In anderen Kulturen zählt die Familie mehr. In Deutschland ja fast gar nicht, aber das ist ein anderes Thema.
Das sehe ich anders. In anderen Kulturen gilt das Individuum weniger, nicht aber die Familie mehr, zumindest nach westlichem Verständnis, da Familienmitglieder als Individuen angesehen werden. So gesehen gilt in westlichen Kulturkreisen die Familie mehr, da das einzelne Familienmitglied respektiert wird, dem Tochter und dem Sohn nicht ihre Rechte abgesprochen werden. Man könnte also sagen, das Familienoberhaupt oder eigene kulturelle Regeln oder die Religion gilt mehr in anderen Kulturkreisen. Ich selbst sehe aber die Familie als Verbund der jeweiligen Individuen. Somit gilt in Deutschland die Familie mehr, als in anderen Kulturkreisen, in denen die Tochter (oder der Sohn) sich den Partner nicht selbst auswählen darf und ihren Weg vorgeschrieben bekommt oder ansonsten mit der Familie brechen muss.
Hier gibt es natürlich auch viele Abstufungen. Einige türkische Freunde würden zum Beispiel aus Scham sterben, würden sie ihre Eltern in ein Altersheim einweisen lassen. Das gleiche gilt aber auch für meine eigene Familie - ich denke aber, die Tendenz ist in Deutschland dennoch diesbezüglich anders. Somit kann man vielleicht herausheben, dass die Familie stärker auftritt, mit größerer Geschlossenheit in anderen Kulturkreisen, dies aber mit einem Verlust anderer Faktoren erkauft wird und die Familie mitunter auch unter Zwang zusammenhält. Und das schneller aus der Familie ausgeschlossen wird, wenn die gesellschaftlichen und religiösen/kulturellen Regeln gebrochen werden. Wenn aber die Tochter ausgestoßen wird, wenn diese selbst ihren Partner aussuchen möchte oder der Sohn, wenn dieser die Religion wechselt (oder gar schwul ist), dann könnte man auch sagen: die Familie gilt weniger, die Regeln gelten mehr.
Mal aus einer anderen Perspektive.
Und es gibt hat welche die ihr Lebenlang gejagt werden wenn Sie zur Polizei gehen. Und vielleicht reichen auch schon die Drohungen. Man kennt einfach die genaue Situation nicht
Eben. Ist halt auch die Frage, als was man die Familie sieht. Als Verbund, der sich gegenseitig unterstützt und deren Mitglieder ein Recht auf freie Entfaltung und Glück haben (mein Kind soll glücklich werden), oder als Herrschaftsstruktur und als Verbund, in denen die Ehre und die Aussenansicht das Innere bestimmt?
Wie gesagt, hier gibt es viele Abstufungen.