The Ronald
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Kein Widerspruch. Ich wollte nur sagen, dass andere Datensammelei, deren Zweck nicht sofort ersichtlich ist, nicht weniger gefährlich ist. Wer in einem Smart Home lebt, überall mit Smartphone herumläuft, digital bezahlt, Netflix guckt usw., der hat eigentlich kaum noch Lebensbereiche, wo Digitalunternehmen ihm nicht "über die Schulter schauen". Harmlos finde ich das jedenfalls nicht.Zum einen das und zum anderen ist so etwas bei Geld ziemlich effektiv bzw. einschneidend.
Wenn Du z.B. jemanden blockieren möchtest, ist es sehr wirksam, ihm einfach den Geldhahn zuzudrehen. In einer bargeldlosen Welt ist das eine Frage von ein paar Handgriffen und Du kannst Dir nicht mal mehr einen Kaugummi kaufen. Wenn man das dann noch mit einem Gesetz kombiniert, dass es unter Strafe stellt, für so eine Person zu bezahlen, sitzt der Betreffende in wenigen Stunden auf dem Trockenen.
Zweitens sticht mir gerade eine weitere Sichtweise ins Auge, die weit verbreitet ist: Unternehmen werden weniger kritisch gesehen als der Staat. Es stimmt zwar, dass Innenminister gerne mal vorpreschen, wenn es um "Sicherheit" geht, und dann kommen sie auch immer wieder mit dem blöden "Nichts zu verbergen"-Argument. Ich finde es aber nicht weniger bedenklich, wenn zum Beispiel Cloud-Anbieter die Inhalte ihrer Kunden scannen. In einer der letzten c't-Ausgaben war über einen MS365-Fall zu lesen, wo ein Kunde nicht mehr an seine Daten kam, und das kann ja auch schnell bedrohlich werden (wenn man kein Backup hat - wozu dann aber eine Cloud?). Der Kunde hatte wohl Bilder von einem Strandurlaub in der Cloud abgelegt, auf denen auch seine kleine Nichte zu sehen war. Microsoft witterte Kinderporno, sperrte das Konto und ließ sich auf keine Diskussionen ein.