ein: "Willst du Tante Bärbel nicht Danke sagen!?"

Würde ich nicht so sehen. Ich sehe es eher so: wenn ich gehen muss und jemand kann noch etwas von mir gebrauchen, soll er es haben. So lebe ich auch ein wenig weiter...
Übrigens kann man sich anonym über die Klinik bedanken.
 
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Anonymisiertes Geschenk geht für mich in Ordnung.

Aufklärung? Was denn noch aufklären?
Ich denke wer nicht wirklich was direkt mit Organspenden zu tun hat, kann sich da gar ncht reinempfinden. Das bleibt alles abstrakt und nicht mental greifbar.
Es gibt so viele Legenden und Falschinformationen über Transplantationen.
Aufklärung ..., Pflichtbesuch in der Dialysestation?
Ich glaube nicht, dass man Leute zur Organspende "missionieren" kann, wenn sie selbst das gar nicht möchten.
Das Thema Tod und Transplantation liegen nun mal dicht beieinander - das wird deswegen gerne und erfolgreich verdrängt.

Anonymisiertes Geschenk, stimme ich auch zu.
Ich persönlich würde die Widerspruchslösung befürworten.:unterschreibe:
 
Durch die Fallpauschalen ist es mit der Transparenz eher weniger geworden.
Eine Bezahlung nach Erfolg kann aber auch bedeuten, dass Ärzte nur noch auf "kein Risiko" arbeiten und vieles, was möglich, aber mit ungewissem Ausgang ist, nicht mehr gemacht würde.

Wäre möglich, einen hippokratischen Eid gibt es ja hier nicht.
 
So lebe ich auch ein wenig weiter...

Siehste, das habe ich mich nicht getraut zu schreiben, also ... :)
Ich wollte nämlich schreiben: Nur weil es mich gibt (NTX), lebt wenigsten ein Stück vom Spender weiter. Ich bin quasi der Wirt.
Mal eine mögliche, völlig andere Sichtweise.

Was mich an der Widerspruchslösung stört ist, dass die Widersprecher trotzdem im Fall der Fälle schön auf die Liste kommen.
 
Siehste, das habe ich mich nicht getraut zu schreiben, also ... :)
Ich wollte nämlich schreiben: Nur weil es mich gibt (NTX), lebt wenigsten ein Stück vom Spender weiter. Ich bin quasi der Wirt.
Mal eine mögliche, völlig andere Sichtweise.

In mir lebt das Herz eines Anderen weiter und ich sehe es als meine Aufgabe, es gut zu pflegen.

Was mich an der Widerspruchslösung stört ist, dass die Widersprecher trotzdem im Fall der Fälle schön auf die Liste kommen.

Wo kann man das nachlesen?
 
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Das ist doch so.
"Ich will zwar kein Spender sein, aber wenn die Kacke am dampfen ist möchte ich doch weiter am Leben bleiben. Wann werde ich transplantiert?"

All die (gesunden) Sprücherklopfer, die mit Moral, Religion und Ethik argumentieren warum sie gegen eine Transplantation sind und warum sie NIE spenden würden.
Das verstehe ich sogar! Ich akzeptiere das auch! Völlig ok!
Aber ich weis auch wie es ist wenn man sich jeden Morgen die Seele aus dem Leib kotzt, man nur noch im sitzen schlafen kann. Und wenn man schläft nicht weis ob man dann noch mal wach wird ...
Plötzlich hängt man an seinem Leben, nur noch diesen Frühling! Bitte, bitte! Und dann kann man seine Widerspruchserklärung im Portmoney schnell zerreißen und man hofft, und hofft ...
 
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Bei mir wurde von den Ärzten eine Herz-Transplantation nach einer langen Herzmuskel-Entzündung erwogen. Ich wollte keine Transplantation. Ich war 58 und hing nicht so doll am Leben und war bereit selbst Schluß zu machen. Was sollte noch kommen? Ich hatte ein gutes Leben, nie Geldsorgen, viel erlebt, viel gereist, eine sehr gut Ehe, keine Kinder. Für meine Frau war gesorgt. Ich war nicht bereit bis zum letzten Atemzug um mein Restleben zu kämpfen.

Ich hatte mich mein ganzes Leben viel mit dem Tod beschäftigt, und zwar aus unterschiedlichen Sichtweisen. Außerdem bin ich manchmal große Risiken eingegangen die mich auch hätten umbringen können. Da ich sehr sehr rational denke war ich zu meiner eigenen Verblüffung dann im Ernstfall völlig angstfrei.

Ich habe mich entlassen und dann gar nichts getan außer zu lesen und Filme zu schauen, so daß ich abgelenkt war. Mein Ziel war abzuwarten was wird. Vorbereitung für einen Suizid hatte ich getroffen, falls es ganz unerträglich wird.

Nach ca. einem Monat konnte ich dann wieder etwas laufen und bin langsam mit meiner Frau spazieren gegangen. Ich hätte jederzeit umfallen können, so mußte ich immer darauf achten, wo ich hinfalle.

Nach zwei Monaten ging es besser und ich bin wieder in mein Büro gefahren, allerdings ohne zu arbeiten. Ich habe mich dann oft in einer Eisdiele aufgehalten. Da war ich durch andere Schwätzer gut abgelenkt.

Mein Herz hat sich durch die absolute Ruhe wieder erholt. Der Kardiologe sagte, eine solche Erholung komme in dem Umfang nur sehr selten vor. Ich lebe jetzt nach meiner Stunde Null schon sechs Jahre und könnte auch wieder arbeiten, habe aber keine Lust mehr. Irgendwelche Termine vor 12:00 Uhr empfinde ich heute als puren Stress.

Meine Erlebnisse im Krankenhaus sind nicht erbaulich. Ich traue Ärzten einfach nicht mehr und schon gar nicht bei dem großen Geschäft mit Organen. Ich bin fest überzeugt, daß schon Menschen "ausgeweided" wurden, die noch leben könnten. Bei der Verteilung der Organe wird sowieso betrogen. Anders kann es im Land der Lügen Deutschland auch nicht sein.
 
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Bei der Verteilung der Organe wird sowieso betrogen. Anders kann es im Land der Lügen Deutschland auch nicht sein.

Das ist für mich aber kein Grund gegen einen Spenderausweis.

Ansonsten freut es mich, dass du deine Zeit nach "der Stunde Null" genießt.
 
Kann ich mir auch nicht vorstellen, aber so richtig WISSEN tue ich es aber auch nicht.
Deswegen wäre ich eben für die "Clublösung".
Wer im "Club" ist, ist gleichzeitig Spender und im Krankeitsfall auch berechtigt ein Organ zu empfangen.
Einmal im Jahr kann man sich umentscheiden, ob man weiterhin dem Club angehört oder austritt.
Die "Clubmitgliedschaft" wird in der Gesundheitskarte festgehalten.
Kinder und junge Erwachsene bis 21 Jahre kommen immer auf die eine mögliche Warteliste, sind Organspender aber nur mit ausdrücklicher Zustimmung.
"Clubmitglieder" werden bei der Organvergabe gegenüber normal Versicherten bevorzugt behandelt, sie stehen in der Warteliste vorn.

Und ich schätze letzter Punkt ist genau das Problem. Das ist die Sache mit der Ethik.
 
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Und ich schätze letzter Punkt ist genau das Problem. Das ist die Sache mit der Ethik.

Ich für meinen Teil hätte damit kein Problem, und allen anderen steht es ja frei in den "Club" einzutreten :noplan:

Wir deutschen tun uns aber generell schwer über den Tod und die Folgen für alle beteiligten zu reden und event. Vorkehrungen zu treffen. Also wartet man lieber ab was so passiert... obwohl man ziemlich genau weiß was passiert.
 
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Wir deutschen tun uns aber generell schwer über den Tod und die Folgen für alle beteiligten zu reden und event. Vorkehrungen zu treffen. Also wartet man lieber ab was so passiert... obwohl man ziemlich genau weiß was passiert.

Das ist leider typisch deutsch. Abwarten und Tee trinken. Mit dem Tod sich auseinanderzusetzen ist nicht leicht. Es fängt bei der Vorsorgevollmacht an und hört beim Testament auf. In meinen Augen eine verdammt wichtige Angelegenheit. Ich habe bereits beides gemacht. Mann braucht vor dem Tod keine Angst zu haben, er gehört zum Kreislauf des Lebens dazu.
 
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Das jetzige Spendensystem beruht auf der freiwilligen Spende einiger Wenigen. Zu wenigen.
Ansonsten sind alle (kranken) Versicherten gleichgestellt. Nur das Krankheitsbild entscheidet, keiner wird auf Grund einer Zugehörigkeit bevorzugt.
Im Angesicht des Todes sind alle gleich.

Der "Club" erhöht die Verfügbarkeit von Spenderorganen weil er Andere ausgrenzt. Das ist "unethisch".
Mir persönlich ist das egal und ich empfinde das trotzdem als gerecht, vor allem weil ich selbst schon mal "ganz unten" war.
Aber glaube mir, das sehen Theologen, Rechtsanwälte ganz anders.
 
Das ist leider typisch deutsch. Abwarten und Tee trinken. Mit dem Tod sich auseinanderzusetzen ist nicht leicht. Es fängt bei der Vorsorgevollmacht an und hört beim Testament auf. In meinen Augen eine verdammt wichtige Angelegenheit. Ich habe bereits beides gemacht. Mann braucht vor dem Tod keine Angst zu haben, er gehört zum Kreislauf des Lebens dazu.
bin ich voll bei dir und hab leider beide Extreme in der Familie...

bei den einen garkein Problem und alles geregelt und auf der anderen Seite nichtmal die Einsicht etwas regeln zu müssen....
 
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