Überholte Aussagen
Das ist eine ethische Frage. Man muss beileibe nicht religiös sein, um Chips im Gehirn problematisch zu finden.
Es wird so oder ähnlich wohl sicher kommen. Sobald die Möglichkeit da ist, sich einen Vorteil zu verschaffen, werden es einige tun. Andere werden es tun, um nicht ins Hintertreffen zu kommen. Einige Eltern werden sich vielleicht erst auch wehren, andere werden die Möglichkeit wahrnehmen, und die, die sich wehren, werden dann sich vor anderen verantworten müssen, warum sie ihren Kindern die Möglichkeiten untersagen. Es wird jene geben, die dazu gehören, und jene, die es dann nicht mehr tun. Gehirndoping ist jetzt bereits relevant, es wird weitergehen. Ethische Fragen werden sich dann vermutlich danach richten, wie es Eltern verantworten können, ihren Kindern das Leben schwer zu machen.
Außerdem nimmt er auf die Umwelt keine Rücksicht; zu befürchten ist, dass immer größere Gebiete nicht mehr bewohnbar sein werden und es zu Verteilungskämpfen kommt.
Der Erhalt der Lebensgrundlagen ist aber auch gewinnbringend und wird sich auf lange Sicht durchsetzen, so meine Meinung.
An der Neugier des Menschen habe ich keine Zweifel, nur hat er leider keine Möglichkeit, seine Welt zu verlassen. Die Tatsache, dass sich eifrige Science-Fiction-Autoren nette Dinge ausgedacht haben, Beamen, Warp-Antrieb und all das, bedeutet nicht, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann das tatsächlich kommt.
Es bedeutet aber auch nicht, dass es nicht kommt. Wir haben erst einen Schritt in den Weltraum getan, die letzten 50 Jahre. Was wird in 500 Jahren sein? In 500.000 Jahren? Bist du der Meinung, alles, was erfunden werden kann, wurde bereits erfunden?
Die Meinung wurde schon einmal vertreten. Auch die eines Professors, der seinen Studenten erklärte, die Mondreise wäre technisch unmöglich. Alles alte Kammellen. Fortschrittspessimisten gibt es eben, seit dem es den Fortschritt gibt. Manchmal endet die Vorstellungskraft eben im Jetzt. Die, bei denen es nicht so ist, bringen die Menschheit dann vorwärts.
Das war ein hochriskantes Himmelfahrtskommando, das unter dem Druck des "Wettlaufs der Systeme" durchgepeitscht wurde, ungeachtet der monströsen Kosten, die es verschlang. Es war auch nur deshalb möglich, weil der Mond nur einen Fingerschnips von der Erde entfernt ist. Weitere geplante Apollo-Missionen wurden abgesagt, und bis heute ist kein Raumschiff mehr zum Mond geflogen. Wozu auch?
Das wird schon bald anders aussehen, und wir bekommen zudem einen neuen Wettlauf, die USA vs. China zum Beispiel. Und Europa würde ich auch nicht abschreiben. Man sieht an deinem eigenen Beispiel auch, dass bei gewissen Bedeutungen Kosten eben irrelevant werden. Der Weltraumtourismus kommt, der private Weltraumbahnhof wird gebaut, der Weltraum ist und bleibt Prestige.
Derzeit wird in Russland getestet, ob Menschen eine Mars-Mission psychisch aushalten. Da werden Freiwillige 520 Tage lang eingesperrt und schon jetzt als Helden gefeiert - allein nur, weil sie das auf sich nehmen. Sein Leben in einem Raumschiff verbringen zu müssen, das ist wahrlich eine Vorstellung, wie sie in einen Horrorfilm oder Albtraum passen würde.
Menschen haben in Barken Meere überquert. Ein Albtraum? Das hat die Menschheit noch nie aufgehalten. Einige wollten immer wissen, was hinter dem Horizont ist. Das wird so bleiben.
Naja, und was die neuen Antriebe betrifft: Die müssten wirklich von der Marke "Star Trek" sein, um überhaupt andere Sonnensysteme erreichen zu können.
Das müssen sie nicht. Das ist ja das Prinzip von Generationenschiffen. Aber welche Antriebe der Mensch in hundert, tausend oder eine Million Jahre entwickeln wird, dass wissen wir jetzt noch nicht, aber die nächsten Generationen sind bereits angedacht.
Lichtgeschwindigkeit reicht wohl kaum. Wobei sich noch die Frage stellen würde: Wohin eigentlich? Das Universum ist groß, und es mag sicherlich eine Menge Planeten geben, die bewohnbar sind - nur wäre die Suche nach ihne wie die berühmte Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen.
Wie lange suchen wir den Weltraum schon ab? Wir haben Jahrhunderte, Jahrtausende, Millionen Jahre Zeit. Es wird aber viel, viel schneller gehen. Nur 50 Jahre Entwicklung haben uns enorm weit gebracht, und du stellst jetzt schon fest, dass dies alles war? Jules Verne hat schon von Mondbesuchen und Reisen durch das Sonnensystem geschrieben, da konnte man sich im allgemeinen eine solche Technik nicht einmal vorstellen. Obwohl die Idee, mit einer großen Kanone Satelliten in den Weltraum zu schießen, jetzt wirklich angedacht und gebaut werden soll, nur etwas anders aussehend als früher vorgestellt.
Selbst wenn man eine Technologie besäße, die ein Raumschiff mit einem Wimpernschlag um Lichtjahre versetzen könnte, wäre die Suche aussichtslos.
Und du bist nicht der Meinung, dass die Menschheit sich über solche Sätze einmal amüsieren wird wie über folgende:
"Alles, das erfunden werden kann, ist erfunden worden". (Charles H. Duell, Leiter des amerikanischen Patentamtes im Jahre 1899)
"640 kB ought to be enough for anybody" (Bill Gates bestreitet diesen Satz jedoch)
"Computer der Zukunft werden nicht mehr als 1,5 Tonnen wiegen." (Popular Mechanics, 1949)
"Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt." (Thomas Watson, Vorsitzender von IBM, 1943)
„Eine erstaunliche Erfindung. Aber wer sollte sie jemals benutzen wollen.“ (Präsident Rutherford B. Hayes zum ersten Telefon, 1877)
„Es gibt keinen Grund, warum irgendjemand einen Computer in seinem Haus wollen würde.“ (Ken Olson, Präsident, Vorsitzender und Gründer von Digital Equipment Corp., 1977)
"Sein Leben in einem Raumschiff verbringen zu müssen, das ist wahrlich eine Vorstellung, wie sie in einen Horrorfilm oder Albtraum passen würde. (...) An der Neugier des Menschen habe ich keine Zweifel, nur hat er leider keine Möglichkeit, seine Welt zu verlassen (...) bis heute ist kein Raumschiff mehr zum Mond geflogen. Wozu auch? (...) Selbst wenn man eine Technologie besäße (...) wäre die Suche aussichtslos" (Blinddarm, 2010)