Mach das mal einem Kind klar, dass von seinen Mitschuelern als Neger, Schlitzauge oder sonstwie bezeichnet wird. Wenn du auch nur im Geringsten ahntest, was das einer kleinen Seele antun kann, i.e. unterschieden und damit ausgeschlossen zu werden, wuerdest du hier nicht leichtfertig Unsinn absondern!
Es gibt immer mehr Schulen, da zeigt sich doch, dass dieses Rassismus-Problem von
allen Seiten getragen und gelebt wird. Vor allem zeigt sich, dass 'Rassismus' nur ein Mittel ist, um Macht auszuüben und Selbstdefinition zu betreiben. Migranten-dominierte Schulen haben da eben dann ihre 'Krautfresser'...
Gehst Du demnächst auf diese Schulen und bringst den vermeintlich türkischstämmigen Jugendlichen bei, sich weniger abschätzig über ihre deutschen KlassenkameradInnen zu äußern?
Zu feige da mal direkt nachzufragen. gell?
Ich musste in Diskussionen mit schwarzafrikanischen KollegInnen in Johannesburg anerkennen, dass die sprachliche Rassismusfrage genau so willkürlich entschieden werden kann – eben was rassistisch sei – wie sonst wo. Meine 'schwarzen' KollegInnen konnten z.B. außerordentlich verschnupft reagieren, wenn sie sich diskriminiert fühlten bzw. sich fühlen
wollten. Zugleich aber fühlten sie sich überhaupt nicht verschnupft, wenn sie den Spieß umdrehten und z.B. untereinander 'den Weißen' oder die 'weiße Kultur' zerpflückten. Abends an der Bar wurde auch herablassend über 'die weiße Frau' gesprochen, die zu vögeln und zu missbrauchen ein Genuss sei; besonders übrigens in 'weißer Umgebung', um 'den weißen Männern' die selbst attestierte sexuelle Überlegenheit vorzuführen. Rassistisch? Oder doch nur alltägliche Barbarei von Idioten? In diesem Fall von 'schwarzen Idioten'. Oder schwarze Rassisten?
Etwas differenzierter denkende KollegInnen mussten indes eingestehen, dass sich die eigene Entrüstung bzgl. alltäglicher Sprachgepflogenheiten geradezu verselbständigt hat. Sie ist vielfach sogar zu einer Art pervertierter Selbstdefinition geworden – eine Form zweckgebundener Selbst-Diffamierung zur Herabsetzung des jeweils aber rassisch Anderen. Meistens bedeutet dies dann, dass der 'Farbige' sich per se herabgesetzt fühlt, weil er auch gar nichts anderes will bzw. das potentielle Herabgesetztsein nach Belieben instrumentalisiert, um darüber sein Gegenüber zu diffamieren.
Rassismus hat letztlich aber nichts mit sprachlichen Beschreibung äußerlicher oder kultureller Züge zu tun,
kann es aber bei entsprechendem
Kontext und
soll es auch, wenn man jemanden beleidigen
will oder man sich
selber beleidigt fühlen will. Dies betrifft aber weiße, gelbe, rote, grüne, blaue, schwarze Menschen gleichermaßen. Gleichwohl kann man sich darauf ausruhen, Sprache auf den Kopf zu stellen und zu ächten. Heute ist das vor allem bei der Generation 40+ und weiblich bzw. weiblich sozialisiert sehr beliebt. Es ist eine nutzbringender Anbiederung
ohne Gesinnungswandel, eine Gleichmacherei bei gleichzeitig rassistischer Determinierung. Nur vordergründig ist dies reflektiert. Tatsächlich bleibt die rassistische Haltung bestehen und wird sogar instrumentalisiert. Von allen Beteiligten. Eines sollte man sich ohnedies abschminken: Rassismus ist kein 'weißes' Problem. Rassismus ist vielmehr allgegenwärtig und bei allen Ethnien zu erleben. Besonders unsere schwarzen Freunde nutzen das mittlerweile gerne. Wie auch jene, die den 'Kontext-Aspekt' nicht verstehen und sich darüber anbiedern.
Ein schwarzamerikanischer Kollege spricht in diesem Zusammenhang gerne von der Entkopplung der Realitäten. Einerseits lässt sich nämlich feststellen: ja, es gibt Rassismus! Dieser ist schwerwiegend und hat die Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen zur Folge. Andererseits stellt er fest: 'Sprache' ist nicht das Problem! Aus seiner Sicht ist es eher eine Frage der gegenseitigen Achtung, die auch die Unterschiede nicht nivellieren will, sondern damit umgehen lernt. Aber diesbezüglich, so sagt er gerne, sieht er 'schwarz' – vor allem bei seinen ethnischen Brüdern und Schwestern...
Schockiert war er aber, als er in Kreuzberg eine Schule besucht hat. Nämlich angesichts türkischstämmiger Jugendlicher, die einen Pseudo-Rassismus ausleben, der sich in West-Europa immer mehr ausbreitet und künstlich kulturelle Unterschiede proklamiert, die es aber gar nicht gibt (also anders als in den USA bzgl. Latinos, Afroamerikanern usw.). Aber das ist ein anderes Thema...