Gesellschaft Kennzeichen für Fahrräder?

Folgender Schaden wäre mit einem Versicherungskennzeichen vom Verursacher getragen worden:

https://www.merkur.de/lokales/bad-t...fahrer-und-rennradler-eskaliert-10150705.html

Zahlt im Fall eigentlich die Vollkasko? Vermutlich nicht, oder?

Genau solche Fälle. Nun soll mir jemand sagen, Kennzeichen wären Blödsinn.
Wir haben hier Beleidigung, Sachbeschädigung und Fahrerflucht. Der Rennradfahrer kommt nun absolut ungeschoren davon, fühlt sich in seinem Verhalten bestätigt und macht so weiter.

Mit Kennzeichen wäre es für die Familie ein Leichtes gewesen. Kennzeichen aufschreiben, Anzeige erstatten, fertig.
 
Genau solche Fälle. Nun soll mir jemand sagen, Kennzeichen wären Blödsinn.
Wir haben hier Beleidigung, Sachbeschädigung und Fahrerflucht. Der Rennradfahrer kommt nun absolut ungeschoren davon, fühlt sich in seinem Verhalten bestätigt und macht so weiter.
Newsflash: Es gibt Arschlöcher auf unseren Straßen! :hamma:

Im Ernst: Ob ein Kennzeichen wirklich Sinn macht, ließe sich in meinen Augen nur über harte Fakten zu Kosten und Nutzen ermitteln. Heißt konkret: Die so zusätzlich eingenommenen Schadensersatzzahlungen (lässt sich ja leicht ermitteln, mehr als einen Blechschaden haben Autofahrer in aller Regel nicht zu befürchten) und Bußgelder sollten zumindest in der gleichen Größenordnung mit den Kosten des Systems (Verwaltungsaufwand, Kosten für lückenlose Durchsetzung & Co) liegen, besser noch (deutlich) übersteigen. Insbesondere die sekundären Kosten, die durch eine sinkende Nutzung des Fahrrads als Verkehrsmittel entstehen, dürften nicht zu verachten sein (wenn auch ungleich schwerer abzuschätzen).

Keine Ahnung ob es eine solche Studie gibt, und was das genaue Ergebnis wäre, aber das wäre ein einigermaßen objektiver Weg. Zumindest objektiver als auf irgendwelche Einzelfälle zu verweisen und "Ha! Siehste!!!" zu schreien.

Persönliche Vermutung, wie oben schon gesagt: Wird sich in Summe nicht lohnen, da die Fälle mit echtem Mehrwert in meinen Augen exotisch selten, und die Schadenssummen in aller Regel gering sind.

Deutlich mehr bringen würde es, wenn sich die Hitzköpfe auf beiden Seiten mal gedanken machen würden, mit was für einem Blödsinn sie ihre Lebenszeit vertrödeln wollen. Klar, wenn mir jemand grob fahrlässig ins Auto rappelt und dann abhaut wäre ich auch auf 180, aber wenn mir einer die Vorfahrt nimmt rege ich mich doch nicht länger als 3 Sekunden darüber auf...
 
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Ich habe nirgendwo etwas Gegenteiliges behauptet. Du ziehst meine Sätze aus dem Kontext.
Ja, stimmt.
Dein Vorschlag zu drakonischen Strafen halte ich trotzdem für quatsch. Klar würde Geld bringen. Das eigentliche Problem (furchtbare Fahrradinfrastruktur) löst es allerdings nicht.
Es bekämpft nur Symptome und schadet dem wachsenden Fahrradverkehr. Genau wie die Nummernschilder.
 
Sehe ich anders. Wer sich an die Regeln hält, hat ja nichts zu befürchten.
 
Besser als jede bürokratische regelung finde ich, sich einfach mal in die situation des gegenübers zu versetzen. Ich bin jeden tag viel auf Hamburgs straßen unterwegs, meistens als radfahrer, oft genug als autofahrer, für kleine wege als fußgänger. Ich komme fast jeden tag in gefährliche situationen. Bei allen drei forbewegungsarten setze ich auf mitdenken, vorausschauen und defensivität als meine lebensversicheung. Erst recht nach drei unfällen:

Als fußgänger hatte ich noch nie einen unfall, als autofahrer nur unverschuldete blechschäden. Als radfahrer hatte ich in den letzten beiden jahren drei unverschuldete unfälle, zwei davon mit krankenhausaufenthalt. Einmal bin ich nachts gegen einen unbeleuchtet auf dem radweg geparkten mororroller gedonnert. Einmal hat mich ein entgegenkommender linksabbieger (das auto kam über die durchgezogene mittellinie) über den rechten bordstein fliegen lassen, der fahrer flüchtete dann, ohne dass ich sein kennzeichen erkennen konnte. Und einmal bog ein anderer radler ohne sich umzugucken links ab, während ich ihn überholte. Das gab einen totalschaden am fahrrad und metall in meinem ellenbogen.

Die versicherung meines radfahrenden unfallgegners hat bezahlt, ohne kennzeichen. Die versicherung meines geflüchteten autounfallgegners hat nicht gezahlt, trotz kennzeichen.

Übrigens ist morgen der letzte Freitag des monats – beste gelegenheit bei einer critical mass mit hunderten fahrradfahrern ins gespräch zu kommen. Fahrt einfach mal mit, es geht vollkommen friedlich und freundschaftlich zu. Bis morgen abend werden die temperaturen wieder angenehmer sein.
 
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um der Diskussion einen Anstoß zu geben, der begebe sich als Fussgänger mal in einem Park auf einen Weg den Fahrradfahrer ebenfalls nutzen.

Dieselben Typen, die sich zurecht gegen die Gefährdung durch Autofahrer wehren, genau diesen Personen ist es scheissegal wie sich ein Fussgänger fühlt, der von hinten ohne Hinweis (Klingel) mit "10 Zentimeter Abstand" überholt wird.

Es ist den Radfahren offensichtlich egal, welche Verletzungen ein Fussgänger erfährt, wenn ein Radfahrer diesem mit 20 bis 25 km/h in die Knochen rauscht.

Soviel zur Mähr, das der Radfahrer Immer das Opfer ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimmt. Weil Fahrradfahrer nie zu Fuß gehen wissen sie nicht wie es ist Fußgänger zu sein.
Wo hat hier jemand behauptet, dass Radfahrer immer die Opfer sind?
 
Jaja, die fahhradfahrer brauchen keine Regeln weil das ja neue Fahrradfahrer abschrecken könnte... im Gegenzug fordert man dann aber ein Tempolimit für die bösen Autofahrer, die bekommen das ja scheinbar auch nicht hin es "unter sich" zu regeln :D

Die Diskussion ist müßig, da ein vernünftiges Miteinander nicht zu funktionieren scheint muss man wohl organisatorisch eingreifen, da ein PKW Fahrer am Arsch ist (strafe) wenn er sich nicht an die für ihn geltenden Regeln hält bleibt nur noch der Fahrradfahrer, der sich in der Anonymität sicher fühlt.

Wer keine Schilder oder Kennzeichnunen will der kommt halt in eng befahrene Innenstädte nicht rein.
 
Zu diesem Gefühl hätte ich gerne mal etwas handfestes.

Naja, wenn man sich heute in München irgendwo im Straßenverkehr bewegt - zum Beispiel als Fußgänger - dann ist man durch die Radfahrer bereits erheblich gefährdet. Viele fahren nach belieben auf der falschen Seite (also gegen den Autoverkehr) und ebenso nach belieben auf dem Fußweg. Meine Frau hat einfach Angst, denen mit dem Fahrrad zu begegnen, weil: Als Fußgängerin kann Sie ausweichen und zur Seite springen und mit dem Fahrrad fühlt sie sich unsicher. Also fährt sie kein Rad und da sie das nicht macht, mache ich es auch nicht. In München sind wir daher bewußt nicht mit dem Rad unterwegs.
 
Berlin hat, wie oben verlinkt, die Unfallstatistik en veröffentlicht.
Die geben dein Gefühl und das deiner Frau einfach nicht her. Die Fußgänger sind, abgesehen von den PKW, selbst die Verursacher der Unfälle. Radfahrer spielen so gut wie keine Rolle als Unfallverursacher.
Die gefühlte Realität ist oft nicht die selbe wie die objektiv feststellbare. Solche Gefühle sollten also nur eingeschränkt als Masstab gelten.
 
Schade, dass es keine Statistik darüber gibt, wie viele Beinaheunfälle Radfahrer verursachen. Wenn ich nicht oftmals zurückstecken würde und/oder für andere mitdenken würde, sähe die Statistik sehr viel düsterer aus :rotfl:
 
Berlin hat, wie oben verlinkt, die Unfallstatistik en veröffentlicht.
Die geben dein Gefühl und das deiner Frau einfach nicht her. Die Fußgänger sind, abgesehen von den PKW, selbst die Verursacher der Unfälle. Radfahrer spielen so gut wie keine Rolle als Unfallverursacher.
Die gefühlte Realität ist oft nicht die selbe wie die objektiv feststellbare. Solche Gefühle sollten also nur eingeschränkt als Masstab gelten.

Naja, das eine sind eben die Statistiken und das andere ist eine gefühlte Realität. Und so lange die Radfahrer aus politischen Gründen von dem Gesetzgeber und den Richtern so gehätschelt werden, so lange wird es eben eine Lücke geben zwischen beidem.

Meine Meinung dazu ist recht klar: Würde man das gleiche Rechtsempfinden bei Unfällen zwischen Radfahrern und KFZ aller art (hier ist der Radfahrer der schwächere) übertragen auf Unfälle zwischen Radfahrern und Fußgängern (dort ist der Radfahrer der stärkere) dann sähe die Statistik dazu deutlich anders aus.

Aber man will die Leute dazu bringen vom Auto zu wechseln zum Fahrrad. Und daher werden die Radfahrer gehätschelt. Ist das Programm durch, dann wird sich das ändern. Dann müssen sich die Radfahrer auch wieder an die Regeln halten.
 
Schade, dass es keine Statistik darüber gibt, wie viele Beinaheunfälle Radfahrer verursachen. Wenn ich nicht oftmals zurückstecken würde und/oder für andere mitdenken würde, sähe die Statistik sehr viel düsterer aus :rotfl:
Da das anscheinend jeder denkt glaube ich nicht, daß sich das Verhältnis ändern würde...
Meine Meinung dazu ist recht klar: Würde man das gleiche Rechtsempfinden bei Unfällen zwischen Radfahrern und KFZ aller art (hier ist der Radfahrer der schwächere) übertragen auf Unfälle zwischen Radfahrern und Fußgängern (dort ist der Radfahrer der stärkere) dann sähe die Statistik dazu deutlich anders aus.
Das glaube ich nicht. Dazu ist die Statistik zu eindeutig.
Aber es ist verständlich, dass man versucht eine Erklärung für seine gefühlte Realität zu finden.
 
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