Vor knapp zwei Wochen habe ich mein 11/2020 gekauftes MacBook Air M1 von 2020 in der Basisausstattung zu
wirkaufens.de eingeschickt. Bei der Online-Bewertung habe ich es von den Gebrauchsspuren her als „wie neu“ bewertet, da der Bildschirm bzw. das Gehäuse keine Kratzer oder Schlieren aufweisen. Auch die Tasten haben keine blanken Stellen, der Akku hat eine Kapazität von 97 %.
Gemäß der Online-Bewertung wären da ca. 850 EUR rausgekommen, was natürlich sehr verlockend klang.
Einen Abschlag in Richtung 800 oder von mir aus 750 EUR hätte ich gegebenenfalls in Kauf genommen, um mir die Ebay- bzw. Kleinanzeigen-Odyssey zu ersparen.
Zu meinem Erstaunen kamen dann nur 624 EUR raus. Ich habe die Bewertung dann nochmals durchgeführt, nun aber mit einer Stufe schlechter bezüglich der Beschaffenheit, also „gut“ („Gut: Gepflegter Zustand mit einzelnen, leichten und oberflächlichen Kratzern“). Dabei kommen 781,19 EUR raus. Wäre auch o. k. gewesen.
Was ich als Bewertung nach Einsendung des Gerätes von dort bekommen habe: „optischer Zustand: in Ordnung. Gebrauchter Zustand mit vielen leichten Gebrauchsspuren oder maximal 3 schweren Gebrauchsspuren (z.B. tiefe Kratzer, Abnutzungen an der Tastatur, Kerben an der Displayglas- oder Gehäuseumrandung, leichte Risse).“
Damit war ich nicht einverstanden und ließ das Gerät zurückschicken. Das klappte auch recht schnell, die Verpackung war ordentlich. Lediglich zu bemängeln ist, dass auf der OVP nun mehrere Aufkleber von wirkaufens drauf sind, die teilweise nicht mehr sauber zu Entfernen sind.
Nach deren Bewertung habe ich eine E-Mail hingeschickt, dass ich das Ergebnis nicht nachvollziehen kann und einen annehmbaren Abschlag in Kauf genommen hätte. Leider habe ich bis heute keine Rückmeldung erhalten.
Ich gehe davon aus, dass wenn sie von einem Produkt ausreichend im Bestand haben, eine entsprechende schlechtere Bewertung vornehmen. Dass sich die Firma an den aktuellen Marktpreisen beim Verkauf orientieren muss, ist mir schon klar. Auch müssen sie eine gewisse Marge einkalkulieren, damit sich das Ganze rentiert.
Allerdings sollten sie dahingehend bei der Online-Bewertung, die man selbst durchführt, etwas ehrlicher sein und keine zu hohen Werte angeben.
Das MacBook habe ich nun über Ebay-Kleinanzeigen für 760 EUR (von mir so zum Festpreis angeboten) verkauft. Diesmal sogar ohne Odyssee innerhalb eines Tages. Und der Käufer hat mir übrigens den sehr guten Zustand des MacBooks bestätigt.
Ggf. hätte ich über andere Kanäle mehr rausschlagen können.
Für mich ist es so aber in Ordnung.
Ach ja: warum nun für 760 EUR? Es waren einige jüngere MBAs in meiner Gegend für 800 EUR inseriert. Da fand ich es fair, hier etwas runter zu gehen, da es ja schon zwei Jahre alt ist. Für 760 EUR hätte ich es übrigens auch bei wirkaufens gelassen. Bei Ebay hätte ich ca. 850 EUR erzielen müssen, um nach Abzug der Provision bei 760 EUR zu landen.
Mein Fazit:
ich habe es nun mal ausprobiert, obwohl ich einige kritische Stimmen dazu gelesen habe.
Die 850 EUR klangen doch zu verlockend.
Zukünftig werde ich wirkaufens allerdings nicht mehr in Betracht ziehen.