Filmfestival in Cannes verbannt Lars von Trier

Er wurde eigentlich nur nach seinem deutschen Hintergrund gefragt, er hat wohl deutsche Vorfahren.
Ja, diese ganze Aufregung ist ein Sturm im Wasserglas. Ich habe mir die Pressekonferenz angesehen, der hat nur in guter Laune etwas rumgeflaxt. Und das haben die anscheinend nicht so ganz verstanden...

Der eigentliche Skandal sind nicht die Äusserungen von LVT, sondern der mangelnde Humor und die political correctness der Festivalverantwortlichen..
 
Der eigentliche Skandal sind nicht die Äusserungen von LVT, sondern der mangelnde Humor und die political correctness der Festivalverantwortlichen..

...genau!

...was waren das noch für Zeiten, als wir hierzulande Menschen wie Christoph Schlingensief hatten.
 
Lars von Trier geht jetzt zunächst nach Argentinien und erholt sich dort seiner Strapazen unter Gleichleidenden. Arme Wurst.
 
Ich wurde paarmal aus Discos geschmissen - das strengt schon an. Wie muss ein Filmfestival dann erst sein. Gute Güte, nicht auszudenken.
 
Ich wurde paarmal aus Discos geschmissen - das strengt schon an. Wie muss ein Filmfestival dann erst sein. Gute Güte, nicht auszudenken.

...oh, ich glaube so jemand wie von Trier lässt sich durch einen solchen Vorfall eher inspirieren ;)
 
Er wurde eigentlich nur nach seinem deutschen Hintergrund gefragt, er hat wohl deutsche Vorfahren.

Naja, man kann auf eine solche Frage sicherlich irgendwas mit Juden, Adolf, dem Zweiten Weltkrieg und Israel antworten. Muss aber nicht sein. Gehört bei ihm wahrscheinlich zum Image.
 
Och ich seh das jetzt alles nicht so eng. Von daher mach dir mal um mich keine Sorgen. :)
 
Ich habe seine Äußerungen gerade gehört/gesehen. Die offiziellen Reaktionen sind lächerlich. Ich hatte fast den Eindruck, dass er sich etwas unbeholfen über die Frage lustig machte. So nach dem Motto: Klar, wer Ästhetik mag, die von den Nazis aufgenommen worden ist, und dann auch noch deutsche Eltern hat, der wird vermutlich dann natürlich auch Nazi sein. Und die Juden? Ja, ich mag Juden oder auch nicht. Egal... Blöde Fragen, blöde Antworten... Was soll man auch heute noch auf solche blöden Fragen antworten?!? Es werden doch vorgeblich 'korrekte' Antworten verlangt und vorrausgesetzt. Es wird Zeit, das zu durchbrechen. Von Trier macht dies u.a. mit der Aussage, dass er 'Hitler verstehe'. Uuuuuuuiiiii. Dabei holt Trier den Mann nur aus dem Mythos des vermeintlich beispiellos unmenschlichen Monsters raus. Aber das darf man eben heute noch nicht. Wir brauchen Mythen. Wir brauchen 'das Böse'. Wie z.B. auch Bin Laden und Al Kaida. DAS BÖÖÖÖSE... Das Böse, das wir nicht verstehen und auch nicht verstehen wollen! Vermutlich verstünden wir, wenn wir uns mal gewissen sakrosankten Fragen öffneten, allzu sehr, dass wir selber mitten drin stecken und selber übelstes Potential haben und sogar alltäglich umsetzen. Auf politischer Ebene sowieso. Gerade da, wo wir die vorgeblich Guten sind und alle, die sich gegen uns wehren, als psychopathische Böse abstempeln. Solche Archetypen braucht der Spießbürger, um seine eigene, beiläufige Bestialität zu kaschieren.

Wie auch immer. Die Reaktion der Filmfestival-Leitung ist provinziell und bigott. Lächerlich.

PS: Letztens stand ich mit einem Freund noch in einem Museum und bewunderte eine griechisch-athletische Standfigur. Fast schon Nazi-Kunst, dachten wir dann so bei uns, so sehr ist so eine bestimmte Ästhetik besetzt worden. Bestimmt eine Replik von Nazi-Bildhauern. Grrrr. Wir hatten schon die Idee, der Figur ein Nazi-Armband um den Oberarm zu binden und ihm ein Schild umzuhängen: Kunst ist Kunst ist Kunst ist Kunst... und nicht Massenmord. ;)
 
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Ich habe seine Äußerungen gerade gehört/gesehen. Die offiziellen Reaktionen sind lächerlich. Ich hatte fast den Eindruck, dass er sich etwas unbeholfen über die Frage lustig machte. So nach dem Motto: Klar, wer Ästhetik mag, die von den Nazis aufgenommen worden ist, und dann auch noch deutsche Eltern hat, der wird vermutlich dann natürlich auch Nazi sein. Und die Juden? Ja, ich mag Juden oder auch nicht. Egal... Blöde Fragen, blöde Antworten... Was soll man auch heute noch auf solche blöden Fragen antworten?!? Es werden doch vorgeblich 'korrekte' Antworten verlangt und vorrausgesetzt. Es wird Zeit, das zu durchbrechen. Von Trier macht dies u.a. mit der Aussage, dass er 'Hitler verstehe'. Uuuuuuuiiiii. Dabei holt Trier den mann nut aus dem Mythos des beispiellosen, unmenschlichen Monsters raus. Aber das darf man eben heute noch nicht. Wir brauchen Mythen. Wir brauchen 'das Böse'. Wie z.B. auch Bin Laden und Al Kaida. DAS BÖÖÖÖSE... Das Böse, das wir nicht verstehen und auch nicht verstehen wollen. Vermutlich verstünden wir, wenn wir uns mal gewissen sakrosankten Fragen öffneten, allzu sehr, dass wir selber mitten drin stecken und selber übelstes Potential haben und sogar alltäglich umsetzen. Auf politischer Ebene sowieso. Gerade da, wo wir die vorgeblich Guten sind und alle, die sich gegen uns wehren, als psychopathische Böse abstempeln. Solche Archetypen braucht der Spießbürger, um seine eigene, beiläufige Bestialität zu kaschieren.

Wie auch immer. Die Reaktion der Filmfestival-Leitung ist provinziell und bigott. Lächerlich.

PS: Letztens stand ich mit einem Freund noch in einem Museum und bewunderte eine griechisch-athletische Standfigur. Fast schon Nazi-Kunst, dachten wir dann so bei uns, so sehr ist so eine bestimmte Ästhetik besetzt worden. Bestimmt eine Replik von Nazi-Bildhauern. Grrrr. Wir hatten schon die Idee, der Figur ein Nazi-Armband um den Oberarm zu binden und ihm ein Schild umzuhängen: Kunst ist Kunst ist Kunst ist Kunst... und nicht Massenmord. ;)
:upten:
 
ach, die Geschichte mit Hitler hätten sie ihm sicher vergeben, aber er hat ja etwas viel schlimmeres getan: Er hat etwas gegen Israel gesagt. Dafür muß man ihn einen Kopf kürzer machen, mindestens :rolleyes:
 
Eva Herman hats damals auch weggeselbelt, auch wenn sie primaer "nur" die 68er Bewegung und deren Folgen kritisierten wollte... ...Wenn man die 68er Errungenschaften kritisiert wird, man heutzutage genauso geschnitten und als Nestbeschmutzer betrachtet, als wenn man Speer einen begnadeten Kuenstler nennt - unabhaengig davon wie hoch der Wahrheitsgehalt dahinter ist.
Ganz unabhängig von der damaligen, tatsächlich schmutzigen Hexenjagd:
Wenn man mal in Betracht zieht, bei welchem Verlag sie heute als "Nachrichten"-sprecherin arbeitet und was dort für Positionen vertreten werden, kann man schon davon ausgehen, daß ihre Gesinnung ziemlich eindeutig in der rechtsäußeren Ecke zu verorten ist.
Bei Lars v. Trier sehe ich solche Tendenzen im Gesamtzusammenhang nicht.
Das ist der für mich signifikante Unterschied.
 
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