Krankenversicherung für Freelancer – Privat oder freiwillig gesetzlich?

Ein Arzt bekommt von der GKV pro Behandlung und Patienten pauschal einen Euro und ein paar Zerquetschte als Honorar - ich meine DIE minderwertige Versorgung, die man für max. 1,99€ erwarten kann ;)
da würde mich mal eine Quelle interessieren. Und da frage ich mich auch, wo die Niedergelassenen ihre (ordentlichen) Einnahmen generieren :noplan:
Also ich sehe den Unterschied zwischen PKV und GKV jeden Tag. Meine Süße ist in der GKV und da wird kaum was bezahlt. Jeden Mist muss sie extra bezahlen.
kann ich nicht nachvollziehen. Auf manche Sachen gibt es eine Zuzahlung (Medikamente beispielsweise), ansonsten werden wissenschaftlich anerkannte Leistungen idR übernommen.
Bei Komfortleistungen und den Igelleistungen muss man zuzahlen oder sie ganz selbst bezahlen
 
Was bedeuten diese beiden Worte bitte ?
als Komfortleistung bezeichne ich hier beispielsweise Brillen oberhalb von Kassengestellen, Igel sind individuelle Gesundheitsleistungen (idR wissenschaftlich noch nicht erwiesene Maßnahmen. e.g. Blutabnahmen zur Prostatatumordiagnostik)
 
Die KSK ist aber auch kein Allheilmittel, gerade dann nicht wenn man etwas besser verdient.
 
Also nur mal Als Beispiel :

Meine Frau ging das erste Mal zur Mamografie. Die wird von der GKV übernommen. Jedoch wenn sie eine bessere Mamograpgil nimmt dann bekommt sie nicht die Standard Behandlung bezahlt und muss den "Mehr"-Wert selber bezahlen dann muss sie alles selber bezahlen ??? Hallo hab ich das was nicht verstanden ?

Zahnarzt ist auch immer ganz klasse :

Sie musste eine sehr schmerzhafte Zahnreinigung über sich ergehen lassen. War notwendig weil ansonsten Zahnverlust drohnt. Die Kasse zahlt nicht einen Cent dazu. Meine PKV hätte bei meinem Tarif zumindest 80 % übernommen.

Medikamente bekomme ich wenn auf Rezept komplett wieder.

Allg. Arzt komplette Leistung inkl. Blutabnahme mit besonderen Werten etc.

Das Verrückte ist ja : Vorsorgeuntersuchung wird nicht übernommen, wenn aber die Ka.. am Dampfen ist und man genau an dieser Krankheit erkrankt ist dann zahlen sie.
 
ansonsten werden wissenschaftlich anerkannte Leistungen idR übernommen.

Des öfteren werden Untersuchungen aber vom Arzt bei GKV-Versicherten erst gar nicht durchgeführt, weil er/sie eh nicht bei der GKV abrechnen kann (obwohl sie u.U. sinnvoll, wenn auch nur zur Prophylaxe, wären). So war's bei mir z.B. im letzten Jahr mit dem Messen des Augendrucks beim Augenarzt. Hat der gleiche Arzt bei einem GKV-versicherten Kumpel gar nicht erst vorgeschlagen. Klar bleibt immer ein etwas fader Beigeschmack, ob diese und jene Untersuchung jetzt unbedingt medizinisch notwendig war oder einfach abgerechnet werden sollte. Aber mir ist es lieber mein Arzt macht eine Untersuchung zu viel als zu wenig an mir (wenn ich denn schon mal gehe).
 
Kommt drauf an...

Hallo Leute,

welche Erfahrungen habt ihr hier gemacht? Wie seid ihr verischert? Worauf sollte man achten, wenn diese Entscheidung ansteht?

Freu mich auf euren Input!

Liebe Grüße
der Gonz

Hallo Gonz,

wie schon vorher die Leute geschrieben haben, hängt viel von Deinen eigenen Umständen ab. Ich kann noch eine weitere Sichtweise hinzufügen, nämlich die der Behandlerseite.

Vielen (vor allem niedergelassenen Ärzten) ist ein Privatpatient natürlich lieber, es gibt annähernd das Doppelte für die gleiche Leistung und mehr Notwendiges aber auch "Schnick-Schnack" wird bezahlt. Das System funktioniert ähnlich wie in der GKV nur mit einem entscheidenden Unterschied: man kommt in einen Kalkulationspool mit weitgehend Gleichaltrigen. Hat man Vorerkrankungen werden diese häufig nicht oder nur auf gesetzlichem Niveau versichert. Das Größte Manko hab ich schon geschrieben: man kommt mit Gleichaltrigen in einen Pool - in jungen Jahren ist das echt cool: gute Versicherungsleistung, wenig Beitrag. Wenn der Pool gemeinsam altert: gute Versicherungsleistung, steigende Beiträge (ohne Obergrenze!).

Um die wirklich ein objektives Bild machen zu können: frage alte Menschen (ab 70+), die Privat versichert sind und hör Dir Ihre Geschichten an, oftmals ist das zum weinen, wenn man monatlich mehr für die KV als fürs Leben ausgeben muss - oder lieb gewonnene Leistungen aufgeben muss.

Ich für mich selbst (war schon vor meinem Studium selbstständig und hatte die freie Wahl) habe mich für ein Paket aus GKV und privater Zusatzversicherung entschieden. Warum? Weil die GKV alles bezahlt was notwendig ist OHNE dass Du das Geld selbst vorstrecken darfst (überleg mal, Du hast als Selbständiger 2 schlechte Monate und wirst dann krank). Die private Zusatz für eine gute Zahnversorgung (die ist in der GKV in der Tat nicht mehr gewährleistet) und für Einbettzimmer mit Chefarztbehandlung. Für mich das beste aus zwei Welten.

Eines ist klar: der Weg "zurück" in die gesetzliche ist Dir relativ schnell verwehrt. So wie früher: jung, gesund -> günstige Beiträge in der PKV später dann alt, krank -> günstige Beiträge in der GKV sind (berechtigterweise) gesetzlich nicht mehr möglich.

Schöne Grüße

Medman
 
Sie musste eine sehr schmerzhafte Zahnreinigung über sich ergehen lassen. War notwendig weil ansonsten Zahnverlust drohnt. Die Kasse zahlt nicht einen Cent dazu. Meine PKV hätte bei meinem Tarif zumindest 80 % übernommen.
dann muss man halt mal die Leistungen der gKV vergleichen. Es gibt viele KVs, die die Kosten der Zahnreinigung übernehmen. Manche einen Teil, viele aber komplett :)
Vorsorgeuntersuchungen werden in vielen Fällen natürlich übernommen. Sowohl meine Frau, als auch ich gehen regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen.
Untersuchungen beim Allgemeinarzt bekomme ich auch kostenfrei, was "besondere Werte" sind, weiss ich im Moment nicht. Bei Medikamenten gibt es halt ein kleine Gebühr.

Ich möchte die gKV sicher nicht verteidigen, aber eine 2-Klassenmedizin wie hier teilweise suggeriert, sehe ich (noch) nicht :)
 
Was da alles auf den Rechnungen draufsteht! Man wird mit (unverlangter) Leistung geradezu überschüttet.

Das ist auch meine Erfahrung. Die erste Frage ist die nach der Versicherung. Bei "Privat" ist die Frage nicht mehr: "Was ist nötig?", sondern: "Was können wir alles machen und auf die Rechnung schreiben?" Privatversicherte sind die Melkkühe für die Ärzte, keine Frage. :motz:

Standardsatz bei jedem Arztbesuch: "Stop, ich muss erst klären, ob die Versicherung das übernimmt." Und jeder, der über Beitragserhöhungen etc. meckert, zeige ich gerne mal eine ganz normale Arztrechnung.... :D
 
OHNE dass Du das Geld selbst vorstrecken darfst

Habe ich auch zuerst als Manko gesehen. Nach der Erfahrung von immerhin vier priv. Krankenversicherungen (bei meiner Frau und mir) kann ich aber sagen, dass man, wenn man die Arztrechnung nach Erhalt gleich an die Kasse weiterreicht, innerhalb von max. 2-3 Wochen immer an sein Geld kommt und insofern keine Rechnung vorschießen muss. Es sei denn, man hat wirklich eine ganz lehme Private erwischt.
 
Unter Umständen fällst du als Freelancer sowieso in die Sozialversicherungspflicht, nämlich wenn du einen künstlerischen Beruf (im weitesten Sinn) ausübst. Dann wärest du versicherungspflichtig über die Künstlersozialkasse.

D.h. du genießt die Vor- und Nachteile eines Angestellten, wie z.B. dass die KSK die Hälfte deiner Beiträge der Kranken- und Pflegeversicherung übernimmt (also das, was dem Arbeitgeberanteil entspräche), aber eben auch, dass du, um dich privat versichern zu können, über der Beitragsbemessunggrenze liegen musst.

Ich bin über die KSK gesetzlich versichert und bisher gut damit gefahren. Von Zwei-Klassen-Behandlung habe ich glücklicherweise noch nichts gemerkt. Sicher ärgere ich mich manchmal, dass viele Sachen nicht bezahlt werden oder ich dazu zahlen muss. Aber mit einer Zusatzversicherung kann man das evtl. ausgleichen und sogar den Status eines Privatversicherten erreichen. Bzw. wenn man mal ganz mies verdient hat, sich mit gesammelten Belegen von der Zuzahlungspflicht befreien lassen.

Ich denke, die Grundsicherung, die die GKV (noch?) bietet, ist ein unschlagbarer Vorteil gegenüber der PKV.
 
Ich bin seit 24 Jahren in der PKV, habe vor 15 Jahren nochmal von DKV (meine Erfahrung: "die zahlen immer, außer im Bedarfsfall") zur AXA gewechselt, und dort vor etwa 8 Jahren den richtigen Tarif für mich gefunden: 100% ZA, Sonstiges mit 2600.- Selbstbeteiligung. So ist meine Schwachstelle abgesichert, ich muss keine Schnipselrechnungen sammeln und zahle mit meinen 54 Lenzen ca. 300.- monatlich.
Gelten die 2600 SB für ambulant, stationär, Hilfsmittel undd Medikamente?
Darf ich fragen wie hoch deine Beiträge wären, wenn Du keine SB hättest?
Hast Du darüber irgendwelche Infos? Ist ja sicherlich mal durchgerechnet worden.
 
Von Zwei-Klassen-Behandlung habe ich glücklicherweise noch nichts gemerkt.

Meiner Meinung nach merkt man den Unterschied (der imho bei vielen Ärzten schon existiert) auch nicht, wenn man nie den direkten Vergleich hat. Eine Arbeitskollegin von mir ist privat versichert, Ihr Mann ist gesetzlich und sie gehen beide zu den gleichen Ärzten. Da gibt es schon ein paar Geschichten...
 
Für mich war vor meinem Wechsel in die PKV der schwierigste Gedanke "einmal PKV, immer PKV (ab 55)". D.h. bist du einmal 55 und in einer PKV, kommst du nie wieder in eine gesetzliche Kasse.

Das kann je nach Einkommenverhältnissen ein echtes Problem darstellen.
 
Unter Umständen fällst du als Freelancer sowieso in die Sozialversicherungspflicht, nämlich wenn du einen künstlerischen Beruf (im weitesten Sinn) ausübst. Dann wärest du versicherungspflichtig über die Künstlersozialkasse.

Ich glaube, da solltest Du Dich noch einmal schlau machen.

Der Beitritt zur KSK ist für den "Künstler" keine Pflicht.

---edit---

oder doch?

Aber jetzt muß ich doch selbst noch einmal lesen ...

http://www.kskontra.de/dialog.d25.htm
 
Zuletzt bearbeitet:
Das kann je nach Einkommenverhältnissen ein echtes Problem darstellen.
wehe dem, der aus finanziellen Gründen ind den Basistraif der PKV wechseln muss.
Das bedeutet "Arschkarte hoch 10" gezogen.
Dann biste nämlich Patient 3er Klasse.
Falls Du es überhaupt schaffst, als solcher Patient zu werden. Basistarifler werden nämlich gerne mal abgewimmelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube, da solltest Du Dich noch einmal schlau machen.

Der Beitritt zur KSK ist für den "Künstler" keine Pflicht.

---edit---

oder doch?

Aber jetzt muß ich doch selbst noch einmal lesen ...

http://www.kskontra.de/dialog.d25.htm

Haha .. genau den Artikel hab ich auch grad gelesen.

Es stimmt schon... manche schaffen es nicht in die KSK, andere werden
zwangsweise Mitglied. Hatten wir schon Themen da drüber.

Die KSK übernimmt aber auch teilweise die Beiträge der privaten Versicherungen
ihrer Mitglieder, so ganz schlecht ist das nicht.
 
Hui, hier is ja was los. Da ist man mal einen Tag nicht da... ;)

Danke für eure Beiträge und eure Erfahrungen. Sicher komme ich nicht drum herum, mich noch einmal detailliert zu informieren. Aber mir sind besonders die unvoreingenommenen Berichte der Patienten wichtig, nicht die provisionsorientierten Verkaufsfloskeln der Berater.

Kurz zu meinen Rahmenbedingungen: 30, ledig, Familiengründung in den nächsten 5 Jahren denkbar, so gut wie nie krank (vor 10 Jahren mal ein Kreuzbandriss), keine Zahnprobleme (nicht mal eine Plombe), bisher als angestellter Geschäftsführer freiwillig in der GKV, seit Juli selbstständig.

Ich will nicht vom Chefarzt gepampert werden und auch keine Luxusprothesen. Wenn ich einmal eine Behandlung brauche, möchte ich gut (!) versorgt sein, ohne Angst haben zu müssen, dass ich mir das nicht leisten kann. Und das auch noch in 60 Jahren, wenn ich tatsächlich in das hohe Alter kommen sollte.

Bitte fahrt fort mit euren Gedanken und eurer Diskussion. Ich lese gern und lerne dabei...

Viele Grüße und schönen Abend!
 
....Familiengründung in den nächsten 5 Jahren denkbar.....
....möchte ich gut (!) versorgt sein, ohne Angst haben zu müssen, dass ich mir das nicht leisten kann. Und das auch noch in 60 Jahren, wenn ich tatsächlich in das hohe Alter kommen sollte.
gKV :jaja:
 
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