iTunes funk nach Hause

Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr.

Jeder Depp hängt seine persönlichen Urlaubsbilder online über .mac, flickr oder eigene Domains an die große Glocke oder schreibt sich in persönlichen Blogs die Seele vom Leib und kehrt sein Innerstes nach außen und keiner hat ein Problem damit.
Wenn aber eine Software - egal ob ungefragt oder nicht - den Interpreten eines Lieds, dass gerade am Computer dödelt an den Musicstore schickt, damit der mir als Kunden (für mich durchaus hin und wieder wertvolle) Tips gibt, was mir vielleicht sonst noch gefallen könnte, schreien alle "Foul". Als ob ich damit irgendetwas persönliches preisgeben würde. Und mit einem Mausklick hört's auf.

Geradezu lächerlich, diese Paranoia.
 
Hemi Orange schrieb:
Jeder Depp hängt seine persönlichen Urlaubsbilder online über .mac, flickr oder eigene Domains an die große Glocke oder schreibt sich in persönlichen Blogs die Seele vom Leib und kehrt sein Innerstes nach außen und keiner hat ein Problem damit.
Der macht das bewusst und freiwillig. Wer sich selbst zum Deppen machen will, darf das. Aber auch der entscheidet individuell, wieviel er preisgibt.
Hemi Orange schrieb:
Wenn aber eine Software - egal ob ungefragt oder nicht - den Interpreten eines Lieds, dass gerade am Computer dödelt an den Musicstore schickt, damit der mir als Kunden (für mich durchaus hin und wieder wertvolle) Tips gibt, was mir vielleicht sonst noch gefallen könnte, schreien alle "Foul". Als ob ich damit irgendetwas persönliches preisgeben würde. Und mit einem Mausklick hört's auf.

Geradezu lächerlich, diese Paranoia.
Das hat nix mit Paranoia zu tun. Kaum einer hier befürchtet, das Apple wirklich böse Sachen mit dem Kram macht (mit dem, was derzeit übertragen wird, ist ja auch nicht wirklich viel möglich). Aber Datenschutz fängt im kleinen an. Und gerade weil ein Missbrauch hier wohl eher unwahrscheinlich ist, hätte es für Apple überhaupt kein Problem dargestellt, das entsprechend zu kommunizieren und dem Anwender die Wahl zu überlassen, ob er diesen Service als wertvoll empfindet oder drauf pfeift (ich kann auf solche "Tips" problemlos verzichten, ich bekomm' schon genug "Verbraucherinformationen").

Und nur indem man auch bei sowas schon den Aufstand probt, kann man bei Entwicklern, die gern mal alles mögliche reinbasteln, ein Problembewusstsein schaffen.

Snoop
 
@snoop69: full acknowledge

was viele hier offenbar einfach nicht begreifen wollen:
es ist ein RIESEN Unterschied, ob etwas freiwillig und bewusst geschieht, oder ob es hintendurch per default untergejubelt wird! Und dabei ist es ebenso irrelevant wie aussagekräftig die ausgegebene Information ist. ICH entscheide, was ich wem für Daten zur Verfügung stelle und was/wem nicht.

übrigens; kürzlich dank Little Snitch beim Adressbuch entdeckt: ändere ich eine Adresse, welche eine @mac.com Emailadresse beinhaltet, will sich Adressbuch mit mac.com verbinden.
Hallo, warum, wieso, was wird übertragen? keine Ahnung. Wurde ich gefragt? Nein. Lässt es sich irgendwo aussschalten? offenbar nicht :(

Ich mag es nicht, wenn sowas ohne mein Wissen und mein Einverständnis erfolgt, Punkt! Auch wenn es noch so harmlos ist, es ist MEIN Computer, und ICH entscheide was er darf und was nicht!

Mein Vertrauen in Apple ist damit auf jeden Fall nicht grösser geworden, und das war mal recht hoch...
 
Wir sind da in einem Elfenbeinturm, in diesem unserem Lande, fuerchte ich.

Da wird Problembewusstsein, dass in anderen Laendern gefordert waere aber eher abnimmt als zunimmt, bei uns kaum weiter helfen.
 
Ich denke es ist al Service gemeint, ich mags trotzdem nicht :motz
 
guten tag
ja ich hab das aktuelle update von iTunes installiert, und ja ich hab den ministore offen.
ich find das ist super praktisch.
ich höre zB gerade "Gling Glo" von björk und da zeigt mir der ministore das es ein neues album gib.natürlich angehört und gleich gekauft.
ich find das super kundenfreundlich und meinet wegen sollen die meine musiksammlung mit den daten im store vergleichen, das stört mich nicht.
hab ca 2GB musik auf meiner platte die von netlables wie zb."mixomat" oder "1 bit wonder" gesaugt sind,da kommt bei mir keine fehlermeldung sondern nur der hinweis "keine übereinstimmung".
die restliche musik besteht ausmeiner cd sammlung,meiner eigenen musik und gekaufte musik aus dem store
ich will hier keinen kritisieren oder zu nahe treten aber ich finde den ministore toll und werde ihn weiter nutzen da ich weis das ich nicht meinen lebenslauf oder meine aktuellen kontostände an apple sende sondern nur meine ip und den titel der gerade läuft.
das mit dem sony-bug ist noch eine etwas andere geschichte da der unsichtbar war,tief ins system eingegriffen hat und nicht one weiteres abschaltbar war...der vergleich hinkt also...
 
potemkin75 schrieb:
ich will hier keinen kritisieren oder zu nahe treten aber ich finde den ministore toll und werde ihn weiter nutzen da ich weis das ich nicht meinen lebenslauf oder meine aktuellen kontostände an apple sende sondern nur meine ip und den titel der gerade läuft.
noch mal für alle: mir ist der mini store sch**** egal und wie du ihn toll findest ist das völlig ok, nur will ich vorher gefragt (oder zumindest informiert) werden ob ich will dass Daten von mir an Apple übertragen werden, un wenn ich es nicht will (und ICH will es nicht) dann will ich es abstellen können
 
@potemkin75:
sorry, aber auch Du scheinst den Grundgedanken der Kritik nicht begriffen zu haben. Es gibt bestimmt eine Ganze Menge Leute, die das ok und toll finden, von zugeschnittener Werbung berieselt zu werden (ich gehöre nicht dazu), dagegen gibts auch nichts einzuwenden, wenn es FREIWILLIG und nach Einholen einer Erlaubnis geschieht.

Das Problem hier ist, dass ich es ausschalten muss, wenn es mir nicht passt, anstatt es einschalten zu können, wenn ich es will. Kleiner, aber feiner Unterschied!

Eigendlich gehts bei der ganzen Problematik auch gar nicht um iTunes, das war nur der Anstoss, der das Thema mal wieder hoch gebracht hat. Es geht darum, dass ICH Herr über meine Hardware sein will und somit zumindest gefragt werden will, bevor etwas ohne mein Wissen geschieht. Das ist eine recht prinzipielle Sache und betrifft jede Hard-/Software.
 
minilux schrieb:
un wenn ich es nicht will (und ICH will es nicht) dann will ich es abstellen können
nein eben nicht! Das kannst Du ja.
Ich will es anstellen können, wenn ich es will, und nicht abstellen müssen, wenn ich es nicht will!
Das ist NICHT dasselbe!!!
 
Der Witz bei der Datensammelei kommt erst, wenn du mal Probleme dadurch bekommst, dann ist es aber zu spät und auch nicht mehr nachvollziehbar wodurch es am Ende lag, weil du einfach überall irgendwo mit irgendwas vermerkt bist.

Datenschützer sind keine armen Spinner, auch wenn das viele vielleicht denken.
 
madu schrieb:
nein eben nicht! Das kannst Du ja.
Ich will es anstellen können, wenn ich es will, und nicht abstellen müssen, wenn ich es nicht will!
Das ist NICHT dasselbe!!!
das weiss ich schon - hab ich ja weiter oben selber geschrieben, und auch schon an Apple gemailt :) - habs nur verdreht (man soll halt nicht immer mehrere Sachen gleichzeitig machen)
 
die barcodes und ec karten informieren über unser konsumferhalten.
routenplaner im netz speichern unsere routenabfragen, wer von wo wann wohin.
meine position kann übers handy festgestellt werden.
unser kommunikation wird vom BND überwacht (sms, email, gespräche...).
kameras zeichen uns an jeder 2. ecke auf...
itunes tel nach hause wofür auch immer
usw...
usw...
ich kann dagegen nicht viel machen aber ich muss es noch lange nicht ok finden oder?
sicher hat es auch seine guten seiten aber all zu oft werden die informationen misbraucht, siehe kamera überwachung.
wo ein polizist nicht den marktplatz sondern in die umliegenden fenster gezoomt hat um sich die mädels beim umziehen anzuschauen! leider wurde es aufgezeichnet...
ich will nicht tiefer gehen, aber ihr glaubt nicht was mit euren daten alles angestellt werden kann! die schöne heile welt ist nicht mehr das was sie war...wie blaueugig manche sind kann ich nicht fassen... schaut euch nur mal die aktuellen nachrichten an!!! so was ist beim BND normal und es sollte auch jeder wissen das sowas gängige praktiken sind! jetzt ist die empöhrung natürlich groß, es werden einpaar "scheinköpfe" rollen und weiter gemacht....

ou etwas ot eigentlich wollte ich nur sagen das ich das ganz und garnicht ok finde, ich will immer noch bestimmen wie ich meine daten handhabe ob hompage oder itunes....ein kleine abfrage beim 1. start würde reichen (dürfen wir sie über aktuelle medien informieren? dazu werden alle itunes daten ausgelesen und an apple übertragen! [ja] [nein]?) das ist keine großer aufwand aber der entverbraucher ist informiert.
 
Ich bin auch der Meinung, dass es gilt, Datenmissbrauch einen Riegel vorzuschieben.

Aber man sollte da auch differenzieren können. Ob ich nun wie sonst auf den grauen Pfeil drücke, oder iTunes das automatisch macht ist mir völlig wurscht. Ich kann da keinen Datenmissbrauch erkennen.

Apple hätte das jedoch transparenter handhaben können …
 
Ich hab gestern noch ne Mail an Apple gesandt und meine Missbilligung zum Ausdruck gebracht, Datenmisbrauch sehe auch gegeben, gefragt worden bin ich nicht und man sollte den frühzeitig einen Riegel vorschieben, denn wer weiß wie leise sie sonst ermutgt von dem ersten Schritt anderen Missbrauch anfangen.
PS. Sonys Rootkit hat Geschwister bekommen und falls ihr es noch nicht gelesen habt auch bei NortonSystemWorks, jener OSX Zerhacke, allerdings wohl nur für den PC wird auch ungefragt ein RootKit mitinstalliert.
PS. vielleich hat der Intel im MBP und iMac ja auch schon den DRM Schutz, vielleicht noch nicht aktiv, aber mit einem kleinen Update der Firmware um die Stabilität Ihres System zu festigen wird der dann still und heimlich aktiviert.
 
Lynhirr schrieb:
Ich bin auch der Meinung, dass es gilt, Datenmissbrauch einen Riegel vorzuschieben.

Aber man sollte da auch differenzieren können. Ob ich nun wie sonst auf den grauen Pfeil drücke, oder iTunes das automatisch macht ist mir völlig wurscht. Ich kann da keinen Datenmissbrauch erkennen.

Apple hätte das jedoch transparenter handhaben können …


so sehe ich das auch...
 
patrickk schrieb:
Hallo,

....
In Blogs wird zudem berichtet, dass die Übertragung der Bandinformation sofort unterbleibt, wenn man das Mini-Storefenster abschaltet (über einen Button unten rechts). Dies hätte auch eine Analyse des Netzwerktraffics beweisen. Nach der Installation der neuen iTunes-Version ist das Mini-Storefenster jedoch standardmäßig eingeschaltet.

Das ist genau das was Apple sagt....
http://docs.info.apple.com/article.html?artnum=303066

Ministore schliessen und schon ist die Welt wieder in Ordnung.
 
Paragraph 202a (Datenspionage) des deutschen Strafgesetzbuches.

Dieser Paragraph besagt:
(1) Wer unbefugt Daten, die nicht für ihn bestimmt und die gegen unberechtigten Zugang besonders gesichert sind, sich oder einem anderen verschafft, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Daten im Sinne des Absatzes 1 sind nur solche, die elektronisch, magnetisch oder sonst nicht unmittelbar wahrnehmbar gespeichert sind oder übermittelt werden.

Wurdet ihr direkt gefragt oder standen in den Lizenzbestimmungen deutliche, verständliche Hinweise darauf, dass euere Daten übertragen werden?
Wenn nicht, ist der Straftatbestand schon fast erfüllt.

Streitpunkt wäre höchstens noch das "besonders gesichert". Ich muss mich als User per Passwort einloggen. Ist das "besonders gesichert"?

Grübelgruß, Gerhard
 
wie schon erwähnt, hier ein weiteres Beispiel:

madu schrieb:
kürzlich dank Little Snitch beim Adressbuch entdeckt: ändere ich eine Adresse, welche eine @mac.com Emailadresse beinhaltet, will sich Adressbuch mit mac.com verbinden.
Hallo, warum, wieso, was wird übertragen? keine Ahnung. Wurde ich gefragt? Nein. Lässt es sich irgendwo aussschalten? offenbar nicht :(
mit dem Unterschied, dass ich nirgends Infos dazu finde und das auch nirgends ausschalten kann...

wird bestimmt nix schlimmes sein, ja ja schon klar :rolleyes:
trotzdem; nicht nett und nicht vertrauensbildend
heimlich, undokumentiert, ohne mein Wissen und ohne Zustimmung wird irgendwas übertragen...

Ich mag das nicht!!!

..und im Gegenteil zum iTunes-Ding weiss ich hier nicht WAS übertragen wird, und dass es sich nur mit Fremdtools wie LittleSnitch unterbinden lässt ist schlicht 'ne Frechheit!

Drum: Wehret den Anfängen !
 
Irgendwann fing es mit etwas Kleinem an: EC-Karte oder so. Dann hieß es: "Na und? Was sollen die mit den Daten? Ist mir doch egal"

Dann waren es plötzlich ganz viele Kleinigkeiten (was einem Großen gleichkommt). Dann hieß es: "Um dem zu entgehen musst du schon Totelverweigerer sein und dein Geld untern dem Kopfkissen aufbewahren" (So weit ist es nämlich schon)

Nun haben wir den Salat. Manche sehen immer nur isoliert die vielen Kleinigkeiten (und Nützlichkeiten) und scheinen keine Ahnung über deren Vernetzungs- oder Missbrauchsmöglichkeiten zu haben, andere stecken vor lauter Bequemlichkeit den Kopf in den Sand, noch andere bezeichnen die Kritiker als paranoiabehaftet.

Die Freiheit der 60iger-Jahre und davor, frei und unbemerkt zu leben, sind auch deshalb vorbei weil wir in Salamimanier eingewickelt wurden - die Zeiten der Nutznießer muss nicht kommen, kann aber. In einem Rechtsstaat zu leben bedeutet erstens nicht dass sich jeder an das Recht hält, zweitens muss dieser selbst nicht zwangsläufig ewig existieren. Irgendwelche Datensätze (da tausendfach kopiert) werden jedoch überleben.

Das Fiese ist doch der Versuch unbemerkt in Privatsphären rumzuschnüffeln. Apple war immerhin so doof, durch das offensichtliche Nutzerabhängige Feedback in Form von Kauf!vorschlägen den Nutzer mit der Nase drauf zu stoßen. "Ich will gar nicht wissen" welche Proggies nach Hause funken ... Little Snitch ich brauche dich!
 
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