Da habt Ihr ja schon eine Menge wichtiger Tipps bekommen. Einen füge ich noch dazu: Bevor Ihr Eure Kosten steuern könnt, müst Ihr sie messen können. Klingt trivial, ist aber ein ganz wichtige Basis, wenn Ihr wirklich sparen wollt.
Ich empfehle, für einen Zeitraum, z.B. einen Monat (oder auch drei) konsequent ein Haushaltsbuch zu führen. Wenn Euch nur Lebensmittel oder allgemeine Verbrauchsgüter interessieren, beschränkt Ihr Euch darauf, aber man kann auch den Schritt weiter gehen, tatsächlich alle Ausgaben aufzunehmen. Am Ende hilft eine Excel-Tabelle, und dann könnt Ihr sehen, wieviel Ihr wirklich für Essen ausgebt, wie viel für Fleisch, für Getränke, für Süßigkeiten, für Essengehen(!) und so weiter. (Ich persönlich würde alle Kosten aufs Jahr hochrechnen, weil es dann die bessere Vergleichbarkeit zu anderen Kosten gibt, die nur unregelmäßig bzw. seltener anfallen.)
Dann sieht man auch, wo sich die Kostentreiber verstecken. Als ich z.B. Single war, bin ich gern zwei-/dreimal die Woche essen gegangen oder Cocktails trinken. Dann brauche ich nicht zu überleben, ob ich mir die Bio-Tomaten leisten kann. Denn wenn ich sparen will, sollte ich mich zunächst auf die Kategorien konzentrieren, die auch einen nennenswerten Teil zu den Gesamtausgaben beitragen. Und dann kann man überlegen, wo man das gleiche Ergebnis für weniger Geld erzielen könnte -- beispielsweise durch gezielten Einkauf von Sonderangeboten oder Großpackungen oder duch selbst backen -- und wo man sich mit weniger Menge oder weniger Qualität bzw. Komfort zufrieden geben kann (bzw. mag). Also vielleicht das Basismüsli im Kilo statt der Schoko-Multifrucht-Frühstückscerialie in der 100g-Packung. Oder Bröt statt Brötchen. Nur noch einmal die Woche Fleisch, aber dafür gutes. Leitungswasser trinken statt BonAqua. Schokolade nur noch einmal im Monat in einer bestimmten Menge kaufen... das kann dann jeder selbst entscheiden.
Was bei uns eine Menge Geld spart: Wir haben unseren Kindern früh beigebracht, dass es gegen den Durst Wasser zu trinken gibt. (Das machen wir genauso, und zwar nicht aus Kostengründen.) Säfte gibt es auch, aber eben als Extra nur manchmal, weil es gut schmeckt. Tee käme noch in Frage, aber da stehen sie nicht so drauf. Limonade ist absolut die Ausnahme. Da sie aber Wasser lieber mit (wenig) Kohlensäure trinken als ganz ohne, habe ich jahrelang Mineralwasserkisten geschleppt. Als der Getränkemarkt um die Ecke geschlossen hat, haben wir uns einen Wassersprudler zugelegt. Da haben wir uns für eines der teuersten Modelle entschieden, aber auch das hat sich nach ca. einem Jahr amortiesiert. Ich habe die Zahlen nicht mehr im Kopf, aber weil wir unseren Verbrauch ungefähr kannten, konnten wir das vorher durchrechnen.
Und wenn man sich dann Maßnahmen überlegt hat und die umsetzt, müsste man konsequenterweise einige Zeit später nochmal "messen", also wieder eine Weile Haushaltsbuch führen. Dann erst sieht man, was es wirklich bringt. (Meine Güte, ich bin echt zu viel mit Controllern zusammen...)
Ein weiter Vorteil ist, dass man die Kosten mit den gesamten Einnahmen (also hier: dem Jahreseinkommen) vergleichen kann. Zwar kann man an den Ausgaben für Lebensmittel am leichtesten drehen, aber oft sind das gar nicht die teuren Sachen. Wenn man beispielsweise auf den Zweitwagen verzichten kann, spart man so viel, da kommt man bei Lebensmitteln nie hinterher. Oder auf das neue iPad. Oder was auch immer.