Klimaveränderung: Alltägliche Science Fiction?

Hallo,

ganz kurz gesagt: Es hat viele Millionen Jahre gebraucht die CO2 Konzentration in der Atmosphäre auf "verträgliche" Konzentration zu senken. Das ist natürlich nicht verschwunden sondern wurde in Form von Kohle, Erdöl und Erdgas "eingelagert". Und was machen wir Schlaubäuche? Verbrennen den Kram so schnell als möglich und wundern uns über Klimaänderungen!

Übrigens - die Entwicklung des Kliams kann man sehr genau an Bohrkernen aus Eis v. Nord/Südpol ablesen. Also diese 150 Jahre kann man schon in die Tonne treten. Die Steigerung v. CO2 in der heutigen Atmosphäre fand in den letzten Jahrzehnten in einem atemberaubenden Tempo statt - das gaben die Bohrkerne trotz geschichtlicher Klimaänderungen nicht her.

Ja, des nachts geben Pflanzen durchaus CO2 ab - allerdings verbrauchen sie tagsüber erheblich mehr! Die "Biomasse", welche aufgebaut wird (Kohlenstoff-Chemie!! - Organische-Chemie!!) entsteht aus CO2 - das C wird genutzt, das O2 wird zur Freude unserer Atemluft abgegeben ...

Irgendwo meine ich gelesen zu haben, dass ein großer Teil der CO2-Emission durchaus aus dem sog. Individual-Verkehr stammt, also aus dem PKW-Auspuff. Irgendwo hatte ich auch mal die genauen Zahlen, wie viel kg CO2 aus 10 l Benzin (Kohlenwasserstoff) wird - gar nicht so wenig! Ich glaube mich zu erinnern, es waren mehr kilos als das Benzin wog - da mag ein Chemiker hier im Forum gerne zur Aufklärung beitragen ;)

Edit: Zu den Pflanzen wäre noch zu sagen - bis zu einer moderaten Erhöhung der CO2-Konz. kann man ein erhöhtes Wachstum feststellen - allerdings kehrt sich dieser Effekt bei zu hohen Co2-Konz schnell wieder um - das haben damals die Niederländer in ihren tollen Treibhäusern ausprobiert, aber auch ganz seriöse Wissenschaftler mit anderen Pflanzen ;)
 
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safari schrieb:
Ja, des nachts geben Pflanzen durchaus CO2 ab - allerdings verbrauchen sie tagsüber erheblich mehr! Die "Biomasse", welche aufgebaut wird (Kohlenstoff-Chemie!! - Organische-Chemie!!) entsteht aus CO2 - das C wird genutzt, das O2 wird zur Freude unserer Atemluft abgegeben ...
Ich hab gelesen, daß das beim Regenwald eben nicht der Fall sein soll - und so ähnliche klimatische Verhältnisse hab ich in meinem Schlafzimmer momentan auch *lach*

Stimme dir übrigens zu mit den fossilen Brennstoffen. Naheliegende Schluß - aber scheinbar interessiert es keinen. Statt dessen sollen Atomkraftwerke abgeschaltet werden, die Landschaften mit Windrädern verseucht werden - nun ja, vielleicht kommt ja jemand auf noch eine bessere Idee...
 
Ich hab gelesen, daß das beim Regenwald eben nicht der Fall sein soll - und so ähnliche klimatische Verhältnisse hab ich in meinem Schlafzimmer momentan auch *lach*

Alles Leben basiert auf Kohlenstoff! Jede Zelle besteht zu einem großen Teil aus Kohlenstoff, nimm das Wasser weg dann bleibt nahezu nur noch Kohlenstoff (neben ein bisschen Mineralien) übrig. Darum brennt das Zeugs auch so gut (trockne Blätter, Holz etc - denke ans Grillen und die "Holzkohle") Einzige Quelle für Pflanzen um Kohlenstoff anzulagern und mithin zu wachsen ist das CO2 der Luft!
Tatsächlich wäre es möglich, dass durch Zersetzungsprozesse - genügend Wärme!!!! vorausgesetzt - Bakterien mehr CO2 abgeben als die wachsenden Pflanzen aufnehmen. Das würde dann aber schon auf einen sterbenden Regenwald hinweisen ...
Aber das ist eh' ein schwieriges Thema mit einer großen Komplexität. Beispiel? Viel CO2 wird ja auch wieder in Wasser gelöst! Nimm ein ph-Gerät und messe in einem Glas Wasser, während Du es umrührst - je mehr Du rührst, desto saurer wird das Wasser - Kohlensäure ist nix anderes als in Wasser gelöstes CO2. Das passiert auch im Großen - die Ozeane werden bei höherer CO2-Konz saurer. Das kann das Gleichgewicht der Arten in den Ozeanen sehr durcheinanderbringen.
 
Mirko D. Walter schrieb:
Ich hab gelesen, daß das beim Regenwald eben nicht der Fall sein soll - und so ähnliche klimatische Verhältnisse hab ich in meinem Schlafzimmer momentan auch *lach*

Das ist zumindest für den Regenwald richtig und wird häufig falsch dargestellt: Die CO2-Bilanz eines stabilen Ökosystems ist null - es gibt genauso viel CO2 in die Atmosphäre ab wie es aufnimmt. Die Pflanzen holen sich Kohlenstoff aus dem CO2 der Luft und verbauen es in ihre eigene Substanz. Gleichzeitig sterben aber auch Lebewesen wieder ab und weder zersetzt, wobei der gebundene Kohlenstoff wieder als CO2 in die Atmosphäre abgegeben wird.
Problematisch ist natürlich, dass immer noch intakte Regenwälder abgeholzt bzw. per Brandrodung vernichtet werden. Dadurch landet natürlich die gesamte gespeicherte Kohlenstoffmenge als CO2 in der Atmosphäre.

Mirko D. Walter schrieb:
Stimme dir übrigens zu mit den fossilen Brennstoffen. Naheliegende Schluß - aber scheinbar interessiert es keinen. Statt dessen sollen Atomkraftwerke abgeschaltet werden, die Landschaften mit Windrädern verseucht werden - nun ja, vielleicht kommt ja jemand auf noch eine bessere Idee...

Ich bin davon überzeugt, dass man in einigen Jahren, wenn sich die Klimaveränderungen immer stärker bemerkbar machen und die Preise für fossile Brennstoffe weiter steigen (und das werden sie garantiert!) wieder zur Atomkraft zurückkehren wird. Das ist im Moment die einzige Energiequelle, die den Energiehunger einer Industriegesellschaft auf längere Sicht zuverlässig decken kann. Regenerative Energiequellen sind schön und gut, können aber in Mitteleuropa wohl kaum den Bedarf komplett abdecken - selbst wenn wir das ganze Land mit Windrädern und Solarzellen vollpflastern.

Gremlin
 
safari schrieb:
Alles Leben basiert auf Kohlenstoff! Jede Zelle besteht zu einem großen Teil aus Kohlenstoff, nimm das Wasser weg dann bleibt nahezu nur noch Kohlenstoff (neben ein bisschen Mineralien) übrig. Darum brennt das Zeugs auch so gut (trockne Blätter, Holz etc - denke ans Grillen und die "Holzkohle") Einzige Quelle für Pflanzen um Kohlenstoff anzulagern und mithin zu wachsen ist das CO2 der Luft!
Tatsächlich wäre es möglich, dass durch Zersetzungsprozesse - genügend Wärme!!!! vorausgesetzt - Bakterien mehr CO2 abgeben als die wachsenden Pflanzen aufnehmen. Das würde dann aber schon auf einen sterbenden Regenwald hinweisen ...

Aber in einem intakten Wald, der sich im ökologischen Gleichgewicht befindet, stirbt genauso viel ab wie nachwächst. Demzufolge wird genauso viel CO2 in die Luft abgegeben wird aufgenommen.

Gremlin
 
Wie wärs mit Biomasse-Anlagen und Sonnenkollektoren für jeden Haushalt?

Dann wird halt wieder in die Grube geschisen und daraus dann Energie gewonnen. Ich weiß nur nicht ob wir genug scheisen, um den Bedarf zu decken... :hehehe:
 
Das ist zumindest für den Regenwald richtig und wird häufig falsch dargestellt: Die CO2-Bilanz eines stabilen Ökosystems ist null - es gibt genauso viel CO2 in die Atmosphäre ab wie es aufnimmt. Die Pflanzen holen sich Kohlenstoff aus dem CO2 der Luft und verbauen es in ihre eigene Substanz. Gleichzeitig sterben aber auch Lebewesen wieder ab und weder zersetzt, wobei der gebundene Kohlenstoff wieder als CO2 in die Atmosphäre abgegeben wird.

Nun ist es aber so, dass ein Teil der absterbenden Biomasse eben nicht sofort bzw. ein geringer Teil niemals zersetzt wird. Also so ganz NULL mag in technokratischer Hinsicht stimmen, in der Praxis eben nicht. Ein Teil CO2 bleibt z.B. im Boden gebunden, ein zugegebnermaßen geringer Anteil wird sicherlich irgendwann als Kohle enden ...

Das mit Rodung und verbrennen kann man nicht häufig genug erwähnen. Ein Großteil der Probleme wird sicherlich durch ungebremsten Landschaftsverbrauch erzeugt.

Die Atomkraft als der weisheit letzter Schluß? Sorry, da soll der Teufel mit dem Beelzebub ... - macht keinen Sinn ein Problem durch ein anderes zu ersetzen. Erst einmal muss das Einsparpotenzial gesichtet und gehoben werden, Dann ist die Effizienz v. regenerativen Energ. zu steigern ...
 
Komisch - ich scheine die Fussball WM noch im Kopf zu haben... Warum fällt mir bei der Klimaveränderung sofort das Gröhl-Lied "Ohne Holland fahrn wir zur WM..." ein? ;-)
Aber im Ernst: Es geht zwar langsam, aber das Klima wird sich verändern. Auch ohne menschliche Einwirkungen, warum sollte nun zum Stillstand kommen was Millionen von Jahren immer wieder passiert ist? In Deutschland gibt es Kohle aus früheren prähistorischen Palmenwäldern und ebenso gab es eine Bedeckung durch Gletscher. Die einzig wirklich spannende Frage ist: Ist der Effekt durch den Menschen größer als die natürlichen Effekte? Diese Frage beantworten viele mit "Ja" und dann dürfte es langsam immer wärmer werden. Ich glaube aber eher, dass wir bevor das kritisch wird, die Erde durch andere Massnahmen (kriegerischer Natur?) zerstören.
 
safari schrieb:
Nun ist es aber so, dass ein Teil der absterbenden Biomasse eben nicht sofort bzw. ein geringer Teil niemals zersetzt wird. Also so ganz NULL mag in technokratischer Hinsicht stimmen, in der Praxis eben nicht. Ein Teil CO2 bleibt z.B. im Boden gebunden, ein zugegebnermaßen geringer Anteil wird sicherlich irgendwann als Kohle enden ...

Okay, das habe ich unterschlagen - wobei ich da sagen würde, dass das zwar theoretisch stimmt, praktisch aber unbedeutend ist, weil die Menge ziemlich niedrig ist. Es wird etliche Millionen Jahre dauern, auf diese Weise die Menge an CO2, die wir in die Atmosphäre gepustet haben, wieder zu entfernen.

Gremlin
 
Internetlady schrieb:
Keine Sorge.. wenn erstmal der Golfstrom zum erliegen kommt bekommen wir eine starken Kälteeinbruch in Europa (im Sommer dann so Minus 10 Grad als Höchsttemperatur :D)

da müssten wir es aber jetzt schon rund 30% kühler haben ;)

http://de.wikipedia.org/wiki/Golfstrom#Str.C3.B6mungsverhalten:_Aktuelle_Erkenntnisse


und alle die der meinung sind, alles liegt noch im natürlichen mittel, der lese bitte das hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/CO2#CO2_in_der_Atmosph.C3.A4re_und_Treibhauseffekt
 
Es wird etliche Millionen Jahre dauern, auf diese Weise die Menge an CO2, die wir in die Atmosphäre gepustet haben, wieder zu entfernen.

JA KLAR!! Das wollt ich auch nicht negieren! Das Wachstum von Pflanzen wird uns aus der CO2-Falle nicht erlösen ;) Aber das hatte ich in meinem ersten Posting schon so gemeint:

ganz kurz gesagt: Es hat viele Millionen Jahre gebraucht die CO2 Konzentration in der Atmosphäre auf "verträgliche" Konzentration zu senken. Das ist natürlich nicht verschwunden sondern wurde in Form von Kohle, Erdöl und Erdgas "eingelagert". Und was machen wir Schlaubäuche? Verbrennen den Kram so schnell als möglich und wundern uns über Klimaänderungen!

Aber ich wollte auch verhindern, dass der ein oder andere seine gesamten Zimmerpflanzen killt, den garten betoniert und niemals mehr in den Wald geht :p
 
Hab jetzt den Rest nicht gelesen, aber es ist ja bestätigt, daß seit der Industialisierung die Klimaveränderung rasant zugenommen hat.
Wir wissen es schon seit Jahrzehnten, aber keinen Interessierts.
So lange die Lobbys weiterhin Macht und Geldgeil sind und unsere Politiker auf deren Gehaltslisten stehen wird sich nichts ändern und wir pusten weiterhin ungebremst Dreck in die Atmosphäre.

Wir haben schon lange lange die Möglichkeit Energie durch Umweltfreundliche Technik zu produzieren und unsere Autos ebenfalls Umweltfreudlich zu fahren.
Hätte jeder Solarzellen bräuchte man fast keine Atomkraftwerke mehr (gehören eh weg), Regenwassernutzung für Toilettenspülung usw. und wir hätten ein fröhliches miteinander.
Da sollte die Regierung das Geld hineinstecken und nicht zum Fenster rauswerfen.

Nur will das natürlich die Ölindustrie und viele viele andere nicht, weil sie dann viel weniger Verdienen würden.
Das ist der Witz an der Sache und es bestätigt sich, daß wir an unseren eingenen Geldgeilheit draufgehen werden.

Aber Geld kann man ja leider nicht essen und trinken uns mit kaputten Bäumen kann man aucn nicht mehr viel anfangen.
Es ist nahezu alles kaputt was nur kaputtgehen kann.
Angefangen von den Weltmeeren biz zum Bienenbestand de rum 80%gesunken ist in den letzten Jahren (Pflanzenschutzmitel) und somit weniger Bäume/Sträucher Früchte tragen können.

Die Ausmaße sind nicht im Geringsten absehbar.
Alles hängt miteinander zusammen.

Klar, das Klima ändert sich auch auf natürliche Weise, aber der Mensch hat es um ein vielfaches beschleunigt und nicht nur das, sondern er macht auch alles andere kaputt, nicht nur die Luft.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hoffe die nach uns machens besser. :rolleyes:
 
aletsch19002004_2158.gif


1900 oder 2004

mehr muss ich nicht sagen :mad:
 
Bei der Beschaeftigung mit dem Thema faellt mir auf, dass ich bis vor wenigen Jahren noch versucht habe, wissenschaftliche Beobachtungen und Meinungen zu gewichten um einen eher akademische Standpunkt zur Klimaveraenderung zu haben.

Heute kommt mir als erstes die Frage in den Sinn, ob ich es wohl noch schaffe in der mir vertrauten Klimazone ein trockenes und halbwegs human temperiertes Plaetzchen fuer meine Asche zu finden.
 
Lunde enthält kein CO2, nur Sehnen.

Ernsthafter Nachtrag:
Mir fällt auf wie schnell es gegangen ist, dass die Prognosen zur Klimaveränderung noch als Minderheitenmeinung und umstritten galten, die Prozesse als sehr langsam und viele Generationen dauernd.
Jetzt haben wir plötzlich zwei Jahrhundertfluten und zwei Jahrhundertsommer innerhalb von 5 Jahren.
 
DieTa schrieb:
Das wir uns darauf umstellen glaube ich eher nicht, denn die Wechsel werden doch richtig extrem. Erst dieser verdammt kalte und lange Winter und nun Temperaturen (hier) bis zu 39/40°C.


Ich beschwere mich nicht. Endlich gibts mal wieder ein Jahr mit richtigen Jahreszeiten. Nicht wie davor jahrelang nur warme und kalte Regenzeit.
 
spoege schrieb:
Jetzt haben wir plötzlich zwei Jahrhundertfluten und zwei Jahrhundertsommer innerhalb von 5 Jahren.

Wie immer: Es muss erst was passieren.
 
Endlich gibts mal wieder ein Jahr mit richtigen Jahreszeiten. Nicht wie davor jahrelang nur warme und kalte Regenzeit

Hm - für mein Gefühl ist es eher weniger geworden mit den Jahreszeiten. Klar, kalter Winter und heißer Sommer - aber was war eigentlich dazwischen. Mir kommt es so vor, als ob der Frühling in den letzten Jahren immer kürzer geworden ist. Auch in diesem Jahr wurde es äußerst schnell sommerlich warm.
 
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