donquichotte
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Der Artikel ist selber so eine Art intellektuelles AntifeatureHabe gerade einen Artikel auf Zeit Online über die Technik-Mafia und Antifeatures gelesen. Ein Leser dieses Artikels hat sich über Apple geäußert und behauptet, dass Apple Geräte nach 3 Jahren den Geist aufgeben. Gibt es so etwas wirklich oder ist das nur ein Gerücht?
Natürlich werden Produkte teilweise absichtlich eingeschränkt, aus verschiedenen Gründen. Sei es um eine vertragliche Exklusivität zu gewährleisten, wie bei den Handy Simlocks, sei es um den Abstand zur nächsthöheren Produktserie aufrechtzuerhalten, u.v.m. Aber das Geräte absichtlich nach 3 Jahren kaputt gingen ist Unsinn, die Hersteller bauen ja keine Zeituhr ein, die diese 3 Jahre dann mitzählen Allerdings gibt es durchaus Hersteller/Produkte, die mehr auf billige Herstellung oder billige Produktion setzen, als auf Langlebigkeit, obwohl diese Unterschiede zwischen den Herstellern heute recht gering sind.
Und der zitierte Leserbrief ist nicht nur ein intellektuelles Antifeature, sondern geht noch weiter, weil dort offensichtlich jede Qualitätsprüfung unterlassen wurde. iPhones funktionieren auch an anderen Computern und andere Handys/Smartphones funktionieren auch am Mac. Und wenn etwas nicht funktioniert, dann liegt es z.B. an fehlenden Programmen zur Unterstützung oder fehlenden Treibern, nicht an irgendeiner 'Hinterlistigkeit' der Hersteller.
Diesen 3 Jahres Rhythmus bei Computern gibt es in gewisser Weise tatsächlich, aber in dem Sinne, das diese Geräte oft nur 3 Jahre verwendet werden. z.T. wegen der schnellen technischen Entwicklung und der damit zusammenhängenden 'Veralterung' der Geräte, sei es wegen der steuerlichen Abschreibungsrichtlinien. Auf diesen 3 Jahres Rhythmus setzen natürlich auch die freiwilligen Garantieerweiterungen auf, so als 'Rundumsorglospaket' während der Benutzung.
Auch nach 3 Jahren funktionieren die Geräte dann noch, aber das Drumherum hat sich so geändert, das sie an allerlei Inkompatibilitäten stossen, weil sie zu langsam geworden sind, weil Hersteller sich nicht mehr die Mühe machen wollen/können diese Geräte weiter zu unterstützen, weil aktuelle Technik oder Programme nicht mehr drauf funktionieren, etc.
Es gibt aber auch Produktgattungen, die häufiger kaputt gehen als andere, z.B. Notebooks, deren Defektanfälligkeit deutlich (!) höher ist als bei Desktops, weil sie durch die Mobilität mehr belastet werden und weil durch den begrenzten Raum mehr Störungen entstehen. Auch da ist das aber keine Absicht der Hersteller. Für wen Langlebigkeit so wichtig ist, der sollte sich halt keine Notebooks holen, sondern Desktopcomputer. Da hilft es auch nicht den Notebookhersteller zu wechseln, weil dies Herstellerübergreifend ist. Apples Notebooks gehören sogar noch zu den zuverlässigsten Notebooks ... eigentlich müsste man sagen: sie gehören zu den am wenigsten unzuverlässigen Notebooks
Übrigens sind Notebooks auch deswegen so teuer im Vergleich zu Desktops, weil die Hersteller diese Störanfälligkeit bei der Preisgestaltung natürlich mit kalkulieren.
Man könnte das Thema jetzt noch dahingehend erweitern, das heutige Produkte tatsächlich weniger langlebig sind als frühere Geräte. Was auch an der 'Ex und Hopp-Mentailität' unserer Zeit liegt, wo man eben nicht mehr "für die Ewigkeit" produziert (und verwendet), sondern wo vor allem versucht wird, mit der enormen Geschwindigkeit technischer Veränderungen mitzuhalten. Und das gilt für Hersteller und Verwender gleichermassen.