Festanstellung - Welches Gehalt?

Ja Chewie, die Jobs liegen nicht auf der Straße, aber mit einer guten Portion Mobilität ist da schon was zu machen. Wenn man will, geht es.
 
dann erzähle eben das hier mal deinen chef beim mittagessen und schlag einen ausgleich dafür vor. du kannst ja nix verlieren dabei, nur gewinnen. das hört sich zwar theoretisch einfach an, aber vielleicht ne idee wert?

das argument, dass jeder ersetzbar ist, zählt für mich nicht, da du evtl. mehr know-how hast, den firmeninternen workflow kennst und keine einarbeitungszeit benötigst wie evtl. ein neuer das brauchen würde.
aber das muss jede firma für sich selbst entscheiden.
 
sgmelin schrieb:
Es mag durchaus Personalchefs geben, die ziemlich fair sind, aber Du wirst keinen Antreffen, der sagt: "so, sie haben sich 2000 euro vorgstellt, wir zahlen ihnen 2500 euro."

ein freund der kuerzlich von der festanstellung ins lager der freien
gewechselt ist, hat mir gestern erzaehlt das ihm zwei agenturen von
sich aus mehr gezahlt haben! wobei seine gehaltsforderungen wohl
auch wirklich ziemlich niedrig angesetzt waren...

ich hab bei meinem ersten job nach dem studium ebenfalls ohne
forderung ne gehalterhoehung vom chef bekommen. und das nach
knapp drei monaten...

soviel dazu!

:)
 
Gratulation. Ausnahmen bestätigen die Regel...
Wobei man sagen muss, wenn man gut ist und unter dem Durchschnitt verdient ist die Gefahr des Wechsels sehr hoch und dann bekommt man schon mehr, um einfach das Unternehmen nicht zu wechseln...
 
wegus schrieb:
Studium ist nix zum reichwerden ( frag mal alle aus den Sozial- und Heilberufen - außer einige Ärzte).
Reichwerden==lern ein solides Handwerk !

Einspruch euer Ehren. Noch während meines (abgeschlossenen) Architekturstudiums hab ich eine Schreinerlehre gemacht und mich dann im Möbelbau selbstständig gemacht. Immer noch besser denn als Arch garnix zu tun, aber Du bist heute gezwungen 40€/Std zu rechnen und verdienst weniger netto als eine Putzfrau. In den 40 Eurinen sind aber nicht die vollen Kosten für Werkstatt, Maschinen, Werkzeuge, Strom, Auto etc. drin. Als junger Handwerksmeister ist es zumindest im Bereich Holzverarbeitung fast unmöglich dich selbstständig zu machen, wenn die Familie nicht die Rolle der Hausbank übernimmt.
 
Ömm...

ich bin einigermassen entsetzt.
Das ist ja der reinste Ausverkauf unserer Zunft :D

Um die 4 Kilo Brutto hätt ich jetzt für einen Grafikdesigner mit Berufserfahrung schon veranschlagt...
zumindest hab ich das meinem Scheffe damals so verkauft und wir haben da nicht mehr verhandelt. Vielleicht schläft er ja mit meiner Frau...
kopfkratz
 
Hmmm... *knitterknitterraschel*

Hier steht ganz hinten in 6pt Fraktur der Zusatz DNAIGGADFÜ und danach in Klammern und 10% Sättigung...

(Die Nutzungsrechte an Ihrer Gemahlin gehen an den Firmeneigner über)

...

verflucht... :mad:
 
:) Zehnzeichenfüll
 
So, ich grab den Thread mal nochmal raus:

Mein Chef hat mir jetzt ein Angebot gemacht.
Ca. 800 Euro netto. :(

Nochmal ein paar Infos zum Job, falls jemand kein Bock hat, den Thread nochmal durchzugehen ;)

Ich arbeite ca. 45 Stunden/Woche plus ab und zu auch mal am Wochenende (so ca. 1 bis 2mal im Monat) und je nach Auftragslage auch mal ein paar Überstunden in der Woche.

Ich hab schon mit ehemaligen Studienkollegen gesprochen, die verdienen bei ähnlicher Stundenzahl so um die 1.200 Euro Netto, also so grob um die 2000 Euro Brutto.

Dies sollte ja eigentlich schon drin sein, oder?

Mein Tätigkeit ist halt die Gestaltung von Printmedien, außerdem muss ich die Sachen dann auch Litho-fertig machen.
Ich fahr auch mit zum Kunden um die Layouts zu besprechen, telefoniere mit den Kunden usw.
Zusätzlich kümmer ich mich auch um die Hardware in der Agentur (ist nicht besonders groß, fünf Rechner).

Da sind die 800 Euro netto kein gutes Angebot, 'wa? *schmoll*

Bin halt am überlegen:
Annehmen um Berufserfahrung zu sammeln?
Momentan sieht es in der Branche ja nicht so gut aus.
Da kann man froh sein, wenn man was findet.

Andererseits.... von irgendwas muss ich ja auch leben....
 
Ich würde es annehmen,
- um Berufserfahrung zu sammeln
- vielleicht gibt's bei einem Gespräch in ein paar Monaten mehr
- (!) beim Suchen nach einem anderen Job ist ein bestehendes Arbeitsverhältnis wichtig für ein gutes Verhandlungsergebnis. Wenn Du arbeitslos bist, hast Du beim Verhandeln schlechte Karten.

No.
 
NetNic schrieb:
Andererseits.... von irgendwas muss ich ja auch leben...
du sagst es! aber kannst du denn von 800 euro monatlich leben?
da bleibt doch definitiv nichts übrig. von rücklagen oder nem urlaub
mal ganz abgesehen! und das bei deutlich mehr als 160 stunden!

ich denke dein chef pokert und versucht deine unwissenheit bzw.
unsicherheit auszunutzen! für 800 euro findet er meiner meinung nach
so schnell niemanden der kundenkontakt macht, layoutet, reinzeichnet
und auch noch die hardware im büro am laufen hält!

rechne ihm doch einfach mal deine monatlichen fixkosten vor und
sag ihm offen was genau du haben willst. (800 euro decken nicht mal
meine fixkosten an miete, telefon und versicherungen!!!)

die lage in unserer branche ist zwar nicht rosig, aber so schlecht
ist sie nun auch wieder nicht!

;)
 
Ich kann zu den üblichen Gehaltshöhen in diesem Bereich leider nichts sagen, aber ich finde es sehr ungewöhnlich, dass hier über ein Nettogehalt gesprochen wird. Das ist sehr unüblich. Normalerweise wird ein Brutto-Monats- bzw. ein Brutto-Jahresgehalt vereinbart, da das Nettogehalt nicht nur vom Bruttobetrag sondern auch von den persönlichen Verhältnissen (Steuerklase, Familienstand etc.) abhängt. Aber, sei es drum ...

Für Dich ist m.E. sehr wichtig, ob hier über eine Festanstellung im Angestelltenverhältnis oder als "fester freier Mitarbeiter" gesprochen wird. Der Unterschied ist deshalb entscheidend, da Du in dem letzteren Fall alle Sozialabgaben voll selbst tragen musst. Im Angestelltenverhältnis trägt der Arbeitgeber jeweils die Hälfte der Beiträge, z.B. zur Renten- und Krankenversicherung. Entscheidend ist auch, ob Du z.B. Urlaubs- und/oder Weihnachtsgeld bekommst, und wenn ja, wieviel. Daneben bliebe z.B. die Frage, ob Überstunden vergütet werden, wenn ja, wie? Auszahlung oder Abfeiern (was meistens nicht klappt).

Zum Schluß noch: Einen Überblick über die persönliche Steuerlast mit Online-Berechnung gibt es auf den Seiten des BMF. Die Online-Lohnsteuerrechnung kann für Dich als Argumentationshilfe ganz nützlich sein, da Du damit erfährst, wie sich ein höheres Brutto- auf Dein Nettogehalt auswirkt.
 
Bei w&v gibts eine Gehaltsübersicht für Werber

w&v, Werben und Verkaufen bringt jedes Jahr ein Buch heraus, in dem die Gehälter von Werbeagenturen und Produktmanagern gelistet sind. Ich hab mir das Buch einmal 2002 gekauft, es war sauteuer, die Kohle hat man aber bei der ersten Gehaltsverhandlung wieder raus. Vor zwei Jahren haben in dem Laden in Hamburg (70 Leute), in dem ich arbeitete, Grafiker nach einem Praktikum zwischen 1.300 und 1.500 Euro brutto verdient. Gearbeitet wurden 60 Stunden ohne Ausgleich und jedes Wochenende mindestens einen Tag.
Kleinere Werbeagenturen zahlten zu der Zeit um die 2.000.
Wichtiger als die Kohle ist es aber am Anfang einen guten Laden zu erwischen. Dann kann man auch mal 2 Jahre für wenig arbeiten. Bei einem Wechsel in eine kleinere Agentur gibts dann den dicken Aufschlag und einen guten Job.

Ich drück die Daumen!
 
Mein Tip: Verhandeln!

Dein Chef wird für das Geld wahrscheinlich niemanden finden, der vorher schon für mehr gearbeitet hat. Dazu kommt noch die Einarbeitungszeit und die Ungewissheit, ob der neue Mitarbeiter auch wirklich was taugt. Er wird Dich schon gerne behalten wollen, natürlich am liebsten umsonst...

Also, was denkst Du? Bist Du so entbehrlich, dass Du auf ein Angebot, welches nun wirklich unter dem Durchschnitt liegt, eingehen musst? Bist Du so schlecht, dass Du keine bessere Stelle findest?

Brutto 2000,- sollten drin sein, also in etwa 1200,- netto. Wenns gar nicht anders geht, lass Dir 1000,- netto geben und den Rest als Fahrtengeld oder so...

Wenn es Leute gibt, die unter Wert arbeiten, dann wäre jeder Chef schön blöd oder zumindest grob fahrlässig, wenn er freiwillig mehr bezahlt.

Ciao, Gonz
 
Fahrgeld ist keine gute Idee. Das gilt als Geldwerter Vorteil und muss versteuert werden....
 
nur mal kurz zur veranschaulichung:

800 € : 180 h = 4,45 € pro stunde

:(
 
wegus schrieb:
Studium ist nix zum reichwerden ( frag mal alle aus den Sozial- und Heilberufen - außer einige Ärzte).
Reichwerden==lern ein solides Handwerk !

Reich werden mit Handwerk???
Das geht nur mit Handeln.
 
Dein Chef ist entweder absolut todesdreist oder naiv wie ein frisch geschlüpfter Skorpion. Und wenn Du dort für diesen Hungerlohn länger als ganz kurze Zeit bleibst, bist Du die Hälfte der beiden Parteien, die sich schamlos ausnutzen lässt.

Natürlich ist es gut, erstmal Berufserfahrung zu sammeln.
Und natürlich ist die Marktlage grottengrausam.
Und natürlich kannst Du mehr verlangen.
Wenn Du es wert bist. Bist Du es?

Mach doch eine Probezeit aus für das Gehalt von 800. Ein halbes Jahr von mir aus. Mit einer festen Vereinbarung, wie hoch das Gehalt danach ist. In dieser Zeit sammelst Du Erfahrungen, ob Du mit dem Gehalt überhaupt hinkommst. Und wenn nicht, kannst Du in dieser Zeit nebenbei nach einem besser bezahlten Job schauen.

Dass das für Dich als Frischling nicht einfach ist, ist ebenfalls klar.
Aber lass Dich nicht verarschen.
 
Als Grafiker in Festanstellung würde ich nicht unter 1200 € starten.
Alles drunter, wäre schwierig mit umzugehen, weil doch sowieso länger gearbeitet werden wird
und die Lebenserhaltungskosten auch in Zukunft nicht weniger werden würden.
Ist natürlich alles auch eine Frage des Könnens – Berufsanfänger dürften auch mit 1000€ das
erste halbe Jahr starten. Doch die Option sollte schon so liegen, daß nach diesem halben Jahr
mehr Gehalt fließen sollte.
 
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