kermitd
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Zunächst, mit "beobachten" meine ich wahrnehmen im allgemeinen, also natürlich nicht nur mit den Augen, sondern mit allen Sinnesorganen und auch unter Zuhilfenahme von Messinstrumenten und allen Mitteln der Physik.Das gehört aber eher in die Richtung wie der Mensch sich selbst definiert, als beobachtendes und drüber reflektierendes Wesen.
Daraus kann man aber nicht schlussfolgern, dass Dinge nicht existierten ohne eine jeweile Beobachtung.
Zumal wenn man aus in der Vergangenheit ablesbaren Ereignissen andere Schlüsse ziehen kann.
Die Meteoriteneinschläge auf dem Mond z.B. vor zig Millionen Jahren wurden vermutlich nicht beobachtet, dennoch kann man die Krater sehen, ein Ereignis hat stattgefunden.
Leg ich Dir eine Kartoffel vor die Tür, wird der Igel, der Käfer der nachts dran vorbeikommt sie wahrnehmen können, genauso wie du oder deine ganze Familie am nächsten, morgen, jeder, der Sinne dafür hat zu einem beliebigen Zeitpunkt
Da müsste dann doch irgendwie ein gemeinsamer Bewusstseinsabgleich stattfinden von jeglichem Geschöpf auf der Welt, wenn die Kartoffel nicht ein eigenes Potential der Existenz, des atomaren Verbundes unbhängig vom Beobachtungsvorgang aufzubieten hätte.
Deine These klingt daher etwas von hinten aufgerollt. Es sind nicht die Dinge, die sich durchs Bewusstsein manifestieren, sondern das Bews. manifestiert sich erst durch Beobachtungsfähigkeit und Interaktion mit der molekularen Welt.
Diese ganze Wahrnehmungsthese hat ja den "Fehler", dass doch wieder körperliche Sinne dafür beansprucht werden.
In Bezug auf Beobachtung ist für augenlose Wesen ist der Mond nicht da, für alle anderen schon, also entscheidet eine reine körperliche, stoffliche Fähigkeit als Rezeptor.
Natürlich beinhaltet das Universum zu Bestaunendes. Das sog. enstandene Bewusstsein, Phantasie usw sind sowohl eine Quelle für Erkenntnis aber als auch eine grosse Lotterie. Der Mensch neigt zur Überhöhung des eigenen Daseins, gepaart mit dem Wunsch nicht einfach so zu vergehen, für sich oder auch andere.
Es ist also nicht verwunderlich, dass die Wunschvorstellung besteht, eine Art Geist bestehe ewig, bzw. es gäbe eine Art Überwelt im Universum zum weiter existieren. Dass Verstorbene einen noch in irgendeiner Form von Existenz noch begleiten, kommunizieren, wirken o.Ä. oder dass man ein höheres Schöpfer-Wesen ansprechen kann mit seinen Wünschen sind also eher Konstrukte der eigenen Wunschvorstellung, verständliche Wünsche, aber womöglich nur dieses..
Es ist glaube ich relativ offensichtlich, dass verschiedenen Lebewesen teils sehr andere Dinge in ihrer Wahrnehmung erscheinen müssen, sich Zeit- und Raumgefühl grundlegend unterscheiden oder schlicht nicht existieren. Eine identische Wahrnehmung scheint nicht erforderlich zu sein, damit sich Lebewesen trotzdem mehr oder weniger erfolgreich in ihrer Umgebung zurechtfinden.
Der Prozess der Evolution begünstigt offenbar auch nicht "korrekte" Wahrnehmung, sondern solche die sich als nützlich erweist. Es gibt also keinen Anlass, an die Existenz der von uns wahrgenommenen physischen Objekte zu glauben, wenn deren Form so sehr von der Funktionsweise unseres Gehirns und den Sinnesorganen abhängt. Ohne Zweifel existiert etwas, irgendetwas findet statt (und zwar unabhängig davon, ob es wahrgenommen wird), dessen Repräsentation uns als physische Welt erscheint und das einzelne Leben überdauert, nur wahrscheinlich kein „Ding“. Die Repräsentation ist eben nicht mit der Welt gleichzusetzen, und die Frage bleibt, wann oder wo Repräsentationen existieren können, wenn nicht (nur) in unserer Wahrnehmung?
Ich halte es zumindest für plausibel, dass letztlich alles nur Bewusstsein ist und ein einzelnes Leben gerade dadurch gekennzeichnet ist, dass eine zeitweise Abspaltung hiervon stattfindet. Sowohl die Perspektive des Individuums als auch die Existenz einer von uns separaten physischen Realität würde uns dann vorgegaukelt und in der Form schlicht nicht existieren, auch wenn etwas existiert, das diese Wahrnehmung zulässt.
Viel Spekulation, aber muss auch mal sein...