Ich weiß, viele können den Gedanken schwer nachvollziehen, speziell diejenigen, die in Ballungsgebieten leben und keinen Umgang mit Nutztieren haben.
Vielleicht hilft ein Beispiel, das verständlicher zu machen. Ein Bekannter hält Rinder, die praktisch Familienanschluss haben. Sie sind das ganze Jahr über draussen, er sieht aber täglich nach ihnen, pflegt sie, usw.. Das geht so über Jahre, dann fährt er mit dem Tier zum Schlachter, ist dabei, wenn es stirbt, und hilft beim Zerteilen. Alles wird verwertet.
Die Alternative wäre, das Tier auf der Weide sterben zu lassen. Wer sich mit Großtieren auskennt, weiß, dass dies so gut wie nie ohne Krankheiten und Schmerzen abgeht. Bei Pferden passiert das leider immer wieder. Von denen können sich die Besitzer oft nicht trennen, verständlicherweise, weil über Jahre ein besonders inniges Verhältnis entstanden ist. Sie holen den Tierarzt immer wieder, solange noch ein Funken Hoffnung besteht. Und das Tier leidet unter Umständen entsetzlich lange, bekommt ständig Schmerzmittel und muss dann doch eingeschläfert werden. Dann ruft man den Abdecker, das ist Vorschrift, solange liegt das tote Tier dort, wo es gestorben ist. (Und muss u.U. vor Raben geschützt werden.) Der Abdecker hebt es dann mit dem Kran in den LKW, dabei krachen die Knochen. In freier Wildbahn, gäbe es die noch, würden die Tiere von Raubtieren getötet. Und die tun es in der Regel schnell.
Rinder und Schweine werden als Nutztiere gehalten. Ohne die Absicht, sie letztlich zu "nutzen", würden es sie gar nicht geben. Es wäre unsinnig, sie am Ende leiden und zu Katzenfutter verarbeiten zu lassen. (Das werden sie nämlich, wenn der Abdecker sie geholt hat.) Deshalb kann es ein Zeichen von Wertschätzung sein, sie nicht nur artgerecht zu halten, sondern sie am Ende auch human zu töten und zu essen. Es bedeutet für sie, ein gutes Leben mit einem guten Ende zu haben, ohne leiden zu müssen.