Mit keiner Koalition zufrieden?

Das ist ein typischer "Welt"-Artikel. Dieses konservative Blatt möchte den Absturz der jetzigen Regierungskoalition natürlich etwas milder aussehen lassen. Ich kann die Aussage "Für die Opposition müssten diese Zahlen ein deutliches Alarmsignal sein" nicht nachvollziehen. Die Linke hat mit der FDP gleichgezogen, die Grünen liegen stabil drüber und kennen keinerlei Skandale, nur die SPD wird noch ein bißchen brauchen, ist aber auch auf dem Weg der Besserung. Wenn die Umfrage ein "Alarmsignal" sein soll, dann für die CDU.

Die Werte für die verschiedenen Koalitionen halte ich für ziemlich normal, sie erreichen nie Werte über 50 Prozent – können sie auch gar nicht. Denn bei jeder Variante gibt es in den Reihen der WählerInnen einer Partei einen großen Teil, der dagegen ist, je nach Standpunkt. Und die anderen sind es ja sowieso.

Interessant ist, dass sich deutlich mehr Befragte eine schwarzgrüne Koalition wünschen als eine schwarzgelbe.
Zusammen mit dem Absturz der Stimmen für die FDP und dem dramatischen Zustimmungsverlust für Westerwelle selbst müsste bei der Partei jetzt die Hütte brennen.

Ich denke, bei den NRW-Landtagswahlen wird das eine fette Packung geben. Vielleicht wird es dann das zweite Bundesland, in dem schwarzgrün ausprobiert wird. Wenn es da geht, geht es auch im Bund.

Die FDP aber ist, so wie sie sich jetzt präsentiert, ein Totalschaden. Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, dass das Bündnis die ganze Legislaturperiode lang hält. Die CDU wird sehr aufpassen müssen, dass sie nicht mit reingerissen wird.

Aber das ist eine Einsicht, die der "Welt" naturgemäss so fern liegt, dass sie selbst bei Neuwahlen die Schuld woanders suchen wird als bei der FDP/CDU/CSU-Koalition selbst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, bei den NRW-Landtagswahlen wird das eine fette Packung geben. Vielleicht wird es dann das zweite Bundesland, in dem schwarzgrün ausprobiert wird. Wenn es da geht, geht es auch im Bund.
Stimmt. Aber das wäre dann ja auch nur wieder eine Koalition.
Ich bin deshalb für ein Mehrheits-Wahlrecht ...
 
Gerade die starke Diversifizierung in unseren Wahlergebnissen zeigt ja eher, dass ein Mehrheitswahlrecht vom Blickwinkel des Pluralismus gesehen sicherlich nicht wünschenswert ist ...
 
Gerade die starke Diversifizierung in unseren Wahlergebnissen zeigt ja eher, dass ein Mehrheitswahlrecht vom Blickwinkel des Pluralismus gesehen sicherlich nicht wünschenswert ist ...
Das gerade ist ja auch das Dilemma, welches klare und eindeutige Entscheidungen - egal bei welchem Thema - beinahe unmöglich macht ...
 
Bisher gab es ja noch bei keiner Bundestagswahl Probleme bei der Bildung einer Koalition - von daher sehe ich keinen Anlass, ein Mehrheitswahlrecht einzuführen.
 
Ein Mehrheitswahlrecht kennt meist nur zwei große Parteien, die anderen haben dabei keine Chance mehr.

Unser Verhältniswahlrecht bildet die politische Situation viel besser ab. Und man kann von den Parteien durchaus auch verlangen, dass sie mit anderen verhandeln und Kompromisse machen, um eine Regierung zustande zu bekommen.

Was wir jetzt grade sehen, ist eine Fehlkalkulation: Die FDP gedachte mit unhaltbaren Wahlversprechen an die Regierung zu kommen, was ja auch klappte. Was sie nicht bedacht hat, war die Realität, an der ihre Versprechen aufschäumen und verknistern wie Wellen am Strand.

Da ist das Verhältniswahlrecht dann unbarmherzig: Partei können abgestraft und zum Nachdenken in die Ecke gestellt werden.
Das geht beim Mehrheitsverhältniswahlrecht nicht. Siehe die Republikaner in den USA, die Labour-Party in GB. Die bleiben, egal, was immer sie auch für Scheise bauen – weil es immer nur eine einzige Alternative gibt, und die ist noch schlimmer.
 
Was wir jetzt grade sehen, ist eine Fehlkalkulation: Die FDP gedachte mit unhaltbaren Wahlversprechen an die Regierung zu kommen, was ja auch klappte. Was sie nicht bedacht hat, war die Realität, an der ihre Versprechen aufschäumen und verknistern wie Wellen am Strand.

Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass in der FDP an die eigenen Versprechen geglaubt wurde...
 
Ohne den Text aus dem link zu lesen, ich frage womit man bei den Regierungen diese Landes, egal ob Koalition oder nicht, zufrieden sein kann.
Was kann jedwede Regierung hier überhaupt zu Zufriedenheit verbessern?? Ich denke mal nichts. Dafür ist hier alles viel zu kaputt und desolat, sämtliche sogenannte verlogene Wahlversprechen können eh nicht eingelöst werden, wie auch. Steuersenkungen können nicht durchgeführt werden, bestenfalls erstmal global, danach wird dann auf anderem Weg wieder ausgeglichen. Soweit klar??
Nein??
Nach Rechnung XY ist mit Summe X an Steueraufkommen zu rechnen. Dann wird festgestellt, reicht nicht, so wird nachgelegt mit Pump. Trotz verlogener Sparmaßnahmen jedes Jahr mehr. Aha, wir senken also die Belastung der Bürger, es sagt aber keiner, nur zeitlich begrenzt. Da wird überall gelogen, geschoben und hin und her gerechnet, mal schön, mal nicht schön. Das alles funktioniert aber vorne und hinten nicht. Warum?? Nachdenken könnte helfen.
Und hier nur auf die FDP zu schimpfen bringt genauso wenig.;)
Ich habe bis dato da keine bessere Idee, ich darf mich auch nicht beschweren, mir geht es vergleichsweise gut, nur ist das derzeitige System hier vollkommen am Ende und in meinen Augen nicht mehr zu retten. Man sollte auch nicht fluchen auf die Firmen die hier die Segel streichen, jede Ratte verlässt das sinkende Schiff, alles andere ist Selbstmord.
Ein Patenrezept habe ich natürlich auch nicht, werde aber meine Familie und Kinder hoffentlich zu schützen wissen und mir Varianten klar machen um zumindest meinen Kindern eine Zukunft ausserhalb eines Molochs zu ermöglichen.
 
Das ist ein typischer "Welt"-Artikel. Dieses konservative Blatt möchte den Absturz der jetzigen Regierungskoalition natürlich etwas milder aussehen lassen. Ich kann die Aussage "Für die Opposition müssten diese Zahlen ein deutliches Alarmsignal sein" nicht nachvollziehen. Die Linke hat mit der FDP gleichgezogen, die Grünen liegen stabil drüber und kennen keinerlei Skandale, nur die SPD wird noch ein bißchen brauchen, ist aber auch auf dem Weg der Besserung. Wenn die Umfrage ein "Alarmsignal" sein soll, dann für die CDU.

Die Werte für die verschiedenen Koalitionen halte ich für ziemlich normal, sie erreichen nie Werte über 50 Prozent – können sie auch gar nicht. Denn bei jeder Variante gibt es in den Reihen der WählerInnen einer Partei einen großen Teil, der dagegen ist, je nach Standpunkt. Und die anderen sind es ja sowieso.

Interessant ist, dass sich deutlich mehr Befragte eine schwarzgrüne Koalition wünschen als eine schwarzgelbe.
Zusammen mit dem Absturz der Stimmen für die FDP und dem dramatischen Zustimmungsverlust für Westerwelle selbst müsste bei der Partei jetzt die Hütte brennen.

Ich denke, bei den NRW-Landtagswahlen wird das eine fette Packung geben. Vielleicht wird es dann das zweite Bundesland, in dem schwarzgrün ausprobiert wird. Wenn es da geht, geht es auch im Bund.

Die FDP aber ist, so wie sie sich jetzt präsentiert, ein Totalschaden. Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, dass das Bündnis die ganze Legislaturperiode lang hält. Die CDU wird sehr aufpassen müssen, dass sie nicht mit reingerissen wird.

Aber das ist eine Einsicht, die der "Welt" naturgemäss so fern liegt, dass sie selbst bei Neuwahlen die Schuld woanders suchen wird als bei der FDP/CDU/CSU-Koalition selbst.

:upten:

:unterschreibe:


Besser kann man´s nicht auf den Punkt bringen.
 
In den Grafiken der Welt fehlt irgendwie eine Bundestagspartei.:rolleyes:

Die Wahlen in NRW kennen wohl nur einen Gewinner. Ich prognostiziere 60% für die Partei der Nichtwähler - es wird sich aber nicht auswirken. Die ältere Bevölkerung wird wie immer wählen gehen und ihr Kreuz unverändert wie immer seit x Jahrzehnten setzen. Am Ende werden alle gewonnen haben und die Nichtwählerbeteiligung nur kurz angerissen. Mit Überhangmandaten ausgestattet sitzen dann noch mehr Nasen im Parlament...

Spoege, so sehr ich Deine Prognose bestätigen möchte für so unwahrscheinlich halte ich Sie, NRW ist nicht Hamburg - die Unterschiede sind zu groß. Neben dem Energiesektor sind auch auf dem Schulsektor die Diskrepanzen zu hoch.

Nach dem 9. Mai rollt die landesweite Gebührenerhöhungswelle der Kommunen an, noch muß man sich zusammenreißen und dem Wähler die heile Welt vorgaukeln.
 
Nach dem 9. Mai rollt die landesweite Gebührenerhöhungswelle der Kommunen an, noch muß man sich zusammenreißen und dem Wähler die heile Welt vorgaukeln.

Danke, sehr schön auf den Punkt gebracht. Nur werden leider die Wenigsten verstehen, dass damit die Steuersenkungen refinanziert werden. :mad:
 
Das war halt wieder ein dreifach eingesprungener Spoege linksherum... So eine einfache Weltsicht hätte ich auch gern.

Achja, lass ihn doch, zerfressen vom FDP Hass, wohl sein Feindbild und daher verblendet die Realitäten zu sehen. In Ansätzen teilweise nicht schlecht, es ist aber, wenn man etwas mehr liest, sehr gut nachzuvollziehen das der Herr sich selbst widerspricht. Fazit: "Kann man nicht ernst nehmen".:rolleyes:
 
Also ich weiß ja nicht ,was Ihr für ne Fehde mit spoege oder anderen laufen habt, aber mit dem Urteil zur FDP hat er schlicht und ergreifend recht.

Noch effektiver sich selbst und die eigene Partei als arrogante und dummdreiste Profiteure darstellen - das dürfte nach Westerwaves Auftritten der jüngeren Vergangenheit sehr, sehr schwer werden.

Fordert eine weitere Absenkung von Sozialhilfe - dabei geflissentlich die Tatsache ignorierend, daß die Sozialhilfesätze schon jetzt kaum ein menschenwürdiges Leben ermöglichen, und daß man den Umstand, daß SH und Lohnniveau sich bedenklich annähern, als alles mögliche interpretieren kann - aber bestimmt NICHT als Signal, dass die SH zu HOCH sei.

Nimmt seinen Loverboy auf Dienstreisen mit und ermöglicht diesem und dessen Firma eine wirtschaftliche Vorteilsnahme durch sein Amt als Außenminister.

Tut das Gleiche mit irgendwelchen anderen Familienmitgliedern.

Gibt dann den Beleidigten und Missverstandenen und mahnt von den ANDEREN mehr Demokratieverständnis an - nicht etwa bei sich selbst.

Faselt was von massiven Steuersenkungen, die am Ende indirekt zu Mehreinnahmen des Staates führen würden - obwohl jeder Volkwirtschaftler dieses Gedankenmodell längst als widerlegt sieht.

Nimmt ne Großspende von einem vermögenden Unternehmer an, und setzt sich sodann massiv für Steuererleichterungen dieses Herren (und anderer ihm ähnlicher Unternehmer) ein.

Hab ich was vergessen?


Sorry, aber an welcher International Business School kriegt man beigebracht, daß sowas legitim und in Ordnung sei?


Die FDP WIRD und MUSS dafür vom Wähler abgestraft werden, und das wird auch geschehen.

Die ganzen gutgläubigen Nicht-Vermögenden und Nicht-Besitzstandswahrer, die vor der Bundestagswahl auf die FDP-Masche reinfielen, werden den gleichen Fehler nämlich nicht noch einmal machen......


.......my .02.......
 
Sorry, daß ich was schreibe, ohne mir alles durchzulesen.
Aber bereits beim dritten oder vierten Post wurde mir leicht übel.
Mehrheitwahlrecht?
Ich dachte, wir wollen eine Demokratie.
Und Mehrheitswahlrecht hat damit nichts zu tun.
Da werden nicht die Meinungen der Bevölkerung repräsentiert.
Da kann man mit geschickten Veränderungen bei den Wahlkreisen manipulieren auf Teufel-komm-raus.
Maggie Thachter hatte mal, dank Mehrheitswahlrecht, mit etwa dreissig Prozent der abgegebenen Stimmen die absolute Mehrheit.
Neue Strömungen haben sowieso keine Chance.
Mehrheitswahlrecht wird gerne vorgebracht mit dem Argument, daß man dann eine stabile Regierung hätte. Super. Wir hatten 1933 bis 1945 eine echt stabile Regierung, ein Teil von uns dann sogar bis 1989.
Das sollten die Befürworter eines Mehrheitswahlrechts schon dazusagen, daß sie sowas wollen.
Und, nebenbei, wenn jetzt USA und UK als Beispiele kommen - das sind doch wirklich Beispiele, die einem zeigen, daß das Mehrheitswahlrecht nicht funktioniert und nur Unsinn mit sich bringt.
Unser Problem ist nicht das Wahlrecht (auch wenn man das verbessern könnte), unser Problem ist zum einen, daß die Parteien zu mächtig sind, zum anderen, daß in den Legislativen zuviele Juristen und Beamte sitzen und zuwenige Leute mit - verkürzt gesagt - anständigen Berufen. Und daß die Industrie ihre Leute direkt in die Mnsiterien schicken darf, wo sie dann gefällige Gesetze entwerfen, die willfährige Abgeordnete abnicken.
 
Ich denke, bei den NRW-Landtagswahlen wird das eine fette Packung geben. Vielleicht wird es dann das zweite Bundesland, in dem schwarzgrün ausprobiert wird. Wenn es da geht, geht es auch im Bund.

Da sei Gott vor!!
Ist das nicht auch der Grund, weshalb mini nichts mehr mit den Grünen zu tun haben will?
( ok...das war glaub ich die Duldung einer Koalition ((Jamaika)) mit der FDP)

Was wählt man, wenn man weder Arbeitsverweigerer wie die Merkel CDU, noch Sozialschmarotzer wie die FDP, noch Neunutten wie einige Grüne akzeptiert?
 
Die FDP WIRD und MUSS dafür vom Wähler abgestraft werden, und das wird auch geschehen.

Die ganzen gutgläubigen Nicht-Vermögenden und Nicht-Besitzstandswahrer, die vor der Bundestagswahl auf die FDP-Masche reinfielen, werden den gleichen Fehler nämlich nicht noch einmal machen......


.......my .02.......

Das sollte so sein, in einer Demokratie mit mündigen Bürgern.

Vielleicht wird aber kurz vor der Wahl noch ein Thema ins Gespräch kommen das den wählenden Bürgern zeigt wie wichtig und richtig die Wahl von FDP und CDU ist .....

Klar, das wählt man nur weil es ein muss - aber der Bürger ist ja mündig und glaubt zu wissen wer der Beste will .... der einschlägigen Presse sei Dank.
 
Das war halt wieder ein dreifach eingesprungener Spoege linksherum... So eine einfache Weltsicht hätte ich auch gern.
Weltanschaulich habe ich mich nicht geäussert, nur die Zahlen der Meinungsumfrage angesehen und anders interpretiert als die "Welt".
Dass die Zahlen einen dramatischen Absturz der FDP und Westerwelles zeigen, bei gleichzeitig ansteigenden Werten der Oppositionsparteien, dürfte wohl unstrittig sein.
Was ist daran jetzt "links"?

Achja, lass ihn doch, zerfressen vom FDP Hass, wohl sein Feindbild und daher verblendet die Realitäten zu sehen. In Ansätzen teilweise nicht schlecht, es ist aber, wenn man etwas mehr liest, sehr gut nachzuvollziehen das der Herr sich selbst widerspricht. Fazit: "Kann man nicht ernst nehmen".:rolleyes:
Mich würde interessieren, wo ich mir selbst widersprochen habe.
 
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