Kann man zum Teamseminar gezwungen werden?

Meine Erfahrungen sind da sowohl positiv als auch negativ.

Aktuell finde ich solche "Events" supernervig.
Mein derzeitiger Vorgesetzter bucht komischerweise immer Hotels, die er ganz toll findet, und auch immer quasi "auf seinem Weg" liegen. So hat er es am zweiten Tage nie so wirklich eilig nach Hause zu kommen. Klar, er und die Kollegen sind ja dann 1-2 Stunden vorher schon daheim als die Kollegen, die nicht in der selben Ecke wohnen. Teambuildendes Verständnis hierfür hat man dann am Ende auch nicht. Ach, und kranke Mitarbeiter versucht man trotzdem zur Teilnahme zu drängen (der Kollege hat sich dann per Skype zugeschaltet. Lächerlich!).

Ebenso ist man quasi zwei Tage non stop mit Menschen zusammen, die nur um den Vorgesetzten herumschleimen und selbst bei einer Pause und dem Abendessen über die Arbeit herum philosophieren, damit sie intelligent wirken und sich im Nachgang dann eine kleine Gehaltserhöhung erhoffen. Ich bin da eher der direkte Typ und spreche unangenehme Themen direkt an - pfeife dann aber auch auf die evtl. Gehaltserhöhung.


Bei uns bekommt man zwar die Übernachtung sowie Essen/Trinken bezahlt, ist dann aber trotzdem froh sich Abends gegen 22h als erster der Teamkollegen "verziehen zu dürfen".
Insgesamt empfinde ich die zwei Tage als extrem anstrengend und brauche dann meist auch wieder ein paar Tage (incl. Wochenende!), um mich hiervon zu erholen.

Und teambuildende Spielchen fände ich da garnicht so schlecht - nein, wir philosophieren nur herum und nach dem Seminar verstauben die "Erkenntnisse" dann eh wieder in einem Schrank.


Mein ehemaliger Vorgesetzter hatte hier zwar auch immer ein volles Programm, war dann aber einfach Privat auf einer engeren Wellenlänge und blieb dann immer noch eine Nacht auf Privatkosten im Hotel, um mit dem Team dann privat noch einen netten Tag zu verbringen, incl. privat organisiertem Programm etc.
Würden mich mit diesem Vorgesetzten keine Zehn Pferde dazu bringen...

Deshalb: spannende Frage, wenn mein Arbeitgeber öfter mal auch über meine Freizeit bestimmen möchte.
 
Meinst du, das die an der Bar keinen Spaß haben?

Sagen wir mal so: Manche Menschen neigen dazu mit steigendem Alkoholpegel noch mehr die Sau raus zu lassen als nüchtern. Das kann dann für die Nicht-Sedierten sehr schnell unangenehm werden. Es gibt Menschen die ich an sich sehr schätze, aber wenn sie hackevoll sind möchte ich ihnen am liebsten durchgehend in die Fresse schlagen bis sie wieder nüchtern sind.

Und das ist der Grund warum ich auf Betriebsfesten meist relativ früh nach Hause gehe....
 
Dann sei konsequent und kündige am Montag.

Und mal ganz ehrlich, wie kann ein normales Team-Seminar einem der "Natur zuwider" sein?
Es geht darum, Menschen kennenzulernen und teamfähigkeit zu erlernen und zu schärfen. Übrigens, eine wichtige Fähigkeit.

Ich persönlich wäre der Letzte, der mit dem Strom schwimmt. Aber Teamfähigkeit finde ich wichtig. Und wenn ich ein massives Problem mit den Kollegen oder dem Job hätte, ja, dann würde ich kündigen, ganz klar.

Es gibt Menschen mit denen will man einfach nichts zu tun haben. Irgendwie muss man sein Geld verdienen, daher muss man bis zu einem gewissen Grad mit anderen Menschen klar kommen. Der Mindestanspruch an sozialer Interaktion sollte da liegen dass man produktiv zusammen arbeitet, und sich nicht gegenseitig an die Gurgel geht. Was man als AG nicht wollen sollte wäre dass die Leute gegeneinander arbeiten, und sich gegenseitig sabotieren.

Solange das nicht der Fall ist sehe ich Teambuilding-Seminare als etwas nicht obligatoisches. Schön wenn der AG solche Seminare anbietet, wenn jemand aber absolut keinen Bock dazu hat sollte man diesen auch nicht dazu zwingen.

Menschen sind halt verschieden, und manche Menschen mögen es eher ruhig um sich. Sie arbeiten am besten wenn man sie in Ruhe ihre Arbeit machen lässt und ihnen nicht unnötig auf den Sack geht.
 
Sagen wir mal so: Manche Menschen neigen dazu mit steigendem Alkoholpegel noch mehr die Sau raus zu lassen als nüchtern.
Mir tun Leute leid, die erst einen bestimmten Alkoholpegel brauchen, um mal locker zu werden. Ich kenne so manche Nachsitzung nach dem Sport, wo nur Apfelschorle getrunken wurde und wir trotzden der lauteste Tisch im ganzen Laden waren...
 
Mir tun Leute leid, die erst einen bestimmten Alkoholpegel brauchen, um mal locker zu werden. Ich kenne so manche Nachsitzung nach dem Sport, wo nur Apfelschorle getrunken wurde und wir trotzden der lauteste Tisch im ganzen Laden waren...

Naja, "locker werden" ist die eine Sache, die Sau rauslassen eine andere. Es gbt Leute mit denen kannst du im Alltag auch über kontroverse Dinge halbwegs gut diskutieren. Sobald sie aber einen gewissen Pegel erreicht haben werden sie rechthaberisch und aggressiv, brüllen lautstark durch die Hütte und drohen einem Prügel an.

Am nächsten Tag tut ihnen wieder alles wieder leid, aber nur bis zum nächsten Besäufnis.... Ja, mit solchen Kreaturen macht ein Teambuilding-Seminar richtig Spaß. :teeth:
 
Ja, hast ja recht. Deswegen vermeide ich halt Besäufnisse so gut es geht.
 
Das Seminar dürfte wohl abgelaufen sein, ob mit oder ohne TS.
 
Sorry, wenn ich mich da nach einiger Abwesenheit unqualifiziert reinhänge.

Auch wenn ich die längeren Beiträge nur überflogen habe, scheint mir als Resümée des Threads: Die meisten Arbeitgeber scheinen solche Tage oder Wochenenden irgendwie pflichtschuldig zu organisieren, ohne die geringste Idee zu haben, wie man so etwas wirklich als "Team building" auf die Beine stellen könnte. Sich einfach zusammenhocken außerhalb des Arbeitsplatzes und bei (Fr)Essen und Trinken/Saufen mal über was anderes zu quatschen als über den Job… dafür gibt's doch den Betriebsausflug. Oder das gemeinsame Saufen nach dem Dienst à la japonaise.
Die Idee, die vielleicht mal hinter "Team building" stand, war doch sicher anders, war der Versuch, eine Gruppe zusammenzuschweißen (sag ich mal, sicher übertrieben), die sich vertraut, die nicht nur per Dienst nach Vorschrift zusammenarbeitet (ob das immer sinnvoll ist, ob die Leute nicht durchaus eine gewisse Distanz verdienen bzw. selbst schauen dürfen, wem sie vertrauen, ist eine andere Frage, aber die Idee kam sicher aus den USA, da läuft vieles halt anders).
Davon scheint meist wenig übriggeblieben zu sein.

Die Einwände mancher Betroffener verstehe ich dennoch nur zum Teil. In so einem Betrieb muß es doch immer wenigstens eine Handvoll netter Leute geben, mit denen man da wirklich ein, zwei nette Tage verbringen kann. Na ja, bei einigen Beiträgen klang so was durch wie eine generelle Angst, mit anderen Menschen zusammengesperrt zu werden, da ist das natürlich ein Problem.

Was ich aber überhaupt nicht verstehen kann: Wie die TE auch nur im Traum erwarten konnte, hier in diesem Forum auf eine arbeitsrechtliche Frage nur eine rein arbeitsrechtliche Antwort zu bekommen! :)
Das Thema schreit doch nach ausufernden Diskussionen.
 
Das ist prinzipiell korrekt. Ich habe nur die persönliche Erfahrung gemacht, wer im Leben nicht geniessen kann, der lebt nicht. Und für mich gehört da ein gutes Bier, ein sehr guter Wein oder ein tolle Gin dazu.
Mal abgesehen vom Gin stimme ich dir da voll und ganz zu.
Ich mag halt nur nicht versuchen, anderen zu ihrem Glück zu verhelfen, vor allem nicht, wenn sie erwachsen sind, sich frei entschieden haben. Ich laß sie einfach in ihrem Elend, sie wollen's ja so.
Manchmal frag ich allerdings nach, nach den Gründen. Könnte ja sein, daß sie einfach bisher nur schlechtes Zeugs probiert haben. Oder noch Auto fahren müssen.
Aber wie in einem anderen Post schon geschrieben: es ist seltsam, wenn dir jemand eine andere Droge anbietet und du ablehnst, drängt dich keiner (höchstens ein Dealer), aber wenn du keinen Alkohol magst, stehst du oft unter gesellschaftlichem Druck.
Noch stärker als wenn du bei deiner Oma keinen Nachschlag haben willst nach dem übervollen Teller :)
 
Wir organisieren uns da selbst und gehen einmal im Jahr privat organisiert für vier Tage Skifahren und machen unsere interne Kart-Championship. Wer mit will kommt mit, wer nicht, halt nicht ;) Das hat nach meinem Dafürhalten definitiv mehr zum Teambuilding beigetragen als irgendwelche Seminare.
 
Wir organisieren uns auch selbst, ich versteh nicht warum sich Arbeitgeber da offenbar in der "Pflicht" sehen sich da einzumischen.
Meine Abteilung ist untereinander sowieso befreundet, mit anderen Kollegen geht man ab und an essen oder abends was trinken. Auf einen Firmenausflug / Team-Building etc. kann ich dankend verzichten. Ich muss nicht mit Leuten, mit denen ich Jahr und Tag nix am Hut habe irgendwelche Turnübungen im Schnee machen am Samstag Morgen. Die meisten Kollegen begrüßen sowas halt da sie sich einfach auf Firmenkosten besaufen wollen ... :rolleyes:

Als ich beim ersten Termin dabei war dachte ich ich seh nicht recht dass sie uns Zimmer mit nem Doppelbett gebucht haben. Ich mag meine Kollegen, aber ich muss echt nicht in nem Doppelbett mit einem kuscheln :D Meine Freizeit teile ich mir lieber selber ein. Ab Freitag Mittag ist eigentlich Dienstende - und dann machen sie diese Termine immer Freitag+Samstag. Da bin ich lieber bei Frau und Kind daheim. Noch dazu finden diese Events immer weiß Gott wo statt. Man gondelt da stundenlang mit dem Bus durch die Gegend für nix.

Kann den TO verstehen - ich mach mich da auch laufend unbeliebt wenn ich da ablehne. Bei uns sind das auch "Pflichtveranstaltungen" - und da schalt ich schon automatisch auf Stur :)
 
Als Vorbereitung auf den Event empfehle ich den Kinofilm "Stromberg"

Anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums geht die komplette Belegschaft der Capitol Versicherung AG auf Betriebsausflug in ein Landhotel. Als Stromberg erfährt, dass seine Filiale geschlossen werden soll und ein Wechsel in die Zentrale der einzige Ausweg zu sein scheint, versucht er sich auf der Feier, bei der alle wichtigen Entscheidungsträger anwesend sind, von seiner allerbesten Seite zu zeigen. Dumm nur, dass Ernie (Bjarne Mädel) genau das Gleiche vorhat. Es entbrennt ein erbittertes Duell um die Gunst des Vorstands...

Viel Spass! :)
 
Als Vorbereitung auf den Event empfehle ich den Kinofilm "Stromberg"

Anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums geht die komplette Belegschaft der Capitol Versicherung AG auf Betriebsausflug in ein Landhotel. Als Stromberg erfährt, dass seine Filiale geschlossen werden soll und ein Wechsel in die Zentrale der einzige Ausweg zu sein scheint, versucht er sich auf der Feier, bei der alle wichtigen Entscheidungsträger anwesend sind, von seiner allerbesten Seite zu zeigen. Dumm nur, dass Ernie (Bjarne Mädel) genau das Gleiche vorhat. Es entbrennt ein erbittertes Duell um die Gunst des Vorstands...

Viel Spass! :)


Der Papa weiss halt, wie es geht!
 
Da bin ich lieber bei Frau und Kind daheim.

Der Großteil meiner Kollegen eben nicht - die sitzen zu später Nachmittagszeit noch "im Kreis" und langweilen sich einen Ast ab, obwohl sie schon lange daheim sein könnten. Oder springen von Kollegen zu Kollegen und schwafeln einen weg, anstatt heim zu gehen.
Das sind dann komischerweise auch immer die Spezialisten bei solchen Events...
 
Der Thread ist ja mal köstlich...

Da hat einer keinen Bock auf ein Teamseminar über 2 Tage in der Pampa - wofür es haufenweise Gründe gibt (auch abgesehen davon das er allein in einer Aussenstelle arbeitet!) - und dann will ihn hier fast jeder unbedingt hinschicken und einer empfiehlt ihm sogar sich psychologische Hilfe zu suchen weil wohl was mit ihm nicht simmen kann mit so einer "Einstellung" :D:rolleyes:

... ich glaub nicht der TE ist es der Hilfe braucht :p
 
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