Geschichten aus der Studienzeit

Barry Lyndon

Barry Lyndon

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02.09.2009
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Neulich standen hier Bundeswehrgeschichten auf dem Menu, Freunde, der Fred war gar nicht schlecht. Lasst uns daher alte, vergangene Studentengeschichten aufwärmen, auf dass ein bisschen Leben hier in diese - wie mir scheint - doch arg verlangweilte Bude kommt!

Postet Eure Stories, Kinder, meine sind alt, aus den 80ern, aus einer Zeit, als Aids bereits die Stimmung vermieste und als unsere Brüder und Schwestern aus den Ostländern noch still und unbekannt hinter dem Vorhang verweilten, in einer Art Nebelland ...:D

Ich fange sehr harmlos an.

Die Pyjamaparty
Mein Freund A. und ich luden jährlich ein - im Keller meines Studentenheims gab's 'ne Bar, eine Richtige, nicht so eine wie diese hier;), mit allem 'drum und dran' -, unsere Feten waren sehr beliebt, denn neben den üblichen, eingeborenen Studentinnen importierten wir traditionell frische Ware aus Spanien;), unserer (As. und meiner) alten Heimat. Sie verbrachten dann ein paar Tage bei uns und knüpften häufig 'Freundschaft' mit anderen männlichen Studentenheimbewohnern, denn siehe, unsere Uni war leider eine TH, und die Eingeweihten wissen, was das bedeutet:D.

Schnitt (3-4 Monate früher).
A., L. und ich torkeln leicht angetrunken in die Kellerbar-Party von T. - einem Flurbewohner von L. - und keine 2 Minuten später führt uns L. wieder hinaus, denn T., der Gastgeber und Spaßverderber, hatte ihn beiseitegenommen und eingeschärft, A. und ich seien nicht eingeladen und sollten gefälligst verschwinden.
Schnittende.

Zurück zum Vortag der Pyjamaparty, T. nimmt fleißig an den Festvorbereitungen teil, d.h. er flirtet heftig mit Luisa oder Carmen oder Maribel ... keine Ahnung ..., auf alle Fälle erzählt uns ein lachender L., dass T. zur Party kommen will und tatsächlich, oh meine Brüder, am nächsten Abend, A. und ich schieben Bierfässer, wischen hier und da am Tresen, kontrollieren Platten und Kassetten, die ersten Gäste hüpfen bereits in verführerisch lockeren Schlafhemden (Come on Eileen! Lass es wackeln!), dass es eine Pracht anzusehen ist, da erkenne darunter die hässliche, eulenspiegelmäßige Fratze Ts., des Basketballers und 2m-Manns (genau wie ich). Ein würdiger Gegner im fairen, Mann gegen Mann Kampf ungewissen Endes. Ich pfeife A. zu mir und schreite zur Tanzfläche ...

Schnitt.

Muss Abendbrot für die Brut machen. Später weiter, denn heute habe ich wieder keinen Ausgang :heul:
 
Was hast du geraucht? Das will ich auch! :freu:

:crack:
 
... und ich würde gerne die Geschichte von der wilden Sahara hören.
 
Was hast du geraucht? Das will ich auch! :freu:

:crack:

Das ist die Langeweile, Junge, die sich in mein Hirn 'reinfrisst. Willst Du 'was davon abhaben?


Konntet Ihr bisher folgen oder ist die Handlung zu kompliziert?:D
 
Ich pfeife A. zu mir und schreite zur Tanzfläche ... baue mich, aüsserlich terminatorgleich:cool:, innerlich jedoch in Verteidigungsstellung auf, um meinen einzigen Schlafanzug bangend, denn damals, Freunde, schliefen wir doch alle 'ohne', wärmten uns, wenn nötig, an unseren jungen Partnerinnen auf und wer besaß schon Schlafanzüge? :D

Ich: "He, Du da! Was machst Du hier? Du bist nicht eingeladen. Raus!!"
Er: "Wieso das denn?" Hilfloser Blick auf die neben ihm tanzende Braut.
Ich: "Weisst Du noch? Neulich hast Du uns 'rausgeschmissen."
Er, mit Dackelblick: "Aber das war doch nicht so gemeint ...".
Ich, nun beruhigt, dass es keine Keilerei geben wird: "Raus! Vergebens wartet Luisa, oder Antonia, oder Pepita! Rrrraaaauuuuusss!" Und schiebe ihn sanft Richtung Tür.

Da fängt er an zu flehen, ... "Bitte, bitte, ich bitte Euch!"... und faltet die Hände und verzieht dabei sein unansehnliches Gesicht derart, dass man angewidert wegschauen möchte ... ekelhaft ... aber Spaß macht's trotzdem, 'mal sehen, wie weit er sich erniedrigen lässt, denke ich und wünsche ihn auf Knien bettelnd sehen (bin ich ein Sadist?;)), als A., dieses Weichei!, das Schauspiel nicht mehr ertragend mich um meinen Genuß bringt, indem er in gebrochenem Deutsch - der Junge hat's nie richtig gelernt - ein: "Is gutt, Tu kanns bleibennn" radebrecht.

Da springt der Typ auf, jubelt, verschwindet, kommt zurück, umarmt A. und drückt ihm eine Weinflasche auf die Hand, würdigt mich keines Blickes und hoppelt zurück auf die Tanzfläche, strahlend.
A. hält mir die Sherryflasche vor die Nase, lacht sich tot und prustet auf spanisch: "Die ist nur für mich!".

T., der Schnorrer, tanzte und vergnügte sich wie eine 15-jährige, wir staunten nicht schlecht, als hinterher die Festfotos herumkreisten. Nach dem Studium ging er zu Mckinsey.:rotfl:

A., heute noch ein guter Freund, leitet zwei Werke á 200 Mitarbeiter. Neulich, als wir zusammen eimerweise gegrillte Schnecken im Restaurant aßen, erzählte er mir, während wir fleissig Weisswein dazu kippten, wie er die, im Zuge der Wirtschaftskrise unvermeidlichen, massiven Entlassungen von seinem Personalheini (und wie raffiniert dieser vorgegangen ist, das wäre in D. nicht möglich!) abwickeln lässt, d.h. seine Konfliktscheue hat der Arme wohl noch nicht überwunden. :D
 
Tja. Was soll man dazu sagen? War wohl nur witzig, wenn man dabei war. :noplan:
 
Habe ein besseres* Ende erwartet [X]



*besser = mehr Blut, mehr Tränen, mehr Sex, mehr Alkohol
 
Tja. Was soll man dazu sagen? War wohl nur witzig, wenn man dabei war. :noplan:

Sollte auch nur ein Einstieg sein, für Eure, viel witzigere Geschichten.

Habe ein besseres* Ende erwartet [X]



*besser = mehr Blut, mehr Tränen, mehr Sex, mehr Alkohol

Ja, Dude, da greift die Autozensur, sorry. Wie weit darf man denn hier gehen;)?

Geh doch mit gutem Beispiel voran, Junge! Ich ziehe dann nach!;)
 
Wahr oder unwahr?

Noch waren weder die unfassbare Kochgerüche furzende Chinesenmafia, noch die krächzende Araberbande in die Gemeinschaftsküche des Studentenwohnheims eingefallen, so dass R. uns in aller Ruhe seine Geschichte über die Vordiplomsklausur (Informatik 1+2, 80er Jahre, Prof. Oth.) erzählen konnte.

Wie fast immer, saß er, der alphabetischen Reihenfolge sei Dank, neben der hübschen - aber ahnungslosen - Polin.

Und - Freunde der Informatik! - es ging um Grammatiken, um einen gewissen Chomsky ... und immer wieder Rekursionen ... und ... wem's gefällt ... ich hatte mit ach und Krach bestanden und schmuste gerade im Geist mit meiner knappen 4 ... während R. dieses Gefühl der völligen Ahnungslosigkeit beschrieb, das einen packt, wenn man einfach keinen Schimmer hat und weiss: "Alles ist verloren, Junge!".

Er sprach von einer Erregung ... na? ... äh ... sexueller Natur ... ups!

Er und die Polin wechselten seltsame Blicke. Da lösten sich Chomsky und seine Hierarchien in Luft auf, beide gaben vorne leere Blätter ab und eilten ... ähhh ... ins stille Örtchen. Und während sie ... ähemm ... schlug jemand mit der Faust gegen ihre Tür und schrie:

"Aufmachen! Die schreiben ab!!"

Es war der Hausmeister, der sie gesehen hatte und einen der Tutoren mitgeschleift hatte.


Wahr oder unwahr?:D
 
Barry L., Der Münchhausen des 21. Jahrhunderts.

Mach weiter so. Vielleicht reicht´s ja mal für ein Buch. Wird bestimmt ein Bestseller. Bestimmt.

Gute Nacht John Boy.
 
nicht wahr. so wie der Rest auch. ;)
 
Und in einem anderen Thread wurde behauptet, dass Gott, den es unumstösslich geben soll, ein gütiger ist. Warum verschont er uns dann nicht vor so etwas hier?
der eMac_man
 
Danke für Deine Antwort, MacZappi, die mehr über Dich aussagt, als Dir lieb ist.:D
So? was denn? lass mal hören.
Welchen Rest meinst Du?
Den hier:
Neulich standen hier Bundeswehrgeschichten auf dem Menu, Freunde, der Fred war gar nicht schlecht. Lasst uns daher alte, vergangene Studentengeschichten aufwärmen, auf dass ein bisschen Leben hier in diese - wie mir scheint - doch arg verlangweilte Bude kommt!

Postet Eure Stories, Kinder, meine sind alt, aus den 80ern, aus einer Zeit, als Aids bereits die Stimmung vermieste und als unsere Brüder und Schwestern aus den Ostländern noch still und unbekannt hinter dem Vorhang verweilten, in einer Art Nebelland ...

Ich fange sehr harmlos an.

Die Pyjamaparty
Mein Freund A. und ich luden jährlich ein - im Keller meines Studentenheims gab's 'ne Bar, eine Richtige, nicht so eine wie diese hier;), mit allem 'drum und dran' -, unsere Feten waren sehr beliebt, denn neben den üblichen, eingeborenen Studentinnen importierten wir traditionell frische Ware aus Spanien;), unserer (As. und meiner) alten Heimat. Sie verbrachten dann ein paar Tage bei uns und knüpften häufig 'Freundschaft' mit anderen männlichen Studentenheimbewohnern, denn siehe, unsere Uni war leider eine TH, und die Eingeweihten wissen, was das bedeutet.

Schnitt (3-4 Monate früher).
A., L. und ich torkeln leicht angetrunken in die Kellerbar-Party von T. - einem Flurbewohner von L. - und keine 2 Minuten später führt uns L. wieder hinaus, denn T., der Gastgeber und Spaßverderber, hatte ihn beiseitegenommen und eingeschärft, A. und ich seien nicht eingeladen und sollten gefälligst verschwinden.
Schnittende.

Zurück zum Vortag der Pyjamaparty, T. nimmt fleißig an den Festvorbereitungen teil, d.h. er flirtet heftig mit Luisa oder Carmen oder Maribel ... keine Ahnung ..., auf alle Fälle erzählt uns ein lachender L., dass T. zur Party kommen will und tatsächlich, oh meine Brüder, am nächsten Abend, A. und ich schieben Bierfässer, wischen hier und da am Tresen, kontrollieren Platten und Kassetten, die ersten Gäste hüpfen bereits in verführerisch lockeren Schlafhemden (Come on Eileen! Lass es wackeln!), dass es eine Pracht anzusehen ist, da erkenne darunter die hässliche, eulenspiegelmäßige Fratze Ts., des Basketballers und 2m-Manns (genau wie ich). Ein würdiger Gegner im fairen, Mann gegen Mann Kampf ungewissen Endes. Ich pfeife A. zu mir und schreite zur Tanzfläche ...

Schnitt.

Muss Abendbrot für die Brut machen. Später weiter, denn heute habe ich wieder keinen Ausgang

Ich pfeife A. zu mir und schreite zur Tanzfläche ... baue mich, aüsserlich terminatorgleich:cool:, innerlich jedoch in Verteidigungsstellung auf, um meinen einzigen Schlafanzug bangend, denn damals, Freunde, schliefen wir doch alle 'ohne', wärmten uns, wenn nötig, an unseren jungen Partnerinnen auf und wer besaß schon Schlafanzüge?

Ich: "He, Du da! Was machst Du hier? Du bist nicht eingeladen. Raus!!"
Er: "Wieso das denn?" Hilfloser Blick auf die neben ihm tanzende Braut.
Ich: "Weisst Du noch? Neulich hast Du uns 'rausgeschmissen."
Er, mit Dackelblick: "Aber das war doch nicht so gemeint ...".
Ich, nun beruhigt, dass es keine Keilerei geben wird: "Raus! Vergebens wartet Luisa, oder Antonia, oder Pepita! Rrrraaaauuuuusss!" Und schiebe ihn sanft Richtung Tür.

Da fängt er an zu flehen, ... "Bitte, bitte, ich bitte Euch!"... und faltet die Hände und verzieht dabei sein unansehnliches Gesicht derart, dass man angewidert wegschauen möchte ... ekelhaft ... aber Spaß macht's trotzdem, 'mal sehen, wie weit er sich erniedrigen lässt, denke ich und wünsche ihn auf Knien bettelnd sehen (bin ich ein Sadist?;)), als A., dieses Weichei!, das Schauspiel nicht mehr ertragend mich um meinen Genuß bringt, indem er in gebrochenem Deutsch - der Junge hat's nie richtig gelernt - ein: "Is gutt, Tu kanns bleibennn" radebrecht.

Da springt der Typ auf, jubelt, verschwindet, kommt zurück, umarmt A. und drückt ihm eine Weinflasche auf die Hand, würdigt mich keines Blickes und hoppelt zurück auf die Tanzfläche, strahlend.
A. hält mir die Sherryflasche vor die Nase, lacht sich tot und prustet auf spanisch: "Die ist nur für mich!".

T., der Schnorrer, tanzte und vergnügte sich wie eine 15-jährige, wir staunten nicht schlecht, als hinterher die Festfotos herumkreisten. Nach dem Studium ging er zu Mckinsey.

A., heute noch ein guter Freund, leitet zwei Werke á 200 Mitarbeiter. Neulich, als wir zusammen eimerweise gegrillte Schnecken im Restaurant aßen, erzählte er mir, während wir fleissig Weisswein dazu kippten, wie er die, im Zuge der Wirtschaftskrise unvermeidlichen, massiven Entlassungen von seinem Personalheini (und wie raffiniert dieser vorgegangen ist, das wäre in D. nicht möglich!) abwickeln lässt, d.h. seine Konfliktscheue hat der Arme wohl noch nicht überwunden.

Noch waren weder die unfassbare Kochgerüche furzende Chinesenmafia, noch die krächzende Araberbande in die Gemeinschaftsküche des Studentenwohnheims eingefallen, so dass R. uns in aller Ruhe seine Geschichte über die Vordiplomsklausur (Informatik 1+2, 80er Jahre, Prof. Oth.) erzählen konnte.

Wie fast immer, saß er, der alphabetischen Reihenfolge sei Dank, neben der hübschen - aber ahnungslosen - Polin.

Und - Freunde der Informatik! - es ging um Grammatiken, um einen gewissen Chomsky ... und immer wieder Rekursionen ... und ... wem's gefällt ... ich hatte mit ach und Krach bestanden und schmuste gerade im Geist mit meiner knappen 4 ... während R. dieses Gefühl der völligen Ahnungslosigkeit beschrieb, das einen packt, wenn man einfach keinen Schimmer hat und weiss: "Alles ist verloren, Junge!".

Er sprach von einer Erregung ... na? ... äh ... sexueller Natur ... ups!

Er und die Polin wechselten seltsame Blicke. Da lösten sich Chomsky und seine Hierarchien in Luft auf, beide gaben vorne leere Blätter ab und eilten ... ähhh ... ins stille Örtchen. Und während sie ... ähemm ... schlug jemand mit der Faust gegen ihre Tür und schrie:

"Aufmachen! Die schreiben ab!!"

Es war der Hausmeister, der sie gesehen hatte und einen der Tutoren mitgeschleift hatte.


Wahr oder unwahr?

und all die anderen Geschichten die du hier zum "Besten" gibst.
Aber erzähl ruhig weiter. ;)
 
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