Für die Konkurrenz arbeiten. Was haltet ihr davon

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Chris_

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Hallo ihr lieben

alsooo, ein Konkurrent aus unserer Stadt ist spontan auf mich zugekoomen (hat angerufen) ob ich vielleicht Lust auf eine Zusammenarbeit hätte. z.B wenn er sehr viel arbeit hat das ich mit Aufträge abarbeite.

Jetzt ist es so das ich bald auf einer Messe hier bei uns austelle und er möchte sich dort mit mir unterhalten.

So und ich weiß nicht was auf mich zukommt.

Haltet ihr so eine Zusammenarbeit für ratsam? Stell ich ihm dann als Freelancer Rechnungen? Müßen wir beide unsere Preise offenlegen und dann ausdiskutieren wieviel ich pro Auftrag bekomme?

Ich bin mir unsicher wie ich in dieses Gespräch soll, will ja nicht doof dastehen und mir das Geldverdienen vermasseln.

Bin auf eure Meinung gespannt :)

lg Chris
 
Warum denn nicht? Ich praktiziere es so, dass ich den Kollegen jeweils ein Angebot schreibe, das sie abnicken können oder es lassen. Also Kollege=Kunde.
 
"Wir können mit benachbarten Fürsten kein Bündnis eingehen, wenn wir ihre Absichten nicht kennen. Wir sind nicht fähig, eine Armee auf den Marsch zu führen, solange wir nicht mit der Gestalt des Landes vertraut sind – mit seinen Bergen und Wäldern, seinen Senken und Steilklippen, seinen Marschen und Sümpfen. Wir sind unfähig, natürliche Vorteile für uns zu nutzen, solange wir keine eingeborenen Führer einsetzen."

"Also versucht der weise Anführer nicht, sich mit allem und jedem zu verbünden, und er fordert nicht offen die Macht anderer Staaten heraus. Er führt seine eigenen geheimen Pläne aus und achtet darauf, dass seine Gegner ihn fürchten. So ist er fähig, die feindlichen Städte einzunehmen und die feindlichen Königreiche zu unterwerfen."

"Um Verrat zu verhindern, solltest du deine Pläne nicht vorher ausbreiten."

"Zeige zuerst die Schüchternheit eines Mädchens, bis dein Fein den ersten Zug macht; danach entwickle die Geschwindigkeit eines rennenden Hasens, und für den Feind wird es zu spät sein, sich dir zu widersetzen."

[Sunzi]
 
Wenn Du Deine Feinde nicht besiegen kannst, dann verbünde Dich mit ihnen".
Warum nicht? Auch unter Konkurrenten kann es eine faire Partnerschaft geben.
 
Puuh, Sterling, das sind so historische Weisheiten, wie sie heutzutage gerne in Manager-Büchern wiedergekaut werden.

Meine Meinung: Wenn du alle Anderen so behandelst, als seist du im Krieg, fliegen dir tatsächlich irgendwann die Granaten um die Ohren.

Ich habe auch schon mit Konkurrenten zusammengearbeitet. Entscheidend war für mich immer, ob die Abmachungen klar und eindeutig waren, sich keiner über den Tisch gezogen fühlte - und, vor allem, ob ich mit den Menschen konnte oder nicht. Bin immer ganz gut mit solchen Abwägungen gefahren.

Zusammenarbeit muss ja nicht bedeuten, Geschäftsgeheimnisse zu verraten. Es kann auch darum gehen, tatsächlich zu viel vorhandene Arbeit zu bewältigen.
 
Geschäft ist Krieg und wer das anders sieht, ist ein dummer General! Wo Geld im Spiel ist, gibt es keine Freundschaft. Und das bisher nichts passiert ist, hat nichts damit zu tun, was passieren könnte. Ein kluger Mensch beugt vor, denn nur der dumme Mensch vertraut auf das Glück! Manager sind die Kriegsherren des 21. Jahrhunderts und die Soldaten sind die Arbeitnehmer. Diese fallen im Krieg, denn sie werden nicht getötet, aber entlassen! Und jemand zu entlassen, bedeutet ihn wirtschaftlich zu töten. Was willst Du mir über Manager erzählen? Glaubst Du an den Weihnachtsmann, dann bist Du sicher ein netter Kerl, aber ein lausiger Geschäftsmann. Mit Mitbewerbern muss man vorsichtig sein, denn jeder vertritt am Ende nur seine eigenen Interessen. Unser Studio existiert seit über 25 Jahren, eben weil wir unsere Schlachten gewinnen, bevor sie passieren! Wenn die Konkurrenz zu viel zu tun hat, aber man selbst nicht, dann hat man schon verloren! In jedem Fall ist man bereits Verlierer, wenn man unter fremden Banner kämpft, anstatt unter seinem eigenen Banner der Konkurrenz das Fürchten zu lehren.

Auch Apple und Microsoft sind Brüder im Geiste, aber deshalb steht keine Fusion an, oder? Man kann mit der Konkurrenz ein Bier trinken gehen, aber Business bleibt Business. Mitbewerber sind und bleiben Mitbewerber und was sie bekommen, hätte man selbst haben können! Es geht nur um die Verteilung eines Kuchens. Es sei denn, Du bist von der Caritas und freust Dich, wenn andere sich auf Deine Kosten ein schönes Leben machen. Dann hast Du im Business aber keine Zukunft als General sondern bleibst Soldat.

- Sterling
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, dann mach du mal Business-Krieg... ;)

Ich gestalte mir mein Leben ein bisschen runder und möchte weder General noch Soldat sein. Jeder, wie er's mag, oder?
 
Geschäft ist Krieg und wer das anders sieht, ist ein dummer General! Wo Geld im Spiel ist, gibt es keine Freundschaft. Und das bisher nichts passiert ist, hat nichts damit zu tun, was passieren könnte. Ein kluger Mensch beugt vor, denn nur der dumme Mensch vertraut auf das Glück! Manager sind die Kriegsherren des 21. Jahrhunderts und die Soldaten sind die Arbeitnehmer. Diese fallen im Krieg, denn sie werden nicht getötet, aber entlassen! Und jemand zu entlassen, bedeutet ihn wirtschaftlich zu töten. Was willst Du mir über Manager erzählen? Glaubst Du an den Weihnachtsmann, dann bist Du sicher ein netter Kerl, aber ein lausiger Geschäftsmann. Mit Mitbewerbern muss man vorsichtig sein, denn jeder vertritt am Ende nur seine eigenen Interessen. Unser Studio existiert seit über 25 Jahren, eben weil wir unsere Schlachten gewinnen, bevor sie passieren! Wenn die Konkurrenz zu viel zu tun hat, aber man selbst nicht, dann hat man schon verloren! In jedem Fall ist man bereits Verlierer, wenn man unter fremden Banner kämpft, anstatt unter seinem eigenen Banner der Konkurrenz das Fürchten zu lehren.

Auch Apple und Microsoft sind Brüder im Geiste, aber deshalb steht keine Fusion an, oder? Man kann mit der Konkurrenz ein Bier trinken gehen, aber Business bleibt Business. Mitbewerber sind und bleiben Mitbewerber und was sie bekommen, hätte man selbst haben können! Es geht nur um die Verteilung eines Kuchens. Es sei denn, Du bist von der Caritas und freust Dich, wenn andere sich auf Deine Kosten ein schönes Leben machen. Dann hast Du im Business aber keine Zukunft als General sondern bleibst Soldat.

- Sterling

Freak?
 
Mann muss halt klar die Grenzen abstecken, wer was wann wie darf und sich nicht gegenseitig den Markt kaputt machen bzw. sich in die Quere kommen.. dann jeht dat!
 
Das praktiziere ich schon seit Jahren und das funktioniert ganz gut. Allerdings werden entweder die Zuständigkeiten vorher ganz klar geregelt oder einer schafft an und der andere bringt zwar seine Fähigkeiten ein, vermeidet aber, strategisch und planerisch zu wirken.
Das größere Risiko liegt eindeutig beim Konkurrenten, gibt er doch eine "Schwäche" zu und lauft Gefahr, daß im der Kunde vom zugeholtem "Partner" abgejagt wird.

Also, wenn die Bezahlung stimmt, würde ich es machen.

btw:
Viele denken an eine "Gewinnmarge" bei der Weiterverrechnbung des Sub-Sub. Es ist jedoch oft so, daß zwar weiterverechnet wird, aber ohne Aufschlag und der Sub leistet ein monatliche Verrechnungspauschale (200-500 €). So bleibt dem Sub die Möglichkeit, durch mehr Stunden die Umlagen zu senken (pro Stunde), was dazu führt, daß meist zügig abgearbeitet wird!
 
Meiner Ansicht nach hängt es sehr stark von der Branche ab. Wenn deine Leistung mehr oder weniger austauschbar ist, dann steht einer Zusammenarbeit nichts im Wege.

Aber wenn du etwas Besonderes bietest, würde ich ein solches Abkommen - wenn überhaupt - dann nur sehr vorsichtig angehen.

Was also machst du überhaupt?
 
Im Raffinerie und Chemiebereich sind Teamfähigkeit/Flexibilität gefragt und die Fähigkeit, aus einem entschiedenen Vielleicht ein trotzdem brauchbares, flexibles Scheduling/Controlling zu machen. Das können in der Form eher weniger (know-how und Erfahrung), aber es gibt außenrum sehr viel Arbeit, zu der man auch "Fußgänger" braucht, Leute die die (langweiligen) Standard(vor)arbeiten erledigen.
Den Standardbereich kann auch jeder meiner Konkurrenten abdecken, den Scheduling-Bereich mache ich eher im einsamen Büro. In der heissen Phase heisst das, ein-zwei Monate täglich 16 Stunden arbeiten, 6 Stunden schlafen und 3 Stunden für Frühstück und Abendessen (ist mein persönlicher Rhytmus). Da das 25 Stunden ergibt, rolliert mein Tag also durch, jeden Tag eine Stunde mehr. So alle 10 Tage lässe ich einfach einen Arbeitstag ausfallen zur "Erholung".
Nach so einem Projekt schließt sich meist sofort die Ausführung an, so daß man wieder 4-6 Wochen voll drin ist. Danach ist man einfach nur ausgebrannt. Teilweise dauert es Monate, bis man sich wieder erholt hat. In so einer Zeit mache man besser nur "Standardarbeiten von 7:00-16:00!
 
Meiner Ansicht nach hängt es sehr stark von der Branche ab. Wenn deine Leistung mehr oder weniger austauschbar ist, dann steht einer Zusammenarbeit nichts im Wege.

Aber wenn du etwas Besonderes bietest, würde ich ein solches Abkommen - wenn überhaupt - dann nur sehr vorsichtig angehen.

Was also machst du überhaupt?

Grafik Design, klar ist meine Leistung ausstauschbar, welche ist das nicht?

lg Chris
 
Seit Jahrzehnten ist es bei uns die Handhabe,
so zu arbeiten. Bevor ich einen Auftrag ablehne –
aus welchem Grund auch immer – arbeite ich
doch mit einem fähigen Kollegen an diesem.

Ich sehe darin kein Problem, es sei denn, man
ist misstrauischer Einzelgänger. Und – was
macht den Unterschied ob ein Kollege oder
ein Freelancer?

Gruss Jürgen

Auch GraficDesign
 
Ich nehm mir bei einem großen Auftrag lieber einen gewissen Teil von sehr viel als 100% von GAR NIX!

Da wir sehr weitreichende Dienstleistungen anbieten (teils sehr Beratungsintensive Sachen), bin ich drauf angewiesen mit FÄHIGEN Partnern zusammen zu arbeiten.
Das die nicht exklusiv für mich Tätig sind, ist klar. Auch schachern wir uns gegenseitig gerne den einen oder anderen "Soloauftrag" zu.

Es kommt bei den Kunden einfach besser, seriöser, wenn man sagen kann: Nein, sorry, ich kann Ihnen diese Dienstleistung nicht liefern, aber ich kenne einen Partner, mit dem ich schon viele Projekte realisiert habe, und der das kann.

Der Kunde wird sich auch an Dich als "Vermittler" Positiv erinnern.

Wenn man andauernd Krieg führt, verschwendet man viele Resourcen auch einfach "des Kampfes wegen"!

Charlie
 
Sollten die Solisten jemals erleben, das ein Art Director von BBDO an GREY ausgeliehen wird, um an einem gemeinsamen Kundenprojekt zu arbeiten oder erfahren, das SHELL ihre Kunden öffentlich nach ARAL schickt, weil ihre Zapfsäulen besetzt sind, dann würde ich die absurde "Normalität", die man hier lautstark vorgibt, unterstreichen. Doch eher wird man Kunden von McDonald's verhungern lassen, bevor der Unsinn eintreten würde, dass sie von Mitarbeitern offiziell nach Burger King geschickt werden, um dort zu speisen. Ich weiß nicht, was selbsternannte Miniaturunternehmen unter Markt und Wettbewerb verstehen, aber wenn sie vorgeben mit Mitbewerbern zu kooperieren, dann sind beide Seiten vermutlich am Ende oder waren niemals richtig eigenständig. Daher nehme ich an, dass es hier nicht wirklich um Unternehmen, sondern um Kinder geht, die gern ihr Spielzeug tauschen. Dabei spielt es in der Tat keine Rolle, wer von ihnen den Sand wirft, aber wenn ein solides Unternehmen gemeinsame Sache mit der Konkurrenz macht, dann verliert es mehr als seinen Ruf. Es verliert an Eigenständigkeit und Glaubwürdigkeit. Zugegeben, dazu ist erstmal eine Mindestgröße des Unternehmens erforderlich. Aber auch ich lasse mich gern überraschen, wenn eines Tages die Berater der Boston Consulting Group gemeinsam mit den Beratern von Booz Allen Hamilton bei einem Kunden anklopfen, um ihre Optimierungsprozesse gemeinsam zu präsentieren. Aber das werden nicht mal meine Enkel erleben, wenn ich welche hätte. Gut, das mag man in einigen Sandkästen anders laufen und für viele Kinder selbstverständlich sein. Aber Kindern lässt man ja auch sonst viele Dinge durchgehen. Warum also nicht auch den Unsinn von der Kooperationsbereitschaft unter Konkurrenten? Eben. Sollen sie doch spielen.

Es nützt aber nichts, wenn sich im Ozean zwei Nichtschwimmer gegenseitig festhalten. Sie gehen nur gemeinsam unter und wer das praktiziert, dem steht das Wasser wirklich bis zum Hals, denn Unternehmen, die stark sind, können selbst schwimmen und haben auch starke Kunden und brauchen keine Konkurrenten als Kooperationspartner oder als Kunden. Sie jagen ihre Mitbewerber zum Teufel mit der besseren Idee, dem besseren Produkt bzw. der besseren Werbung für das Produkt und das macht sie erfolgreich, denn darin liegt die Herausforderung für ein Unternehmen in der Werbung. Wer als Agentur die Konkurrenz um Hilfe bittet oder Hilfe anbietet, ist schwach und keine Konkurrenz mehr. Das ist kein Spiel mehr und deshalb dürfen Kinder nicht daran teilnehmen. Es geht um Geld, viel Geld. Und wer dann mit der Konkurrenz teilen möchte, hat als Untenrehmer den Verstand verloren.

- Sterling
 
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@ sterling

Holla! Schläfst du mit 'nem M-16 unter der Decke?


Du magst ja recht haben, dass dort wo Geld im Spiel ist kaum Freundschaften zu finden sind. Und du hast recht, wenn du sagst, die Welt der Manager, Broker,... ist eine sagen wir mal herzlose, rein von der Rendite getriebene, aber findest du deine Charakterisierung von sämtlichen zwischenmenschlichen Beziehungen nicht etwas zu martialisch?
 
Zuletzt bearbeitet:
@ sterling

Holla! Schläfst du mit 'nem M-16 unter der Decke?
Gewiss nicht. Wer ne M-16 unter der Decke hat, redet nicht so eine gequirlte Schei**.
User sterling ist eher von der Kaliber, das gleich anfängt zu weinen und zu Mama zu rennen, wenn es ernst wird.
Das er hier so rumtönt ist nur Zeichen für den Hass, den er gegen seine eigene fehlende Männlichkeit hat.

so, don´t feed the troll. Und im Zweifelsfall kann man den Kleinen auch mal in Arm nehmen, dann wird er wieder ruhiger. :)
 
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