Erste Eindrücke: Apple Watch Series 10 Hermès

Liebe Mac-Freunde!

Freude allernorten: mein Weihnachtsgeld hat es sich wohlbehalten auf meinem Konto bequem gemacht.
Und damit dies nicht lange so bleiben möge (zwinker, zwinker) habe ich mir heute eine ganz besondere Freude gemacht: einen Kauf der

Apple Watch Series 10 Hermès, 46 mm

Der Einkauf

Also, um das vorab klarzumachen: ich bin kein Stammkunde bei Hermès.
Und ich sträube mich auch davor, das zu werden.
Ehrlich gesagt bin ich auch minimal beschämt, überhaupt diesen Luxuseinkauf gemacht zu haben.
Ich hätte auch für die Ukraine spenden können. Aber nachdem ich das sowieso regelmäßig tue und weil man sich einmal im Jahr auch was Gutes gönnen darf, habe ich mir mit Bauchschmerzen die teuerste Uhr gekauft, die je mein Handgelenk umringte.
Von Hermès kaufe ich sowieso nur noch mein Terre d'Hermès (und auch das nur außerhalb des Ladengeschäfts). Früher kaufte ich gelegentlich Krawatten und Seidentücher als Geschenke. Aber nachdem erstere preislich nun bei 235 € liegen und letztere bei noch deutlich mehr, ist Hermès für mich eine Firma geworden, welche es wirklich zu bunt treibt mit der Dekadenz.
Es ist sicher nicht Absicht der Firma, aber es stimmt: ich habe mich noch nie in einem Geschäft so unwohl gefühlt wie bei Hermès.
Die übliche Wartezeit verbrachte ich in einem Ledersessel verharrend. Und mit Gesichtskontrollen. Und ich habe gesehen: eigentlich sind die, die sich nicht zwischen den Sportschuhen für 850 € oder den Stiefeln für 1.900 € entscheiden können, arm. Ganz gewaltig arm. Denn sie jonglieren, als wäre es Peanuts, mit atemberaubenden Summen, nur um – ja, was eigentlich? Um sich freuen zu dürfen, etwas zu besitzen, was sich sonst niemand leisten kann? Macht das jemanden zu einem besseren Menschen? Den gut betuchten Kunden dort stand aber ins Gesicht geschrieben: Geld macht nicht glücklich. Und in den Gesichtern der Angestellten, die den Geldjongleuren gegenüber zu kratzbuckeln hatten, war zu lesen: das ist kein beneidenswerter Job.
Versteht mich nicht miss. Ich möchte niemanden wegen seines Vermögens dissen, und ich würde bei mir auch keine Missgunst diagnostizieren. Nur wenn man ein halbes Stündchen bei Hermès zu warten hat, wird schnell klar, dass Geld nicht glücklich macht. Ich würde mit den Kunden, die mir dort begegnet sind, nie tauschen wollen. Denn auch wenn es heißt, Geld würde zumindest Schwierigkeiten im Leben beseitigen – ich widerspreche. Mit jedem Tausender im Monat mehr auf dem Konto kommt man exponentiell wachsend in Situationen, denen man mit einem normalen Einkommen nie ausgesetzt worden wäre.
Nun gut. So viel dazu.
Als ein Verkäufer für mich bereit war, ließ ich mich eingehend beraten.
Ich hatte mich vorab schon online informiert und zielte auf das blaue Torsade-Armband ab. Leider hieß es: hammer nich.
Und es wurde auch angedeutet, dass diese Bänder nicht nachgeliefert würden. Mir wurde also ein blaues Lederarmband empfohlen.
Aber Achtung: in "meiner" Hermès-Boutique ist es nicht möglich, die Apple Watches probezutragen. Man kann aber die Armbänder anprobieren, was natürlich voraussetzt, dass man bereits eine Apple Watch des passenden Formates mitbringt.
Natürlich vergaß ich auch nicht auf eine Frage, die mir besonders wichtig war. Meine Series 5 besitze ich nun seit ca. vier Jahren. Der Akku ist runtergenudelt, das Display reagiert manchmal nicht, und zeitweise klemmt auch der seitliche Knopf. Was passiert nun mit so einer Apple Watch, wenn sie irgendwann altersschwach wird? Kann man auch hier wirklich einen Akkutausch (a.k.a. kompletter Austausch der Uhr) für kleines Geld erwarten? Die lapidare Antwort in der Hermès-Boutique: bitte wenden Sie sich mit Reparatur- und Servicefragen an Apple. Na. Danke auch. Um ganz sicher zu sein, habe ich unmittelbar nach Einrichtung auch AppleCare+ im Monatsabo abgeschlossen. Bei 5,99 € im Monat und einem Selbstbehalt von 75 € finde ich, dass diese Versicherung, zumal sie in dem Preisrahmen dringend zu empfehlen ist, sogar ziemlich gute Konditionen bietet.
Am Ende stieg ich 70 Euro über meinem erhofften Preis aus, da die Lederarmbänder ja erwartbarerweise teurer sind. Am Ende stand auf der Rechnung: 1.519 €.
Und bevor ich dankend nach Hause geschickt wurde, bekam ich eine ganz spezielle Hermès-Einkaufstüte in die Hand gedrückt, auf der explizit das "Apple Watch Hermès"-Logo abgebildet war. Und die Bolduc-Schleife war sogar um die Taschenhenkel geknotet, damit auch nix verloren geht.


Das Unboxing

Woran erkennt ihr eine originale orangefarbene Hermès-Produktschachtel? Beleuchtet sie mit Blaulicht, dann erscheint das Hermès-Logo im Halbdunkel fluoreszierend.
Nur ein kleiner Tipp am Rande.
Man muss sich einfach vorstellen, alles, was bei Apple-Käufen weiße glatte Kartons sind, sind orangene, angeraute Kartons. Dann kommt man ziemlich genau beim Unboxing-Erlebnis raus, das man sonst auch von Apple kennt.


Die Armbänder

Hier ist die einfache Dornschließe meines blauen Lederarmbands zu sehen:

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Die Verarbeitung scheint okay zu sein, auch wenn ich mir vorgestellt hatte, ein Hermès-Lederarmband würde doch etwas dicker sein.
Das Anlegen des Lederarmbandes ist, von der Nike Sport Loop kommend, ziemlich friemelig. Ich denke jedoch, ich werde mich bald gewöhnen, das Handgelenk mit Watch nach unten zeigend auf die Tischplatte zu legen, denn nur so kann ich beide Bandenden zusammenfügen.
Im Lieferumfang enthalten ist auch das orangefarbene Hermès-Gummiarmband für sportliche Betätigung.


Die Einrichtung

… schlug fehl. Okay, beim ersten Versuch. Im zweiten Anlauf klappte es problemlos und der Umzug von meiner bisherigen Apple Watch war innerhalb einer Minute durch.
ApplePay einzurichten – auch kein Problem. Nur das Entsperren meines Macs mit der Watch musste neu eingerichtet werden.
Die Einrichtung von Mobilfunk habe ich noch nicht gemacht, würde ich mich allein auch nicht trauen. Dafür werde ich demnächst den Berater meines Vertrauens des Providers meines Vertrauens vertrauensvoll aufsuchen.


Die Zifferblätter

… werden gemeinhin als Hauptgrund schlechthin für die Apple Watch Hermès genannt.
Schauen wir mal, was wir nun exklusiv kriegen.

Hermès

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Ein hübsches, aufgeräumtes, elegantes Zifferblatt; eine Nasenbreite vorn in meiner Gunst hingegen ist das Zifferblatt

Hermès Radial

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Hier mit dem "Cape Cod"-Zahlentyp, das Hermès auch in seinen mechanischen Uhren zur Anwendung bringt. Die Ziffer der vollen Stunde ist hervorgehoben und die Ziffer der vorigen vollständigen Stunde zur Hälfte. (D. h., ist es 18.25 Uhr, so ist die 6 in Fett und die 5 in Halbfett.) Noch ein kleines Goodie: beim Anheben des Armes beginnt eine sehr diskrete Animation, bei der die Hevorhebung im Uhrzeigersinn über das Zifferblatt wandert und dann an korrekter Stelle stehenbleibt.

Hermès Circulaire

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Hier gezeigt im Armband-passenden Dunkelblau, auch einstellbar in Grautönen und einem sehr hellen Hellgrau. Prinzipiell ein schönes Zifferblatt, dessen Eleganz jedoch leider sehr unter den gewöhnlichen Komplikationen in den Ecken leidet.

Hermès Circuit

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Mit diesem Muster knüpft Hermès an seine Sattlerei-Tradition an und gestaltet die Stundenziffer im Cape Cod-Design in Form von parallelen Linien, die an die Spuren eines Pferde-Renntracks erinnern sollen.

Hermès Lucky Horse

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Hmm. Eine Art Mickey Mouse für Superreiche. Kann man haben, muss man nicht.


Fazit

Bestimmt scharrt ihr schon mit den Hufen (Hermès-Pun intended), was nun meine Meinung ist, ob ich diese hochpreisige Apple Watch empfehlen kann.
Nun, zuerst möchte ich betonen: ich besitze das Ding erst ein paar Stunden und so heißt dieser "Review" auch offiziell "erste Eindrücke" – denn genau das sind sie.

Meine erste Meinung: Mann, ich freu mich riesig über diese Anschaffung.
Was macht die Apple Watch Hermès so besonders, und ist sie den kräftigen Aufpreis wert?
Schauen wir uns das mal im Detail an. Wenn wir die normale Apple Watch Series 10 in Titan kaufen würden, mit einem guten Armband, steigen wir in der 46-mm-Variante bei ca. 900 Euro aus. Das sind ca. 600 Euro weniger als die gängigsten Hermès-Apple-Watches.
Was bekommt man für den Hermès-Aufpreis? Man bekommt die einzigartigen und großteils wirklich zum Verlieben schöne Watchfaces.
Und: man bekommt nicht ein Armband dazu, sondern gleich zwei. Eines aus hochwertigem Leder aus dem Hause Hermès, und das oben erwähnte orangefarbene Sportarmband.

Fazit also: Wenn ich mir beim Vergleich Apple Watch Titan vs. Apple Watch Hermès (auch Titan) diese Pluspunkte vergegenwärtige, dann ist der Preis von ca. 1.500 Euro für das übliche Preisniveau bei Hermès völlig im Rahmen des Üblichen. Noch nicht berücksichtigt, dass die Apple Watch Hermès bei der Series 10 die einzige verbleibende Möglichkeit ist, das Gehäuse in hochglänzendem Silber zu erhalten.

Ich erfreue mich jede Minute, die ich sie trage, an meiner Apple Watch Hermès, und ich werde euch hier gern auf dem Laufenden halten, was ich noch so alles mit ihr erlebe.

Danke fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!
euer Killerkaninchen
 
wobei „langjährig“ eher die erfahrungen mit portemonnaies und gürteln sind. ;)
 
Die Uhr ist einfach schön und mit dem Watchface sehr elegant. :)
Ich bin kein großer Freund der Apple-Uhren, ich finde die eher hässlich bis langweilig. Aber: Das da oben auf Killerkaninchens Bild sieht tatsächlich elegant und ganz hübsch aus.

Die Titan fand ich ohnehin optisch wie auch funktionell die erste brauchbare Apple Watch (ich hab aber lieber eine richtige“ Uhr am Armgelenk! Bisher null Bedarf für eine AW. D.h. eine klitzekleine Verwendung hätte ich dafür: Beim Eishockey als Schrittezähler. Ist mir dafür aber zu teuer, hat ja keinen wirklichen Nutzen, meine Schritte zu zählen. Es ist manchmal nice-to-know, aber mehr nun wirklich nicht.
EDIT: Ich glaube, ich meine Ultra, nicht Titan! /EDIT
 
Liebe Mac-Freunde,

es ist mir nun endlich gelungen, das navyblaue Lederarmband farbtreu einzufangen.

Das war auch gleich ein prima Anlass, eines der neuen Features der Series 10 zu testen: den größeren Betrachtungswinkel.
Glaubt es oder glaubt es nicht: ich sehe keinen Unterschied zur Series 5.
Wenn ich die Uhr bzw. das Handgelenk schräger halte, nehmen nämlich zuerst die Reflexionen auf dem Display massiv zu, und keine zwei Sekunden später schaltet sich das Always-On-Display so oder so in den gedimmten Zustand.
Für mich ein absolutes Anti-Feature. Wenn ich meine Uhr sowieso senkrecht zur Sichtachse halten muss, um sie zu bedienen, ergibt doch eine Bedienung aus spitzem Winkel überhaupt keinen Sinn. Mit einer großen Ausnahme – und da lobe ich die Watch: im gedimmten Display-Modus ist nun die Uhrzeit wesentlich besser abzulesen, da die analogen Zeiger wesentlich heller sind als bislang.

Aber hier nun endlich die grafische Manifestation des noblen Lederarmbandes:



LG
Killerkaninchen
 

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Das Blau finde ich persönlich schöner
 

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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das einzige aktuelle Hermes Armband, welches ich leiden mag, ist dieses hier. Die Lederbänder sind mir etwas zu dünn und filigran und die aus Stoff erinnern mich irgendwie an gehäkelte Topflappen aus Omas Zeiten...

Aber so ist das halt mit den Geschmäckern... die sind halt unterschiedlich. :augen:

Aber eine Frage: Sieht das auf dem Bild nur so aus, oder passt der Anschluss des Lederbandes nicht richtig? Der schaut doch ein Stück hervor, oder?
 

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Hallo @Boogaboo,

nee, das ist passgenau, da steht nichts über.
Es gibt konstruktionsbedingt eine winzige Fuge zwischen dem Korpus der Uhr und dem Riegel des Armbands. Dadurch entsteht entweder ein Schatten oder ein Lichtreflex, je nachdem, der eine optische Illusion bewirkt, als würde da etwas über- oder unterstehen.

Noch stärker wäre der Effekt freilich, wenn man ein Hermès-Armband mit einer Nicht-Hermès-Uhr kombinürte; darauf wies ich auf Anfrage vormals auch hin.
 

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Liebe Mac-Freunde!

Hier nun mein

Fazit nach zwei Monaten

Insgesamt überzeugt mich die Watch auf voller Linie!

watchOS 11

Ich finde dieses Update für die Apple Watch außerordentlich gelungen. Nennenswerte Bugs sind mir noch nicht begegnet.
Besonders liebe ich das Feature des überarbeiteten Smart-Stapels. Ihr habt einen Kartoffel-Gratin-Timer laufen? Gleichzeitig habt ihr eine Musikwiedergabe auf eurem HomePod? Dann dreht einfach die Krone aufwärts und es klappen sich der Countdown sowie die Wiedergabesteuerung für den HomePod auf.
Verglichen mit meiner bisherigen Apple Watch Series 5 (die ja bekanntlich qua Alter auf watchOS 10 limitiert war) gefällt mir auch sehr gut, dass nun endlich Kontaktfotos auf dem Zifferblatt erscheinen, wenn ein Anruf reinkommt.
Nicht vollends überzeugen kann mich das Doubletap-Feature. Das liegt gar nicht an der Subtilität der Hervorhebungen, welche Option mit der Geste ausgelöst wird – das ist recht eindeutig erkennbar. Mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran, dass 90% der Doubletap-Inputs in einem Herunterscrollen resultieren. Sodass man freihändig den kompletten Inhalt von Emils (oder wie die Dinger heißen) wahrnehmen kann oder auch in der Wetter-App Frau Holle eine Fristverlängerung beschert. Aber – was ist, wenn es gar nichts zu scrollen gibt? Beispiel: ich erhalte die übliche "Erinnerung zum Aufbrechen". Dann kommen unten zwei Buttons; "Route" und "Schließen". Doch "Route" kommt zuerst und so wird die komplette Comptoirkarte durch Mittelerde aufgeklappt, wenn ich "dabbelteppe". Seltsam; man erhält unerwartet eine Erinnerung der Kalender.app und Apple ermöglicht es, freihändig eine neue App zu öffnen, aber ein freihändiges Verlassen der Erinnerung und Rückkehr zum Zifferblatt erfordert die zweite Vorderflosse.
Clever fände ich ein, auf gut Deutsch gesagt, "machine learning feature", das verhindert, dass sich an der Stelle der Globus auffaltet, wenn dem digitalen Gehirn bewusst ist, dass dieser nächste Termin an einer mir bekannten bzw. regelmäßig besuchten Adresse stattfindet. Das wär clever. Näää?

Apple Watch allgemein

Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass die Series 10 einen um Welten weiten Unterschied zu meinen bisherigen Erfahrungen macht, begonnen mit der Series 1 und fortgesetzt mit der Series 5. Dass Apple ständig bewirbt mit "best we ever made" ist ja schon Tradition und irgendwie auch redundant, denn wer würde schon Rückschritte begehen und dann die Rückschritte auch noch zugeben. Nönö, wir müssen der Realität ins Auge fassen und sagen: die Apple Watch macht mit jeder Version neue Features, die wirklich nennenswert sind und den Nutzern weiterhelfen.
Am Anfang gab es ja nicht einmal eine Health.app, geschweige denn dass man ebenda eine Medikamentenprotokollierung gefunden hätte.
Fitness-Features werde ich wohl kaum erwähnen müssen. Da sind die Fortschritte ebenso rasant. Und das sage ich als ehemaliger Nutzer von Nike+ iPod seit 2007. Dass mir jetzt noch mitgeteilt wird, dass weder Anzeichen für einen Defibrilliermarsch noch für Schlummerapnoe vorliegen, ist ebenso nett wie die Prüfung der Blutsauerstoffsättigung.
Der um 1 mm größere Bildschirm verglichen mit Series 9 wurde ja schon wiederholt zur Zielscheibe von Spott.
Well, believe me, guys. Ich bin ja nicht von der Series 9 gekommen. Jede dritte Version der Apple Watch (circa gesprochen) erhält ein kleineres Diagonalenupdate. Insofern geht Apple hier die Politik der Kleinen Schritte (Kampfbegriff Copyright Märkääääl!). Von der Series 5 kommend ist der Größenzuwachs frappierend – ganz zu schweigen im Vergleich zur Series 1.

Apple Watch Hermès

Ich möchte noch einmal kurz aufdröseln, was eine Apple Watch Hermès ausmacht.
Im Grunde ist es von der Hardware her eine Apple Watch Series 10 mit dem Unterschied, dass das Titangehäuse nicht in den Farbtönen Natur, Gold und Schiefer geliefert wird, sondern im "klassischen" Silberdesign, das viele von uns (naja, zumindest ich) schon immer an der teureren Version der Apple Watch schätzten.
Der Aufpreis zur Nicht-Hermès-Watch beträgt ca. 500 €, abhängig von Gehäusegröße und Armband, das ihr dazu wählt.
Dafür bekommt man nicht nur das silberne Hochglanzgehäuse exklusiv, sondern auch:
1. ein Füllhorn an Zifferblättern im Hermès-Stil sowie
2. zwei Armbänder – ein orangefarbenes aus Silikon und ein hochwertiges nach Wahl (z. B. aus Leder, Stoff oder Kautschuk).
Dass ich das orangefarbene Armband für völlig misslungen halte, hatte ich oben schon erwähnt.
Mein Lederarmband macht hingegen einen qualitativ exzellenten Eindruck.
Was noch positiv hervorzuheben ist: AppleCare+ im Monatsabo kostet auch für die Apple Watch Hermès momentan nur 5,99 € im Monat und unterscheidet sich somit nicht von der normalen Apple Watch in Titan.

Fazit

Auf meine zwei Monate mit der Apple Watch Hermès mögen viele weitere folgen. Denn in Sachen Lieblingsprodukt hat meine Watch den bisherigen Spitzenreiter, mein mitternachtsblaues MacBook Air M2, auf die Ränge verwiesen. Ich nutze inzwischen ausschließlich die Hermès-Watchfaces – es sei denn, ich gerate in eine soziale Situation, in der ein frugaler Auftritt angemessen ist.
Die Apple Watch Hermès ist nicht nur ein Qualitätsprodukt, sondern fühlt sich auch wie eines an. Sie bereitet bei jedem Anblick neue Freude und ist von meinem Handgelenk nicht mehr wegzudenken. Zusammen mit Killerfeatures wie Blutsauerstoffsättigung oder erweitertem Schlaftracking ist "Hermès x Apple" eine Kooperation, die Konkurrenten blass aussehen lässt. watchOS geht Hand in Hand mit iOS, während der nächste Konkurrent mit Luxus-Smartwatches, Montblanc, die Android-Schiene fährt. Die Montblanc Summit mag zwar etwas weniger kosten als die Apple Watch Hermès, und ja, hässlich sieht sie auch nicht aus. Die Frage ist, wie attraktiv eine Smartwatch mit Googles Wear OS für iPhone-Benutzer sein soll.

One More Thing …

Ein Tipp noch für alle, die eine Apple Watch Hermès erwägen:
Beeilt euch. Traditionell begeht die orangene Firma von der Rue de Faubourg-Saint Honoré jedes Neujahr mit einer feierlichen Anhebung der ohnehin grenzwertigen Preise, meist deutlich über dem Schnitt der allgemeinen Teuerung. Enjoy!
 
Hat Hermès schon 'n Marketing Jobangebot gemacht? :dance2:

Liest sich aber nett :jaja: @Killerkaninchen
 
ergänzend noch der hinweis, dass bei der (leider) nicht mehr angebotenen glanzschwarzversion statt des orangefarbenen gottseidank ein schwarzes silikonband beigefügt war.
 
In der Tat, gut gepromptet!
Feiner Zug von Dir

Wer die Rezensionen von @Killerkaninchen kennt, der weiss mit wieviel Herzblut und Talent er sich hinsetzt und vermutlich stundenlang seine Texte erstellt um anderen Forenteilnehmern einen möglichst umfangreichen und detaillierten Eindruck über die Geräte zu geben.
In dieser Qualität sind diese Texte absolut einzigartig.

Und dann kommst Du, haust einen miesen Viertelzeiler raus und unterstellst, dass er das einfach von einer KI kopiert hat.
 
Ergänzend...

Ich meinte das durchaus ernst... Nicht satirisch...
 
Noch ein Nachtrag von mir …

"They misunderestimated me."

Oder: was George W. Bush sagen würde, wenn er eine Apple Watch wäre

Apples Produktportfolio wird jedes Jahr komplexer und ausgedehnter.
Kann man gut finden, muss man nicht.
Viele freuen sich daran, endlich ein iGerät kaufen zu können, das möglichst präzise auf deren Leib geschneidert ist.
Andere sind wirrtver und binden Support-Ressourcen an der Genius Bar, nur um sich den Unterschied zwischen den verschiedenen iPads erklären zu lassen. (Ja. Ich war schon Zeuge solcher Szenen.)

Aber – denn es gibt immer ein Aber …
Alle Apple-Geräte haben gemein, dass sie entweder per se der Kommunikation zwischen Menschen dienen; oder zumindest, dass derartige Kommunikation ein immanenter Teil des Produktes ist. Bei iPhones ist klar: sie gehören zur ersten Gruppe. MacBooks kann man "allein" benutzen und teils sogar ohne Internet in Betrieb haben. (Noch vor 10 Jahren hätte ich mich mit dem Wort "sogar" lächerlich gemacht. Well. Time flies like an arrow. Fruit flies like a banana.) Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem man seine Dissertation auch einmal einreichen muss.

2007, beim nullten Geburtstag des iPhones, entdeckte ich den Slogan "We need to talk". Ob er vom ersten Provider Cingular stammte oder von Apple selbst, ist mir nicht erinnerlich, und später fand ich ihn auch nicht wieder. Dabei fand ich diesen Slogan eigentlich gar nicht so schlecht. Okay, wenn man die bayerischen FDP-Plakate mit dem Spruch "Servus Zukunft!" kennt, ist man eh in diCaprio-Winslett-artiger Weise eiskalt abgehärtet was lausige Slogans betrifft. Kurze Rede langer Sinn, worauf will ich hinaus?

Die Apple Watch Series 10 und watchOS 11 ebnen neue Wege in der Kommunikation mit anderen Menschen, lassen aber auch Mankos unbehoben.

Kommt eine E-Mail rein, wird man zuerst einmal mit dem weißen Banner zwangsbeglückt, dass das private Laden von Ferninhalten kein Job ist, den die Apple Watch gern übernimmt. Nun, sei's geknickt. Irgendwann könnten sie den Hinweis auch weglassen, denn bei jeder einzelnen bescheuerten E-Mail diese Meldung … erinnert mich an die Geschichte vom Mann, der im Kiosk Zigaretten kauft. Auf der Schachtel steht: "Rauchen verursacht Impotenz". Darauf der Kunde erschrocken: "Nein! Geben Sie mir lieber die mit dem Tod!"

Okay, man kann auch runterscrollen, und das sehr einfach, mit dem Doubletap-Feature. Ist die Emaille hingegen in kleiner Schrift verfasst, ist man selbst mit den schärfesten Augen, von einem peruanischen Andenadler transplantiert, aufgeschmissen.
Dann gibt es noch die Möglichkeit des Diktates. Das funktioniert so-lala. Größtes Problem ist die Groß- und Kleinschreibung. Was Andere als Luxusproblem sehen mögen (nachdem sich selbst die TV-Konifere Dunja Hayali im Social Media der permanenten Kleinschreibung bedient), ist für mich ein Problem, das durchaus Relevanz hat. Denn dieser orthographische Unterschied kann große Unterschiede machen. Krieg man vom Chef eine Nachricht, "geben Sie mir bitte Ihre Telefonnummer" oder "geben Sie mir bitte ihre Telefonnummer", so begibt man sich rasch in ein Minenfeld. Denn egal, wessen Nummer man weitergibt, man ist schnell in der Bredouille, wenn man Monsieur le Chéf genau das Falsche mitteilt.

Doch zurück zur Apple Watch. Die Diktatfunktion ist nicht wirklich ausgereift. Also versuchte ich mich an der Tastatur.
Ja, ihr habt richtig gehört: eine Tastatur auf der Apple Watch.
Auf den ersten Blick wirkt diese fast lächerlich klein, sodass man gewogen ist, ein Grinsen zu verstecken. Wie bitteschön soll man auf so einem Bildschirm die Tasten treffen?
Ihr glaubt es nicht: ich habe nun wirklich keine zierlichen Finger, und dennoch schreibe ich (tippend, nicht swipend) ähnlich gut wie auf meiner iPhone-Tastatur. Das Endresultat ist wesentlich besser als bei einem diktierten Text.
Wie das die Jungs und Mädels in Cupertino hinbekommen haben? Ich habe keine Ahnung. Aber das, was hingekriegt wurde, has been very much misunderestimated.

Das Einzige, das ich mir von Apple noch wünschen würde, wäre, dass die Anmaßung des watchOS abgeschafft wird, das Setzen von Leerzeichen bei Satzzeichen für mich zu übernehmen. Ich will Wahlfreiheit haben. Und egal, was die Leerzeichenautomatik mir überstülpt, fast immer lösche ich zurück und behebe den Unsinn wieder.

Ich kannte mal ein Computerrennspiel mit der Schwierigkeitsoption, dass man "to the best line guided" wird.
Sprich, ein Autopilot, der nur zur Hälfte funktioniert und von dem du keine Ahnung hast, wie der virtuelle Beifahrer wohlwollend und dennoch hochgradig debil nach deinem Lenkrad greift, um es zuvorkommend zu verreißen.

Mit solchen Automatiken schlägt Apple leider in die Kerbe, die Microsoft schon in den Spätneunzigern teuer zu stehen gekommen ist und für jede Menge Spott sorgte.
"Ich soll also einen Businessbrief für dich schreiben", sprach Karl Klammer, das persönliche Maskottchen derer, die ihn selbst erschaffen verzapft hatten. "Zuerst, wie heißt du, und willst du den Empfänger freundlich, formell oder streng anreden oder bevorzugst du lieber, seine Großmutter zu beleidigen?"
Das kommt dabei raus, wenn man Kunden bevormundet.

Der einzige Kompromiss bestünde darin, dass meine Watch mich fragt: "Du hast gerade einen Punkt gesetzt. Soll ich eine Leerstelle für dich einfügen?"
Wow … eigentlich eine revolutionäre Idee. Ich sollte sie an Microsoft verkaufen.

Liebe Grüße
euer Killerkaninchen
 
Killerkaninchen hat mich wirklich neuhierig gemacht. Ich mag das „etwas“ ausgefallenere. Werde mir die Hermés genauer anschauen
 
Fazit "nach 'nem Vierteljahr und'n büschen …"

Liebe Mac-Freunde,

an gegebener Stelle berichtete ich vor Zeiten, deren Benennung mir selbst nicht erinnerlich ist (frei anmaßend nach Aiwanger): mein derzeitiges Lieblings-Apple-Produkt ist mein MacBook Air M2.
Nun denn. Nach knapp zwei Jahren hat mein MacBook Air nichts an seiner Attraktivität eingebüßt.
Meine Apple Watch allerdings nach einem Vierteljahr ebensowenig.
Wenn man nun – Achtung, lindner-merzsche Mathematiktheorie – berücksichtigt, dass 1) das Benutzererlebnis in prozentuellen Zeitangaben zu verstehen sei und 2) davon ausgeht, dass der subjektive Wertschätzungswert abhängig von der Präsenz im Alltag einzuschätzen sein soll, dann läuft die Watch dem Book den Rang ab.

Auf Deutsch: wiewohl ich mein MacBook weiterhin liebe – meine Watch habe ich fast immer um mein Pfötchen geknotet und nach einem Vierteljahr hat die Watch genau so wenig Faszination verloren wie das MacBook nach zwei Sonnungen.

Ich weiß, ein "Fazit nach einem Vierteljahr" kann von Natur aus nicht sehr ausgiebig ausfallen, daher hier nur wenige Updates, was sich seither verändert hat.

Eingangs war ich skeptisch ob der Dünnheit des mitgelieferten Lederarmbands. Und wie es somit um dessen Robustheit bestellt sei.
Immerhin kosten die Dinger im Einzelverkauf irgendwas nördlich von 300 Euro.
Meine Erfahrung: man sieht dem Armband an, dass es getragen wurde. Und zwar 1) durch eine "Furche", die der Steg oberhalb des Schließdornes eindrückenderweise hinterlassen hat, und 2) durch eine geringfügige Erweiterung des Loches aufgrund des Zuges.
Ja, ich weiß was ihr sagt: nicht so fest umschnallen.
Und genau daran habe ich mich gewöhnt. Ich lasse den Dorn nur noch ins vorletzte Loch einrasten. Durch weniger Spannung auf dem Armband nehmen auch die Kräfte ab, die sonst irgendwann zu einer Kaputtheit führen könnten. Konjunktiv.
Wie sich das anfühlt? Hmm. Vorletztes Loch fühlt sich für mich minimal weniger komfortabel an; denn das letzte Loch sorgt für ein angenehmes "Slim-Fit-Gefühl" und wenn es etwas gibt, was ich gar nicht mag, so sind das zu locker sitzende Uhrarmbänder. "Zu locker" würde ich jetzt nicht unbedingt zum Lederarmband im vorletzten Loch sagen – aber es geht in die Richtung.

Natürlich habe ich noch andere Apple-Watch-Armbänder, namentlich:
- ein Nike Sport Loop in blau
- ein Fan-Sport-Loop in den Farben der Deutschlandflagge (von einer der letzten Fußball-WMs)
- ein silbernes Milanaise-Armband (von einem Drittanbieter).

Mit Ausnahme des letzten passen die optisch natürlich nicht wirklich zur Hermès-Watch.
Und auch das Milanaise-Armband hat so seine Tücke: der Magnet ist schon recht schwach, sodass ich auch hier auf einen angenehmen Fit verzichten muss.

But there's one more thing …

… nämlich das orange Sportarmband der Hermès-Watch!

Um eines vorwegzunehmen: bei den exklusiven Zifferblättern der Apple Watch Hermès gibt es auch für mich, auch nach einem Vierteljahr, immer wieder Neues zu entdecken. Etwa, in dem man mit den Ziffern-Designtypen herumexperimentiert. Oder mit den Farben.
Und ja, Hermès hat auch an passende Farben zum Sportarmband gedacht.
Drum trage ich nun in der Freizeit vermehrt das Sportarmband – einfach, um das Lederband zu schonen.
Mittelfristig habe ich mir vorgenommen, das grüne Kautschukarmband zu erwerben. Auch da heißt es natürlich: I will keep you on the running.

Hier die Impressionen:

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Fazit

Die Apple Watch Hermès ist für mich tatsächlich ein Produkt, das man besser nicht hätte gestalten können.
Und da ich sie fast immer dabei habe, ist sie inzwischen mit Abstand mein Lieblingsprodukt – wenn man als Kriterium heranzieht, worauf man sich am wenigsten zu verzichten vorstellen könnte.
Die Watchfaces sind ein bemerkenswerter Beitrag zum Sortiment der regulären Ziffernblätter sowohl in Auswahl, als auch in Innovation und Vielfalt.
Und dass mit der Apple Watch Hermès tatsächlich noch eine Watch im silbernen Hochglanz-Design jenseits von Gold, Natur und Schiefer zu haben ist, rundet den Reigen der Vorteile ab und sorgt für ein gewaltiges Haben-wollen-Gefühl.
Nicht zu vergessen, ein Vorteil bei der Series 10: der Akku lädt wirklich jallajalla!

Liebe Grüße
euer Killerkaninchen
 
wahrscheinlich würde das schwarze sportband auch sehr gut passen …
frag doch mal nach, ob du eines bekommen kannst.

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