Fahrerflucht?

blueribbon schrieb:
Es empfiehlt sich der Kontakt zu einem Anwalt, der wirklich gut sein muss, wenn es bei nur einem Monat Fahrverbot bleiben soll.

Anwalt, wg. Akteneinsicht und das ganze drumrum kostet c. 500 € ....hat ein freund von mir gerade gehabt .... der hatte letztendlich aber glück, da der anwalt eine einstellung erreicht hat.
 
Also erstens (so sagte mir die Polizei mal), darfst du dich unter gar keinen Umständen vom Unfallort entfernen. Wenn du den Halter nicht kennst, Polizei rufen. Zweitens.. Nichts sehen heißt nicht, dass da nix is. Dazu gibt es Gutachter.

Angebumst ist angebumst. Ist wie bei jungen Frauen.. ;-) Nachher rausreden ist nicht.

Aaaber.. Ich persönlich meine ja auch, dass ne Stoßstange zum (sachte) Dranfahren gedacht ist. Die hochglanzpolierten Plastikdinger, bei denen jeder Halter sich bei nem Minikratzer mal die Versicherungsbeiträge der letzten Jahre wiederholen kann sind ne furchtbare Unsitte. Mir hat auch schon mal ein Mädel beim Ausparken nen Kratzer in den Gummiteil meiner Stoßstange gemacht. Hab ich auf sich beruhen lassen. Jetzt hab ich da halt nen Kratzer. Sterb ich auch nicht von. Aber Deutschland ist ja leider ein Spießerland wo jeder popelige Kratzer gleich zum Versicherungsfall gemacht wird. Kein Wunder, dass es mit unserer Wirtschaft bergab geht. :eek:

Zum Glück sehen das viele Polizisten ähnlich und belassen es in so nem Fall wie deinem bei ner Ermahnung.

Was du machen kannst.. Wenn du den Schaden tatsächlich melden willst..
Dann ruf beim Zentralruf der Autoversicherer an: http://www.gdv-dl.de/autoversicherer/autoversicherer.html

Die können dir sagen, wo der Kerl versichert ist und über die kannst du dich dann ggf. mit ihm in Verbindung setzen. Deiner Versicherung natürlich auch melden. Danach gehst du zur Schmiere und fragst, ob sie den Halter ermitteln können, weil du ihn gerne informieren willst und teilst ihnen mit, dass du versicherungstechnisch schon alles in die Wege geleitet hast. (kleiner Dienstweg sozusagen, damit die Polizei sich um die richtigen Verbrecher kümmern kann und nicht nachts wegen so nem Kratzer ausrücken muss)

Dann sollte eigentlich gar nix passieren, weil die Schadensmeldung ja zeigt, dass du dich nicht aus der Verantwortung ziehen willst. So kommst du vielleicht mit nem blauen Auge davon. Aber nichtsdestoweniger.. unerlaubtes Entfernen ist unerlaubtes Entfernen.
 
Myraculix schrieb:
sehe ich genauso !

Richtig.

Zumal: Aussteigen und gucken, ob ein Kratzer da ist, bedeutet schon ziemlich eindeutig, dass man sich darüber im Klaren ist, hier unter Umständen ein fremdes Auto beschädigt zu haben.
Wer dann dennoch einfach wegfährt, ohne wenigstens seine Adresse zu hinterlassen, begeht Fahrerflucht. Punkt.
 
Saugkraft schrieb:
Zum Glück sehen das viele Polizisten ähnlich und belassen es in so nem Fall wie deinem bei ner Ermahnung.

Was du machen kannst.. Wenn du den Schaden tatsächlich melden willst..
Dann ruf beim Zentralruf der Autoversicherer an: http://www.gdv-dl.de/autoversicherer/autoversicherer.html

Die können dir sagen, wo der Kerl versichert ist und über die kannst du dich dann ggf. mit ihm in Verbindung setzen. Deiner Versicherung natürlich auch melden.
"Es bleibt bei einer Ermahnung." Wovon träumst Du denn nachts? Sollten die Polizisten tatsächlich ihre eigene Rechtsdefinition haben, würde ich als Geschädiger das eben selbst anzeigen und zweitens deren Dienstaufsicht bemühen. Was die Versicherung anbelangt, bleiben sieben Tage, um Ansprüche nicht zu verlieren. Hier sollte Du aber mit Anwalt ran. Denn auch auf die dortigen Angaben kann die Staatsanwaltschaft zugreifen. Davon abgesehen solltest Du, wenn der Schaden vergleichsweise geringfügig ist, überlegen, das selbst zu tragen, da Du durch die Hochstufung mittelfristig teurer kommst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Kratzer ist doch keine Beschädigung! Bei einem Auto, das im Freien steht ...
Es ist doch keine Vase, die im Wohnzimmer steht ...
 
restorator schrieb:
1. geglaubt? Nichts gesehen!!! wie auch? (Dunkel!)
Ich bin letztes Jahr einem drauf gefahren. Weder der Geschädigte noch ich haben etwas erkennen können. Erst die Werkstatt hat erkannt, dass der "Inhalt" der Stoßstange mehrfach gebrochen war (das Plastikzeugs ist nach dem Aufprall wieder in die ursprüngliche Form gekommen). Schadenshöhe: 1500 €. "Nichts zu sehen" gilt also nicht.

Und was Fahrerflucht angeht: Die habe ich vor 20 Jahren auch begangen, als ich einen Wagen streifte (nachts um 3 Uhr), nach Hause gefahren bin und von dort die Polizei verständigt habe (obwohl keine Telefonzelle näher gewesen wäre).
 
bömpfmactobi schrieb:
"Nichts zu sehen" gilt also nicht.

Unter bestimmten Umständen stimmt das nicht! Wenn aus dem "nichts zu sehen" schlußzuvolgern ist das es auch keinen Unfall gegeben hat. Ist der Vorsatz nicht da. Kein Vorsatz heißt: DER TATBESTAND DES UNERLAUBTERN ENTFERNENS VOM UNFALLORT IST NICHT ERFÜLLT!!!

Plakatives Beispiel. Mord
Mord = tötung mit Vorsatz
Fahrlässige Tötung = tötung ohne Vorsatz

Da es aber kein Fahrlässiges unerlaubtes entfernen vom Unfallort giebt. Giebt es auch keine Straftat.
 
restorator schrieb:
Da es aber kein Fahrlässiges unerlaubtes entfernen vom Unfallort giebt. Giebt es auch keine Straftat.
wenn du alles so genau weisst, warum hast du dann den thread eröffnet?

ganz ehrlich... hier wir doch dermassen abstrus nach auswegen, ausreden und kleinigkeiten in gesetzen gesucht, nur um deine freundin ja aus der sache raus zu bekommen. du stellst sie ja fast schon als opfer dar... widerlich!! sie soll zu ihrem fehler stehen und die konsequenzen tragen - fertig!
 
Hi,

Fahrerflucht ist ein Offizialdelikt, es ist egal ob man eine Rostlaube andetescht oder eine Oma überfährt und sich vom Acker macht. Die Polizei ist immer mit im Spiel.

Das Strafmaß hängt von der Schadenshöhe ab, man kann also mit 4 Punkten in Flensburg, einem Monat Fahrverbot und ein paar hundert Euro Strafe wegkommen (bei Schäden unter 1.000 € meines Wissens nach), bei höherem Schaden wirds noch teurer und eine Jahreskarte ÖPNV kann schon mal bestellt werden, soweit die Theorie.

Meine Praxis sagt da was anderes:

Einmal wurde ich von einer übereifrigen Nachbarin dabei beobachtet, wie ich beim Einparken ganz sachte an die Stoßstange des hinter mir stehenden Fahrzeuges kam (war gegen 21 Uhr). Pünktlich um 0:00 stand dann die Polizei vor meiner Tür. Ich hatte ja gemerkt, dass ich den anderen Wagen berührt hatte, und habe auch gleich nachgeschaut und nichts gefunden.

Die Polizei war anfangs anderer Meinung, da meine hintere Stoßstange einen kleinen Macken aufwies (den hatte ich mir an einer niedrigen Mauer selber reingefahren..., und lag auch nicht auf der Höhe der anderen Beulen am "beschädigten" Wagen. Die Polizisten waren sehr nett, gaben mir eine Rufnummer von der Ermittlungsstelle, nahmen jedoch alles auf. Tags drauf habe ich bei der Polizei angerufen, dort erhielt ich ohne große Diskussionen die Halterdaten des geschädigten Fahrzeuges. Ich hab mich dann mit der Dame kurzgeschlossen, wir haben uns den Wagen bei Tageslicht angeschaut und sie hat keine neuen Dellen entdeckt (der Wagen sah schon vor meinem Einparken wie ein Golfball aus). Sie hat bei der Polizei gemeldet, dass nichts beschädigt war, der Fall wurde zu den Akten gelegt.

Ein anderer Fall: ich stehe an der roten Ampel, der Wagen hinter mir möchte nach rechts abbiegen, übersieht mich, fährt mir eine Delle in die Stoßstange und macht sich aus dem Staub. Nummernschild konnte ich noch erkennen. Hab sofort die Polizei gerufen. die haben den Typen ein paar Minuten später aus dem Verkehr gezogen. Das Strafverfahren wurde eingestellt, d. h. keine Fahrerbot, wahrscheinlich nur Punkte und Geldbuße, mit dieser Argumentation wollte mich auch die Versicherung abspeisen: keine Strafe = kein Täter = kein Schaden. Ein Brief meines Anwaltes hat die Sache geregelt, und die Anwaltskosten wurden auch noch von der Arroganz-Versicherung übernommen.

Meine Persönliche Erfahrung:

Egal wie klein der Schaden, immer sofort bei der Polizei anrufen und den Fall im Wachbuch vermerken (Uhrzeit, Datum, Kennzeichen und was man angefahren hat) lassen, damit ist man sicher, Halter nennen lassen und den Schaden gemeinsam ansehen (aber: nicht zum Halter gehen und sagen: ich hab da ne Beule in Ihre Stoßstange gefahren, sondern: können Sie einen neuen Schaden an Ihrem Fahrzeug feststellen (ansonsten kann man neben der Stoßstange auch noch alle Kotflügel, die Türen und die Motorhaube ersetzen.)).


allzeit gute Fahrt

MacRobbi
 
bömpfmactobi schrieb:
Ich bin letztes Jahr einem drauf gefahren. Weder der Geschädigte noch ich haben etwas erkennen können. Erst die Werkstatt hat erkannt, dass der "Inhalt" der Stoßstange mehrfach gebrochen war (das Plastikzeugs ist nach dem Aufprall wieder in die ursprüngliche Form gekommen). Schadenshöhe: 1500 €. "Nichts zu sehen" gilt also nicht.

die werkstatt findet IMMER was, weil sie dafür Kohle kassieren.
 
Ich hab selber mal eine Anzeige wg. Fahrerflucht bekommen. Parkendes Fahrzeug am Straßenrand hatte noch den 2. Außenspiegel für Anhänger montiert. Da bin ich etwas dicht dran lang gefahren und somit war der dann ab. - Abends um 10 an mehreren Türen geklingelt - keiner wusste wem der Wagen gehört. Nach fast 30 Minuten hab ich mich aufgemacht, eine Polizeiwache zu finden, und vorher noch dem Fahrzeughalter meine Anschrift unter die Windschutzscheibe geklemmt. Handy hatte ich keines dabei, Münztelefone waren defekt, Anwohner wollten nicht für mich die Polizei anrufen.
So, dann bin ich zu nem Freund gefahren und hab dann die Polizei benachrichtigt. Musste dann zur Wache fahren und hab eine Anzeige bekommen.
Das Verfahren wurde wenig später wegen Geringfügigkeit eingestellt, weil ich mich selber mit dem Halter geeinigt hatte und mir kein grobes Verschulden nachweisbar war.
Ein Anwalt, den ich damals gefragt hatte, meinte, es wäre immer sinnvoll, eine Einigung mit dem Fahrzeughalter zu finden. Das würde vor Gericht positiv angerechnet.
 
zwosh schrieb:
die werkstatt findet IMMER was, weil sie dafür Kohle kassieren.
Dann würde ich die Werkstatt wechseln. Aber grundsätzlich ists, wie bömpf geschrieben hat: Du musst den Schaden mit Deinem laienhaften Blick nicht notwendigerweise vollständig sehen. Dich möchte ich erleben, wenn Dir die Karre zerlegt wird.
 
blueribbon schrieb:
Dann würde ich die Werkstatt wechseln. Aber grundsätzlich ists, wie bömpf geschrieben hat: Du musst den Schaden mit Deinem laienhaften Blick nicht notwendigerweise vollständig sehen. Dich möchte ich erleben, wenn Dir die Karre zerlegt wird.

ich will dir ja nicht all deine illusionen rauben, aber das ist so üblich in Deutschland. viele lassen sich gleich für nen kratzer die komplette stossstange bzw tür lackieren und die werkstätten verdienen ja nicht schlecht dabei.

in den meisten fällen ist das nur abzocke.

aber in deutschland ist das auto ja eine heilige kuh.
 
blueribbon schrieb:
Ich freue mich immer auf jemanden zu treffen, der richtig weiß, wie es läuft. Danke!

ich fahre paar tausend kilometer im jahr mit dem Rad und hatte dabei schon ettliche zusammenstösse mit autofahrern und den dazugehörigen versicherungskram, ich glaub schon dass ich weiss wie es läuft;)
 
zwosh schrieb:
ich will dir ja nicht all deine illusionen rauben, aber das ist so üblich in Deutschland. viele lassen sich gleich für nen kratzer die komplette stossstange bzw tür lackieren und die werkstätten verdienen ja nicht schlecht dabei.

in den meisten fällen ist das nur abzocke.

aber in deutschland ist das auto ja eine heilige kuh.


Das mit der heiligen Kuh stimmt eindeutig!
Ich hatte letztes Jahr so einen berühmten geringfügigen Parplatzunfall. Ich hab den andern sogar gesehen und angehalten. Der semmelt mir gegen den Radkasten und jammert mir die Tasche voll sein Auto sei neu! Du glaubst gar nicht was der meinte was ich bezahlen sollte!
Das Ende vom Lied Parkplatzschaden, beide Rückwärts gefahren, jeder zahlt seinen Schaden und gut war's. Da kam nicht drumherum ob rechtzeitig gestanden oder nicht - that's Rechtsprechung!

An den Stoßstangen sind die Hersteller Schuld, die sind dann nämlich wirklich hin. Warum man nicht wirkliche Stoßfänger mit robuster ( vor allem unlackierter) Oberfläche konstruiert ist mir aber klar: so setzt man mehr Teile ab. Aber das ist doch typisch für den ganzen Markt. Theoretisch bräuchte man heute bei keinem Auto mehr nen Ölwechsel machen, auch Reifen bräuchte man für ein Auto nur einen Satz kaufen. Haltbar genug wäre das alles herstellbar. Warum macht es wohl kein Hersteller? Weil er an den Folgekosten verdient und will, daß nach 8-10Jahren mehr und mher Probleme auftreten! Langlebige Autos ließen sich längst bauen und wir deutschen täten gut an einer etwas entspannteren Einstellung zu so einem Gebrauchsgegenstand.
 
aretiss schrieb:
wenn du alles so genau weisst, warum hast du dann den thread eröffnet?

ganz ehrlich... hier wir doch dermassen abstrus nach auswegen, ausreden und kleinigkeiten in gesetzen gesucht, nur um deine freundin ja aus der sache raus zu bekommen. du stellst sie ja fast schon als opfer dar... widerlich!! sie soll zu ihrem fehler stehen und die konsequenzen tragen - fertig!


Nee, Nee, Nee...... Die unverbesserlichen Klugsch.....! ;)

Unverschämte und Unsachlich bemerkungen: ...abstus nach auswegen...., .....als Opfer..... usw.

Ne bitte Lese Dir den Thread komplett durch und dann, erst dann bitte deinen Senf abgeben.

MFG Restor

PS: Der fehler war wohl das Sie es nicht gesehen hat und dachte das es keinen Unfall gab. Ist das eine Fahrerflucht???
 
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht... :D

Nein, ich muss Aretiss hier rechtgeben. Wenn man schon nachschauen muss, heißt das, dass evtl. was passiert sein kann. Wenn man schummrigen Licht nichts sieht bedeutet das dann gar nichts.

Und in Deinem Thread klang es nicht so, als wolle sie den Besitzer noch informieren.

Und das Du andere als Klugscheißer bezeichnest ist schon amüsant.
 
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