Gesellschaft Freihandelsabkommen mit den USA

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Wie kann es sein, dass da irgendwer irgendwo etwas beschließt, wie zum Beispiel dieser Investorenschutz - was nichts anderes bedeutet, als Ausbeutung der Steuerzahler - mit diesen Schiedsgerichten, und wir als Kommune, Land sind denen unterworfen? Wie kann sowas sein?

Da TTIP bisherigen Informationen nach meines Erachtens und auch der deutschen Regierung ein gemischtes Abkommen darstellt (was aber vom endgültigen Vertragstext abhängt), müssen sowohl europäisches Parlament und der Rat als auch alle 28 Mitgliedstaaten zustimmen, in Deutschland auch der Bundestag und wohl auch der Bundesrat. In anderen Staaten wären Volksabstimmungen denkbar.
 
Da TTIP bisherigen Informationen nach meines Erachtens und auch der deutschen Regierung ein gemischtes Abkommen darstellt (was aber vom endgültigen Vertragstext abhängt), müssen sowohl europäisches Parlament und der Rat als auch alle 28 Mitgliedstaaten zustimmen, in Deutschland auch der Bundestag und wohl auch der Bundesrat. In anderen Staaten wären Volksabstimmungen denkbar.

und da Frau Merkel ja FÜR das Abkommen ist und eh das Sagen in der EU hat,
können wir uns ausmalen, wie die Abstimmungen ausgehen.
 
und da Frau Merkel ja FÜR das Abkommen ist und eh das Sagen in der EU hat, können wir uns ausmalen, wie die Abstimmungen ausgehen.

Ich glaube, da überschätzt du Merkel und ihren Einfluss auf die 28 Parlamente und den Bürgern aller EU-Staaten.
 
Ich glaube, da überschätzt du Merkel und ihren Einfluss auf die 28 Parlamente und den Bürgern aller EU-Staaten.

Na, das sag mal den Griechen und Portugiesen.

Wie war das 20 Lobbyisten in Brüssel auf einen Parlamentarier?
und in D und den anderen Staaten doch sicher nicht viel besser.

Tut mir leid, ich hab da wenig Hoffnung.
 
Na, das sag mal den Griechen und Portugiesen.

Welches Druckmittel hätte denn Merkel bei TTIP? Und die anderen Staaten sind oder waren nicht gleichfalls insolvent und erhoffen sich Schuldübernahmen, Stundungen oder ähnliches und ich sehe hier auch keine direkte Verbindung der Materie. Und Merkel regiert nicht allein.

Wenn es übrigens nach Gysi gegangen wäre, hätte man viel weiter eingegriffen in die Souveränität der Griechen - mit guten Argumenten.

Wie war das 20 Lobbyisten in Brüssel auf einen Parlamentarier? und in D und den anderen Staaten doch sicher nicht viel besser.

Richtig. Ein allgemeines Problem.

Tut mir leid, ich hab da wenig Hoffnung.

TTIP muss auch durch den amerikanischen Kongress. Die Wahrscheinlichkeit - bei all denen, die zustimmen müssen -, dass es scheitert, ist nicht klein.
 
Zuletzt bearbeitet:
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/freihandelsabkommen-ttip-aufklaeren-nicht-abhoeren-1.2047358

"Die Befürchtungen, dass TTIP vor allem ein Abkommen für internationale Großkonzerne werden soll und nicht für die Bürger, konnten die Verhandlungsführer bislang nicht überzeugend entkräften."

Lasst mich kurz nachdenken: Wer sitzt da gerade in den Verhandlungen? Ahhh, Wirtschaftsvertreter und Lobbyisten...

"Inakzeptabel ist es da, dass die USA nach wie vor zu den Vorfällen schweigen und entsprechende Anfragen hartnäckig ignorieren. Selbst eine Bitte um Aufklärung von EU-Handelskommissar und TTIP-Verhandlungsführer Karel De Gucht blieb unbeantwortet. Unter Partnern geht man so nicht miteinander um. Gespräche auf Augenhöhe sind unter solchen Umständen kaum möglich. Wenn De Gucht und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel nun darauf beharren, die Spionageaffäre sei kein Grund, die Verhandlungen zu stoppen, senden sie das falsche Signal. Sie zeigen, dass sie ein Abkommen mit den USA unbedingt wollen - und schwächen damit die Verhandlungsposition der EU."

Wenn die EU sich jetzt schon so Devot zeigt kann ich mir bildhaft vorstellen wie das bei den Schiedsgerichten abläuft. 'So, Sie sind der Vertreter der USA und Sie derjenige von Land XYZ. Alles klar, wir haben entschieden.'

"Diese Furcht mag unberechtigt sein, trotzdem muss man die Sorgen ernst nehmen."

Faszinierend das die Journalie am Ende doch immer einen Haken schlagen. Ich korrigiere: Diese Furcht ist berechtigt, deswegen muss man die Sorgen ernst nehmen.
 
Da TTIP bisherigen Informationen nach meines Erachtens und auch der deutschen Regierung ein gemischtes Abkommen darstellt (was aber vom endgültigen Vertragstext abhängt), müssen sowohl europäisches Parlament und der Rat als auch alle 28 Mitgliedstaaten zustimmen, in Deutschland auch der Bundestag und wohl auch der Bundesrat. In anderen Staaten wären Volksabstimmungen denkbar.

Nur was bringt das, wenn in allen Parlamenten nur noch Arschkriecher sitzen die alles abnicken was ihnen vorgelegt wird? Und selbst wenn eine einzelne Abstimmung nicht so läuft wie es die Frackingbefürworter gerne hätten wird halt solange abgestimmt bis das Ergebnis passt. Siehe EU-Verfassung die dann als Vertrag von Lissabon umgesetzt wurde.
 
@MacQandalf. Wenn ich auch Deiner Wortwahl nicht folgen möchte, so stimme ich Dir inhaltlich zu. Und wenn es TTIP nicht wird, dann ein anderes. Die bohren und baggern bis die Burg EU fällt.

@MAComba Freut mich, dass Du solch eine Zuversicht hast, ich kann sie leider nicht teilen.
 
Nur was bringt das, wenn in allen Parlamenten nur noch Arschkriecher sitzen die alles abnicken was ihnen vorgelegt wird?

So ist das nun auch nicht, auch wenn du in vielen wichtigen Fällen nicht unrecht hast, was das Abnicken betrifft - aber auch Politiker wollen wiedergewählt werden, in der Regierung sitzen, und es gibt ja auch noch die Opposition - nicht in allen Ländern herrscht eine große Koalition, die quasi alles durchsetzen kann. Das ein oder andere hat gar eine Minderheitsregierung. Auch die SPD müsste sich schon sehr verbiegen, nach einigen Verlautbarungen - und es sich überlegen, ob ihnen das nicht nur weiter schadet. Andere Länder werden die Materie als heikel einstufen und Volksbefragungen sind zudem auch nicht ausgeschlossen.

Zudem hat auch das Bundesverfassungsgericht hier immer wieder den Bundestag aufgefordert, seine Rechte wahrzunehmen und die Rechte von Abgeordneten geschützt - gut, kann man auch als Armutszeugnis einordnen, dass Gerichte den Bundestag hier stützen oder gar ermahnen müssen.

Und selbst wenn eine einzelne Abstimmung nicht so läuft wie es die Frackingbefürworter gerne hätten wird halt solange abgestimmt bis das Ergebnis passt. Siehe EU-Verfassung die dann als Vertrag von Lissabon umgesetzt wurde.

So einfach ist das auch nicht, siehe auch das formale Prozedere, der Vertrag wäre so erst einmal gescheitert und müsste neu verhandelt werden, und darüber dann wieder erneut abgestimmt werden.
 
@Macombat:
Angela Merkel wird 60 Jahre alt. Sie ist die mächtigste Frau Deutschlands und Europas. Mehr noch, sie ist übermächtig.
SPON
Schlimmer als diese Feststellung ist das Umfragenergebnis, welches am Ende des Artikels steht.
 
Unsere Freunde:

"Am faszinierendsten war dennoch das Auftreten eines anderen Gastes: das des in Deutschland lebenden amerikanischen Politikberaters Andrew Denison. Er vertrat mit einer so derben Deutlichkeit die realpolitischen Ambitionen eines Hegemons, dass die Anwesenden – offensichtlich gewohnt an die etwas versöhnlicheren Beschwichtigungsgesten der diplomatischen Rhetorik, wie etwa Barack Obama sie pflegt – bisweilen wie schockgefrostet wirkten."

""Ich finde es normal, dass spioniert wird." Bumm. "Für die Amerikaner besteht auch in der Partnerschaft mit Deutschland weiterhin die Notwendigkeit zu spionieren." Zack. "Wir können dankbar sein, dass die Amerikaner besser überwachen als die Russen." Rumms.

Weiterhin gebe es im amerikanischen Kongress bei einer hypothetischen Abstimmung mit Sicherheit eine große Mehrheit für die Fortsetzung der Überwachung und für eine Partnerschaft auf Augenhöhe, mal ehrlich, da sei Deutschland doch zu klein und zu schwach – dieser niedrige Verteidigungshaushalt, zum Beispiel!

Dann sei es doch unlogisch, dass überhaupt überwacht werde, warf Göring-Eckhardt zaghaft ein – was zwar schlüssig klang, aber gegen die verbale Kraftmeierei Denisons trotzdem wie ein Rückzugsgefecht wirkte. So bekam Anne Will mit Denison den Gast, den sie sich womöglich gewünscht hatte, schließlich sollte es bei ihr explizit nicht um Spionage an sich gehen, sondern um deren Auswirkung auf das spezifische deutsch-amerikanische Verhältnis.

Das ist, glaubt man Denison, aber von so grundlegenden Missverständnissen und unterschiedlichen Kulturen geprägt, dass es eine ganz neue Gesprächsgrundlage bräuchte, um sich einander ohne Illusionen wieder annähern zu können. Die Amerikaner kommen vom Mars, die Europäer von der Venus, so hatte es Anfang der Nullerjahre noch deutlich unter dem Schock des 11. September der US-Autor Robert Kagan beschrieben. Mittlerweile allerdings hat der Mars offensichtlich ein Auge auf die Venus geworfen."
--> http://www.welt.de/vermischtes/article130240597/US-Kraftmeier-schockt-Gaeste-bei-Anne-Will.html
 
Ah, der Andrew Denison. Den habe ich schon seit langem in die Kategorie Kotzbrocken einsortiert.
 
@Macombat: Angela Merkel wird 60 Jahre alt. Sie ist die mächtigste Frau Deutschlands und Europas. Mehr noch, sie ist übermächtig.

Aber keine Alleinherrscherin, sondern eine, die vermittelt und auch davon lebt, dass nicht wenige Staaten ihrer Meinung und froh darüber sind, dass diese als Blitzableiterin herhält. Zudem ist Deutschland nun einmal die größte Volkswirtschaft in Europa, wenn dem nicht so ist, bitte ich um Verbesserung. Früher war Deutschland eben ein wirtschaftlicher Riese und ein politischer Zwerg. Das ändert sich in Europa eben (aber nicht wirklich, auch aus Bequemlichkeit, in Bezug auf die USA), auch weil alle auf einmal etwas von Deutschland (vom deutschen Steuerzahler und nicht nur dem) wollen, abgesehen von dem ein oder anderen Geberstaat, die aber sich nun einmal stark in der Minderheit befinden. Vieles musste die Regierung auch hinnehmen, auch in Europa, auch in der EZB, und Frau Merkel hat eben doch auch anders gehandelt als geredet in Deutschland - so werden durchaus sehr hohe Risiken übernommen, der Sparer wird enteignet, die EZB hat freie Hand - gegen alle anderen Staaten kann Merkel nicht anregieren. Aber natürlich darauf pochen, dass ein all zu forscher Griff in eine effektive Steuerkasse, um die eigenen Reichen anderer Länder und deren Klientel zu schonen, so auch nicht geht - und zum Beispiel die Haftung auch von mir und dir und allen anderen von vielen Billionen Euro zusätzlich eben auch nicht schön ist, wenn zudem weiter gemacht wird wie bisher, weil es eben leichter ist, Geld auszugeben, als einzunehmen.

Hätte ich die Möglichkeit, als ausländischer Politiker, meine eigenen Bürger zu schonen, gerade die Reichen, und dafür andere haften und zahlen zu lassen, ohne eigene Strukturreformen und Belastungen auch gerade der "eigenen Kaste" voranzutreiben und mich überall unbeliebt zu machen und dann nicht wieder gewählt zu werden - hey, da wird man doch schwach! Ich verurteile den Versuch gar nicht gleich, auch wenn das die SPD sogar mittragen wollte, und die Grünen - bis die SPD das doch wieder aus dem Wahlprogramm strich und die Grünen auch etwas umdachten. Wenn man einen Dummen findet, der immer noch die gleichen leeren Versprechen glaubt... versuchen kann man es ja. Nur sollte der andere nicht darauf eingehen, wenn er auch mein Interesse im Auge hat - denn mit neuem Geld ändere ich erst einmal - nichts! Ist ja wieder genug da, wie zuvor. Gewohnheiten sind schwer zu ändern... auch in Deutschland. Hier herrschen auch noch genügend Ungerechtigkeiten meines Erachtens. Ich möchte auch die Gesellschaft in Deutschland weiter voran bringen und den Rechtsstaat und Bürgerrechte hier schützen und Steuergerechtigkeit noch weiter ausbauen... da müssen wir in anderen Ländern die Steuerunehrlichkeit einiger wohlhabender Schichten nicht unterstützen...

In Griechenland ändert sich übrigens so einiges, wie einige Forenmitglieder mir nahebringen konnten, und das ist erfreulich. Die Griechen sind nun einmal unsere europäischen Brüder. Und der Familie hilft man.

Nein, da hat Gysi durchaus recht gehabt, als er zwar sofortige Hilfe ohne deutschen Zeigefinger anmahnte (den wir nicht erheben sollten), aber eben auch die betroffenen Länder zu Steuergerechtigkeit zwingen wollte - wobei hier auch eine Vertragsänderung in Europa notwendig war, zumindest so schnell als möglich nachträglich - denn dauernder Rechtsbruch ist irgendwann der Tod einer Union und des Vertrauens in diese.

Dennoch - wir sind eine europäische Familie, und haben als solche zu handeln. Machen einige Fehler, auch vorsätzlich - ich sehe keinen Grund, irgendwen zu verstoßen - der Wille sich dann doch zu ändern muss natürlich auch einmal nach Außen sichtbar werden. Gemeinsam solidarisch - aber eben alle, nicht nur einige. Steuergerechtigkeit und effektive Erhebung in jedem Land ist dafür die Grundlage, und nicht das Ziel, geht es darum, auch selbst verschuldete Fehler auszubügeln und Verträge zu dehnen...

Gemeinsam gegen schädliche Interessen der USA anzugehen wäre mein weiteres Ziel - auch was Abkommen betrifft. Europa darf sich nicht spalten lassen in das alte und das neue Europa. Und die Kommission muss endlich demokratisch denken und rechtsstaatlich und nicht so handeln, dass eine Bürgerverachtung als evident sichtbar wird. Ebenso der Rat. Viel zu tun...
 
Aber keine Alleinherrscherin, sondern eine, die vermittelt und auch davon lebt, dass nicht wenige Staaten ihrer Meinung und froh darüber sind, dass diese als Blitzableiterin herhält. Zudem ist Deutschland nun einmal die größte Volkswirtschaft in Europa, wenn dem nicht so ist, bitte ich um Verbesserung. Früher war Deutschland eben ein wirtschaftlicher Riese und ein politischer Zwerg. Das ändert sich in Europa eben (aber nicht wirklich, auch aus Bequemlichkeit, in Bezug auf die USA), auch weil alle auf einmal etwas von Deutschland (vom deutschen Steuerzahler und nicht nur dem) wollen, abgesehen von dem ein oder anderen Geberstaat, die aber sich nun einmal stark in der Minderheit befinden.Vieles musste die Regierung auch hinnehmen, auch in Europa, auch in der EZB, und Frau Merkel hat eben doch auch anders gehandelt als geredet in Deutschland - so werden durchaus sehr hohe Risiken übernommen, der Sparer wird enteignet, die EZB hat freie Hand - gegen alle anderen Staaten kann Merkel nicht anregieren. Aber natürlich darauf pochen, dass ein all zu forscher Griff in eine effektive Steuerkasse, um die eigenen Reichen anderer Länder und deren Klientel zu schonen, so auch nicht geht - und zum Beispiel die Haftung auch von mir und dir und allen anderen von vielen Billionen Euro zusätzlich eben auch nicht schön ist, wenn zudem weiter gemacht wird wie bisher, weil es eben leichter ist, Geld auszugeben, als einzunehmen.

Hätte ich die Möglichkeit, als ausländischer Politiker, meine eigenen Bürger zu schonen, gerade die Reichen, und dafür andere haften und zahlen zu lassen, ohne eigene Strukturreformen und Belastungen auch gerade der "eigenen Kaste" voranzutreiben und mich überall unbeliebt zu machen und dann nicht wieder gewählt zu werden - hey, da wird man doch schwach! Ich verurteile den Versuch gar nicht gleich, auch wenn das die SPD sogar mittragen wollte, und die Grünen - bis die SPD das doch wieder aus dem Wahlprogramm strich und die Grünen auch etwas umdachten. Wenn man einen Dummen findet, der immer noch die gleichen leeren Versprechen glaubt... versuchen kann man es ja. Nur sollte der andere nicht darauf eingehen, wenn er auch mein Interesse im Auge hat - denn mit neuem Geld ändere ich erst einmal - nichts! Ist ja wieder genug da, wie zuvor. Gewohnheiten sind schwer zu ändern... auch in Deutschland. Hier herrschen auch noch genügend Ungerechtigkeiten meines Erachtens. Ich möchte auch die Gesellschaft in Deutschland weiter voran bringen und den Rechtsstaat und Bürgerrechte hier schützen und Steuergerechtigkeit noch weiter ausbauen... da müssen wir in anderen Ländern die Steuerunehrlichkeit einiger wohlhabender Schichten nicht unterstützen...

Hm.
Das, was ich unterstrichen habe verstehe ich nicht.

In Griechenland ändert sich übrigens so einiges, wie einige Forenmitglieder mir nahebringen konnten, und das ist erfreulich. Die Griechen sind nun einmal unsere europäischen Brüder. Und der Familie hilft man.

Nein, da hat Gysi durchaus recht gehabt, als er zwar sofortige Hilfe ohne deutschen Zeigefinger anmahnte (den wir nicht erheben sollten), aber eben auch die betroffenen Länder zu Steuergerechtigkeit zwingen wollte - wobei hier auch eine Vertragsänderung in Europa notwendig war, zumindest so schnell als möglich nachträglich - denn dauernder Rechtsbruch ist irgendwann der Tod einer Union und des Vertrauens in diese.

Dennoch - wir sind eine europäische Familie, und haben als solche zu handeln. Machen einige Fehler, auch vorsätzlich - ich sehe keinen Grund, irgendwen zu verstoßen - der Wille sich dann doch zu ändern muss natürlich auch einmal nach Außen sichtbar werden. Gemeinsam solidarisch - aber eben alle, nicht nur einige. Steuergerechtigkeit und effektive Erhebung in jedem Land ist dafür die Grundlage, und nicht das Ziel, geht es darum, auch selbst verschuldete Fehler auszubügeln und Verträge zu dehnen...

Gemeinsam gegen schädliche Interessen der USA anzugehen wäre mein weiteres Ziel - auch was Abkommen betrifft. Europa darf sich nicht spalten lassen in das alte und das neue Europa. Und die Kommission muss endlich demokratisch denken und rechtsstaatlich und nicht so handeln, dass eine Bürgerverachtung als evident sichtbar wird. Ebenso der Rat. Viel zu tun...

Ich glaube nicht, dass das Konstrukt EU reformierbar ist, in dem Sinne, wie Du ihn beschreibst und wie es auch meiner ist.
Bei einem Austritt eines Euro-Landes aus dem Euro Raum, ginge es meines Erachtens auch nicht darum ihn zu verstoßen, wie Du schreibst, sondern einfach die Möglichkeit zu schaffen, dass dieser Staat wieder auf die Beine kommt.
Was mit diesen "Rettungsschirmen" geschieht, ist nur eine Verlängerung des Schreckens und keine Beendigung.
 
Das, was ich unterstrichen habe verstehe ich nicht.

Aus der Sicht der Geberländer ein ausländischer Politiker, aus der Sicht der Nehmerländer dann natürlich ein innländischer Politiker. Primär aus deutscher Sicht geschrieben.

Ich glaube nicht, dass das Konstrukt EU reformierbar ist, in dem Sinne, wie Du ihn beschreibst und wie es auch meiner ist.

Reformen finden ja statt. Die Krise katalysiert sogar Reformen - hat aber auch zu einer Erodierung des Rechts geführt. Das europäische Recht war in wichtigen Aussagen somit nicht krisenfest und eine "Schönwetter-Formel". Das ist höchst problematisch.

Bei einem Austritt eines Euro-Landes aus dem Euro Raum, ginge es meines Erachtens auch nicht darum ihn zu verstoßen, wie Du schreibst, sondern einfach die Möglichkeit zu schaffen, dass dieser Staat wieder auf die Beine kommt. Was mit diesen "Rettungsschirmen" geschieht, ist nur eine Verlängerung des Schreckens und keine Beendigung.

Kann man argumentativ natürlich so vertreten. Hängt auch davon ab, wie man gewichtet. Ich gewichte schlicht anders, ohne die dagegen sprechenden Argumente zu ignorieren. "Verstoßen" war hier natürlich von mir bereits ein Werturteil, mehr Prosa als formaljuristisch und argumentativ fair dargestellt. Aber ab und an reichere ich eben auch mal Texte mit etwas Leidenschaft an. :)
 
@MACombat Dann scheinen wir ja einer Meinung zu sein*, wenn auch mit unterschiedlichen Gewichtungen und Schlussfolgerungen.
*besonders Deine Anmerkung zum Recht in der EU möchte ich unterstreichen.

EDIT
@All: habe ich grad bei SPON entdeckt:

"Ich will, dass die Leute, die meine Bilder sehen, erkennen, dass das der Anfang vom Ende der größten Wirtschaftsmaschine aller Zeiten ist: Amerika."
Fotograf Seph Lawless
 
Was haben leere Einkaufshäuser mit dem Ende der Wirtschaftsmaschine der USA zu tun? (erst gemeinte Frage)
Du findest hierzulande auch leere Karstadts etc.
 
Was haben leere Einkaufshäuser mit dem Ende der Wirtschaftsmaschine der USA zu tun? (erst gemeinte Frage)
Du findest hierzulande auch leere Karstadts etc.
Das amerikanische Wirtschaftsmodell ist viel mehr auf Konsum hin ausgerichtet, als das europäische. Geld ausgeben hat einen vollkommen anderen gesellschaftlichen Stellenwert und vor allem eine fundamentale Bedeutung für die Wirtschaft die noch viel abhängiger vom Wachstum ist, als hierzulande.

Ein geschlossenes Kaufhaus in einer europäischen Innenstadt ist ein unschöner Anblick, mehr aber meistens nicht. In den USA steht dahinter das Gespenst des wirtschaftlichen Niederganges.

Der Fachmann, der das Ganze mit der Präzision eines Chirurgenskalpells erklären könnte, ist in diesem Fall Saugkraft! :augen:
 
Das erinnert an Detroit und das groteske Bild wenn da jährlich eine Automesse stattfindet.

Und wenn man sich die euphorischen Fracking Aktionen ansieht mit ihren Wanderbewegungen könnte man meinen das die USA zu einem Nomadenvolk wird.
 
Was haben leere Einkaufshäuser mit dem Ende der Wirtschaftsmaschine der USA zu tun? (erst gemeinte Frage)
Du findest hierzulande auch leere Karstadts etc.

Offensichtlich sind die Konsumtempel so unrentabel, dass es keinen mehr gibt, der diese Gebäude weiter nutzen will/kann und es fehlt am Geld, diese Gebäude abzureißen. So mein Schluss: In der Region ist die wirtschaftliche Lage so schlecht, dass sich diese Gebäude nicht mehr rentabel betreiben lassen und die Kommunen (oder wer auch immer dafür zuständig ist) hat keine Handhabe dass die Gebäude abgerissen werden.
Ergo: ein wirtschaftliches und rechtliches und städtebauliches Desaster.

Für mich wäre es spannend gewesen zu sehen, in welchen Umfeld diese Gebäude stehen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen

carstenj
Antworten
0
Aufrufe
138
carstenj
carstenj
Siebenstern
Antworten
0
Aufrufe
72
Siebenstern
Siebenstern
Zurück
Oben Unten