Festanstellung - Welches Gehalt?

Hi,
hab mal mit Inetersse diese Thread gelesen. Komme nicht aus der Grafik/Design oder Agenturecke, sondern bin DBA. Ist ja ganz schön mau, was da so abgeht. Ich habe mit 2500 brutto+ urlaubsgeld + Weihnachtsgeld + Bezahlter Mehrarbeit angefangen. Und das mit Ausbildung (ohne Studium). Ich will nicht prahlen, aber für jemanden der studiert müsste doch normal mehr drin sein oder? Da bin ich schon ein bißchen überrascht.
Ein Kumpel von mir ist übrigens gelermter mediengestalter und der hat vor 1 jahr nach der Ausbildung mit 2000€ brutto angefangen. Da müsste man doch als Grafik/Designer ne Ecke höher anfangen.
 
Also wenn man dass so liest, bin ich echt froh, dass ich damals nicht studiert hab. Ich hab nach der Ausbildung (Mediengestalter digital/print - Design/nonprint) 2650,- brutto bekommen... War allerdings auch 2001, also genau im "New-Economy"-Rush...

Inzwischen ist's übrigens nur noch die Hälfte, liegt aber daran, dass ich nur halbtags arbeite, da ich seit einem Jahr studiere (BWL) :)
 
Also, ich finde die Diskussion erstaunlich. Ich bin Geschäftsführer einer Firma und wundere mich schon oft über die Leute die keine Ahnung von Ihrem eigenen Marktwert haben. Faktoren wie Abschlußnote, Praktika, mögl. Berufserfahrung, Semesterarbeit etc. spielen eine große Rolle und sollten zum Nachdenken reizen. Warum nicht eine offene Diskussion mit einem Personalleiter starten über 2500,-- anstatt wie das Kaninchen vor der Schlange zu sitzen und 1500,-- zu verlangen. Sich selber verkaufen gehört nun einmal zum Berufsleben und ist der Grundstein zum Erfolg.
 
Bin 99 nach meinem Diplom (als Kommunikationsdesigner) direkt einem Headhunter in die Arme gelaufen - damals gab´s für mich vom Fleck weg 3500,- € - Andere haben da noch mehr verdient. Unnötig zu erwähnen, daß die Firma heute nicht mehr existiert. Bin nach einem halben Jahr auf 20 Std-Woche gewechselt und hatte dann netto immer noch mehr als 1200 €.

Das waren natürlich Zeiten damals.

trekkman schrieb:
Also wie es momentan aussieht ist das für einen Einstieg O.K. Habe das Gefühl, das Gehalt eines angestellten Grafikers ist eines der kleinsten nach einem Studium.

Dann frag mal die armen Architektur-Studienabgänger - die werden geldmäßig mal richtig verarscht.
 
Handle doch ein Stufengehalt aus. Ich komme zwar nicht aus der kreativen Ecke, aber das wäre eine Lösung. Dass Du während der Probezeit mit 2000€ zufrieden bist, danach auf 2100-2200€ kommst und nach einem Jahr auf 2300€ oder so. Um dem Chef noch entgegen zu kommen (wieso das denn? Die ziehen einen doch eh über den Tisch), kannst Du das ja auch Leistungsabhängig machen (Kundenbewertungssystem. Wenn die Kunden mit Deiner Arbeit zufrieden sind, dann hast Du Dein Ziel erfüllt). Modelle gibt es viele. Allerdings solltest Du Dich nicht auf eine subjektive Bewertung Deines Vorgesetzten einlassen.
In der IT Branche wird pro Quartal im voraus ein Ziel festgelegt. Das kann quantittiv sein (Umsatzabhängig) oder Qualitativ (Besuch oder geben von Schulungen, gute Response vom Kunden, etc.).
Dadurch kann der Chef Deine Leistung etwas beeinflussen und Du weisst, in welche Richtung das Quartal geht.
 
Das thema "sich selbst verkaufen" und die verhandlung mit dem personalleiter, was lutzifer meinte ist sicher manchmal angebracht. jedoch arbeiten/wechseln viele von uns in so kleine büros, die keine derartige hierarchie haben, sondern nur aus dem inhaber und 3 oder 6 angestellten bestehen. hier hat man sehr guten einblick in die finanzen und den hintergrund, und meistens ein freundschaftliches verhältniss zum G.Führer. hat doch auch seine vorteile, wie ich finde.
 
Wie üblich, Bildzeitung Niveau. Alle Chefs sind gleich und ziehen einen über den Tisch. Solche unqualifizierten Bemerkungen sind ja zum heulen. :(
 
Peppermint, was du schreibst stimmt. Aber gerade in den kleinen Büros kommt es darauf an sich selbst zu verkaufen und damit seine Leistung. Üblicherweise wird dort keine Rücksicht genommen auf eine 40h Woche oder Pausen. Dafür ist man sehr oft gerne bereit etwas mehr zu zahlen bzw. mit Tantiemen zu arbeiten. Gerade dieses Thema ist sehr reizvoll denn es befriedigt beide Seiten.
 
Wenn du gut bist (ist relativ... also deine Arbeiten kommen gut an), dann
sollte 2500,00 EUR Brutto die Untergrenze sein.
Zumal bei der Stundenzahl.
Ansonsten sind die Anregungen "Beteiligung" und "Zuschüsse" (s.o.) sehr
gut.

Bei einem kleinen Laden sollte jeder wissen, wie es finanziell um die Firma
bestellt ist, und entsprechend entlohnt werden. Sonst leidet das Klima.

Gehört nicht zum Thread:
Als Selbstständiger hab ich hier immer ein gutes Klima – je nachdem, wieviel Holz
ich ins Feuer schiebe bei der Kälte ;)

MacEnroe
 
ja stimmt, gebe ich allen recht.

mcenroe, bin auch selbständig, und fühle mich pudelwohl.
für sich selbst zu arbeiten ist die beste erfahrung für mich gewesen,
nichts macht mehr spass....(und man kann aufstehen wann man will)
;)
 
Alle Chefs sind gleich und ziehen einen über den Tisch. Solche unqualifizierten Bemerkungen sind ja zum heulen.

Ach ja? Was ist denn das Ziel eines jeden Unternehmens? Die Gewinnmaximierung. Und dazu gehört nunmal die eigenen Kosten so niedrig wie möglich zu halten. Und da kommt eine Firma nicht umher die Arbeitnehmer so gering wie möglich zu bezahlen. D.h. die Partnerschaft wird immer durch den mit der grösseren Macht ausgenutzt. Es mag durchaus Personalchefs geben, die ziemlich fair sind, aber Du wirst keinen Antreffen, der sagt: "so, sie haben sich 2000 euro vorgstellt, wir zahlen ihnen 2500 euro."
 
Ja sqmelin, das Ziel ist die Gewinnmaximierung denn um Arbeitsplätze zu erhalten muß man reinvestieren. Nun extra für dich ein Zitat: "Business ist wie Schach:Um erfolgreich zu sein, müssen Sie mehrere Züge vorab durchspielen."
Und dazu gehört nun einmal, richtig erkannt übrigens, Personal Leistungs,- und Marktgerecht zu bezahlen denn nicht alle die viel verlangen verdienen viel. Und genau die sind es die sich dann aufplustern und meckern.
 
Ich finde den THREAT hier megawichtig.

;) ;) ;) ;) ;) ;)
 
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wie gehts dann weiter mit deinem satz: "Was würdet ihr den als ausgelernter Grafikdesigner mit Erfahrungen im Bereich Print/Digital/Video/Szeneografie - Ausbildung an einer FH in Bawü...." ?


gute leute werden überall gebraucht, da wird sich nie was dran ändern.
die aktuelle lage in deutschland (in dieser branche) ist ähnlich derjenigen, wie sie vor 2000 war. aber es wird wie immer alles schlechtgeredet und zuviel gejammert. ich werde mich daran nicht beteiligen, manchmal läuft es eben gut, dann gibt es auch wieder zeiten mit weniger aufträgen. kenne jedenfalls viele, denen es enorm gut geht, auch wenn sie mal rückschläge erleiden. tut mir leid, die ewige jammerei der deutschen find ich sch..
 
Das Aufstehen...

peppermint schrieb:
ja stimmt, gebe ich allen recht.

mcenroe, bin auch selbständig, und fühle mich pudelwohl.
für sich selbst zu arbeiten ist die beste erfahrung für mich gewesen,
nichts macht mehr spass....(und man kann aufstehen wann man will)
;)


Solange der Laden läuft, ist es super als Selbständiger, keine Frage.
Richtig, da könnte ich aufstehen, wann ich will.

Wenn da nicht die (Schul-) Kinder wären!!! :motz

MacEnroe
 
;) ;) ;) ;) ;) ;)
 
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hehe, kinder is nen argument, aber die werden ja auch schnell erwachsen
 
Die besten Erfahrungen kann man sammeln, wenn man sich einfach auf möglichst vielen Stellen bewirbt und (mit einer guten Bewerbung) versucht, möglichst viele Bewerbungsgespräche zu führen.

Das ist meiner Meinung nach der sicherste Weg, den eigenen Marktwert zu ermitteln.

Ich habe selbst (in einer anderen Branche) ein gutes halbes Jahr gesucht. Nach ein paar Monaten hat man ein recht klares Bild, mit welchem Gehalt man in einen neuen Betrieb einsteigen kann.

Die Arbeitgeber haben für Neueinstellungen meiner Meinung nach eine recht klare (feste) Vorstellung von einem ANFANGSGehalt. Nachdem man sich ja noch nicht kennt, gehen die Arbeitgeber auch wenn man sich noch so gut verkauft, nicht wesentlich darüber hinaus.

Bei der Frage, ob "bei entsprechender Leistung mittelfristig ein Gehalt von XXX möglich ist", half mir auch wesentlich weiter.

No.
 
als absoluter berufsanfänger würde ich aber erst mal ein praktikum empfehlen. wenn man das geld dazu nicht hat, von der oma was leihen oder so...es könnte sich auszahlen.
da kann man nach lust und laune fehler machen und alles langsam kennenlernen ohne zuviel druck zu haben. zu hoher Druck ist für kreativität ja manchmal kontraproduktiv.


vergütung:
bei einem grossen konzern hab ich mal 950,- DM bekommen, aber normal sind wohl eher 250 oder 300 euro, und nicht zu vergessen, die connections die man dadurch bekommt, für später.
 
Aber gerade in den kleinen Büros kommt es darauf an sich selbst zu verkaufen und damit seine Leistung. Üblicherweise wird dort keine Rücksicht genommen auf eine 40h Woche oder Pausen. Dafür ist man sehr oft gerne bereit etwas mehr zu zahlen bzw. mit Tantiemen zu arbeiten. Gerade dieses Thema ist sehr reizvoll denn es befriedigt beide Seiten.

Schön wenn das immer so funktionieren würde.
Wenn du allerdings in einem kleinen Büro sitzt, die 40-Std. Woche nur von dem geduldigen Papier deines Arbeitsvertrages her kennst, Weihnachtsgeld und Tantiemen laut Aussage deines Chefs "nicht branchenüblich" sind und du dann auch noch seit 4 Jahren nicht einen Cent mehr bekommen hast nenn' ich das schlicht Ausbeutung, über den Tisch ziehen, verarschen. Wie auch immer.
Das die meiste Arbeit dann auch noch auf dem privaten Powerbook erledigt werden darf, weil die technische Ausstattung des Büros seit 1996 nicht wesentlich erneuert wurde, ist natürlich auch eine Selbstverständlichkeit.

Dumm ist halt nur, dass die Jobs momentan nicht auf der Straße liegen, sonst würde sowas auch nicht funktionieren...
 
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