Kaufempfehlung für Vollformat Systemkamera

Ihr macht mich gerade richtig unsicher :)
Habe ein paar Beiträge im Internet gelesen, deshalb bin ich davon ausgegangen, dass es eine VOLLFORMAT Kamera sein muss...
Vollformat hat zwei Vorteile: Bei gleicher Pixelzahl sind die einzelnen Sensorpixel größer und haben daher besseres Rauschverhalten und damit eine höhere Endempfindlichkeit, zudem kannst du mit offenen Blenden besser freistellen.
 
Welche Vollformatkameras zu welchem Preis kenne ich auch. Ich würde gerne Empfehlungen und Erfahrungen hier sammeln/austauschen...

Zunächst kommt es natürlich darauf an, was du überhaupt machen willst.
Neben der Frage ob Vollformat oder nicht ist noch die Frage wichtig: Spiegelreflex oder spiegellos.

Wenn du bei wenig Licht ohne Blitz fotografieren, die ISO-Zahl bis zu 20.000 hochschrauben und dabei noch relativ rauscharme Fotos haben willst, dann kann ich dir nur Vollformatkameras mit lichtstarken Festbrennweiten empfehlen.
Wenn du gerne Objekte oder Porträts fotografieren willst, die vor dem weichen und unscharfen Hintergrund schön freigestellt sind, dann ebenfalls Vollformat.
Wenn du eine Kamera haben willst, bei der viele Einstellmöglichkeiten anstatt in versteckten Menüs in schnell zugänglichen Schaltern, Knöpfen und Rädern zu finden sind, dann Vollformat.
Wenn es dir nichts ausmacht, sehr viel Geld für Objektive auszugeben, dann Vollformat.

APS-C Kameras (das gilt noch mehr für MFT) sind auf jeden Fall leichter und kleiner, meist preisgünstiger.
Sie sind bei Outdoor-Aufnahmen kaum schlechter als Vollformatkameras, Einschränkungen gibt es nur bei Lowlight.

Spiegelreflexkameras mit optischem Sucher haben eigentlich nur noch einen Vorteil bei sehr schnellen Objekten, wie z.B. bei der Sportfotografie.
Ein anderer Vorteil mag sein, dass Spiegelreflexausrüstungen im Moment in Massen auf dem Gebrauchtmarkt vorhanden sind, du also eher Schnäppchen machen kannst. Der gravierende Nachteil ist, dass wohl alle Hersteller über kurz oder lang auf spiegellos umsteigen werden, wenn sie es nicht schon sind.

Was mich betrifft: ich habe eine Sony A7III mit diversen 1.8er Festbrennweiten, aber auch Zooms. Die verwende ich hauptsächlich bei besonders hohen Ansprüchen, bei Indoor-Shootings, und beim Außeneinsatz nach der Dämmerung.
Für meine Urlaube, wo ich viel zu Fuß unterwegs bin und zu 95% Außenaufnahmen bei Tageslicht mache, nehme ich meine Sony A6400 mit zwei Zooms. Also leichtes Gepäck.
Zum Filmen kann ich beide nehmen, da beide einen exzellenten Autofokus haben.

Mein iPhone X macht auch Super-Fotos, allerdings darf man nicht ins Bild hineinzoomen oder Bildausschnitte machen. Dafür haben der kleine Sensor und die relativ geringe Auslösung von 12MP nicht mehr genug Reserven.
 
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Neben den technischen Daten finde ich die Handlichkeit ein Hauptkriterium.
Jeder/Jede hat ja unterschiedliche Hände und nur wenn die Kamera wirklich gut in der Hand liegt, macht das Fotografieren Spaß.
Für meine Greifer war zum Beispiel die Oly E-1 die beste, die ich je hatte (und als Dreckskamera noch habe, aus diesem Grund).
Beim Probieren im Laden also ruhig auch mal rumlaufen mit hängendem Arm und Kamera dran.
Wenn du nach ner Minute vergessen hast, daß du die in der Hand hast, ist es die Richtige.
 
Seltsam, dass ihr das "Handschmeicheln" so in den Vordergrund stellt.
Die Bildergebnisse sind doch der Grund für das Fotografieren. Außerdem hat man die Kamera doch nicht die ganze Zeit in der Hand! Meistens trägt man sie doch mit sich herum bzw. schleppt sie herum. Und wenn man eine Kamera gewohnt ist, passt sie auch in die Hände.
Außerdem ist nicht jede Kamera für jede Situation gleich gut geeignet, wie ich zuvor versucht habe darzustellen.
Und der TS steht immerhin vor einer Systementscheidung, wo noch weit vor dem Anfassgefühl einer Kamera die Selbstanalyse und auch ein paar rationale Kriterien eine Rolle spielen sollten.
 
Fotografieren geht über Studieren… ;)

Vielleicht auch mal den Weg in ein Fachgeschäft finden, wo man eine Kamera für ein Wochenende mieten kann? (Habe ich gemacht, allerdings war mein Dealer sehr billig / kostenlos, weil wir fürs studio einegs an Equipment gekauft haben…)
 
Seltsam, dass ihr das "Handschmeicheln" so in den Vordergrund stellt.
Die Bildergebnisse sind doch der Grund für das Fotografieren. Außerdem hat man die Kamera doch nicht die ganze Zeit in der Hand! Meistens trägt man sie doch mit sich herum bzw. schleppt sie herum. Und wenn man eine Kamera gewohnt ist, passt sie auch in die Hände.

Die Kamera ist ein Werkzeug und soll sich auch so anfühlen. Eine kleine Kamera mit großen Objektiven und großen Händen wird unangenehm.
 
Der TS ist kein Profi, der den ganzen Tag die 3-4kg schwere Kamera nicht aus der Hand legt. Bevor die Haptik also eine Rolle spielt sollte der TS erst genau wissen, was er primär fotografieren will. Eine angenehm in der Hand zu haltende Kamera, die dir bei einer Wanderung die Wirbelsäule krumm zieht oder bei Lowlight völlig verrauschte Bilder liefert bringt gar nichts. Auch die Entscheidung pro oder contra Spiegel ist wichtig und auch welches System es werden soll.
Am Ende bleiben dann doch immer noch zwei oder drei Kameras übrig, wo er sich nach der Haptik entscheiden kann.
 
Der TS ist kein Profi, der den ganzen Tag die 3-4kg schwere Kamera nicht aus der Hand legt. Bevor die Haptik also eine Rolle spielt sollte der TS erst genau wissen, was er primär fotografieren will. Eine angenehm in der Hand zu haltende Kamera, die dir bei einer Wanderung die Wirbelsäule krumm zieht oder bei Lowlight völlig verrauschte Bilder liefert bringt gar nichts. Auch die Entscheidung pro oder contra Spiegel ist wichtig und auch welches System es werden soll.
Am Ende bleiben dann doch immer noch zwei oder drei Kameras übrig, wo er sich nach der Haptik entscheiden kann.

Naja, aktuell liegen die Kameras von der Bildqualität nicht viel auseinander, Objektive gibt es für alle Kameras. Ob Spiegel oder ohne ist Geschmacksache, auf Dauer werden die Spiegel eh abgeschafft.
Es ist egal ob Profi oder Amateur, die Kamera muss einem liegen ansonsten ist man eher frustriert.

Wir reden von bis zu 1.500€ und die muss nicht neu sein.
 
Seltsam, dass ihr das "Handschmeicheln" so in den Vordergrund stellt.
Die Bildergebnisse sind doch der Grund für das Fotografieren. Außerdem hat man die Kamera doch nicht die ganze Zeit in der Hand! Meistens trägt man sie doch mit sich herum bzw. schleppt sie herum.
Nicht wenn sie kein Handschmeichler ist. Dann nimmt man sie nicht mit, macht keine Fotos und hätte sich die Anschaffung auch schenken können.
 
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... ich weiß, ich stoße jetzt in ein Wespennest, dennoch möchte ich ein paar immer wieder getroffene Aussagen etwas, sagen wir, relativieren:

Die Sensorgröße hat nichts mit der Freistellung / Schärfentiefe zu tun. Das kommt nur aufs Objektiv an.

Das identische Objektiv, z.B. das Canon EF 50mm/1.8 an einer Vollformat-Kamera (Canon 5DIII) oder mit Adapter an einer APS-C (Fuji XH1) liefert identische Freistellung. Der Bildwinkel / Bildausschnitt ist anders. Das wars aber dann auch schon.

Auch die Aussage, dass VF bessere Freistellung liefern würde ist per so nicht korrekt ist. Es kommt halt aufs Objektiv an.

Ein EF 85mm/1.8 an einer 5DIII kommt von der Freistellung einem XF 56mm/1.2 an einer X-H1 gleich. (lassen wir mal die Ausprägung des Bokeh, Schärfe im Randbreich, chromatische Aberration u.dgl)
 
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Ein EF 85mm/1.8 an einer 5DIII kommt von der Freistellung einem XF 56mm/1.2 an einer X-H1 gleich. (lassen wir mal die Ausprägung des Bokeh, Schärfe im Randbreich, chromatische Aberration u.dgl)

Da liegt auch über eine Blende Unterschied dazwischen. Bei gleichem Bildausschnitt hat man beim Vollformat ca. eine Blende mehr Freistellung.
 
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Die Sensorgröße hat nichts mit der Freistellung / Schärfentiefe zu tun. Das kommt nur aufs Objektiv an.
Die Schärfentiefe ist letztendlich abhängig von der Blende, dem Abstand zum Objekt und der Brennweite. In dem Moment in dem ich das gleiche Bild mit einer APS-C statt einer Vollformat-Kamera erstellen will, muss ich wegen des veränderten Bildausschnitts den Abstand zum Objekt um das Crop-Faktor-Vielfache vergrößern so dass die Schärfentiefe sich ändert.
 
Du brauchst vor allem ein Tele, wenn Du aus der Ferne etwas nah ranholen willst.

Gerade mit Kindern ist eine kleine Kamera mit Klappdisplay aber oft ergiebiger, da kann man oft auch näher rein. mit einem Tele hast Du auch eine andere Bildwirkung.

Was Du auch nicht vergessen darfst. Digitale Fotografie benötigt oft auch EBV, d.h Du wirst die Bilder bearbeite.n müssen.

Ein iPhone 11 Pro hat u.a. ein eingebautes Tele mit optischem Zoom und mit Apps wie Halide kannst Du in RAW fotografieren und hast noch Reserven für eine Bearbeitung.

Meistens fühlen sich Einsteiger mit MFT (Olympus, Panasonic) wohl. Hier kriegt man auch für wenig Geld gute Objektive.
 
Die Schärfentiefe ist letztendlich abhängig von der Blende, dem Abstand zum Objekt und der Brennweite.
Genau.
In dem Moment in dem ich das gleiche Bild mit einer APS-C statt einer Vollformat-Kamera erstellen will, muss ich wegen des veränderten Bildausschnitts den Abstand zum Objekt um das Crop-Faktor-Vielfache vergrößern so dass die Schärfentiefe sich ändert.
Und die Schärfentiefe ändert sich in diesem Fall nur deswegen, weil du den Abstand zum Motiv vergrößerst, nicht weil sich magischerweise die Sensorgröße auf den Strahlengang des Lichtes im Objektiv auswirkt.

Der Strahlengang des Licht, das durch ein EF 85mm/1.8 geht, macht dies immer auf die exakt gleiche Weise, mit all den "Nebenwirkungen" wie z.B. der Schärfentiefe, vollkommen egal, ob dahinter ein kleiner oder großer Sensor das Licht auffängt.

Wenn man die von dir genannten Parametern (Blende, Abstand, Brennweite) gleich lässt, also bei identischem Objektiv und gleicher Blende und unverändertem Abstand lediglich die Kamera, die am Objektiv hängt austauscht, dann ist bis auf den Bildwinkel die Schärfentiefe bei VF und APS-C gleich. Das siehts du, indem du das VF-Bild um den Crop-Faktor cropst. (drum heißt er ja Crop-Faktor, nicht Schärfentiefe-Faktor ;) )
 
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... okay, spalten wir Haare. ;)

In dem Rechner wird unausgesprochen unterstellt, dass die Anzahl der Pixel auf dem VF-Sensor und dem APS-C-Sensor gleich ist.

Wäre die Größe des einzelnen Sensor-Elementes identisch (und natürlich auch deren anderen technischen Parameter ;)) dann hätte ein APS-C-Sensor halt crop-Faktor-Quadradt weniger Pixel als der VF-Sensor. Der Zerstreungskreis wäre dann aber auch hier bei identischem Objektiv identisch.

Ob nun ein Zerstreuungskreis / Pixel / sonstiges Detail durch Vergrößerung des Bildes beim Druck / Ansicht eher sichtbar wird, liegt halt auch nicht an "VF vs. APS-C" sondern eben an der Vergrößerung. Auch hier gilt das, was ich vidman2019 geantwortet habe. Cropt man das VF-Bild um den Crop-Faktor ist das Ergebnis gleich dem APS-C.
 
Letztlich sind dies "Techniker-Betrachtungen" :D

Tatsache ist doch, dass die Kameras der aktuellen und der "nicht-geschenkt" Kategorie zu exzellenten Fotos in der Lage sind. Die System- oder Spiegelreflexkameras sind in der Regel aber sowieso nie all-in-one-cameras und Zooms sind auch nicht immer die Lösung, ergo muss man schon vor der Anschaffung ein paar Überlegungen anstellen (welche Gewichtung legt man auf Portrait-, Landschafts-, Sport- oder Kinderfotografie etc.), danach schaut man sich um welche Objektive man möchte, oder ob sie im angebotenen Kit schon vorhanden sind.

Das High-End Fotografen auf Details achten die den "Normalo" nicht interessieren darf man auch unterstellen, oder wieso geben sich Millionen mit Smartphonefotos zufrieden. Zeig mir einer ein Smartphone (sogar mit "108 Megapixel" :rolleyes:), welches eben NICHT mittenbetont scharf stellt und die Randbereich verschwimmen lässt, dass schaffen selbst Mittelklasseobjektive an einer "richtigen" Kamera, egal ob Vollformat oder APS-C, um Längen besser!
 
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