Übrig bleibt unsägliches Geschreibsel von Berichterstattern, die zum Großteil wahrscheinlich selbst nicht mal in der Lage sind, eine Primärquelle zu finden oder zu lesen. Geschweige denn, sie wiederzugeben.
Ich stimme Dir zu - solche Themen sind eben sehr emotional belastet, und da nimmt man gerne auch einmal "Quellen", die nicht so ganz sauber recherchieren. Denn am Ende muss es kurz und griffig sein, und da taugen lange, 13-seitige Briefe halt weniger als ein "Apple horcht mich aus". Es gibt diese Emotionalität aber auf beiden Seiten, man liest hier auch oft "was solls", "warum regen sich alle auf", "Ich seh nicht, wo das Problem liegt".
Das Problem ist eben eine grundlegende Sache - weniger die aktuelle Situation, ob nun Apple tatsächlich Daten von mir speichert, sondern wie sicher sie sind. Bei Sony können wir gerade sehen, dass unsere Daten offenbar nicht sehr sicher aufbewahrt wurden. Und ob ein paar Gratis-Downloads aus dem Sony-Store ausreichen, das Theater um eine missbräuchlich genutzte Kreditkarte aufzuwiegen, mag jeder selbst entscheiden.
Ich selbst halte Ortungsdaten (inbesondere deren Erhebung zu anonymen Zwecken zum Datenbankaufbau, wie bei Skyhook Wireless, TomTom google und eben auch Apple) für nicht sehr kritisch. Und ja, die Unternehmen wollen damit Geld verdienen oder wenigstens nichts zusätzlich ausgeben. Die Vorratsdatenspeicherung ist da kritischer, denn deren Daten stehen der Exekutive zur Verfügung, zu der auch die Polizei gehört. Und die dürfen wesentlich mehr als Apple&Co.
Allerdings misstraue ich Unternehmen, die ständig ihre AGB ändern. Sie machen das nur äußerst selten zugunsten des Kunden, und wer ab und an im AppStore einkauft, weiß, dass Apple auch zu diesem Häufig-Änderern gehört (klar, viele andere auch, insbesondere Sony). Auf diese Weise ist auch die Passage mit dem Zugriff auf Ortungsdaten des iPhones hereingekommen (das, was "intuitiv" immer noch abstreitet). Letztlich bedeutet es dann immer: Entweder man stimmt allem zu, oder man kann das iPhone wie ein Telefon von anno 2000 nutzen, nämlich zum Telefonieren und für SMS. Sowas ist dann ärgerlich und baut die Vertrauensbasis zwischen Unternehmen und Kunden nicht gerade aus.
So what? Grundsätzlich muss jeder selbst entscheiden, ob ihn die Datensammelei stört oder nicht. Grundsätzlich sollte aber jedes Unternehmen sich auf exakt die Daten beschränken, die es wirklich braucht. Wenn man sich mal die Pflichtfelder bei der Anmeldung zu diversen Diensten anschaut, kann man da schon das Grausen bekommen.