Gravis nur noch bargeldlos

Zum einen das und zum anderen ist so etwas bei Geld ziemlich effektiv bzw. einschneidend.
Wenn Du z.B. jemanden blockieren möchtest, ist es sehr wirksam, ihm einfach den Geldhahn zuzudrehen. In einer bargeldlosen Welt ist das eine Frage von ein paar Handgriffen und Du kannst Dir nicht mal mehr einen Kaugummi kaufen. Wenn man das dann noch mit einem Gesetz kombiniert, dass es unter Strafe stellt, für so eine Person zu bezahlen, sitzt der Betreffende in wenigen Stunden auf dem Trockenen.
Kein Widerspruch. Ich wollte nur sagen, dass andere Datensammelei, deren Zweck nicht sofort ersichtlich ist, nicht weniger gefährlich ist. Wer in einem Smart Home lebt, überall mit Smartphone herumläuft, digital bezahlt, Netflix guckt usw., der hat eigentlich kaum noch Lebensbereiche, wo Digitalunternehmen ihm nicht "über die Schulter schauen". Harmlos finde ich das jedenfalls nicht.

Zweitens sticht mir gerade eine weitere Sichtweise ins Auge, die weit verbreitet ist: Unternehmen werden weniger kritisch gesehen als der Staat. Es stimmt zwar, dass Innenminister gerne mal vorpreschen, wenn es um "Sicherheit" geht, und dann kommen sie auch immer wieder mit dem blöden "Nichts zu verbergen"-Argument. Ich finde es aber nicht weniger bedenklich, wenn zum Beispiel Cloud-Anbieter die Inhalte ihrer Kunden scannen. In einer der letzten c't-Ausgaben war über einen MS365-Fall zu lesen, wo ein Kunde nicht mehr an seine Daten kam, und das kann ja auch schnell bedrohlich werden (wenn man kein Backup hat - wozu dann aber eine Cloud?). Der Kunde hatte wohl Bilder von einem Strandurlaub in der Cloud abgelegt, auf denen auch seine kleine Nichte zu sehen war. Microsoft witterte Kinderporno, sperrte das Konto und ließ sich auf keine Diskussionen ein.
 
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Das ist mir noch *nie* passiert.
Und das letzte Mal, dass ich in einem Restaurant nicht mit einer Kreditkarte bezahlen konnte, war 1997 mit Geschäftskunden
im Hunsrück. Dem Gastwirt war es peinlich, und ich kratzte die Summe für 4 Personen aus meiner Geldbörse zusammen.
Ich habe nicht davon gesprochen, dass ich nicht mit der Kreditkarte bezahlen konnte, sondern das der Betrag nicht mit einem Trinkgeld aufgerundet werden konnte (richtig lesen hilft!).
Zuletzt vor einem Monat an einer Glühweinbude in Hamburg, davor im Herbst in einem Restaurant in Magdeburg. Mir ist das aber auch egal, nur wird die persöhnliche Erfahrung hier im Forum von einigen Schreibern immer als grundsätzlich geltendes Fakt dargestellt und das Nervt.
 
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Hmm, wenn ich mit Kollegen den Arbeitsfrust wegspülen gehe, konnte ich den Kellnern bisher immer ein Trinkgeld draufschlagen, der Betrag wurde von denen dann wohl manuell korrigiert. Mag woanders aber äh… anders sein.
 
Komisch, es ist mir schon in diversen Restaurants passiert, dass kein Trinkgeld über die Karte gezahlt werden konnte. Egal ob Stadt oder Land.:unsure:
Kenne ich auch so. Zitat der Bedienung: "wenn das Trinkgeld auf der Rechnung erscheint müssen wir es versteuern und dann bringt es nichts." Tja was soll man dazu sagen als "Dann halb eben nicht".
 
Dafür gibt es zweit- und drittkonten. Auch Paypal Guthaben ist davon nicht betroffen. Ich würde außerdem wegen dieser theoretischen und abstrakten Gefahren nicht mein Verhalten ändern.
Auch wenns schon älter ist:

Wir haben dieses "theoretisch abstrakte" Problem erlebt.
Dummerweise wurden gleich alle Konten gesperrt, selbst das meiner Frau was auf ihren Namen läuft. Wegen einem lächerlichen Betrag, für den jedes unserer Konten damals die mehr als 10fache Deckung hatte. Es war also bei weitem Genug Geld auf allem Konten, trotzdem hat die Bank dieses einfach gesperrt.

Das ganze ist irgendwann um den 15.12. passiert(weiss nicht mehr ganz genau).
Aufgedröselt hat es sich dann Mitte Januar.
Es ist einfach Mist, wenn man plötzlich nicht mehr einkaufen kann, die Miete nich bezahlt wird, Strom etc offen bleiben usw.
Was noch fehlte war eine Gehaltspfändung.
Weihnachten war auch echt kacke.

Seit dem ist immer irgendwo noch etwas Bargeld gebunkert.
 
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Keine/r beschäftigt schwarz eine Reinemachfrau/mann, natürlich hat keiner (heimliche) Mätressen/Gespielinnen, mit denen er ins teure, schicke Restaurant geht und anschließend zum Schäferstündchen ins Hotel, wobei keiner von Euch Aufrechten dem Rezeptionist keine 6,-€ für drei Gummis aushändigen muss … nein! nichts dergleichen! Der Macuser-Florist hat nichts zu verbergen, ist so transparent wie die Suppe im Altersheim. Lauter ehrliche Häute hier!
Ich bin zwar kein Blumenverkäufer, aber nein, nichts dergleichen. Ehrlicher Mensch. Und ich glaube sogar, da gibt's noch mehr von. ;-)
 
Dummerweise wurden gleich alle Konten gesperrt
Alles bei einer Bank, wenn ich das richtig interpretiere? Anstelle von gebunkertem Bargeld hab ich einfach noch Konten bei anderen Banken, davon eine im EU-Ausland. Es reicht ja schon wenn eine Bank wegen technischen Gebrechens gerade im ungünstigsten Moment einen Bezahlvorgang ablehnt, zB wo ich im Urlaub in Thailand auf einmal die Kreditkarte nicht mehr nutzen konnte wie ich im Hotel ankam. Fehlerursache lag bei der Bank, aber ohne Kreditkarte einer Zweitbank hätte ich in diesem Moment keinen Cent irgendwo rausbekommen für die Übernachtung. (Ob die Kreditkarten-Reiseversicherung da geholfen hätte, ist auch fraglich, da das gesamte Konto plus Kreditkarte gesperrt war und ich das erst nach meiner Rückkehr aus dem Urlaub überhaupt auflösen konnte. Die Bank hatte intern bei irgendeiner Prüfung in meiner Kontonummer einen Zahlendreher drin auf einem Blatt Papier, und hat es dadurch geschafft irgendeine Buchung ins Leere laufen zu lassen... von dieser Bank hatte ich mich kurz darauf verabschiedet.)
 
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Kenne ich auch so. Zitat der Bedienung: "wenn das Trinkgeld auf der Rechnung erscheint müssen wir es versteuern und dann bringt es nichts." Tja was soll man dazu sagen als "Dann halb eben nicht".
Gibt es da nicht sowieso eine Schätzung seitens des Finanzamtes, wieviel Trinkgeld vermutet wird - und was dann versteuert wird? Ich bilde mir ein, da mal was gelesen zu haben. Was ich übrigens doof finde, ich gebe Trinkgeld an nette Menschen und nicht ans Finanzamt (obwohl ich erstaunlicherweise bisher auch fast nur mit netten Menschen zu tun hatte).
 
Gibt es da nicht sowieso eine Schätzung seitens des Finanzamtes, wieviel Trinkgeld vermutet wird - und was dann versteuert wird?
Kommt drauf an.
Angestellte, denen die Gäste direkt ein Trinkgeld in die Hand geben, müssen es nicht versteuern.
Gibt es einen grosse Trinkgeldkasse und das Geld wird dann verteilt, muss es der Angestellte versteuern.
Bist du Unternehmer, also gehört dir die Kneipe und du bekommst Trinkgeld, sind das zu versteuernde Einnahmen.
Weisst du die nicht korrekt in der Steuererklärung aus, wird geschätzt.

Spannend ist Trinkgeld, wenn es per Karze bezahlt wird und der Angestellte Kellner es nicht direkt bekommt.

Bin aber weder Jurist noch Steuerberater. Deswegen ist das alles IMHO
 
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Seit dem ist immer irgendwo noch etwas Bargeld gebunkert.
Da gab’s mal vor längerem in einem amerikanischen Krimi den Satz eines Wirtschaftsbosses, Bankers oder Anwalts: „Ja, ich habe auch immer ein paar hundertausend Dollar in bar im Haus, falls ich mal verschwinden muß.“

Wir sorgen uns um Anonymität im Internet, fürchten Fotos von uns, selbst Autokennzeichen müssen vertuscht werden - aber unsere Zahlungsvorgänge dürfen problemlos nachverfolgt werden? Aber das Steuergeheimnis ist gleichzeitig eines der höchsten Güter? Schweden ist da konsequenter - man zahlt schon lange fast alles mit Kreditkarte, aber man kann auch die Steuererklärungen aller Schweden online einsehen - bei uns undenkbar, da würde ja vielleicht manche Hinterziehung auffliegen.
Sind da nicht die Gewichte verrutscht?

Allerdings sollte man darauf achten, wo man seine heimischen Bargeldreserven bunkert - das in den USA beliebte Versteck unter den Fußbodendielen ist bei uns ja in den meisten Häusern nicht möglich.
Keinesfalls sollte man es einem unbenutzten Ofen in einem Ferienhaus oder einer Gartenhütte verstecken, jedenfalls nicht wenn man dieses dann mal einem verfrorenen Freund als Schlafplatz überlässt. Gab da mal einen Fall, da war dann ein mittlerer fünfstelliger Betrag im Wortsinn verheizt worden (der Freund wurde meines Wissens nicht haftbar gemacht).

Ich empfehle für den Blackout-Fall, vor allem kleine Scheine und auch Münzen bereit zu halten. Man wird dann ganz sicher schnell auf Leute stoßen, die dummerweise nie auf einen Hundert-Euro-Schein herausgeben können, egal worum es geht...
 
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Sind da nicht die Gewichte verrutscht?
Schweden? Waren das nicht die Buhmänner (und frauen) Europas während der Corona-Pandemie für ihren Weg.

Ich frage mich wo der ständige Spott oder die Nummer auch mit der vermeintlichen Steuer immer herkommt. Wenn mir bei jedem Schein, den man selbtsverständlich mal als Trinkgeld abgibt immer gleich mit dem Finanzamt-alois schwebend, drohend in den Hirnwindungen rumläuft, ja dann gibt man sich am Besten noch einmal ein Happy Meal von MacDoonaldz und nach dem letzten Bissen die Kugel.

Macht ihr keine Geschäfte mit privat? Was ich jedes Jahr privat gebraucht kaufe, egal ob mal ne Gitarre oder wie zuletzt Balkenmäher und Motorsense,
gebrauchten Imac, Holzbretter, ... Ware wird besehen getestet und wenn für gut befunden gibts Bares auf die Kralle und man geht seiner Wege.

Wenn ich jetz von jedem noch vor seiner Tür das Lesegerät für mein Kärtchen verlange, weil ich ja zu schade für paar Scheine vom Geldautomat bin, die schütteln doch zurecht den Kopf und jagen mich Trottel wieder davon. Das wird aber immer vergessen. Jeder wirklich jeder vom kleinsten Piefke bis zum ältesten Zausel kennt und kann stromlosen Zahlungsverkehr per Schein oder Münze.. Und zwar an jedem beliebigen Platz weltweit, sogar im Dunkeln
und 5 Tage weg von der nächsten Steckdose.

Aber das braucht ja keiner mehr und ist offenbar eh nichts wert ausser für Spott. Wir leben ja alle in der City und jeder vom Kid bis Opa hat sein Lesegarät dabei. (zynismus). Und der einzige, einzige Grund für die Miesmacherei ist, weil man selbst zu faul ist sich um etwas Bargeld zu kümmern,
nur das.
 
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Da haste ja recht, zumindest weitestgehend, aber mit meinem Schweden-Beitrag sehe ich da keinen Zusammenhang.
Daß ich en Zugriff den FA auf Trinkgelder für bedenklich halte, hatte ich ja geäussert.
Private Kleingeschäfte, etwa der Verkauf der geerbten Oma-Couch, sollten ebenso frei sein.
Fakt ist aber wohl, daß wie üblich private Kleinaktivist:innen eher abgegriffen werden als mutmaßlich kriminelle Großbanken mit politischen Förderern, nicht nur in Hamburg und dem Bundeskanzleramt.
Ein Klima, das natürlich jeden kleinen Mann anregt zu: wenn die Großen das dürfen, dann mach ich das auch.
 
Achso, ja. Womöglich hatte ich dich im Kontext von zuvor da eher gelesen und was reininterpretiert, kann schon sein.
 
@Schiffversenker du solltest noch erwähnen,

Seit 2012 zahlen wir in Schweden mit dem Smartphone mit Swish und zwar in real time :)
https://www.swish.nu/
https://en.wikipedia.org/wiki/Swish_(payment)

Und zum digitalen Ausweisen nehmen wir seit 20 Jahren BankID
https://www.bankid.com/en
https://en.wikipedia.org/wiki/BankID

Wenn es in diesem Forum um bargeldloses Bezahlen und/oder digitales Ausweisen geht, dann denke ich mir immer, Deutschland liegt auf der Rückseite von Planet 9. Das ist nicht böse gemeint von mir, aber ich Frage mich dann schon, was für seltsame Banken und/oder Politiker ihr in Deutschland habt.
 
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Wenn es in diesem Forum um bargeldloses Bezahlen … geht, dann denke ich mir immer, Deutschland liegt auf der Rückseite von Planet 9. Das ist nicht böse gemeint von mir, aber ich Frage mich dann schon, was für seltsame Banken und/oder Politiker ihr in Deutschland habt.
Die Gefahr besteht doch in der Privatisierung dessen, was »Geld« genannt wird. Oder genauer, wer »Geld« eigentlich noch besitzt. Denn wenn die Bezahlmedien privat sind, ist auch die staatliche oder öffentlich-rechtliche Kontrolle darüber eingeschränkt. Wer ist dann noch nachweislicher »Eigentümer« von »Geld«?

Die skandinavische Vorliebe für die faktische Ausschließlichkeit bargeldlosen Bezahlens erscheint mir noch immer etwas blauäugig.
 
Das mit dem Smartphone haste mitbekommen oder?
Nein, nicht wirklich! :Pfeif:

In Film und TV ist das natürlich Standard. Aber wer nicht in einer Stadt wohnt bzw. ständig von Kindern umgeben ist kriegt davon wohl nicht soo viel mit. Hatte erst vor ein paar Wochen im Supermarkt eine junge Dame vor mir die mit dem Handy bezahlt hat. Klar weiß ich dass das geht aber ich kenne niemanden der das auch nutzt. Es war zumindest so exotisch, dass es mir aufgefallen ist... i:o

Ich bevorzuge Bargeld! Supermärkte und die meisten Geschäfte müssen nicht wissen wer bei ihnen einkauft und meine Bank geht es nichts an wo ich einkaufe. Beim Onlineshopping lässt es sich eh nicht vermeiden außerdem haben die ja ohnehin schon meine kompletten Daten für den Versand. Aber das kommt ja nur alle paar Monate vor und da sind es auch keine Dinge des täglichen Gebrauchs.

Und für den Fall dass bei uns mal die Banken kein Geld mehr hergeben wie damals in Griechenland oder Zypern habe ich ein wenig Bargeld in kleinen Scheinen gebunkert. Ein Konto kann jederzeit gesperrt werden, das Bargeld müssen sie mir aber erst mal abnehmen.
 
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Es ging um die Aussage mit dem benötigten Lesegerät..
 
Das mit dem Smartphone haste mitbekommen oder? Privat Geld transferieren ist wohl wirklich das kleinste Problem..
Dass das nicht jeder will, macht haste auch mitbekommen? Alleine in meinem Bekanntenkreis ü60 sinds locker 2/3 die da eben nix mit zu tun haben wollen und ihr phonen zum phonen oder mal ein Photo oder mal ne Message benutzen, dazu vielleicht noch als Navis, das wars.

Und jeder hat seine Gründe. die letzten Privatkäufe meinerseits waren teils von deutlich älteren Semestern. Frag mich umgekehrt, wieso meint jeder dessen Leben sich offenbar um Phone und dessen Vollausstattung dreht, dass alle anderen genauso ticken müssen?

Aber das muss man natürlich auch mitbekommen oder wahrnehmen wollen und nicht nur immer die eigene Blase als Mass aller Dinge betrachten.
 
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